Besichtigung der Altenburg am 25. September 2011

200 Besucher auf der Ruine - Lob für Initiative des Burgvereins
Die Altenburg als Publikumsmagnet: Etwa 200 Menschen kamen am Sonntag auf die Burgruine im gleichnamigen Felsberger Stadtteil. In sechs Gruppen führte Hans Poth, der Kulturwart des Burgvereins Felsberg, die Besucher über die Burg oberhalb der Mündung der Schwalm in die Eder.
Dank des Entgegenkommens der Familie von Boineburg ist es einmal im Jahr möglich, die sonst geschlossene Burg, die sich im Privateigentum befindet, zu öffnen. "Es gab viel Lob für das Entgegenkommen von Sigrid und Dr. Brita von Boineburg", sagte Poth. Vor mehr als zehn Jahren endete der traditionelle Volkswandertag des Burgvereins auf der Altenburg. Seit dieser Zeit besteht jedes Jahr einmal die Möglichkeit zur Burgbesichtigung. Poth: "Damit werden wir auch unserem Anspruch gerecht, Geschichts- und Heimatverein zu sein." Die Organisatoren wählen jedes Jahr den Sonntag nach dem europaweiten Tag des offenen Denkmals für die Altenburg-Öffnung. Dabei soll es möglichst auch bleiben.
Viele Felsberger waren zum ersten Mal auf der Altenburg, sagte Hans Poth:
"Alle Besucher waren sehr angetan von der Chance, dieses heimatliche Kleinod auch einmal aus einer völlig neuen Perspektive erleben zu können."
Unter der Regie von Arbeitswart Erik Herzog hatten Mitglieder des Arbeitskreises auch diesmal die Wege freigeschnitten und Gras gemäht. Auf großes Interesse der Besucher stießen unter anderem die gut erhaltenen Gewölbekeller. Sie boten den Altenburgern Schutz, als nach der Bombardierung der Edertalsperre am 17. Mai 1943 eine gewaltige Wasserwelle den größten Teil des Dorfes zerstörte. Die Altenburger waren auf die Burg geflüchtet, beherzte Männer hatten das Vieh aus den Ställen noch auf den Boineburgschen Hof gerettet. Mehrere Altenburger starben in den Fluten.
Hans Poth würdigte während der Führung auch den 1980 verstorbenen Generalleutnant außer Dienst Hans Freiherr von Boineburg - ein Mann der Widerstandsbewegung gegen das Hitler-Regime. Er war, so Poth, am 20. Juli 1944 an der "Operation Walküre" beteiligt. Er habe als Stadtkommandant von Paris die Stadt vor der Zerstörung gerettet, weil er sich den Befehlen der Nazis widersetzt habe. Poth: "Die Franzosen waren Hans von Boineburg auch lange nach dem Krieg sehr dankbar und haben ihn noch besucht. Das war eine riesengroße Ehre für einen Deutschen, der am Zweiten Weltkrieg teilgenommen hatte."
"Wir sind glücklich, dass wir einmal im Jahr die Gelegenheit haben, die Altenburg für die Öffentlichkeit öffnen zu können", sagte Burgvereins-Vorsitzender Heiner Maifahrth. Dafür sei man der Eigentümer-Familie sehr dankbar: "Hoffentlich können wir die gute Zusammenarbeit noch lange fortsetzen." (m.s.)

Animation Besichtigung

Großes Interesse an der Altenburg: Einmal im Jahr ist sie offen, und dann ist das Interesse groß. Trotz eines heftigen Regenschauers am Sonntagnachmittag kamen etwa 200 Besucher, die Hans Poth in sechs Gruppen führte.
Fotos: Schaake