DER SPIEGEL

Mitunter sind es Momentaufnahmen, die zeigen, wie bemerkenswert sich eine Gesellschaft verändert: Als erste deutsche Kanzlerin leitete Angela Merkel, 52, vorige Woche den G-8-Gipfel in Heiligendamm - und ihre Karriere ist, gemessen an den Chancen der Frauen ihrer Generation, ziemlich ungewöhnlich verlaufen. Die jüngeren Frauen in Deutschland hingegen haben es leichter, gut ausgebildet und selbstbewusst ihren Weg zu gehen, und sie lassen junge Männer häufig hinter sich. Die SPIEGEL-Redakteurinnen Julia Bonstein, 31, Anke Dürr, 37, Barbara Supp, 48, Merlind Theile, 31, und Claudia Voigt, 41, sowie die Mitarbeiterinnen Kathrin Werner, 24, und Dialika Krahe, 24, beschreiben in der Titelgeschichte, wie die sogenannten Alphamädchen sich über tradierte Rollenbilder hinwegsetzen und in die gesellschaftlichen Eliten streben. Bisweilen jedoch wird an scheinbar Banalem sichtbar, dass die alte Zeit noch nicht überall überwunden ist. "Mein Rechtschreibprogramm", sagt Supp, "unterstrich das Wort ,Kapitänin' immer wieder als nicht existent" (Seite 56).