Rundbriefe der AKTION LEBEN e.V. - Zusatzinformationen

Rundbrief 02/2002

Zusatzinformationen/Kurzmeldungen/Kommentare

Aus dem Inhalt

Genforschung
Ex-Minister gegen Abtreibung
Keine Gratulation
Es wird nichts nützen
Europa
Deutschland
Belgien
England
Europäische Union
Nachrichten aus aller Welt
Bericht des Europaparlaments fordert Zwangsabtreibung

 

Genforschung

Warnung

Erwin Chargaff, der Urvater der Genforschung, heute 96 Jahre alt, erhebt noch einmal warnend seine Stimme. In einem Interview mit der FAZ sagte er u. a.:

`Ich meine seit langem, das die Molekularbiologie über die Stränge schlägt und Sachen tut, die sie nicht verantworten kann. Sie begeht eine Art Verbrechen.

Wir leben in einer Zeit, in der Geheimnisse weiter Geheimnisse bleiben, aber dennoch zerschnitten und in dünnen Scheiben verkauft werden wie Salami. Davon profitiert nicht die Menschheit, sondern vor allem die Pharmaindustrie und alle beteiligten Ärzte.

Die Bioethik ist ja erst aufgekommen, als die Ethik verletzt wurde. Bioethik ist ein Ausweg, all das zuzulassen, was ethisch nicht erlaubt ist. Man kann aber Ethik und Moral nicht suspendieren, weil es der Forschung gut täte.

Die Naturwissenschaft ist Teil der Marktwirtschaft geworden. Sie hat die Merkmale des Kapitalismus übernommen.

Ein lebendes Wesen kann nicht das Leben erforschen.

Im Fall der Molekularbiologie befindet sich die Grenze dort, wo die Frage des Lebens akut wird. Zudem gibt es viele Sachen, die man wissen möchte, aber nicht sollte. Man muß unterscheiden zwischen wahren Argumenten und frommen Lügen.1

 

In der Zeitschrift "Stern" äußerte sich Chargaff im Gespräch mit einem Journalisten zu brisanten Themen wie folgt:

Die Spaltung des Atomkerns ...

... und des Zellkerns sind die Sündenfälle der Naturwissenschaften. Und all die Versuche, die nun gemacht werden, dass man Gene in Genome einführt, die davon nicht geträumt haben, all diese Eingriffe in das Erbmaterial von Nahrungsmitteln oder Lebewesen: Das sind größte Verbrechen. Wenn diese Fabrikate in die Welt entlassen werden, kann man sie nicht mehr zurückholen. Dass der Mensch die Evolution in die eigene Hand nehmen will, das ist des Teufels, das ist der Auswurf. Der Mensch ist nun an eine äußerste Grenze angelangt, über die er nicht hinausgehen soll. Aber er wird es tun, obwohl er es nicht darf! ...

Kollegen von Ihnen sehen das anders. James Watson sagt: "Wir dachten bisher, unser Schicksal liegt in den Sternen. Jetzt wissen wir, das es zum großen Teil in den Genen liegt."

Das ist Blödsinn! Die Gene sind heute ja alles. Da herrscht ein fundamentalistischer Glaube, die Naturwissenschaftler sind die Taliban der Moderne. Watson möchte ja auch gesündere und klügere Menschen schaffen. Die Züchtung des Übermenschen - ich halte mir die Ohren zu. Hat das nicht auch Hitler mal probiert? ...

War das früher anders?

... der Mensch soll auch Angst und Krankheit akzeptieren. Denn Menschen, die nie Trauer empfunden haben, sind keine Menschen. Ich bin sehr gegen die Abschaffung des menschlichen Schicksals. ...

Mediziner der Universität Düsseldorf haben gerade erfolgreich einem Herzinfarkt-Patienten körpereigene Stammzellen injiziert - man muss also nicht töten, um zu helfen.

"Ich bin diesen euphorischen Berichten gegenüber sehr skeptisch. Jeder Sieg über die Natur wird mit einer Niederlage erkauft. Die Medien müssten all diesen dröhnenden Erfolgsmeldungen in zwei, fünf Jahren nachgehen. Wie geht es dem Patienten dann? Heraus käme, fürchte ich, meist der Obduktionsbericht. ...

Die pränatale Diagnostik verspricht doch Wunderbares: Nur gesunde Menschen werden auf die Welt kommen!

