Fatimafeier am 13. Mai 2005 mit Kardinal Joachim Meisner

13. Mai 2005: Joachim Kardinal Meisner beim Fatimajubiläum in Alzen (von Christoph Buchen)

Seinen Besuch zum Fatimajubiläum im Wallfahrtsort Alzen hatte Joachim Kardinal Meisner schon 2004 zugesagt. Wegen der Ereignisse in Rom nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. war dieser Besuch zeitweise jedoch in Frage gestellt. Nahm Kardinal Meisner doch im April 2005 an der Wahl und Einführung von Papst Benedikt XVI. teil, und zuletzt am 11. Mai 2005 weilte er noch im Vatikan.

Schließlich erreichte aber am Abend des 13. Mai 2005 der Dienstwagen mit den Initialen des Geistlichen auf dem Nummernschild Alzen. Eine große Anzahl Gläubiger war ebenfalls zu den Feierlichkeiten aus Anlass der 50jährigen Wiederkehr der Überführung der Fatimastatue nach Alzen gekommen. Die Wallfahrtskirche konnte die Zahl der über 500 Besucher nicht alle fassen. Viele verfolgten vor dem Gotteshaus das Geschehen über Lautsprecher.

Mit dem Rosenkranzgebet, der Lauretanischen Litanei und dem Eucharistischen Segen begannen die Feiern. Danach setzte sich vom Portal der Herz-Jesu-Kirche eine Lichterprozession durch Alzen und die Feldlage oberhalb des Ortes, vorbei am weißen Kreuz des verstorbenen Dechanten Karl Strack, in Bewegung. Mit dabei der Erzbischof von Köln und viele Geistliche, darunter Kreisdechant Josef Herweg. Die Blumen geschmückte und angestrahlte Statue der Fatimamadonna wurde dabei von vier Männern in traditionellen weißen Hemden auf einer Sänfte getragen. Kommunionkinder und der Musikverein Oberbergische Musikanten Volperhausen begleiteten die Prozession. Alzen war festlich mit Blumen und Fahnen geschmückt.

Anschließend zelebrierte Kardinal Meisner die heilige Messe in der Alzener Kirche. In seiner Predigt ging der Kardinal auf das Wunder in dem portugiesischen Dorf Fatima am 13. Mai 1917, die Überführung der Fatimamadonna nach Alzen am 2. Januar 1955 und das Attentat auf Papst Johannes Paul II. am Fatimatag 13. Mai 1981 ein. Meisner wörtlich: „Vorgestern habe ich noch mit dem Heiligen Vater gesprochen und heute ist die Feier in Alzen wie ein Heiliger Abend für mich.“

Nach der Messe, die vom MGV. „Edelweiß“ Alzen mit Marienliedern begleitet wurde, hatte die Kirchengemeinde zu einem kleinen Empfang im Pfarrsaal eingeladen. Kardinal Meisner trug sich in ein eigens vom Pfarrgemeinderat für diesen Tag angefertigtes Gästebuch ein. Bei dem Empfang rief er der Pfarrjugend zu: „Wir sehen uns beim Weltjugendtag im August in Köln. Der Papst kommt auch. Das hat er mir fest versprochen.“

Das Gästebuch schildert im übrigen in einer kleinen Chronik die Ereignisse bei der Überführung der Fatimamadonna vor genau 50 Jahren und führt die Geistlichen auf, die dort in den vergangenen Jahrzehnten an den Fatimafeiern teilgenommen haben. Ab sofort können sich alle Teilnehmer an den künftigen Fatimafeiern in Alzen in dieses Buch mit ihrer Unterschrift eintragen.

Immer wieder wurde in diesen Tagen die Frage gestellt, wie es dazu kam, dass die Fatimastatue vor 50 Jahren nach Alzen kam und das kleine Kirchdorf heute ein bekannter Wallfahrtort ist. Die Chronik gibt Aufschluss darüber. Auf Bitten des ersten Seelsorgers von Alzen, Rektor Wilhelm Antons, und des Dechanten Karl Strack, damaliger Pfarrer von Morsbach, schenkte 1955 Josef Kardinal Frings die Statue der Filialkirche Alzen. Rektor Antons war vorher Sekretär bei Weihbischof Dr. Wilhelm Cleven gewesen, und Kardinal Frings und Dechant Strack waren Studienfreunde.