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Hühnermast

Bei Hühnern in Mastanlagen handelt es sich um so genannte Fleischrassen. Es werden männliche und weibliche Tiere gehalten. Sie leben 28 bis 40 Tage - je nach Mastendgewicht - in Bodenhaltung auf den eigenen Exkrementen. Beinschwächen und Herz-/Kreislauferkrankungen gehören zu den häufigsten angezüchteten Todesursachen, denn weder das Knochengerüst noch die inneren Organe wachsen so schnell wie die Fleischmassen, die die Tiere mit sich herum tragen müssen. Nach Auffassung von SOKO Tierschutz e.V. handelt es sich beim klassischen Masthuhn um eine verbotene Qualzucht im Sinne des § 11 des Tierschutzgesetzes.

Eine Wiesenhof-Farm im oberbayerischen Landkreis Altötting, 2013. Gut getarnte Tierrechts-AktivistInnen 1014219 211962798928029 435218354 nbewegen sich vorsichtig im Schutz der Dunkelheit. Die Stallanlage ist verschlossen und kann nicht betreten werden. Eine Lichtschranke sichert die Zugänge zur Farm.

Doch der Stall ist hier nicht das Objekt der Begierde. SOKO Tierschutz e.V. interessiert sich hier vielmehr für einen so genannten Kadavercontainer. Bis 2010 sah man bei Wiesenhof die Tötung von kranken Tieren durch Genickbruch ohne vorschriftsmäßige Narkose vor. So steht es in internen Unterlagen des Unternehmens und so wurde es auch von ehemaligen Mitarbeitern bestätigt. Etliche Millionen Hühner, Puten und Enten wurden so scheinbar illegal getötet. Nach der Veröffentlichung des ersten Wiesenhof-Skandals im Januar 2010 wurden die Vorschriften geändert. Nun ist eine vorherige Narkose mit einem Holzknüppel oder einem Gummihammer Pflicht für alle Farmer. Aber wie will man kontrollieren, ob sich auch alle daran halten?


Gar nicht, wie das aktuelle Beispiel zeigt. Denn ein Farmer aus Kastl hat die vorgesehene Narkose, die SOKO Tierschutz e.V. eher als Schädel einschlagen bezeichnen würde, nicht angewendet. Oft genug macht er sich nicht einmal die Mühe, den Tieren betäubungslos das Genick zu brechen. Kranke Hühner werden einfach lebend in die Kadavertonne geworfen. Eine versteckte Kamera huehnermast-wiesenhof-2im innern des gekühlten Behältnisses dokumentiert die Vergehen, wovon der Farmer aber nichts weiß. Im angrenzenden Solarfeld liegen AktivistInnen und filmen das ganze von außen. Die Beweise sind erdrückend und zeigen ein grundsätzliches Problem im Wiesenhof-System auf: Die Marke garantiert dem Verbraucher, dass in der Aufzucht alles mit rechten Dingen zugeht. Wie sich der einzelne Farmer aber tatsächlich verhält, wenn niemand hinschaut, das weiß niemand. Somit sind alle
Versprechungen, die das Unternehmen macht, nur leere Worte. Denn wie sehr ein Huhn während der Aufzucht gelitten hat, wie viele Artgenossen in dieser Zeit gestorben sind, wie die hygienischen Bedingungen im Stall waren und wie kranke Tiere entsorgt werden... alles das steht weder auf dem Produkt, noch kann man es auf der Website des Unternehmens nachlesen.

Beim nächtlichen Wechseln der Akkus und der Speicherkarten gelingt es den AktivistInnen von SOKO Tierschutz e.V. glücklicherweise einige Male, noch lebende Hühner aus der gekühlten Kadavertonne zu bergen. Wie viele Tiere tatsächlich dort schon auf ihren toten Artgenossen verdurstet, verhungert oder erfroren sind, kann nicht einmal geschätzt werden. Fakt ist, dass dem verantwortlichen Farmer umgehend ein Berufsverbot auferlegt werden sollte. Realistisch gesehen rechnen wir aber eher mit einer Strafe im unteren vierstelligen Bereich. Und was in einigen Monaten, wenn Gras über die Sache gewachsen ist, auf dieser Farm passiert, das weiß niemand. Auch Wiesenhof nicht.  

  • Zu zehntausenden werden Hühner in riesige Masthallen eingepfercht.
  • Viele Tiere überleben nicht einmal die kurze Mastdauer. Sie gehören zu einem Ausschuss, der von vornherein muteinkalkuliert wird.
  • Dieses Huhn wurde lebendig in die Kadavertonne geworfen. Es wäre zwischen den Überresten seiner toten Artgenossen verdurstet oder erfroren. Hätten SOKO-Tierschutz Aktivisten es nicht gerettet…
  • Dieses Huhn lebt jetzt in Freiheit. Insgesamt 12 Tiere konnten aus der Kadavertonne geborgen werden.
Weitere Informationen zu Wiesenhof...

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