| zurück zur Übersicht |  
 
 


Breite Straße 33

Große Ulrichstraße 29,
ehemals Herrenkonfektion Silberberg

Hier wohnte
Alfred Silberberg

Alfred Silberberg wurde am 7.4.1875 in Halle geboren. Der Besitzer eines Geschäftes für Herrenkonfektion in der Großen Ulrichstraße 29 war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe mit einer nichtjüdischen Partnerin stammte seine Tochter Erna Kunert geb. Silberberg, die 1899 im Haus Breitestraße 33 geboren wurde. Sie galt bei NS-Ideologen nur als „Halbjüdin“ und war durch die Ehe mit einem nichtjüdischen Partner vor rassistischer Verfolgung relativ geschützt. Als die zweite Ehe des Vaters scheiterte nahm sie ihn in ihrer Familie auf, konnte aber nicht verhindern, dass der Vater gegen ihren Willen in das sogenannte „Judenhaus“ Hindenburgstraße 63 [Haus zerstört, heute Freifläche am Riebeckplatz] ziehen musste. Von dort wurde er am 19./20. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo er 68-jährig am 20.Dezember 1943 zu Tode kam.

Seine zweite Ehefrau Selma Silberberg geb. Breuer lebte nach der Scheidung in Aachen und wurde von dort am 22. März 1942 „nach Osten“ deportiert.





Quelle:

Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle: Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle, 3. Auflage (2008)

www.gedenkbuch.halle.de