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Artikel vom 03. Juni 2013

Durnwalder: „Möchte eigene Schule für Einwanderer“

Eine paritätische Schule eigens für Einwandererkinder, in der in beiden Landessprachen unterrichtet wird: Dies schwebt Landeshauptmann Luis Durnwalder vor. Am Montag wird sich die Landesregierung mit dem Thema Kindergarten, Schule und Einwanderer befassen.

kinder schule unterricht

Eine eigene Schule für Kinder von Einwanderern. Dies schwebt dem Landeshauptmann vor. - Foto: shutterstock

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„Es gibt in Bozen deutsche Kindergarten-Gruppen, in denen nur mehr das Personal deutschsprachig ist. Die Kinder hingegen sind entweder italienischsprachig, gemischtsprachig  oder stammen aus Einwanderer-Familien“, so Landeshauptmann Durnwalder voraus. 

Das könne nicht Sinn der Sache sein, aber es sei schwer, diese Schieflage in den Griff zu kriegen.

Mit seinem Vorschlag, in italienischen Zentren deutsche Kindergartensektionen bzw. Klassen einzurichten, damit die italienischen Kinder dort den deutschen Kindergarten bzw. die deutsche Schule bis zur Matura besuchen können, sei bisher immer abgelehnt worden.

Daher lässt er jetzt mit einem neuen Vorschlag aufhorchen, um die deutschen und italienischen Schulen und Kindergärten zu entlasten.

„Ich hätte gerne das ladinische Schulmodell für die Kinder von Einwanderern. Die paritätische Schule sieht vor, dass der Unterricht in beiden Landessprachen gleichermaßen erfolgt – inklusive Englisch als Fremdsprache“, erklärt Durnwalder gegenüber der Tageszeitung „Dolomiten“.

Schulräte prüfen Vorschlag

Die drei Schullandesräte Sabina Kasslatter Mur, Christian Tommasini und Florian Mussner haben am Montag die Aufgabe übernommen, den Vorschlag eines paritätischen Schulmodells für Einwanderer-Kinder zu prüfen (siehe eigener Artikel).

lu/stol

sogeatsnet

03.06.2013 12:59

Wenn der LH das mit vollem Ernst meint, dann hat er aus der Gecshichte überhaupt nichts begriffen oder gelernt!
Die getrennte Schule für Einwanderer wäre eine nie wieder gut zu machende Ghetto-Bildung!
Als seriöser Politiker sollte er solche Vorschläge nicht mal "nur denken".
Eine Katastrophe, es ist allerhöchste Zeit für seinen Abgang!

dipietro

03.06.2013 11:40

Und ich würde die Schulen nicht mehr nach Sprachen trennen. Der Klassenunterricht soll weiterhin in der Muttersprache erfolgen, aber die Kinder sollten sich in der Pause und in sozialen und künstlerischen Fächern miteinander unterhalten dürfen. Dann können sie das sprachlich gelernte auch gleich ausprobieren. So lernen wir vielleicht alle, etwas besser miteinander zu komunizieren.

dipietro

03.06.2013 11:33

Die Problematik ist doch folgende: Deutsch ist in Südtirol die meist gesprochene Sprache, wer hier in wichtigen Positionen arbeiten will muss auch gut italienisch sprechen. Und der internationale Markt erfordert ein hohes Level an Englischkenntnissen (Techn. Berufe, Tourismus etc.). Sprachunterricht ist für unser Land eine sehr wichtige Sache!

VinschgerEngl

03.06.2013 11:31

Durnwalder: Gute Idee.

dipietro

03.06.2013 11:24

Generell würde ich die Sprachgruppen (deutsch,italienisch, ladinisch) bei gewissen Unterrichtsfächern mischen. So könnten z.B. die deutschsprachigen Südtiroler besser italienisch lernen und umgekehrt. Sprache ist Verständigung, Kultur und Integration.
Ich wünsche mir, dass in Zukunft alle jungen Südtiroler (ob Einwanderer oder nicht) sehr gut deutsch, italienisch und englisch sprechen. Damit haben sie eine gute Bildung und später viel mehr Chancen auf dem nicht mehr so einfachen Arbeitsmarkt.

www.31bbd.eu

03.06.2013 11:21

Dieser Herr (LH) muss dringend abgelöst werden: http://www.brennerbasisdemokratie.eu/?p=15308

mr.spok

03.06.2013 11:15

Bravo Durnwalder,
ich würde diese Idee sehr begrüßen, und wie schon Psayrer sagt, könnten einige Unterrichtsstunden wie Turnen, Werken usw. zusammen mit Einheimischen gemacht werden!
Endlich mal eine gute Idee!!

Psayrer

03.06.2013 11:00

Ich finde diese Idee auch sehr gut. Mich wundert sogar, dass sie von Durnwalder kommt. Ebene ein Pragmatiker! Warum soll ein Zuwanderer-Kind nicht beide Landessprachen paritätisch lernen? M. E. sollte man das Ladinische Schulmodell nur in den Theorie-Fächern anwenden. Bei Turnen, Zeichnen, Werken, Singen, usw. sollen die Kinder der Zuwanderer mit den Einheimischen zusammen sein. Man soll auch nicht das Wesentliche der Ladinischen Schule vergessen: der Unterricht in der Muttersprache - wenn auch nur zwei Wochenstunden -, die ja die Grundlage für jeden weiteren Spracherwerb ist.