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Oberbarnim

Gemeinde Oberbarnim mit den Ortsteilen Bollersdorf/Pritzhagen, Grunow/Ernsthof, Ihlow, Klosterdorf

Bollersdorf/Pritzhagen - Wilde Schluchten, romantische Ausblicke und Pferdegeflüster

Dorfteich in BollersdorfDie beiden Orte Bollersdorf und Pritzhagen können auf eine wechselvolle und interessante Geschichte verweisen. Berühmte preußische Adelsgeschlechter wie die Familien "von Itzenplitz", "von Oppen" und "von Reutz" prägten über Jahrhunderte die Entwicklung.
Das heutige Bild der idyllischen Angerdörfer mit ihren schilfumstandenen Dorfteichen, den Feldsteinbauten und vor allem den beeindruckenden Waldungen wurde wesentlich bestimmt durch das Wirken einer weitsichtigen und klugen Frau : Helene Charlotte von Lestwitz, auch "Frau von Friedland" genannt, der Ende des 18. Jahrhunderts die Güter Kunersdorf, Friedland, Bollersdorf und Pritzhagen gehörten. Sie ließ die einst kahlen Hügel aufforsten und schuf damit jene reizenden Traubeneichen-Winterlinden-Hainbuchen-Wälder, die bis zum heutigen Tag zu den landschaftlichen Attraktionen der Märkischen Schweiz gehören.
Aber nicht nur dies, beide Orte sind durch jene beliebten Wanderwege verbunden, von denen einst Theodor Fontane in seinen berühmten "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" schwärmte. Dachsberg, Krugberg, Silberkehle, Wurzelfichte, Poetensteig und die Tornowseen sind auch heute noch die meistbesuchten Ausflugsziele der Touristen.
Ebenso wie das wohl älteste Ausflugslokal der Märkischen Schweiz, das bereits 1827 die königliche Genehmigung zur Eröffnung einer Schankwirtschaft erhielt:
die Pritzhagener Mühle.
An ein anderes Kapitel in der Geschichte von Bollersdorf erinnert nur noch ein Name: Schwarze Kehle. In dieser Schlucht am Ufer des Schermützelsees mündete die untertägige Braunkohlenförderung, die hier Mitte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts in der Grube "Willenbücher" betrieben wurde. Als die Abbaubedingungen immer komplizierter wurden und die Eisenbahn billigere Kohle aus anderen Gebieten brachte, lohnte das Geschäft mit dem "schwarzen Gold" nicht mehr. Dafür kamen die Großstädter mit ihren Familien und folgten den vielbeschriebenen Wanderwegen. Und so ist es bis heute geblieben.
Mehrere Gaststätten, ein Hotel, Privatzimmer und der bekannte Pferdezuchtbetrieb in Pritzhagen warten übers Jahr mit vielen attraktiven Angeboten auf.

Grunow/Ernsthof - wo das Sophienfließ entspringt

SophienfließFolgt man dem Lauf des Sophienfließes von Buckow auf die Barnimhöhe, erreicht man die beiden Orte Grunow und Ernsthof. Sie liegen abseits des Touristenstromes, idyllisch eingebettet in die wellig-hügelige Feld-und Heckenlandschaft.
1315 wird Conrad von Grunow in einer Strausberger Urkunde erwähnt. 1333 datiert die erste Eintragung des gleichnamigen Dorfes mit einer Wassermühle am Sophienfließ. Später ging es in den Besitz von Johannes Trebus und derer von Barfuß über. Die Grunower betrieben vorwiegend Landwirtschaft und Fischerei. Nur drei Familien überlebten den Dreißigjährigen Krieg. Urkunden aus dem 18. Jahrhundert belegen die Existenz von drei Mühlen (Wasser-, Schneide-und Windmühle).
Die ursprünglich im 13. Jahrhundert errichtete Wehrkirche wurde nach den Zerstörungen 1945 wiederhergestellt.
Der Ortsteil Ernsthof entstand erst in den Jahren 1834/35 als Vorwerk von Grunow. Heute hat hier einer der größten Arbeitgeber des Amtes Märkische Schweiz seinen Sitz, die aus einer ehemaligen LPG hervorgegangene Agrar-Marketing-GmbH. Mit diesem Betrieb, einem Schäfer und mehreren Wiedereinrichtern erweist sich die Landwirtschaft auch heute noch als Haupterwerbszweig der Grunower und Ernsthofer Einwohner.