Nein. Diese Diagnostik ist eine grässliche Sache. Der Mensch hat nicht die Garantie, dass er gesund geboren wird. Dahinter ist doch der Wunsch nach einem verbesserten Hitler. Wer steht an der Rampe? Wer selektiert? ..."

" Der Fortschritt ist ein nicht aufhaltbarer Schrecken geworden - und die Moral zu einem Gummiband.

Sie pfuschen am Menschen herum, sie manipulieren an den Genen - ein molekulares Auschwitz droht.

Sie werden Kinder wie Cocktails zusammenschütteln, aber sie werden keine Menschen mehr sein. Die Seele kann man nicht klonen." 2

Quellen:                 1: FAZ, 2.6.2001

2:Stern, 15.11.2001

 

Dr. Klaus Arndt (SPD) sagte:

"Welcher Unterschied besteht zwischen einem Staat, der die Geisteskranken und Krüppel vergast, weil sie ihm zur Last fallen, und jenem, der sich seiner Verpflichtung, auch dem schwächsten Glied seiner Gesellschaft, auch dem ärmsten Proletariersäugling, ein menschenwürdiges Dasein zu garantieren, dadurch entzieht , dass er den Mord an jenem unschuldigen Leben gesetzlich gestattet?"

In einem Sozialstaat tötet man nicht die Schwächeren, man beschützt sie!

"Es ist der Fluch der Zeit, dass Tolle Blinde führen." (W. Shakespeare)

zurück nach oben

 

Ex-Minister gegen Abtreibung

Der frühere nordrhein-westfälische Sozial- und Gesundheitsminister Friedhelm Farthmann (SPD) hat gefordert, Abtreibungen zu verbieten. Anders könne den Bürgern nicht klar gemacht werden, so der SPD-Mann, warum Embryonen geschützt werden müssten. Der Politiker bezog sich auf die derzeitige Debatte über die mögliche Forschung an embryonalen Stammzellen.

(Vgl.: Südwest Presse Online - Nachrichten, Politik, Montag, 11. Juni 2001, www.suedwestpresse.de)

zurück nach oben

 

Keine Gratulation

Am 4. Mai 2002 wurde die Organisation , die sich "Pro Familia" nennt, zur Zeit nach eigenen Angaben 5300 Mitglieder und 1000 Mitarbeiter hat und zu 75 % (Jahresetat 25,5 Mill. Euro) aus öffentlichen Mitteln finanziert wird, 50 Jahre alt.

1952 wurde sie in Kassel gegründet. Gründungsmitglied war u. a. der NS-Bevölkerungswissenschaftler Prof. Hans Harmsen. Diese Tatsache und dass "Pro Familia" in der Tradition von Margret Sanger, einer Rassistin, steht, deren Weltverband "International Planned Parenthood (IPPF)" "Pro Familia" heute noch angehört, wird geflissentlich verschwiegen. In der Öffentlichkeit gibt man sich linksliberal.

Unfassbar, dass Frankfurt, eine deutsche Universität, einen Festakt zum 50jährigen Bestehen ausrichtete. Angesichts der vielen, vielen tausend ungeborenen Kinder, die diese Organisation gegen Bezahlung töten ließ oder in ihren eigenen sog. Familienplanungszentren selbst getötet hat, und angesichts der vielen, vielen tausend Kinder und Jugendlichen, die durch deren sog. Aufklärung sexuell verführt wurden, wäre ein nationaler Trauertag angebracht gewesen.

Gerade diese Organisation ist wie keine andere am sog. demographischen Desaster (der Überalterung unserer Bevölkerung), und all den Schwierigkeiten und Problemen im Sozial- und Gesundheitswesen, ja bis in fast alle Bereiche der Gesellschaft und Wirtschaft, erheblich mitschuldig.

Aber heutzutage kann man wohl stolz verkünden, dass man - mit Zahlen belegt - der größte Totengräber der Nation ist

zurück nach oben

 

Es wird nichts nützen

Erfahrungsberichte über gesundheitliche Folgen - auch Todesfälle - nach der Einnahme von "Empfängnisverhütungspillen", vor allem auch die der neuesten Generation, werden Frauen kaum davon abhalten, diese gefährlichen, oft auch abtreibenden Mittel zu nehmen.

Es liegt erneut Beweismaterial aus Holland, England und den USA vor, das in jeder Hinsicht bedrückend ist. So zeigen Untersuchungen, dass bei Frauen, welche die Pille über längere Zeiträume eingenommen haben, das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, um 58 % größer ist, verglichen mit denen, die sie nie genommen haben. Der höchste Prozentsatz der Erhöhung des Risikos (144 %) fand sich bei Frauen über 45 Jahren, die immer noch die Pille nahmen.

