Unterrichtswesen
 

Die Anfänge des Unterrichtswesens in Karansebesch wird mit dem religiösen Leben vom XIII. Jahrhundert verbunden. In der Nähe der orthodoxen Kirchen und in der Nähe der Franziskanischen Mönchsklöster wurden rumänische und lateinische Schulen gegründet.
Von dieser Periode datiert der Octoihul de la Karansebesch. Im XVI. Jahrhundert (1560-1582) funktionierte in Karansebesch eine römisch-katholische Schule. Hier waren Stefan Herce und Efrem Zacan Schulmeister, die an der Übersetzung von der „Palia de la Orastie” (1582) teilnahmen. Um 1550 funktionierte eine lateinische Schule hier.

Die rumänische Schule von Karansebesch hatte einen gut verdienten Ruhm, so dass die Prinzessin Susana Lorantffy, die Witwe von Gheorghe Rakoczi I, im Jahr 1657 bei Fagaras eine rumänische Schule wie jene in Karansebesch und Lugosch gründete und bat die Schulmeister den Kindern das rumänische Alphabet beizubringen, um gut rumänisch zu sprechen und zu schreiben und nach den Sitten der Kirchen von Karansebesch und Lugosch zu singen. Zwei Dokumente existieren vom Jahr 1566, ein Dokument ist vom König Jon II von 6. Mai, das über die Schulen in Karansebesch schreibt und das zweite, vom 15. Juni, ist ein Bericht der Adligen von Karansebesch.
In den Zellen des Heiligen Georg Mönchklosters funktionierte eine grammatische Schule, die vom Bischof Partenie geleitet wurde.
In der Periode 1658-1685 funktionierte in Karansebesch die „Scoala romana gramaticeasca de stat”, unter der Leitung des rumänischen Adligen Mihail Halici - der Vater.
Der rumänische Herr von Karansebesch und Lugosch, Acatiu Barcsai, druckte, 1648, „Catehismul”, das erste Handbuch, dass mit lateinischen Buchstaben gedruckt war, die vom ersten Rumänen der in Rom studiert hat, George Buitul, übersetzt worden ist. Das kulturelle Erbe von den zwei Halici, dem Vater und dem Sohn wird, unter anderen, durch die „Psaltirea calvino-romana” bewiesen, die von Halici - dem Vater in Versform übertragen worden ist. Es diente den Bedürfnissen von Ausbildung, und durch „Dictionarium valachico-latinum” (Anonimus Caransebesiensis) das erste zweisprachige Wörterbuch mit Rumänisch als Hauptsprache, geschrieben mit lateinischen Buchstaben, ungefähr 1700, von Halici - dem Sohn (1643-1712) verfaßt. Gavril Ivul (1619-1678), Theologe und Philosoph von europäischer Bedeutung, druckte auch seine Bücher in Latein, die betrachtet werden als die ersten rumänischen philosophischen Arbeiten.
In der Nähe von Karansebesch, im Iaz Dorf, schreibt der Lehrer Gheorghe in 1668 ein rumänisches Liturgiebuch mit lateinischen Buchstaben. Durch ein Einverständnis verfügt der Erzbischof Sava Brancovici im Jahr 1657, dass die Ausbildung in rumänischer Sprache gemacht werden muß.
Im XVIII. Jahrhundert wird die Tradition der Schulen von Karansebesch bereichert, in der gleichen Zeit mit dem Übergang von Banat unter österreichischer Herrschaft (1718).
Bis 1741 funktioniert die Grenzwacheschule, die die nächste Generation von Lehrern und Priestern in dem Geist rumänischer und orthodoxer Traditionen vorbereitete. Ein Bericht des Lehrers von Iaz, Lazar Popoviciu, von 1748 betrifft das Gymnasium von Karansebesch.
Im Jahr 1779 wird die Existenz einer deutschen Grenzwacheschule hier bestätigt. Nach dem Einschließen von Karansebesch im Walachisch - Illyrer Grenzregiment (1783), funktioniert hier die „Scoala granicereasca triviala”, die Unteroffiziere für die Militärgrenzen von Banat vorbereitete. Die Festlegung des Grenzregimentes trug zum Organisieren der Ausbildung in Karansebesch und dem nahe gelegenen Gebiet bei, weil in jeder Grenzgemeinde eine nationale Grenzwachenschule mit zwei Klassen in rumänischer Sprache funktionierte, eine Gesamtzahl von 82 Schulen. Bei der Hauptkompanie funktionierte eine Schule mit drei Klassen in deutscher Sprache (mit der Zeit wurde die Anzahl dieser Schulen reduziert). Beim Hauptsitz vom Regiment funktionierte: eine Kapitalschule, mit vier Klassen auch in deutscher Sprache, die Offizier- und Unteroffizier-Schule bekannt als die Mathematikschule, dann die Regiementalschule, eine Mädchen-Schule und ein Kindergarten.
Im XIX. Jahrhundert ist die Ausbildung in Karansebesch hervorragend organisiert und wird zur Bildung der Eliteintellektuellen, die in Banat für die Rechte und die Freiheiten der Rumänen kämpfen, beitragen.
Im Jahr 1811 ist die Normale Mathemathematische Schule bestätigt, die Unteroffiziere vorbereitete, 1820 wurde der erste pädagogische Kurs organisiert, als Initiative von Ioan Tomici (drei Monate Pädagogik Kurs, an dem alle Lehrerkandidaten teilnehmen mußten). 1830 wird Constantin Diaconovici Loga (der durch „Gramatica romaneasca”–1822 und „Epistolarul romanesc”–1840, die Ideen von den Schulen von Ardeal verbreitet hat und der zum Einrichten von den einmaligen literarischen Sprachennormen beigetragen hat) zum Direktor der nationalen Schulen im Grenzgebiet ernannt.


