Vitamin C auf der Spur
- Dienstag, 04. November 2003, 21.00 - 21.45 Uhr
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Vitamin C (Ascorbinsäure) kann überall im Körper eingesetzt werden und ist an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Dabei wirkt es, wie fast alle anderen Vitamine auch, als Katalysator. Das heißt, das Vitamin setzt im Körper verschiedene Reaktionen in Gang, wird dabei aber selbst nicht oder kaum verändert. Es wird also weder in Stoffwechselprodukte eingebaut (wie etwa Aminosäuren) noch abgebaut (wie zum Beispiel Zucker).
Aufnahme im Darm
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Vitamin C erhöht die Eisenaufnahme im Darm
Vitamin C wird im Darm aufgenommen. Dabei erfüllt es schon eine wichtige Aufgabe. Es reduziert Eisen und bringt es so in eine Form, die der Körper besser aufnehmen kann: Es macht aus dreiwertigem Eisen zweiwertiges Eisen. Das ist wichtig, weil in unserer Nahrung (wegen der Oxidation durch Luftsauerstoff) meist dreiwertiges Eisen vorliegt, das der Körper nicht so gut aufnehmen kann.
Aus unserer Nahrung hingegen wird zweiwertiges Eisen wesentlich besser aufgenommen (200 - 400 Prozent) als dreiwertiges Eisen.
Vitamin C unterstützt die Blutbildung
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Eisen ist für den Sauerstofftransport im Blut wichtig
Eisen ist wichtig bei der Bildung roter Blutkörperchen. Als zentraler Bestandteil des Hämoglobins ist es für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich. Im Knochenmark wird das Hämoglobin in die roten Blutkörperchen eingebaut. Vitamin C unterstützt also durch die Umwandlung des Eisens indirekt die Blutbildung.
Vitamin C als Radikalfänger
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Vitamin C vernichtet freie Radikale
Im Körper wird das Vitamin C über die Blutbahnen transportiert. Dabei sorgt es gleich im gesamten Körper gewissermaßen für "Sauberkeit": als Radikalfänger. Freie Radikale werden bei fast allen Stoffwechselvorgängen gebildet. Freie Radikale sind für den Köper sehr schädlich und werden mit der Entstehung vieler Erkrankungen in Zusammenhang gebracht. Vitamin C reagiert mit den freien Radikalen zum Beispiel unter Bildung von Wasserstoffperoxid, das dann zerfällt.
Vitamin C hilft bei der körpereigenen Abwehr
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Vitamin C hilft dem Immunsystem, Angreifer zu vernichten
Vitamin C ist auch direkt an der Immunabwehr beteiligt. Es wird
in die weißen Blutkörper aufgenommen. Hier
unterstützt es die Umwandlung der weißen Blutkörper
in Fresszellen und die Bildung von Antikörpern. Ebenfalls wird
durch Vitamin C die Bewegung der Fresszellen in Richtung der
Erreger, die so genannte Chemotaxis, unterstützt.
Obwohl Vitamin C an der Infektabwehr beteiligt ist, konnte bisher
in keiner Studie nachgewiesen werden, dass eine Zugabe von Vitamin
C zur normalen Nahrung das Auftreten von Infektionen verringert.
Der Tagesbedarf an Vitamin C ist durch eine ausgewogene
Ernährung durchaus gedeckt. Die weißen Blutkörper
können nicht mehr als 200 mg Vitamin C insgesamt aufnehmen, so
dass höhere Dosen an Ascorbinsäure nicht vor Infektionen
schützen.
Vitamin C unterstützt die Kollagenbildung
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Nur in Anwesenheit von Vitamin C können Kollagenketten zusammengebaut werden
Kollagen ist ein wichtiger Bestandteil von Haut, Knochen und Zähnen. Die Kollagen-Synthese funktioniert nur in Anwesenheit von Vitamin C. Vitamin C ändert dabei die Form der Kollagen-Bausteine, aus denen dann die Kollagenfäden zusammengesetzt werden. Kollagen unterliegt wie jede Körpersubstanz einem raschen Auf- und Abbau. Kommt es zu einem Mangel an Vitamin C, so kann Kollagen nicht nachgebildet werden und es kommt zu der klassischen Mangelerkrankung: Skorbut. Es kommt zu Entzündungen, Gewebeblutungen und Blutergüssen bis hin zum Zahnausfall.
Ausscheidung über die Niere
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Vitamin C wird über die Niere ausgeschieden
Etwa 2 Gramm Vitamin C haben wir im Schnitt in unseremKörper. Ein relativ konstanter Anteil dieses Vitamin C geht durch Ausscheidung verloren. Um unseren "Gesamtbestand" aufrecht zu erhalten, müssen wir das Vitamin mit der Nahrung zu uns nehmen: und zwar 100 Milligramm pro Tag.
Ausgeschieden wird das Vitamin C über die Niere. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Vitamin C im Körper schon Reaktionen unterstützt hat, oder nicht. Der Mensch scheidet täglich fast 40 Prozent der aufgenommenen Ascorbinsäure wieder unverändert mit dem Harn aus. Dazu kommen noch diverse Abbauprodukte des Vitamin C - vor allem Oxalsäure. Oxalsäure kann in der Niere mit dem Calcium des Urins als Kalziumoxalat ausfallen. Und solche Salze können Probleme bereiten: Etwa 70 Prozent aller Nierensteine bestehen aus Kalziumoxalat. Daher sollten insbesondere Nierensteinpatienten Vitamin C nicht in hohen Dosen zu sich nehmen.
Darüber hinaus ist Vitamin C noch an vielen weiteren Stoffwechselvorgängen beteiligt. So unterstützt es zum Beispiel auch die Bildung von Hormonen in den Nebennieren. Unter den Vitaminen ist es ein echtes Allround-Talent.
: Katrin Buchwalsky
Stand: 04.11.2003
Stichwörter
- 1 Dreiwertigem Eisen
- Die Wertigkeit eines Ions beschreibt die Zahl der positiven oder negativen Ladungen, die es trägt. Dreiwertiges Eisen trägt drei positive Ladungen ( Fe 3+), zweiwertiges Eisen hingegen nur zwei positive Ladungen ( Fe 2+). Metallionen höherer Wertigkeit bilden stabilere Komplexe als die niedrigerer Wertigkeit.
- 1 Zweiwertiges Eisen
- Die Wertigkeit eines Ions beschreibt die Zahl der positiven oder negativen Ladungen, die es trägt. Dreiwertiges Eisen trägt drei positive Ladungen ( Fe3+), zweiwertiges Eisen hingegen nur zwei positive Ladungen ( Fe2+). Metallionen höherer Wertigkeit bilden stabilere Komplexe als die niedrigerer Wertigkeit.
- 1 Skorbut
- Blasse Haut, Zahnausfall, Blutungen von Haut- und Schleimhaut sind typische Anzeichen dieser Krankheit. Außerdem kann die Herztätigkeit gestört sein. Die Behandlung von Skorbut ist einfach: Vitamin C in hohen Dosen.
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