Ernest Biéler, « Trois jeunes Filles de Savièse », 1920

                                Aquarell auf Papier auf Karton, 31,5 x 39 cm. Privatsammlung

Die Stiftung Gianadda präsentiert in diesem Winter in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Bern eine große Retrospektive, die dem Maler Ernest Bieler (1863-1948) gewidmet ist.

Für die Fondation Pierre Gianadda ist es eine Gelegenheit nach der Ausstellung der Arbeit von Edouard Vallet im Jahr 2006/2007, der Öffentlichkeit einen weiteren Maler zu enthüllen, der das Wallis als Heimat gewählt hat.

Ernest Bieler wurde 1863 in Rolle  in einer großen bürgerlichen Familie geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Lausanne zog Biéler 1880 auf Anraten von François Bocion, der sein künstlerisches Talent entdeckt hatte, zu Verwandten nach Paris. Dort studierte er an der Académie Julian und an der Académie Suisse. Seinen Lebensunterhalt verdiente er unter anderem mit der Illustration von Romanen von Émile Zola, Alphonse Daudet und Victor Hugo. Sein Hauptinteresse galt jedoch den Landschaften und Menschen des Kantons Wallis. Die Öffentlichkeit wurde durch eine Ausstellung an der Weltausstellung 1889 auf ihn aufmerksam.

1889 liess sich Biéler in Savièse oberhalb von Sion nieder. Mit anderen dort ansässigen Künstlern bildete er die so genannte Schule von Savièse, welche in einem betont dekorativen und linearen Stil Walliser Landschaften und deren Bewohner schilderte. An der Weltausstellung 1900 in Paris wurde er mit einer Silbermedaille ausgezeichnet und im selben Jahr in die Ehrenlegion aufgenommen. 1903 war er Mitbegründer der Société des traditions valaisannes, die sich für die Bewahrung kultureller Traditionen im Wallis einsetzte.

Biéler erhielt zahlreiche öffentliche Aufträge für Fresken, Glasmalereien und Mosaiken, darunter im Bundeshaus in Bern, im Musée Jenisch in Vevey, in der Kirche Saint-François in Lausanne, im Rathaus von Le Locle und im Saal des Walliser Grossen Rates in Sion. Ab 1917 betrieb er neben der Malerei auch Weinbau in Rivaz in der Region Lavaux. In den Jahren 1926 und 1927 war er Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission.

Diese Ausstellung zeichnet die künstlerische Laufbahn von Ernest Bieler durch die 120 Werke aus, die aus vielen öffentlichen und privaten Sammlungen zusammengestellt wurde. Der Künstler wird nicht mehr nur als der Folkloremaler des Wallis allerdings gesehen werden, wenn auch darin der originellste Teil seiner Produktion liegt.

Quellen: Fondation Gianadda, Wikipedia

Vom 1. Dezember 2011 – 26. Februar 2012
täglich von 10 h bis 18 h

Foundation Pierre Gianadda

Rue du Forum

1920 Martigny
Switzerland

Tel.:+41 27 722 39 78
Fax: +41 27 722 52