Sterbetafeln und Lebenserwartung
Die Periodensterbetafeln der amtlichen Statistik basieren auf den Daten über die Gestorbenen und die Durchschnittsbevölkerung der letzten drei Jahre. Eine Sterbetafel ist ein demografisches Modell, das die zusammenfassende Beurteilung der Sterblichkeitsverhältnisse einer Bevölkerung unabhängig von ihrer Größe und Altersstruktur ermöglicht. Die Sterbetafel zeigt hierzu in einer nach Geschlecht getrennten Tabelle, wie viele Personen eines Ausgangsbestandes aufgrund von Sterbewahrscheinlichkeiten in den einzelnen Altersjahren überleben und sterben werden. Darüber hinaus gibt die Sterbetafel Auskunft über die geschlechtsspezifische durchschnittliche Lebenserwartung in den einzelnen Altersjahren. Die sogenannte fernere Lebenserwartung gibt daher an, wie viele weitere Lebensjahre Menschen eines bestimmten Alters nach den in der aktuellen Berichtsperiode – zum Beispiel 2009/2011 – geltenden Sterblichkeitsverhältnissen im Durchschnitt noch leben könnten. Eine Periodensterbetafel beinhaltet damit keine Zukunftserwartung zur weiteren Entwicklung der Lebenserwartung. Die mit Hilfe der Sterbetafel berechnete durchschnittliche Lebenserwartung wird in internationalen und zeitlichen Vergleichen als Indikator für den Entwicklungsstand eines Landes verwendet.
Ausführliche methodische Erläuterungen zur Berechnung von Periodensterbetafeln (Sterbetafel 2009/11) und einen Aufsatz zum Thema: "Amtliche Sterbetafeln und Entwicklung der Sterblichkeit" erschienen in Wirtschaft und Statistik 03/2011 finden Sie in den Publikationen.
Auf Grundlage der Absterbeordnung der Sterbetafel werden weiterführende Berechnungen zu den Kommutationszahlen und Versicherungsbarwerten für Leibrenten durchgeführt.
Zu Generationensterbetafeln hat das Statistische Bundesamt Modellrechnungen zur Lebenserwartung nach Geburtsjahrgängen veröffentlicht. Diese Modellrechnungen enthalten Generationensterbetafeln für die Geburtsjahrgänge von 1896 bis 2009.
Eine Generationensterbetafel beschreibt die Lebenserwartung der Angehörigen eines Geburtsjahrgangs. Hierzu werden die Sterbefälle eines Geburtsjahrgangs über die gesamte Lebenszeit hinweg betrachtet. Generationensterbetafeln sind als Modellrechnungen anzusehen, weil Schätzungen zur Sterblichkeit der Geburtsjahrgänge notwendig sind, deren Angehörige noch leben. Diese Schätzungen werden um so unsicherer, je jünger der betrachtete Jahrgang ist. Für heute Geborene müssen die Sterbewahrscheinlichkeiten für mehr als 100 Jahre geschätzt werden. Bei älteren Geburtsjahrgängen müssen Datenlücken, Gebietsveränderungen und Wanderungsbewegungen berücksichtigt werden, die in Deutschland insbesondere durch die beiden Weltkriege verursacht wurden. Ausgewählte Ergebnisse aus den Modellrechnungen zu Generationensterbetafeln finden Sie im Tabellenteil.
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