Jürgen Brähmer wieder Weltmeister
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WM-Kampf in Neubrandenburg
Jürgen Brähmer wieder Weltmeister
Von Ronny Eichhorn
Jürgen Brähmer ist am Ziel: Der 35-Jährige holte sich in Neubrandenburg zum zweiten Mal in seiner Karriere den Weltmeistergürtel. Der Halbschwergewichtler setzte sich in einem zähen und von Taktik geprägten Duell gegen Marcus Oliveira durch.
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Jürgen Brähmer ist neuer Weltmeister der WBA. Der Schweriner setzte sich nach zwölf nicht immer hochklassigen Runden gegen den US-Amerikaner Marcus Oliveira einstimmig nach Punkten durch. Die 5.000 Fans in Neubrandenburg feierten ihren „Jürgen“, der damit zum zweiten Mal nach 2009 einen Gürtel – damals der WBO – innehat.
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Der Sieger konnte sein Glück kaum fassen: "Es war ein verdammt langes anstrengendes Jahr mit vielen Zwölf-Runden-Kämpfen. Dass es so ein Finale wird, hätte ich bei der Unterschrift bei Sauerland auch nicht gedacht. Ich war in den letzten Runden einfach nur kaputt. Da fehlte mir der letzte Saft. Aber ich bin trotzdem zufrieden gegen so einen starken Mann." Marcus Oliveira anerkannte den Sieg des Schweriners: "So ab der sechsten Runde wusste ich, jetzt muss ich aufwachen. Wir haben einfach versucht, ihn müde zu arbeiten, den Hammer zu bringen. Er ist echt ein smarter Boxer.
Großes Theater vor dem Kampf
Jürgen Brähmer kam als Erster in den Ring.
Der Kampf begann bereits mit dem Einlauf. Marcus Oliveira wollte (sollte) nicht als Erster einmarschieren. Die Begründung lieferte sein Promoter Don King: "Mein Boxer ist in der Weltrangliste besser platziert als Jürgen Brähmer. Deshalb soll Brähmer als Erster in den Ring kommen und dann erst Oliveira. Schickt ihn raus, wo ist das Problem.“ Es folgten mehrere Minuten der Ratlosigkeit, bis dann der Ex-Weltmeister als Erster den Ring betrat. Großes Kino – großes Schauspiel!
Sehr verhaltener Beginn
Zäher Kampf, zäher Gegner
Dann wurde doch noch geboxt, das aber zunächst sehr zurückhaltend. In den ersten vier Runden passierte nahezu nichts. Brähmer hielt aber klug die Distanz und setzte mit seiner rechten Führhand kleine Nadelstiche. Oliveira gelang dagegen zunächst keine nennenswerte Offensivaktion. In der fünften Runde taute dann auch der „Indianer“ aus den USA etwas auf. Brähmer konterte und baute seine Führung aus. Doch Oliveira blieb jetzt auch am Ball, sodass der Schweriner immer auf der Hut sein musste. Durchgang sieben gehörte dann relativ deutlich dem deutschen Faustkämpfer, der mit einem kurzen linken Haken punktete, allerdings auch einmal sehr tief schlug.
Körpertreffer entscheidet den Kampf
Endlich wieder Weltmeister: Jürgen Brähmer
Dann kam plötzlich wieder Oliveira und holte sich die beiden nächsten Runden. Brähmer wirkte jetzt ziemlich platt und musste auch einige Hände einstecken. Doch der Schützling von Trainer Karsten Röwer meldete sich eindrucksvoll zurück und setzte mit einem Körpertreffer in der zehnten Runde den entscheidenden Treffer. Oliveira musste angezählt werden und wirkte auch angezählt. In der Schlussrunde versuchte Brähmer dann nur noch, irgendwie ins Ziel zu gelangen. Das gelang und Neubrandenburg jubelte.
Brähmer war bereits Weltmeister
Brähmer war bereits WBO-Weltmeister – von 2009 bis 2011. Dann platzte Anfang Januar 2011 der Vereinigungskampf gegen Beibut Shumenov wegen eines Magen-Darm-Infekts bei dem Schweriner. Später konnte der damalige Boxstall von Brähmer die Börse nicht zahlen. Da auch weitere Kämpfe aus unterschiedlichen Gründen platzten, wurde Brähmer der Gürtel aberkannt. Shumenov übrigens ist der eigentliche WBA-Weltmeister, der mittlerweile zum Super-Weltmeister erhoben wurde. Nach knapp 18 Monaten boxt der Kasache in der Nacht zum Sonntag in den USA gegen Tamas Kovacs.
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Fotostrecke vom WM-Kampf Brähmer vs. Oliveira
Jürgen Brähmer hat es geschafft: Zum zweiten Mal in seiner Karriere steigt er auf den Box-Thron. Nach zwölf Runden war der Sieg perfekt. Die besten Bilder vom Kampf - hier!
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Stand: 15.12.2013, 01:17