PSA Peugeot Citroen fährt 2012 Rekordverlust ein
Der französische Autohersteller PSA Peugeot Citroen ist im vergangenen Jahr unter die Räder gekommen. Mit fünf Milliarden Euro fuhr das Unternehmen den höchsten Verlust der Unternehmensgeschichte ein.
2011 hatte er noch einen Gewinn von 588 Millionen Euro geschafft.
Maßgeblich für den Rekordverlust verantwortlich waren massive Abschreibungen von 4,12 Milliarden Euro, die der Opel-Kooperationspartner wegen der schwachen Geschäfte in Europa vornehmlich in der Automobilsparte vorgenommen hatte. Operativ verloren die Franzosen 576 Millionen Euro und setzten mit 55,45 Milliarden Euro 5,2 Prozent weniger um als im Jahr davor.
Massive Absatzeinbrüche im europäischen Markt
Anders als dem heimischen Konkurrenten Renault ist es Peugeot nicht gelungen, die Abhängigkeit vom europäischen Markt zu verringern. Auf dem alten Kontinent hat Peugeot Citroen wegen der Euroschuldenkrise mit rückläufigen Verkaufszahlen zu kämpfen. Insgesamt 17 Prozent weniger Autos brachten die Franzosen im vergangenen Jahr weltweit an die Kunden. Nicht nur die Schuldenkrise in Europa, auch der Verkaufsstopp von Autobausätzen nach Iran schlug bei dem Autohersteller ins Kontor und sorgte für einen Absatzrückgang auf insgesamt 2,97 Millionen Einheiten. In diesem Jahr wird keine durchgreifende Wende zum Besseren erwartet.
Um aus der Verlustzone zu kommen, sollen nun mehr als 8.000 Arbeitsplätze wegfallen. Ein Werk bei Paris muss den Planungen zufolge ganz geschlossen werden. Insgesamt beschäftigte der Konzern nach eigenen Angaben Ende Juni 2012 etwa 120.000 Menschen im Autobereich.
Milliarden-Einsparungen durch Kooperation mit Opel
Peugeot und die ebenfalls krisengebeutelte GM-Tochter Opel wollen durch einen gemeinsamen Einkauf, eine gemeinsame Logistik und die gemeinsame Nutzung von Fahrzeugarchitekturen Milliarden einsparen. Um zwei Milliarden US-Dollar sollen die Kosten für die beiden Konzerne ab 2017 jährlich sinken. Zudem prüfen die beiden Autohersteller zusätzliche gemeinsame Projekte in Lateinamerika und anderen Wachstumsmärkten wie Russland sowie die Entwicklung von kleinen, sparsamen Benzinmotoren. Eine Ausweitung der Kooperation schlossen die Autobauer explizit nicht aus.
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Dow Jones Newswires/kru