Der Tagebau Espenhain war ursprünglich als Ersatztagebau für das Werk Böhlen geplant.
Mit dem Bruch des Ringspüldammes und dem Einsturz der Abraumförderbrücke Böhlen I im Tagebau Böhlen war seitens der ASW ein Förderausfall im zu verzeichnen, der der ASW an die Substanz ging. Um solche Ereignisse überbrücken zu können wurde seitens der ASW nach einer Lösung für solche einschneidenden Ereignisse gesucht.
Der Einsturz der Förderbrücke Böhlen I beschleunigte den Beschluss der ASW, den neuen Tagebau zwischen Espenhain und Magdeborn als Reservetagebau aufzuschließen.
Reservetagebau für Böhlen, das kommt auch in der ersten Lieferortbezeichnung, Neuaufschluss Böhlen, zum Ausdruck. Zur Zielsetzung Reservetagebau kamen die entscheidenden Pläne der ASW, die sich in Konkurrenz zur DEA befanden, sich 1938 mit dem Espenhainer Programm zur Lieferung von Heiz-und Treiböl für die Marine beteiligen zu wollen. Sdr.-Journal 15, S.15 Mit dem Feld Espenhain stand nahe genug, quasi über der Straße, ein Kohlefeld zur Verfügung, dass bei den sich abzeichnenden gesellschaftlichen Entwicklungen, hier seien die Autarkiebestrebungen Deutschlands und die ehrgeizigen Pläne der ASW genannt, zum eigenständigen Braunkohlen-und Großkraftwerk Espenhain mit dem Tagebau Espenhain führten.
Der Braunkohlenkomplex Böhlen – Espenhain wurde der größte Braunkohle verarbeitende Komplex der Welt.
Das Werk Espenhain war für eine Laufzeit von etwa 20 Jahren geplant. Der Abbau des Feldes Espenhain war vorgesehen bis an den Weg Zehmen – Magdeborn. Dieses Feld umfasste eine Fläche von 1500 ha und beinhaltete ca. 208 Millionen t Kohle. Es sollten die beiden auftretenden Flöze, das Böhlener Oberflöz (IV) und das Bornaer Hauptflöz (II) abgebaut werden. Der im Brückentiefschnitt zeitweise auftretende Flözbegleiter sollte vernachlässigt werden. Im Ostfeld bestand lediglich durch 5 Bohrungen der Nachweis des Anstehens schwelwürdiger Kohle. Die ASW gehen von einer Investitionssumme in Höhe von 368.300.000 RM = 1.318.514.000 € für das Werk und den Tagebau Espenhain aus.
Sie erleben die Darstellung der einzigartigen technischen Entwicklung des Tagebaues Espenhain anhand von konkreten Daten, Fakten und Bildern, von der Planungsphase über die Stufen des Aufschlusses, den Bau der Abraumförderbrücke, die Inbetriebnahme selbiger in den Wirren des zu Ende gehenden Krieges.
Sie erleben die Mühen aller Beteiligten aus dem Nichts einen funktionierenden Großtagebau zu errichten, ihn trotz aller Widrigkeiten der Mangelwirtschaft am Laufen zu halten, der über viele Jahre hinweg Maßstäbe im Revier und drüber hinaus setzte. Die benötigten bergmännischen Fach- und Führungskräfte brachte die ASW zum Teil aus Riesa-Golpa, Hirschfelde (Bergwerksingenieure) und Freital (Hauer u. Steiger Tiefbau) mit. ASW-Archiv Akte 165.
Zum Aufbau des Werkes Espenhain wurden tausende Zwangs- u. Fremdarbeiter eingesetzt.
Sie erleben die Entwicklung des Großtagebaues Espenhain im Spiegel dreier Gesellschaftsformen.
Anhand von Archiv- u. Bildmaterial aus den Staatsarchiven Dresden, Leipzig, Freiberg und der Neuseenlandsammlung im soziokulturellen Zentrum KuHstall e. V. Großpösna, der LMBV, Material von Privatpersonen, Zeitzeugen und persönlicher Erinnerungen kann ein nahezu lückenloses Bild vom Tagebau Espenhain gezeichnet werden.
