Oldenburg will als erste Uni den Medizin-Bachelor einführen

Die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg plant, in Kooperation mit der niederländischen Rijksuniversiteit Groningen eine neue medizinische Fakultät aufzubauen. Das Studium ist als Bachelor/Masterstudiengang und nicht wie in Deutschland üblich als Studiengang mit medizinischem Staatsexamen geplant. Der Vizepräsident für Forschung, Neurobiologie, Ethologie, Professor Dr. rer. nat. Reto Weiler rechnet damit, dass der Wissenschaftsrat bis Ende des Jahres eine positive Empfehlung ausspricht und danach das Land Niedersachsen zügig die Übernahme der Kosten zusagt. „Wir haben aus dem Ministerium positive Signale erhalten“, sagte Weiler gegenüber dem Rheinischen Ärzteblatt. Die neue Fakultät werde im Landeshaushalt jährlich mit rund 5,72 Millionen Euro zu Buche schlagen. Damit liegen die laufenden Kosten rund 30 Prozent niedriger als bei einer herkömmlichen Fakultät vergleichbarer Größe, wobei dies aus der in Oldenburg gegebenen Kooperation zwischen Universität und Lehrkliniken resultiert und nicht der neuen Studienstruktur geschuldet sei, so Weiler. „Wir hoffen, im Wintersemester 2010/2011 den Lehrbetrieb aufnehmen zu können“, sagte Weiler. Der Studiengang wurde in enger Kooperation mit der Partneruniversität in Groningen aufgebaut, wo auch ein Teil des Masterabschnitts absolviert werden soll. Die Bachelor/Masterstruktur werde alle bisherigen Studieninhalte abbilden und insgesamt sechs Jahre dauern, wie ein Medizinstudium mit Staatsexamen, sagte Weiler. Die Art der Wissensvermittlung werde nach Modulen aufgeteilt und sich weniger an einzelnen Disziplinen orientieren; ähnlich den Reformstudiengängen an anderen medizinischen Fakultäten.

Der neue Bachelor-Studiengang lehnt sich an den so genannten Bologna-Prozess an. In dessen Rahmen haben vielen Universitäten Diplom- und Magisterstudiengänge in die europäisch vergleichbaren Bachelor- und Masterabschlüsse überführt. Ziel ist, bis 2010 einen einheitlichen europäischen Hochschulraum zu schaffen. Medizinische und rechtwissenschaftliche Fakultäten bewerten die Entwicklung hin zu Bachelor-Abschlüssen kritisch. Auch die verfasste Ärzteschaft lehnt die Aufweichung des Medizinstudiums ab, an dessen Ende nicht mehr das Staatsexamen, sondern der Master steht. Der 111. Deutsche Ärztetag hat vergangenes Jahr in Ulm seine Ablehnung folgendermaßen begründet: „Eine modulare Ausbildung Bachelor/Master ebnet den Weg zu Medizinschulen, die der bisherigen Qualität der deutschen Hochschulausbildung nicht entsprechen.“ Die Delegierten forderten: „Das einheitliche und hochwertige Medizinstudium mit dem Abschluss ‚Staatsexamen‘ muss erhalten bleiben.“

bre

  Zum Seitenanfang

letzte Änderung am: 24.02.2009



Rheinisches Ärzteblatt

Heft 10/2012

Titel 10/2012
Titelthema

Palliativmedizin im Rheinland: Ein starkes Netz für das Leben

aktuelle Ausgabe

Begrüßung neuer Kammermitglieder 2012 mit Video

Gruppenbild neue Mitglieder 2011

Rund 150 junge Ärztinnen und Ärzte folgten der Einladung ins Düsseldorfer Haus der Ärzteschaft. Fotos,  ein Video sowie die Berichterstattung finden sich hier:

Ärztekammer Nordrhein online Begrüßungsveranstaltung

Image-Video der ÄkNo
Screenshot-Image-Video

Ab sofort steht ein rund siebenminütiges Video bereit, das die Aufgabengebiete und Services der Ärztekammer Nordrhein erklärt.

Interner Link Imagevideo