(Vgl.: KNA, 22.5.2002)

Manche Risiken (Gebärmutterkrebs, Venenthrombosen, etc.) bestanden nach Forschungen der WHO bis 14 Jahre nach Absetzen der "Verhütungspille" weiter.

In England klagen derzeit über 100 Frauen gegen die Pharmakonzerne "Organon" und "Schering" beim Obersten Gerichtshof. (Wir berichteten darüber im Rundbrief 1.)

(Der gesamte Bericht kann bei der AKTION LEBEN als Kopie bezogen werden. Ferner verweisen wir auf unsere Schriftenreihe Nr. 7 und bieten Vorträge zu dieser Thematik an.)

  zurück nach oben

 

Europa

Irreparabel

Die Überalterung der EU-Bevölkerung kann durch verstärkte Einwanderung nicht ausgeglichen werden. Selbst bei doppelt so hohen Einwanderungsraten und doppelt so hohen Geburtenraten wie zur Zeit könnten keine nachhaltigen Verbesserungen für die Arbeitsmärkte und Altersversicherungssysteme bis 2050 erreicht werden, heißt es in einem Bericht der EU-Kommission zur sozialen Lage.

Die zuständige EU-Kommission rief die 15 EU-Mitgliedstaaten auf, "radikale Reformen" beim Arbeitsmarkt und bei den Altersversorgungssystemen vorzunehmen. Nötig seien unter anderem eine stärkere Einbeziehung von Frauen und älteren Menschen in den Arbeitsmarkt. Bis September müssen die Mitgliedsländer über ihre Fortschritte in diesem Bereich berichten.

(Vgl.: KNA, 29.5.2002)

Anmerkung: Man hat jahrelang die These von der Überbevölkerung in die Köpfe der Menschen hineingehämmert. Offenbar kommt niemand auf die Idee, den massenhaften Abtreibungsmord zu stoppen. Frauen noch mehr in den Arbeitsmarkt einzubeziehen fördert doch nur diese katastrophale Entwicklung.

  zurück nach oben

 

Deutschland

Bewährungsstrafe - Mildes Urteil

Im Abtreibungsprozess in Görlitz ist ein Frauenarzt zu einer Bewährungsstrafe von 2 Jahren verurteilt worden. Das Gericht befand, dass sich der Arzt des versuchten Totschlags in Tateinheit mit versuchter "Schwangerschaftsunterbrechung" sowie der Körperverletzung schuldig gemacht hat. Dem Mediziner war vorgeworfen worden, vor drei Jahren bei einer 29 Jahre alten Frau eine Abtreibungstötung ohne Indikation im siebten Monat vorgenommen zu haben und das Kind, das angeblich an Zwergenwuchs litt, erstickt zu haben.

(Vgl.: FAZ 8.6.2002)

 

Mehrheit für Genveränderungen

Die Mehrheit der Deutschen ist laut Umfrage angeblich für Genmanipulationen am Menschen. 5 % der Befragten sprachen sich dafür aus, dass ihr Kind nicht krank oder behindert zur Welt komme. Von den 14- bis 29-Jährigen äußerten sogar 62 % diesen Wunsch.

(Vgl.: KNA, 12.4.2002)

 

Kein Schadenersatz

Eine werdende Mutter, heute 45, hatte sich 1994 (damals galt noch die Indikationenregelung: eugenische Indikation bis zur 22. Schw.Wo., seit 1995: medizinische Indikation ohne Frist) "zu spät" in die Uni-Klinik Erlangen begeben. Das Kind litt an Down-Syndrom. Es wächst bei Pflegeeltern auf. Um den Unterhalt haben jetzt die Eltern vor Gericht mit dem Freistaat Bayern gestritten (165.000 Euro) und verloren. Einen Schadenersatzanspruch hätte nur bestanden, wenn die damaligen Fristen eingehalten worden wären. Die Mutter war damals aber schon in der 24. Schw.Woche.

(Vgl.: Nürnberger Zeitung, 4.4.2002)

 

Erhebliche Zunahme

Eine erste Analyse der bis zum August vergangenen Jahres im Robert Koch-Institut eingegangenen Syphilis-Erkrankungsmeldungen läßt in Berlin, Hessen und Baden-Württemberg eine deutliche Zunahme der gemeldeten Syphilis-Fälle belegen, daß insbesondere homosexuelle Männer in Großstädten betroffen sind.

