Lebensdaten
Wilhelm Friedemann Bach Freundeskreis Wilhelm Friedeman Bach Sitz Berlin - Gegründet 1998 |
Lebensdaten
Termine
22.11.1710 in Weimar geboren - 01.07.1784 in Berlin gestorben
Wilhelm Friedemann Bach war der älteste Sohn von Johann Sebastian Bach. In Köthen erhielt er den ersten musikalischen Unterricht durch den Vater, der für ihn das "Klavierbüchlein" anfertigte (Inventionen, die kleinen Präludien). Er besuchte die lutherische Lateinschule.
ab 1723 die Thomasschule in Leipzig
Juli 1726 In Merseburg Violinunterricht bei Johann Gottlieb Graun, dem Bruder von Carl Heinrich. Die Brüder waren später in der Rheinsberger Hofkapelle beim Kronprinzen Friedrich tätig.
1728/29 Fast vierjähriges Universitätsstudium in Leipzig, u.a. in den Fächern Philosophie, Vernunftslehre, Mathematik, Jura
1733 Anstellung in Dresden als Organist der Spohienkirche. Diese Stelle ließ ihm Freiräume für weitere Studien, Musikunterricht erteilen (Johann Gottlieb Goldberg) und komponieren. Die meisten Instrumentalwerke (Konzerte, Sinfonien, Klavierwerke) fielen in diese Zeit. Duch den Grafen Hermann Carl von Keyserlingk hatte er Zutritt zum Dresdner Hof.
1746 Wilhelm Friedemann Bach wechselte nach Halle zur Marktkirche Unserer Lieben Frauen. Sein Pflichtenkreis war umfangreicher als in Dreden: zu hohen Festtagen und Sonntagen mußten die drei Hauptkirchen (Liebfrauen-, St. Ulrich-, St. Moritzkirche), an kleineren Festtagen die Liebfrauenkirche mit Kantaten versehen werden. Ihm standen auch Stadtmusiker und ein Collegium Musicum zur Verfügung. Seine Stellung ähnelte derjenigen seines Vaters in Leipzig; auch den Titel "Director Musices" führte er. Zu Pfingsten 1746 führte er seine erste Kantata "Wie mich liebet auf".
1750 Der Vater war gestorben. Wilhelm Friedemann Bach war gegen Erbregelungen in Leipzig und betreute seinen jüngsten Bruder Johann Christian, den er zu Carl Philipp Emanuel nach Potsdam brachte.
1751 Eheschließung mit Dorothea Elisabeth Georgi
1756-1763 Der Siebenjährige Krieg. Erdrückende Kriegslasten in Halle
1762 lud der Landgraf von Hessen Wilhelm Friedemann Bach ein, die durch den Tod Christoph Graupners freigewordene Stelle eines Hofkomponisten in Darmstadt zu übernehmen. Er nahm das Amt nicht an, erklärte aber
1764 den Rücktritt von seiner Stelle in Halle, obwohl er keine andere Position hatte. Er blieb noch sechs Jahre bis
1770 in Halle. Ca. 20 Kantanten sind aus dieser Zeit erhalten. Wilhelm Friedemann Bach hatte dort ausgezeichnete Schüler herangebildet. (J. Samuel Petri, Friedrich Wilhelm Rust)
1770 (?) Übersiedlung nach Braunschweig.
1771 Bewarb er sich um das Organistenamt Catharinen und St. Ägidien in Braunschweig. Ein geradezu hervorragendes Gutachten des Kapellmeisters Schwanberger: "Der Ruhm und die Talente dieses Mannes sind in Deutschland allen Kennern der Musik bekannt", konnte nicht verhindern, dass die Stelle einem jüngeren Bewerber gegeben wurde. Bach stand im 61. Lebensjahr. Mit Unterricht und öffentlichen Konzerten brachte er sich und seine Familie kümmerlich durch.
1774 Übersiedlung nach Berlin. Hier führte er sich mit zwei Konzerten in der Nikolai- und Marienkirche ein. Vom Unterricht hatte er sich weitgehend zurückgezogen: doch war Sara Levy, geb. Itzig, die spätere Großtante Felix Mendelssohn Bartholdys, seine Schülerin. Auf Johann Philipp Kirnbergers Empfehlung (ein Schüler seines Vaters) zog ihn Prinzessin Anna Amalia von Preußen zu ihren Musikveranstaltungen heran.
1784 Er starb in tiefem Elend, hinterließ seine Frau und eine 27-jährige Tochter (geb.am 7.02.1757)