„Ich bin das ja gewohnt“, soll die 68er-Ikone Cohn-Bendit nach der fünfminütigen Störaktion gesagt haben, „ich weiß nur nie, ob es sich um eine rechte oder linke Gruppierung handelt.“ Inhaltlich war dies durchaus nicht so leicht zu erkennen.
So fragte der neurechte Publizist Götz Kubitschek zu Beginn der Aktion: „Wo ist Sarrazin?“, während die anderen Aktionisten Flugblätter verteilten, die Bühne besetzten und ein Transparent entrollten, auf dem das Cohn-Bendit zugeschriebene Zitat „Die multikulturelle Gesellschaft ist hart, schnell, grausam und wenig solidarisch“ zu lesen war.
Anschließend wurden die Aktivisten aber auch schon wieder des Saales verwiesen. Dessen ungeachtet zeigte sich die Schülerzeitung „Blaue Narzisse“ auf ihrem Onlineportal zunächst begeistert über den öffentlichkeitswirksamen Effekt. Die „anwesenden Pressephotographen haben sich nur so auf die Aktivisten gestürzt. Für ein großes Medienecho scheint also gesorgt.“
Umso erstaunter war der Schülerzeitungschef Menzel beim heutigen Blick in die Onlineausgaben der Zeitungen: Bis auf die „Junge Freiheit“ berichtete niemand von der fünfminütigen ksa. „Versucht die Presse die ksa jetzt tot zu schweigen?“, fragt Menzel sich und seine Leser daher. Dabei sollte der angehende Medienwissenschaftler sich die Frage, warum die kurze Störung einer Veranstaltung eines Amtes der Stadt Frankfurt keine überregionale Aufmerksamkeit erhält, selbst beantworten können.