(Vgl.: Apothekerzeitung 31, 2002, Heft 1)

 

Niemand wird gezwungen?

Die 6+6+6=18-Prozent-Partei F.D.P. hat die Kirchen vor einer "eindimensionalen Betrachtungsweise" der Präimplantationsdiagnostik (PID) gewarnt. Auch bei einer Zulassung dieser vorgeburtlichen Diagnose werde "kein Mensch gezwungen sein, diese Verfahren anzuwenden".

(Vgl.: KNA, 12.4.2002)

Anmerkung: Ähnliches sagte man seinerzeit bei der Abtreibungsgesetzgebung auch. Wie die Realität aussieht, können Sie in unserer Schriftenreihe Nr. 11 "Hauptsache: Gesund!" nachlesen.

 

Gentherapie

Die genetische Manipulation von Stammzellen kann nach neuen Forschungsergebnissen bei Mäusen Blutkrebs auslösen. Das Stammzell-Genmuster könne erheblich gestört werden, wenn in das Erbgut ein künstlich erzeugten Gen eingebaut werde. Es habe sich gezeigt, daß die Gentherapie deutliche Grenzen hat.

(Vgl.: KNA, 19.4.2002)

 

Fehlbildungen bei Icsi

Künstliche Befruchtungen erhöhen signifikant das Fehlbildungsrisiko. Besonders häufig treten gravierende Fehlbildungen bei der "Icsi" genannten Spermeninjektion auf. Das Verfahren, bei dem die Samenzelle mittels einer Pipette direkt in die Eizelle eingeschleust wird, findet vor allem Anwendung, wenn der Mann zu wenige oder zu wenig aktive Samenzellen besitzt.

(Vgl.: FAZ, 8.5.2002)

Anwendung: Nicht nur aus diesem Grunde ist jede Form der künstlichen Befruchtung abzulehnen. Infos in der Schriftenreihe Nr. 6, "Künstliche Befruchtung" von Dr. Hügel

 

Weniger Ehen - weniger Kinder

In Deutschland heiraten immer weniger Menschen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Vergleich der Jahre 2000 und 2001 beträgt der Rückgang 6,8 %, der stärkste seit 1992.

Die Zahl der Geburten ging im Jahresvergleich 2000/01 um 3,9 % Prozent zurück.

2001 wurden 730.000 Kinder lebend geboren. Im gleichen Jahr gab es 821.000 Sterbefälle. Also wurden 91.000 Kinder weniger geboren als Menschen starben. Im Jahr 2000 hatte das genannte Geburtendefizit etwa 72.000 betragen.

(Vgl.: KNA, 21.5.2002)

 

Recht oder Urteil?

Eine Ärztin wurde am 18.5.2002 vom Bundesgerichtshof in Karlsruhe zur Unterhaltszahlung verurteilt, weil sie bei einer Ultraschall-Untersuchung die Behinderung des Kindes nicht erkannt hatte. Die Mutter hätte das "Recht auf Abtreibung" gehabt, so die Richter.

(Vgl.: kath.net, 19.6.2002)

 

Schwulen-Preis an Deutsche Bank

Nach der Ford AG im letzten Jahr hat nun die Deutsche Bank den sog. "Schwulen-Preis" erhalten. Sie mache in ihrer Geschäftspolitik deutlich, dass sie die Vielfalt gesellschaftlichen Lebens als Chance begreife. Bei der Deutschen Bank sind Teile der mehr als 94.000 Mitarbeiter in einem Schwulen- und Lesben-Netzwerk organisiert.

(Vgl.: Die Rheinpfalz, 18.4.2002)

 

Von allen guten Geistern verlassen

Die Katholische Gesundheitsvereinigung der USA (CHA) hat sich bei Vergewaltigung für die Verabreichung der sog. "Pille danach" ausgesprochen. Der Präsident, ein Priester, wies darauf hin, dass "nach eingehender medizinischer Untersuchung" derartige Präparate auch in katholischen Krankenhäusern verabreicht werden könnten. In der CHA sind mehr als 2000 kath. Gesundheitseinrichtungen der Vereinigten Staaten zusammengeschlossen.

(Vgl.: KNA, 22.3.2002)

 

Auch die Börse betroffen

Sinkender DAX und sinkende Geburtenrate stünden in direktem Zusammenhang, schreibt der bayerische Familienbund.