Eine Zeitreise in die technisch-
technologische Entwicklung des
Tagebaues Espenhain
Vom Ersatztagebau zum wichtigsten Großtagebau der ASW (Aktiengesellschaft Sächsische Werke)und ihrer Nachfolger
Die Förderbrücke Espenhain nach mechanischer Fertigstellung am 10.5.1944
Der Zweck der ASW ist es […], die Versorgung der Bevölkerung mit Kohle und Elektrizität billig und in jedem Umfang durchzuführen. HSTAA Dresden Entw. d. ASW-2607
Abkürzungen:
AEG hier: Allgemeine Electrizitätsgesellschaft, gegr.23.5.1887, elektrischer Ausrüster der Geräte und Anlagen
ASW Aktiengesellschaft Sächsische Werke, gegr. 1923 zur Versorgung des Landes Sachsen mit Elektrizität, Kohle und zum Aufbau eines Stromnetzes.
AKA Aktiengesellschaft für Kraftstoffe, gegr.1940 zur Finanzierung des Auf- u. Ausbaues des Braunkohlen- u. Großkraftwerkes Espenhain
Birnenaufschluss Aufschlussform eines Tagebaues in Form einer Birne, wobei ein Schenkel der Birne stationär bleibt, der andere um einen Drehpunkt aufschwenkt
BL Espenhain Bauleitung Espenhain, erste Bezeichnung der Aufbauleitung 1937-1941, bis zur Inbetriebnahme der Kraftwerke usw.
BGP Baugeldplan
BKW Espenhain Braunkohlenwerk Espenhain, die erste Werksbezeichnung für Espenhain, Werk und Tagebau ab 1941 mit der Inbetriebnahme der Kraftwerke usw.
BKK Espenhain Braunkohlenkombinat Espenhain, 1971 entstanden durch die Trennung der Verarbeitungszweige Erdöl und Braunkohle. Den Namenszusatz BKK trugen nur Betriebe die Gewinnung und Veredlung von Braunkohle betrieben
DEA Deutsche Erdöl AG, gegr. als Deutsche Tiefbohr- Actiengesellschaft am 10.Januar 1899
Jato Jahrestonnen, in den 1950’er/1960’er Jahren gebräuchliche Bezeichnung für Tonnen/Jahr
MFB Maschinenfabrik Buckau R. Wolf, Magdeburg, entstanden 1928
MP Montageplatz
MSW / Mittelstahl Mitteldeutsche Stahlwerke Lauchhammer, Riesa, Gröditz und Gruppe Unterwellenborn, gegr. 1926 in Berlin zugehörig zum Flickkonzern
NSS GP Neuseenlandsammlung im soziokulturellen ZentrumKuHstall e. V. Großpösna
Parallelbetrieb Der Tagebau bewegt sich mit seinem Anfangspunkt u. Endpunkt in gleichem Maß fort
Sequestration Beschlagnahme, Zwangsverwaltung
Schwenkbetrieb Der Tagebau schwenkt, dreht um einen festgelegten Punkt
SMAD Sowjetische Militäradministration Deutschland
TBBI Technische Bergbauinspektion mit Sitz in Zeitz, 1946 hervorgegangen aus dem Oberbergamt Halle
ZMP Zentraler Montageplatz, meist für mehrere Tagebaue
Umrechnungsfaktor Reichsmark – Euro 1RM = 3,58 € oder 4,53 €
Bagger- u. Absetzerbezeichnungen, Beispiele:
Die Espenhainer Bagger wurden nach Eingang mit arabischer Ziffernfolge bezeichnet, Ds 800 – Bagger 1. Ab spätestens 1952 erhielten die Bagger DDR-Nummern, hier 524 Ds800, Bagger 524-1.
Die Absetzer wurden mit römischen Ziffern versehen, A2s 1150, Absetzer I, ab spätestens 1952 dann A2s 1150, Absetzer 993-I.
Absetzer 1116 erhielt, wie auch die Bagger 1547 u. 1317 keine betrieblichen Eingangsnummern.
Die DDR-Nummern wurden unabhängig von Gerätegröße und Einsatztagebau vergeben. Es erfolgten auch Doppelbelegungen von Nummern.
Bis zum Ende des Tagebaues Espenhain verwendeten die Kumpels des Baggerbetriebes, des Vorschnittes und des Kippenbetriebes die alten Betriebsnummern. Trotz laufender Hinweise, Belehrungen und Ermahnungen seitens der Leiter.
Da die Vergabe der DDR-Nummern erst 1952 abgeschlossen war, vermutlich auch später, werden hier die DDR-Nummern auch erst ab 1952 den Geräten zugeordnet. Die DDR-Nummern wurden den Geräten vergeben, die unmittelbar am Gewinnungsprozess beteiligt waren. Die Hilfsgeräte zählten hier nicht dazu.
