generelle Info zu Workshops
Scheitern ist das grosse Tabu der Moderne. (Richard Sennett)

Muß ich professioneller Darsteller sein, um an einem Workshop teilzunehmen?
Meistens sind unsere Seminare offen für Profis, Studenten und Menschen mit einem sehr starken Interesse an Masken, Clown und darstellendem Spiel. Wegen der steigenden Nachfrage sind wir oft gezwungen eine Auswahl zu treffen.

Wo haben die Flözens gelernt?
Der Kern von Familie Flöz ging aus dem Studiengang Pantomime an der Folkwang-Hochschule Essen hervor. 1965 gründeten Bettina Falckenberg und Günter Titt die Pantomimenklasse an der Folkwang-Hochschule. Sie war und ist Deutschlands einzige staatliche Ausbildung für professionelle Pantomimen, war jedoch nie auf reine Pantomime beschränkt. Viele Elemente der Pädagogik von Jacques Lecoq kamen durch Pierre Byland an die Schule, besonders die Masken von Amleto Sartori und Erhard Stiefel und die rote Nase des Clowns.
Heute heisst der Studiengang "Physical Theatre" und wird von Prof. Thomas Stich geleitet.

Kann ich einen Lehrer von Flöz für einen Workshop engagieren?
Alle Akteure von Flöz arbeiten auf freiberuflicher Basis auch als Dozenten und Kursleiter. Die meisten bevorzugen Gruppen zwischen minimal 7 und maximal 20 Personen. Die Kursdauer kann zwischen 2 Tagen und 3 Wochen oder länger betragen. Seminare zum Thema "Maskenbau" sollten minimal 10 Tage laufen.
Seminare können in den Sprachen deutsch, italienisch, spanisch, französisch und englisch stattfinden. Eventuell kann ein Übersetzer notwendig sein, dies ist jedoch selten.

Clown
Die kleinste Maske, die rote Nase des Clowns, ist unsere Basis für alle anderen Masken.
Der "Clown" dient der Herstellung des ersten Kontakts. Die erste, direkteste und tiefste Berührung mit dem Publikum, die Initiation des Akteurs, aus dem Eindruck dieser Begegnung. Der Mensch auf der Bühne "wird" zum Akteur durch die Begegnung mit dem Publikum. Im Zentrum der Clownstechniken steht das "Fiasco", die Suche nach der Seele des Clowns. Sie entsteht, wenn er über sich lachen lässt. Sein Verlieren und Versagen entpuppt sich letztendlich als Gewinn. Nach verschiedenen praktischen Übungen und Erläuterungen über die Tradition des Clowns werden Zusammenhänge verständlich. Der Clown erfährt seine Stärke als Verlierer.

Dank Pierre Byland hat sich der Clown die Freiheit genommen, sich von der Zirkusarena zu emanzipieren und wird seitdem auch auf Theater-Bühnen ernst genommen. (Jacques Lecoq)

Masken im Theater
Das grundsätzliche Paradox von Masken, das lebendige Gesicht mit einer starren Form zu verhüllen, um damit lebendige Figuren zu schaffen, ist gerade auch der Reiz und die Herausforderung für den Spieler. Plötzlich grinst eine Maske, wird böse, ist erstaunt oder wird sogar rot vor Scham. Hier löst sich die Starre der Maske auf und wird zu einer großen lebendigen Kraft. Kein geschriebener Text sondern die Entwicklung theatralischer Figuren und Situationen ist unser Ausgangspunkt. Dazu kommen die Masken. ähnlich wie ein Text, bringt eine Maske bereits nicht nur eine Form sondern auch einen Inhalt mit. Der Prozess von der Entwicklung einer Maske, über die spielerische Erprobung, bis hin zur Symbiose Spieler/Maske ist im wahrsten Sinne des Wortes maßgebend für das Resultat.




Lehrer von Flöz: Pierre Byland (links) und Günther Titt (rechts)