Auf der einen Seite lösten Senioren immer mehr Kapitalanlagen auf, auf der anderen Seite vermindere sich die Zahl der Anleger, weil immer weniger junge Leute nachwüchsen. Das Ergebnis sei ein langfristiger Kursverfall.

(Vgl.: KNA, 16.6.2002)

  zurück nach oben 

Belgien

Nach Euthanasie nun Klonen?

Der Bioethik-Ausschuss des belgischen Senats hat sich mehrheitlich für die Zulassung des sog. therapeutischen Klonens ausgesprochen.

(Vgl.: KNA, 11.6.2002)

  zurück nach oben 

England

Forschungs-Hochmut

England muss nach den Worten von Premierminister Tony Blair der "beste Ort der Welt" für die Forschung an Stammzellen werden. Derzeit wird eine nationale Bank für eingefrorene adulte und embryonale Stammzellen aufgebaut.

(Vgl.: KNA, 24.5.2002)

 

Gescheitert

Britische Abtreibungsgegner sind mit ihrem Einspruch vor Gericht gescheitert, dass die sog. ` Pille danachA abtreibend wirke und unter das Abtreibungsstrafrecht fallen müsse.

(Vgl.: KNA, 18.4.2002)

Anmerkung: Bei dieser Frage geht es wiederum um den Beginn des menschlichen Lebens, der doch schon geklärt ist. Aber in Gesetzgebung und in der Praxis werden immer wieder Schlupflöcher gesucht. So können die Befürworter der biotechnologischen Forschungen argumentieren, dass der junge Mensch im Reagenzglas besser geschützt sei als im Mutterschoß, wo Millionen Frauen durch Pillen und Spiralen sich einfach über Lebensrechte hinwegsetzen.

 

PID

Eine Klinik in Schottland hat von den britischen Gesundheitsbehörden die Genehmigung erhalten, im Rahmen der Reagenzglasbefruchtung Embryonen nach Geschlecht zu selektieren.

(Vgl.: Daily Telegraph, 12.4.2002)

  zurück nach oben 

Europäische Union

Patentierte Stammzellen

Menschliche Stammzellen sollen nach Einschätzung der Ethik-Beratergruppe (EGE) der Europäischen Union unter bestimmten Bedingungen patentiert werden können. Voraussetzung sei, daß diese Zellen durch einen technischen Prozess so verändert werden, dass sie neue und medizinisch anwendbare Eigenschaften haben.

(Vgl.: KNA, 7.5.2002)

  zurück nach oben 

 

Nachrichten aus aller Welt

Indien

Frauenfeindlich

Die indische Regierung hat Maßnahmen gegen die zunehmende Abtreibung weiblicher Embryonen beschlossen. Darunter auch ein Verbot neuartiger Selektionsmethoden durch Reagenzglasbefruchtung und Chromosomen-Tests. In einigen Regionen Indiens kommen auf 1000 männliche Neugeborene weniger als 800 Mädchen.

Der Wunsch nach männlichem Nachwuchs hat in Indien religiöse und wirtschaftliche Gründe.

(Vgl.:KNA, 2.6.2002)

 

Afrika

Lehrersterben

Die Immunschwächekrankheit AIDS hat laut einer neuen Studie der Weltbank einen immensen Lehrermangel in Schwarzafrika ausgelöst.

In Botswana sind laut einer Studie mittlerweile 30 % aller Lehrer infiziert. In Sambia sind im letzten Jahr rund 1000 Lehrer an AIDS gestorben.

(Vgl.: Der Pilger, 19.5.2002)

 

USA

Mit 260 zu 161 Stimmen hat sich das US-Repräsentantenhaus für eine "Verschärfung" der Abtreibungsgesetze ausgesprochen. Das Gesetz benötigt noch die Zustimmung des Senates.

(Vgl.: KNA, 18.4.2002)

Pervers

In den USA hat sich ein lesbisches, gehörloses Paar mittels Samenspende seine größte Sehnsucht erfüllt: ebenfalls ein gehörloses Kind. Die "Eltern" freuten sich unbändig über den Befund: "Ihr Baby - jetzt 5 Monate alt - ist völlig taub auf einem Ohr und fast taub auf dem anderen."

Alles, was die moderne Fortpflanzungsmedizin aufzubieten hat, hat das lesbische Paar genutzt, um ein Kind zu bekommen, das wie sie taub ist.