Wie alles begann…
1912 Beginn des Aufkaufs freier Kohlefelder durch den sächsischen Staat. Erstes Ansprechen des späteren Westkraftwerkes (Böhlen) im Finanzministerium des Landes Sachsen unter Finanzminister v. Seydewitz.
1913 Erfolgen erste Verkäufe von Kohleabbaurechten der von Friesens, Rötha an den sächsischen Staat. Südraumjournal 13, S.52.
1923 13.11.23 Gründung der ASW – Aktiengesellschaft Sächsische Werke. Erster Generaldirektor war Hermann Eugen Müller. Er wurde 1933 von den Machthabern aus dem Amt entfernt und 1945 auf Betreiben des Betriebsrates wieder gewählt. Er blieb Generaldirektor der ASW bis zu deren Auflösung 1947. Auch Heinz Hönsch
1925 Ohne konkreten Nutzungsgrund wird die Flur Trages auf die ASW übertragen. Das erfolgte im Zuge der Grundübertragungen vom sächsischen Staat auf die ASW.
Nach den Erkundungsbohrungen um Espenhain in den 1920’er und den frühen 1930’er Jahren erfolgen weitere Ankäufe von Flurstücken.
Ein Großteil des Grund und Bodens für den Tagebau und das Werk werden von der ASW von den Grundbesitzern, Freiherr Otto Heinrich von Friesen, Rötha und Freiherr von Arnim, Kitzscher gepachtet bzw. gekauft. Veredl.-standort Esp. 1938-1996.
Freiherrn von Friesen werden die Grundstücke zum Einheitswert, also weit unter Wert abgekauft. Die Gartendirektion Rötha wird ebenfalls zum Einheitswert abgekauft. Für das Grundstück des Stausees Rötha erhält von Friesen ca. 20 Pfennig pro Quadratmeter. Erinnerungen Heinrich von Friesen
Im Vorfeld des Aufbaues der Zeit des Werkes Espenhain kommt es in Deutschland zu einigen Gesetzesbeschlüssen, die auch die Entwicklung des sächsischen Braunkohlebergbaues beeinflussen:
1934 4.12.34 Gesetz zur Durchforstung des Reichsgebietes nach nutzbaren Bodenschätzen.
1935 28.2. 35 Berlin Das Gesetz zur Überleitung des Bergwesens auf das Deutsche Reich tritt in Kraft.
Etwa Mitte der 30er Jahre […] Bedingt durch den steigenden Bedarf an Betriebsstoffen steigt die Kohleförderung von 20 Millionen t auf 90 Millionen t Braunkohle an. Dr. Peter Jolas(jun.) Nutzung von Sümpfungswasser zur Restseeflutung.
1934 4.4.34 Die Eingemeindung der sieben Göseldörfer, „Die sieben Göselfinken“ erfolgt. Der Name des neu entstandenen Ortes – Magdeborn. Die neuen Machthaber wollten keinen der vorhandenen slawischen Namen. Magdeborn Verlorene Heimat
1936 Erfolgen auf der Flur des zukünftigen Tagebau Espenhain Kontrollbohrungen im 400-m-Quadratnetz, das Hangende des Oberflözes erreicht man bei 45 m. Die AFB der ASW von Bergschüler Alfred Focke.
Bohrarbeiten 1936
1936 Oktober Auf Grund der ausgewerteten Kontrollbohrungen wird das Gelände für die Planungen des Tagebaues ausgewählt. ASW Mitteilungen 1937.
1936 Die Planungen für das Braunkohlen- u. Großkraftwerk Espenhain beginnen, der Tagebau wird auf eine Jahresleistung von 4 Millionen t Kohle und Förderbrückenbetrieb ausgelegt.. Der Aufschluss von Braunkohlentagebauen , Dr.-Ing. Otto Gold.
Bis zur Planung 1937 auf 9 Millionen t Kohle gilt der Tagebau Espenhain noch als Reservetagebau für Böhlen.