Die theologische Ausbildung der Rumänischen Orthodoxen Kirche vom Banat beginnt in einer entfernten Periode, weil im Jahr 1822 die Klerksche Schule in Varset mit rumänischem Sprachlehrerberuf gegründet wurde, die 1865 vom Bischof Ioan Popasu nach Karansebesch übertragen wurde und daraus wird das Diözesan Theologisches Institut.
Im Jahr 1869 wird das Statut der Vereinigung von Rumänischen griechisch-orthodoxen Lehrern von der Diözese von Karansebesch genehmigt, es funktionierte bis vor dem Ersten Weltkrieg; in der Zeit zwischen den Weltkriegen wird es unter dem Namen von „Lehrer - Organisation” neuorganisiert.
Im Jahr 1876 wird das Diözesan Pädagogisches Institut durch die Initiative von Ioan Popasu gegründet. Sein Direktor war, ab 1877, der berühmte Pädagoge Stefan Velovan (1852-1932), und von 1894 wird der Name der Schule in die Normale Staatliche Schule geändert.

Am 13. September 1886 wird die Industrielle Lehrlingsschule von Karansebesch gegründet, dadurch wird die Basis der modernen Industrieausbildung gesetzt, die Arbeiter werden für die Holzindustrie vorbereitet. Auch in dieser Periode druckt Vasile Mandrean, Professor bei der Staatsbürgerlichen Schule in Karansebesch, das Handbuch rumänische Grammatik in den Grundschulen, dass als eines der besten Lehrbücher in dieser Periode betrachtet wurde.
Im Jahr 1897, erscheint die Sammlung „Unsere Bibliothek” in Karansebesch, eine Sammlung von Georges Cosbucs Schaffen, Strophen und Prosa, die erste Sammlung seiner Arbeit von Siebenbürgen.
Im Jahr 1898 wird die „Scoala de aplicatie” in der Nähe vom Diözesan Pädagogischem Institut gegründet. Im Jahr 1900 wird das Gebäude der Städtischen Staatschule fertiggebaut (jetzt das Gebäude der Pädagogischen Oberschule).
Am Anfang des XX. Jahrhunderts wird die Ausbildung in Karansebesch diversifiziert, in der Stadt funktionierten: eine zivile Staatschule für Jungen und Mädchen, eine gemischte Grundschule, ein Kindergarten und eine griechisch-orthodoxe religiöse Grundschule, alle in der Nähe von den zwei Diözesanen Instituten.
Ab 1873, ist General Traian Doda in dem Front der politischen Kämpfe für eine Oberschule in rumänischer Sprache in Karansebesch, aber nur 1907 beginnen die ungarischen Autoritäten, ein Gymnasium mit 8 Klassen einzurichten, mit ungarischer Unterrichts-Sprache. Die Ausgaben des Schuljahrs 1907-1908 werden von dem „Grenzwachefonds” unterstützt. Das Gymnasium wird, 1919, eine rumänische Oberschule und erhält den Namen von Traian Doda, als Dankbarkeit.


In der Periode zwischen den zwei Weltkriegen tragen die drei großen Institutionen in Karansebesch: Die Normale Schule, die „Traian Doda” Oberschule und Das Theologische Institut zu der Bildung von viele Intellektuellen vom nationalen und europäischen Wert bei. Die Tradition der Schulen in Karansebesch läßt nicht nach, obwohl die Umorganisierung der Ausbildung nach 1948 manchmal chaotisch und zerstörerisch war; sie behielten ihr Prestige und trugen vollständig zur gesellschaftlichen und geistigen Emanzipation von Karansebesch bei.
Zugleich mit der ökonomischen Entwicklung der Stadt werden einige Schulen für professionelles Unterrichten von Kindern gegründet, industrielle Oberschulen mit Mechanik und Holzverarbeitendem Charakter und eine Fahrerschule.
Im Jahr 1958 wurde die Musik- und Kunstgewerbeschule gegründet, als eine Aufklärung der artistischen und kulturellen Vergangenheit der Stadt.
Ab 1993 wurde die theologische Schule ins Netz staatlicher Ausbildung integriert und sie wurde die Theologische Seminaroberschule „Ioan Popasu”.
In dem Prozeß, die rumänische Ausbildung zu reformieren, sie mit den mächtigen Elementen der europäischen Ausbildung zu synchronisieren, können die Schulen und ihre Lehrer von Karansebesch einen wirklichen und großen Beitrag bringen.