Betrübliche Feststellungen über das Gesundheitswesen

Minister: Wir halten es mit den Händen zusammen, sonst zerfällt es

Symbolfoto: sxc.hu

Bukarest (Mediafax/ADZ) - Gesundheitsminister Eugen Nicolăescu (PNL) hat am Wochenende auf einer Pressekonferenz in Ploieşti einige unprotokollarische Äußerungen über das rumänische Gesundheitswesen gemacht: „Es ist so wacklig, dass wir es mit den Händen zusammenhalten, damit es nicht zerfällt.“

In der leidigen Angelegenheit, dass der Arzt vom Patienten eine „Aufmerksamkeit“ erhalten muss, meinte der Minister: „Es handelt sich um eine Komplizenschaft zwischen dem Arzt, dem Assistenten und dem Patienten“. Man könne nicht von heute auf morgen Dinge erledigen, die 70 Jahre lang nicht erledigt wurden. Wann die notwendige Bestechung der Ärzte denn aufhöre, wurde weiter gefragt. Darauf der Minister: „Ich bin kein Utopist“.

Ansonsten sei das Ganze eine komplexe Angelegenheit. Zuerst müsse eine korrekte Entlohnung der Ärzte und Assistenten gesichert werden. Die Weltbank hätte diesbezüglich vor drei Jahren eine Studie ausgearbeitet und man versuche nun, einen Punkt nach dem anderen zu erledigen.

Seiner Rechnung nach wären aber vier Milliarden Euro nötig, um die Infrastruktur des Gesundheitswesens in Ordnung zu bringen. Das würde für einen Minimalstandard reichen. Ein ständiges Problem sei die Unterfinanzierung und ein weiteres die Mentalität des Personals. Diese sei von der Armut geprägt und von 70 Jahren, in denen Kompromisse gemacht wurden.

cffviseu

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Bemerkungen :

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    Norbert 05.06.2013 Beim 22:41
    Die meißten Rumänen greifen zu ihrer Hausapotheke. Schnaps. Sollte es etws komplizierter werden schlage ich Scharmanen vor. Das zusammen wird Gesundheitsreform in Rumänien sanieren.
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    Manfred 04.06.2013 Beim 18:03
    @Fred.Niemand hat etwas gegen die 2-Klassen-Medizin.Wem es wichtig ist vom Chefarzt behandelt zu werden,im luxuriösen Einbettzimmer zu liegen,von hochqualifiziertem Personal umgeben zu sein,dem sei dieses gegönnt-als Privatpatient!Aber es kann nicht sein,das Kassenpatienten gezwungen werden,für Standartbehandlungen Privatkliniken aufzusuchen,weil das noch staatliche Gesundheitswesen diese nicht anbietet!
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    Manfred 04.06.2013 Beim 17:08
    Die Probleme sind vielfältig!Nicht nur bei reichen Patienten halten Ärzte,Schwestern,Putzfrauen die Hände auf...Korruption ist das Eine-das andere Problem ist,das mit den geringen Sozialversicherungsbeiträgen unmöglich ist,ein vernünftiges Gesundheitswesen zu organisieren.Die Löhne müssen einfach steigen,dann gibt es eine Ausrede weniger.!
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    Klaus der hanseat 04.06.2013 Beim 15:51
    @Fred.-Ich glaube da unterliegen sie einem großen irrtum.Auch ich lebe hier und werde im krankenhaus "kostenlos" behandelt.-Nur ist es nicht kostenlos den über die EU karte und formular EU 121 wird die rechnung an die deutsche vrsicherung weiter geleitet.-Also nicht umsonst.-Aber recht ist, daß eine zu zahlung nicht richtig ist.Über 50 jahre habe ich eingezahlt und nun bekomme ich etwas wieder.-Das grund problem ist, daß der beitrag zur krankenversicherung in RO viel zu niedrig ist.Mit 5,5% vom lohn ist das nun mal nicht zu bezahlen.In dem von vielen so geliebten Deutschland sind es 15%.Das sind andere summen.Insgesamt ist es aber kein grund die hand auf zuhalten um nach "bakschisch" zu forschen.Ein arbeiter der mit 800 Lei bezahlt wird kann da nichts zahlen.Viel schlimmer ist die sucht der "verarmten" ärzte sich neben der tätigkeit im spital als "cabinet particular" die taschen zu füllen.Da sind dann BMW und andere nobel marken nur ein kleines beiwerk.Kranke müssen ausgebeutet werden.-eher sollten die zuschüsse für kirchen abgeschafft werden um das gesundheits wesen zu saniern.
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    Ottmar 04.06.2013 Beim 14:53
    Ist gerade in meinem Bekanntenkreis in Rumänien passiert. Ein Titannagel zum Fixieren für einen Bruch des Schienbeins kostet 900 EURO, Medikamente für Entzündungshemmung und Antibiotika kosten 400 EURO. Da hat doch irgend ein Rumänendeutscher vor einiger Zeit gesagt er wäre im Krankenhaus in Floreasca nach einem Unfall korrekt behandelt worden. bei meinem bekannten kostet so ein bruch 1400 EURO zusätlich. Das ist so wie wenn ein gesetzlich Versicherter in Deutschland 8500 Euro für einen Fussbruch im Krankenhaus hinlegen muss.
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    Skeptikus 04.06.2013 Beim 14:32
    Endlich ein Politiker, der die Wahrheit sagt. Es ist richtig: das öffentliche Gesundheitssystem ist inneffizient und korrupt in zweifacher hinsicht: a) Einkauf/Beschaffung von Geräten und Verbrauchsmaterialien b) Bei der Erbringung der medizinischen Leistungen. Diese Situation hat dazu geführt, dass Tausende von Ärzten Rumänien verlassen haben, um sich im Ausland eine Existenz aufzubauen. Das ist zusätzlich noch ein volkswirtschaftlicher Schaden!
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    Hanns 04.06.2013 Beim 11:27
    Leider wird viel Geld an falscher Stelle verschleudert, wie z.B. für den Einsatz rumänischer Soldaten in Afghanistan!
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    Fred 04.06.2013 Beim 11:13
    In den meisten europäischen Ländern gibt es schon seit Jahrzehnten offiziell und unbestritten die Zweiklasssenmedizin. Warum kann man die in Rumänien nicht offen einführen. Es macht m.E. Einfach keinen Sinn, dass ein finanziell gut situierter Pensionär aus Westeuropa in den öffentlichen Spitälern die gleiche kostenfreie medizinische Betreuung und Behandlung bekommt wie ein Einheimischer. Weiter finde ich es nicht ilegitim, wenn ein Arzt odeveine Pflegeassistentin, der/die sich nicht von westlichen Vorteilen zum Wegzug verleiten lässt, von diesen wohnsituierteren einen "Privatpatienten"-Zuschuss entgegen nimmt.