Die ASW gehen von einer Investitionssumme in Höhe von 368.300.000 RM = 1.318.514.000 Euro für das Werk und den Tagebau Espenhain aus. Veredlungsstandort Espenhain 1938 bis 1996, Schrift der LMBV. Der Standort sollte sich in erster Linie nach den Standortverhältnissen, ebenes Gelände und kohlefrei richten. Es mussten etwa 30 Behörden und Institutionen gefragt werden, alle machten von Einspruchsrechten Gebrauch. Aber nur die ASW hatte die Verpflichtung zu handeln. Aus Termingründen musste man sich aber schnell entscheiden und so wurden alle Behörden eingeladen und ihnen erklärt, sie nicht eher fortzulassen, bis eine Einigung zustande kam. Das Kraftwerk musste wegen der großen Dampflieferungen an die Brikettfabrik und Schwelerei in unmittelbarer Nähe liegen. Ferner sollten mehrere 100-KV-Leitungen, wofür Platz gebraucht wurde. Die Teilung in zwei Werke erfolgte aus Luftschutzgründen und wurde vom Staat gefordert. Der Abstand sollte erst mehrere Kilometer erfolgen, was aber ökonomisch untragbar war.. Man einigte sich auf 400 m. Das in diesen Zwischenraum die Kühltürme gesetzt wurden, wurde den Verantwortlichen um Prof. Boie später als Täuschung der Behörden vorgeworfen. Es wurde auch um den Fernerstehenden glauben zu lassen, dass es zwei getrennte Werke seien, die Bezeichnungen Kraftwerk Espenhain und Kraftwerk Mölbis gewählt. Dass die beiden Werke parallel zur Straße liegen, hängt mit dem Anschlussgleis zusammen. Der Transport von Schwermaschinen erfordert Tiefladewagen, die einen großen Gleisradius bedingen. Die Querlage der Schaltanlage ergab sich durch die bequemere Einbindung der 100-KV-Leitungen nach Süden. Aus Brief Prof. Boie an F. Hönsch in Der Industrie komplex Böhlen, Prof. Dr. Fritz Hönsch.
1936 13.11.36 Krupp-Baggerbau Essen unterbreitet der ASW ein erstes Angebot für den D 1400, Nr. 155489, sowie über 3 Varianten der Gerätebestückung für den Aufschluss:
- 2 Doppelschwenkbagger Zeichnung 123/1974
Ds 1000, 22-25x22 bei 38° Schnittwinkel bei 45° auch 26-29 m möglich
- Zeichnung 123/1974 Aufschluss 1:2
Ds 700, 15-18x15 bei 38° Schnittwinkel bei 45° 18-21 m möglich
- Zeichnung 123/1974
Ds 800, 18-21x18 bei 38° Schnittwinkel bei 45° 21-24 m möglich
und D 1200, 27-30 bei 38° Schnittwinkel
Für Kohle und Aushaltung Mittel bieten wir zunächst 3 Ds-Schwenkbagger, Ds 500, 10-12,5x9 bei 45°.
Einer dieser Ds 500 könnte bei Fall 2 und 3 zunächst mit größerer Schwenkbarkeit den Aufschluss tätigen. STAL 20640-3 Bl. 314.
Wir sehen hier die Profilierung eines Geräteherstellers vom normalen Anbieter zum Anbieter eines Komplettpaketes vom Aufschluss bis zum Betrieb eines Tagebaues.
1936 1.12.36 Berlin Das Gesetz zur Erschließung von Bodenschätzen tritt in Kraft.
1936 Jahr Im 4 – Jahresplan von Hermann Göhring wird Sachsen voll in die Rüstungspläne einbezogen, das gibt der Kohlewirtschaft entscheidende Impulse. Sachsen gilt als strategisch sicher vor Luftschlägen im Falle eines Krieges.
1936/1937 In einem von Krupp-Baggerbau, Essen an die ASW gerichtetes Schreiben ist zu entnehmen, dass die ASW zur Gewinnung des Zwischenmittel einen D 500 in Erwägung zogen, der in den Überlegungen wenig später als D 800 ausgelegt werden sollte. STAL 20640-3, BL. 323.
1937 Anfang 1937 die ASW geben bei Buckau-Wolf, Magdeburg einen Ds 800 mit einem Liefergewicht von etwa 735 t in Auftrag. STAL 20640-618, Bl. 265.
1937 22.1.37 In dem vorläufigen Bestellschreiben zum D 1400 an Krupp-Baggerbau Essen bitten die ASW […] den D 1400 so zu liefern, dass die Inbetriebnahme am 1.10.1938 erfolgen kann. Wir bitten Sie mit den Vorbereitungen sofort zu beginnen. Nach Eingang der Genehmigungen werden wir Ihnen umgehend die endgültige Bestellung mit den vereinbarten Bedingungen zugehen lassen[…]. STAL 20640-3, Bl.338.