Ihlow - ausgezeichnete Naturparkgemeinde

WehkircheDas knapp 200-Seelen-Dorf liegt idyllisch am Nordrand des Naturparks Märkische Schweiz.
Auf einer Halbinsel, von den beiden Dorfteichen umgeben, erhebt sich majestätisch die spätromanische Kirche, einer der ältesten Sakralbauten auf dem Oberbarnim. In dem nach 1945 erneuerten Turm hängt eine um 1300 gegossene Glocke. Bei Restaurierungsarbeiten im Innern hat man im Chor Reste alter Rötelzeichnungen freigelegt.
Der Name Ihlow kommt aus dem Slawischen, was ungefähr "Wohnstätte auf moorigem Grund" bedeutet. Er wurde erstmals im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Lange Zeit war der Ort Rittersitz der von Ihlow und der von Eichendorff. 1740 geht der Besitz über an die Familie von Bredow. Das Schloß Ihlow, einst ein zweigeschossiger Mittelbau aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts mit eingeschossigen Flügeln, wurde nach 1900 baulich stark verändert. Während der DDR-Zeit entwickelte sich darin mit Kindergarten, Gaststätte und Geschäften das Dorfzentrum. Davon ist seit der Wende nichts mehr übriggeblieben.
Doch dank eines rührigen Fördervereins kehrt wieder Leben ein in das alte Schloßgebäude, in dem Schritt für Schritt eine Seminar-und Erholungsstätte eingerichtet wird.
Ihlow verströmt mit dem sehenswerten Ensemble von Schloß, Kirche, Park, den Feldsteinscheuen und Weihern einen eigenen, besonderen Reiz. So ist es nicht verwunderlich, dass sich seit einiger Zeit zahlreiche Familien aus der Stadt von dieser ländlichen Atmosphäre angezogen fühlen, oft Jahrhunderte alte Gebäude liebevoll restaurieren und hier in Ihlow eine neue Heimat finden. Im Jahr 2000 erhielt Ihlow die Auszeichnung als Naturparkgemeinde in der Märkischen Schweiz.

Klosterdorf - auf den Spuren der Zisterzienser

KlosterdorfKlosterdorf ist ein typisches Angerdorf und wurde erstmals 1247 urkundlich erwähnt. Wie bei vielen Orten auf der Barnim-Hochfläche steht seine Gründung im Zusammenhang mit den Mönchen des Klosters Zinna, in deren Besitz Klosterdorf zwischen 1230 und 1240 geriet. Dieser Umstand gab der Ortschaft ihren heutigen Namen.
Nach der Reformation gelangte Klosterdorf in den Besitz von Landsherrn. Die älteste überlieferte Einwohnerzahl stammt aus dem Jahr 1734. Damals wohnten 142 Menschen im Dorf. Bis 1860 stieg die Zahl auf 460 Einwohner.
1829 ging das Vorwerk in Privateigentum über und kam 1865 an die Familie von Eckardstein, die es 1925 wieder verkaufte.
Zwischen 1928 und 1934 wurden Teile des Großgrundbesitzes parzelliert; der verbliebene Rest kam 1946 durch die Bodenreform an 55 Neubauern und Siedler.
Aus der 1952 entstandenen LPG entwickelte sich nach der Wende eine Agrargenossenschaft e.G. Neben diesem Erwerbszweig wird Klosterdorf zunehmend als Wohnstandort am Rande des Naturparks Märkische Schweiz attraktiv. Mit dem Bau der geplanten Siedlung könnte Klosterdorf bald über 1000 Einwohner zählen.
DorfangerFür Besucher hat der Ort zwei interessante neue Adressen zu bieten: den Reitstall des Reit-und Fahrvereins e.V.,der alljährlich Turniere und Feste ausrichtet, und die Ökolea e.V.(Ökologische Lebens-und Arbeitsgemeinschaft), die ein altes Bauerngehöft modellhaft als Wohn-und Lehrstätte ausgebaut hat.
Seit der gelungenen 750-Jahr-Feier 1997 findet alljährlich Anfang September ein großes Fest am neu gestalteten Dorfanger statt, das sog. "Teichfest", bei dem die "Teichprinzessin" ihr Zepter schwingt.

 

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