(Vgl.:Süddeutsche Zeitung, 22.4.2002)

 

Enthaltsamkeit

Die Bush-Regierung hat vor dem Kongress beantragt, die finanzielle Unterstützung für Programme zugunsten der Enthaltsamkeit um 33 % zu erhöhen. Insgesamt sind 135 Millionen Dollar für diese Programme veranschlagt, die keine Förderung von sog. Geburtenkontrolle und Kondomen enthalten.

(Vgl.: Zenit.org, 23.3.2002)

 

Ausdrücklich Ehe

In den USA soll die Ehe ausdrücklich als Lebensgemeinschaft zwischen Mann und Frau definiert werden. Eine entsprechende Eingabe zur Änderung der Verfassung wurde im Repräsentantenhaus eingereicht.

(Vgl. KNA, 17.5.2002)

 

Grönland

Die offizielle Zahl der Tötungen durch Abtreibung auf Grönland hat in den vergangenen beiden Jahren fast die Zahl der Geburten erreicht.

(Vgl.: KNA, 5.4.2002)

Anmerkung: Trotz - oder gerade wegen - der kostenlosen Abgabe von Verhütungsmitteln kam es zu einer solchen Abtreibungsquote. Dem Problem will man - wie stets in solchen Fällen - mit noch mehr Verhütungsinformation begegnen.

 

Australien

In-vitro-Fertilisation für Lesben

In Australien ist nach einer Gerichtsentscheidung künftig auch für Singles und Lesben eine Reagenzglasbefruchtung (IVF) gestattet.

(Vgl.: KNA, 18.4.2002)

 

Designerbabys

Die zuständigen Behörden in Australien haben drei Elternpaaren erlaubt, sog. Designerbabys zur Rettung ihrer todkranken Kinder zu erzeugen. (Alfa-Newsletter, 20.4.2002)

Wir berichteten bereits über ähnliche Fälle in England.

Infos zu diesem Thema in der Schriftenreihe Nr. 11 "Hauptsache: Gesund!"

  zurück nach oben 

 

Bericht des Europaparlaments fordert

zwangsweise Einführung der Abtreibung in der EU

- Besonders für "ethnische Minderheiten und gesellschaftliche Randgruppen" gedacht -

Ein von einer Kommission des Europaparlamentes verabschiedeter Bericht versucht die Legalisierung der Abtreibung (auch in den künftigen) europäischen Mitgliedsstaaten durchzusetzen.

Der Text "Sexuelle Rechte von Frauen und reproduktive Gesundheit" wurde vom Ausschuss für die Rechte der Frau und Chancengleichheit am 4. Juni mit 21 Jastimmen, 11 Neinstimmen und 4 Enthaltungen nach geringfügigen Veränderungen ratifiziert.

Der von der sozialistischen Abgeordneten Anne E. M. Van Lancker vorgelegte Bericht empfiehlt, dass "Abtreibung zur Gewährleistung der reproduktiven Gesundheit und Rechte der Frau legal, sicher und für alle zugänglich sein sollte".

In verschiedenen Abschnitten, z.B. Nr. 9 und Nr. 13, fordert der Bericht der belgischen Abgeordneten, dass diese Legalisierung der Abtreibung nicht nur auf alle 15 Mitgliedsstaaten der EU angewandt werden möge, sondern auch auf die Beitrittskandidaten.

Nummer 20 "fordert die Regierungen der Mitgliedstaaten und der Beitrittsländer auf, schwangere Jugendliche zu begleiten, ungeachtet dessen, ob sie die Schwangerschaft unterbrechen oder ob sie das Kind zur Welt bringen möchten".

Nummer 27 "fordert den Rat und die Kommission auf, im Rahmen ihrer beitrittsvorbereitenden Strategie den Beitrittsländern mehr technische und finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen, um Gesundheitsförderprogramme und Qualitätsstandards bei den Dienstleistungen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit zu entwickeln und umzusetzen und zu gewährleisten, dass die bestehende EU-Hilfe an Osteuropa und Zentralasien diese Arten von Programmen einschließt". Diese Programme sehen im Allgemeinen die Abtreibung vor.

Nummer 4 fordert, dass die Programme demographischer Kontrolle und reproduktiver Gesundheit (dazu gehört auch Abtreibung) besonders "für unterversorgte Gruppen wie Jugendliche, ethnische Minderheiten und sozial Ausgeschlossene bereitgestellt werden".

Quelle: ZENIT.org, 24. Juni 2002

 

zurück nach oben

 

horizontal rule

Fenster schließen

horizontal rule