«Ich hatte definitiv einen guten Rutsch ins neue Jahr.»
Sarkastischer Kommentar von Langläufer Axel Teichmann, der gestern bei der Tour de Ski stürzte

Neues Jahr, altes Pech: Axel Teichmann ist mit einem schmerzhaften Sturz ins Jahr 2008 gestartet, der seine Ambitionen auf den Gesamtsieg bei der Tour de Ski in Zweifel stellt. Am Neujahrstag rutschte der Bad Lobensteiner auf dem vierten Tour-Abschnitt, einem Freistilrennen über 15 Kilometer mit Handicapstart, nach 2,5 km auf einer Eisplatte aus und verletzte sich den Daumen der rechten Hand. Ein Bruch ist eher unwahrscheinlich, eine Knochenabsplitterung kann nach Aussagen verschiedener Mediziner aber nicht ganz ausgeschlossen werden. Auf eine Röntgenuntersuchung will der zweimalige Weltmeister, der von einer Kapsel- und Bandverletzung ausgeht, jedoch verzichten.
„Entweder es geht morgen oder nicht“, sagte Teichmann und sagte sarkastisch: „Ich hatte definitiv einen guten Rutsch ins neue Jahr. Trotz der Behinderung lief er ein grandioses Rennen und kämpfte sich von Rang 20 der Gesamtwertung auf Platz zehn vor. Neuer Spitzenreiter ist wieder der Tscheche Lukas Bauer vor seinem Landsmann Martin Koukal und dem überragenden Italiener Pietro Piller-Cottrer, der sich den Tagessieg holte.
Bei den Damen katapultierte sich Claudia Nystad mit der drittbesten Tageszeit, die mit 1204 Euro belohnt wurde, auf Rang fünf. Das Goldene Trikot der Spitzenreiterin übernahm die Schwedin Charlotte Kalle, die 30,8 Sekunden Vorsprung auf die Oberwiesenthalerin hat. Evi Sachenbacher-Stehle folgt auf Platz acht mit 34 Sekunden Rückstand. „Wir haben heute als Team gearbeitet. Das das bei uns Frauen geht, hätte ich nicht gedacht. Aber in unserer Gruppe wollten viele nach vorn, deshalb haben wir so gut harmoniert“, meinte Nystad und wurde von Bundestrainer Jochen Behle gelobt: „Sie ist heute sehr clever und taktisch klug gelaufen. Das war eine Top-Leistung.“
Angesichts der Teichmann-Verletzung wusste der Coach nicht so recht, ob er lachen oder weinen soll. „Ohne den Sturz wäre Axel auf die Spitzengruppe aufgelaufen und hätte richtig Sekunden gut gemacht. Was er mit den Schmerzen und der damit einhergehenden psychologischen Belastung dann geleistet hat, ist ganz stark“, sagte Behle, der davon ausgeht, dass sein Vorzeigeathlet mit schmerzstillenden Spritzen und einem Tape-Verband die Tour fortsetzen wird.
„Er ist mit einem Bandscheibenvorfall Weltmeister geworden, das sagt doch alles über seine Härte“, sagte Behle, der der gesamten Mannschaft ein Kompliment machte. «Sie haben heute stark gearbeitet und den Rückstand verkürzt. Jetzt kommen die entscheidenden Etappen.»
Zerknirscht wirkte Tobias Angerer: „Ich komme mit den Skatingski in dieser Saison einfach nicht zu Rande“, schimpfte er nach Rang 16.  (dpa/jam)