1937 März Die Absteckungsarbeiten für die Errichtung des Werkes in Espenhain beginnen. Geplant werden 2 Kraftwerke, 2 Brikettfabriken mit Schwelereien sowie eine Anlage zur Phenol-u. Schwefelgewinnung. Geplant ist auch, es kam aber nie zur Ausführung, eine Entschwefelungsanlage. Für die Treibstoffpläne des Deutschen Reiches wird sogar ein drittes Werk ins Auge gefasst. Es wird kritisiert, dass die ASW die Werksanlage auf kohleführendem Grund und flächenmäßig zu klein baut. Aus Gründen des Luftschutzes sollte das Werk auf noch größerer Fläche erbaut werden. Aus Zeitgründen ist das nicht geschehen. Ein von der ASW favorisiertes Hydrierwerk wurde in den Planungen aufgegeben, da die Patentrechte bei den I.G. Farben lagen und die Kosten der ASW zu hoch erschienen. Ein für 1943 geplantes Gaswerk wird verworfen.
Absteckarbeiten im Werksgelände
1937 30.3.37 Die ASW erteilen Krupp-Baggerbau, Essen unter Bezugnahme des vorläufigen Auftragsschreibens vom 23.1.1937 den endgültigen Auftrag zur Lieferung eines: Eimerkettentiefbaggers D 1400 33/36 mit verschiebbaren Aufgabe-, Überbrückungs- u. Beladebändern für elektrischen Antrieb für eine Leistung von 1650 cbm/h festem Abraum, zum Preis von 1.680.000 RM STAL 20640-3, Bl. 37 u. 338.
1937 22.4.37 Mit Auftragsnummer 51113/37 erteilen die ASW der LMG den Auftrag zur Lieferung und Bau des Absetzers II, Bau 114 zum Preis von 1.390.000 RM.
Absetzgerät 1150 l Eimerinhalt 1.000.000 RM mechan. Ausrüstung, einschl. Montage
2 Gummigurte etwa 155 m Länge 30.000 RM
Werksaufwendungen, etwa 50 t Ballast 35.000 RM Anstrich, Verglasung, Montagebeihilfe
Hebezeuge für Krane 5.000 RM
Elektrische Ausrüstung 250.000 RM
Unvorhergesehenes 70.000 RM 1.390.000 RM = 4.976.200 Euro STAL 20640-3, BL47.
1937 26.4.37 Die Verordnung des Oberbergamtes über den Sicherheitspfeiler an der Reichsstraße Leipzig – Oberwiesenthal tritt in Kraft. Zeichnung Tagebau.
1937 7.5.37 Das Oberbergamt Freiberg erteilt den Abbauschein für das Braunkohlenwerk Espenhain.
1937 Frühjahr Die Firma Karl Striegler Tiefbau, Frohburg erhält den Auftrag zur Herstellung der Vorflut zur Gösel. STAL 20640-040.
1937 1.7.37 Eintritt von Erich Mülot als Steiger in die BL Espenhain, vorher BKW Leipnitz bei Leisnig. Erinnerungen Eike Mülot-Sohn.
1937 9.7.37 Beginn der Schachtarbeiten am Mittelschacht. Der Mittelschacht wird als Bohrschacht im Trockenbohrverfahren niedergebracht. DATGEsp.
1937 20.7.37 Erster symbolischer Spatenstich. Dr. Ries, vom Vorstand der ASW hält die Weihrede auf den Tagebau Espenhain. Danach findet die symbolische Seilfahrt statt. Foto ASW.
1937 30.7.37 Die ASW bestellen bei der Fa. Krupp Baggerbau einen „Tiefschnittbagger für das Deckgebirge“, den Bagger 2, mit der Auftragsnummer 5067 / 37 vom 30.7.37. Eimerausführung wie Greifenhain. Die Bestellung läuft noch auf „Neuaufschluss Böhlen“. Später halten die ASW-Leute fest, dass die Fahrwerkschwingen beim Greifenhainer D 1400 symmetrisch und die der Böhlener und Kulkwitzer heruntergezogen sind, damit ausgesprochen hässlich wirken STAL 20640-3, Bl. 270-318.
1937 Die Planungen der Kohleverbindungsbahn Espenhain – Böhlen beginnen. ASW Mitteilungen 1937
1937 Die Genehmigung zum Bau der Schwelerei wird vom Amt für deutsche Roh-u. Werkstoffe erteilt. ASW Mitteilungen 1937.
1937 Die Jahresförderung wird neu geplant, es wird nunmehr eine Jahresförderung von 9 Millionen t angenommen. STAL 20640-603, Bl. 29.
