Der 1926 geborene Andrzej Wajda zählt zu den bedeutendsten Filmemachern des europäischen Kinos. Unermüdlich hat der polnische Regisseur in seinen Filmen Themen wie Religion, Krieg und Tod vor dem Hintergrund der polnischen Geschichte behandelt.

So erzählt sein Regiedebüt "Eine Generation" (1954) vom Widerstand gegen den Nationalsozialismus, "Der Kanal" (1957) thematisiert den Warschauer Aufstand von 1944, "Asche und Diamant" spielt vor dem Hintergrund des polnischen Widerstands gegen den Kommunismus in den Tagen nach der deutschen Kapitulation 1945, "Korczak" (1990; BFS, 10.11.2012, 22.10 Uhr) ist den letzten Wochen im Leben des Arztes und Pädagogen Janusz Korczak gewidmet, der von den Nationalsozialisten 1942 ermordet wurde und "Das Massaker von Katyn" (2007) erzählt von der Ermordung polnischer Offiziere 1940 im Auftrag Stalins.

Andrzej Brzozowskis Dokumentarfilm porträtiert den einflussreichen Filmemacher und sein Werk und verweist auf Vorbilder aus der bildenden Kunst und auf die Bedeutung der polnischen Geschichte für diesen Regisseur, der sich stets auch als nationaler Filmemacher verstanden hat. Wajda selbst kommt ausführlich zu Wort.

Der Regisseur berichtet von Dreharbeiten und der Bedeutung seiner ersten Filme für seine Karriere, er führt das Filmteam an die wichtigsten Drehorte seiner Filme und ist beim Anfertigen von Storyboards zu sehen. Ergänzt werden seine Aussagen durch zahlreiche Filmausschnitte, unter anderem aus "Eine Generation" (1955), "Ich gehe zur Sonne" (1955), "Asche und Diamant" (1958), "Lotna" (1959), "Legionäre" (1965), "Alles zu verkaufen" (1969), "Birkenhain" (1970), "Landschaft nach der Schlacht" (1970), "Die Hochzeit" (1973), "Pilatus und andere" (1972) und "Das gelobte Land" (1975).