Der Tagebau Espenhain gilt ab hier als eigenständiger Betrieb, nicht mehr als Ersatztagebau für Böhlen. Espenhain und Böhlen werden im Verbund arbeiten.
1937 10.8.37 ASW-Dresden Die zuständige Abteilung beantragt die Beschaffung von 110 Großabraumwagen 1435 mm Spur, 35 m³ Inhalt zum Anschaffungspreis von 2.310.000 RM = 4.689.800 Euro. STAL 20640-654, Bl.1.
1937 27.9.37 Dresden Die ASW beauftragt mit Auftragsnummer 5309/37 das Deutsche Reichsbahn Zentralamt mit der Bauüberwachung der Geräte Ds 800-Espenhain, D 1400- Espenhain, 2 Schwenkabsetzer, 1 Tiefabsetzer-Hirschfelde, 1 Schaufelradbagger- Hirschfelde, Ds 800-Böhlen, AFB Böhlen zum Gesamtpreis von 60.000 RM. Zur Überwachung kommen die Ämter Berlin 1und 2 sowie für Hirschfelde das Amt Dresden. STAL.
1937 1.10.37 Im Vereinszimmer der Gaststätte Goldene Aspe nimmt die kaufmännische Abteilung der BL Espenhain die Arbeit auf:
Betriebsleiter, Herr Bergassessor Dipl.-Ing. Wahle, vorher Hirschfelde,
Betriebsleiter für die Tagesanlagen Oberingenieur Backhoff, vorher Betriebsleiter in Hirschfelde,
Georg Ockwitz, kaufm. Leiter, vorher Hirschfelde und BB Dresden.
Dazu die Information, Herr Ockwitz kam schweren Herzens nach Dresden in die Hauptverwaltung, da er Hirschfelder durch und durch war. War aber dann gern dem Ruf nach Espenhain gefolgt. Nach Information von Johannes Ockwitz.
Obersteiger Mülot, vorher Grube Leipnitz,
Herr Dipl.-Ing. Zänsler, Leiter der Vorentwässerung, Taucha
Dipl.-Ing. Simon, Betriebsleitergehilfe und andere. Erinnerungen Eicke Mülot, Johannes Ockwitz.
Bauleitung Espenhain über Gaschwitz: Drahtanschrift: Elektrokohle Espenhain.Borna Bezirk Leipzig Fernsprecher: Leipzig: 34101, Rötha: 354 Bankkonten: Sächsische Bank, Zweigstelle Leipzig, Nr. 17058 u. Girokasse Rötha Nr. 600, Postscheck Leipzig 60200
1937 7.10.37 1.Spatenstich zum Aufschluss. Foto des Ereignisses.
1937 11.10.37 Vom Bergamt Leipzig, Hr. Schotte, wird die Aufstellung und Inbetriebnahme von 2 elektrisch angetriebenen Absetzanlagen nach Zeichnung E.60550 der LMG mit 14 Bedingungen genehmigt. STAL 20640-3, Bl.
1937 29.10.37 Die direkten Aufschlussbaggerarbeiten beginnen. Zunächst führt die Fa. Phillip Holzmann AG, Dresden diese mit eigenem Gerät aus. Mit dem Abraum schüttet die Holzmann AG auch den Auffahrtsdamm der Halde Trages. Bei den Baggerarbeiten werden zwei leichte Eimerkettenbagger und zwei Löffelbagger eingesetzt. Die Eimerkettenbagger übernehmen den ersten Einschnitt auf etwa 12 m. Die Löffelbagger sind beim Grubenbahneinschnitt, dem Durchstich der Reichsstraße 95 und bei den immer wieder neu zu schneidenden Ausfahrtsrampen im Süden, bedingt durch den Abbaufortschritt, eingesetzt. Die Fa. Holzmann schüttet mit dem Aufschlussabraum auch die Auffahrtsrampe zur Kippe Trages, hierbei werden Kippenpflüge eingesetzt sowie maschinelle Gleishebemaschinen. Der gebaggerte Einschnitt des Tagebaues wurde durch Umsetzen zumindest eines Holzmann’schen Baggers auf die Westseite verbreitert, dabei wurde zur gegebenen Zeit eine Zufahrtsrampe zum Montageplatz Bagger 1 geschnitten. Die Firma Holzmann bewegte 2.500.000 m³ Abraum.DATE55.
Die Fremdvergabe von Vorbereitungsarbeiten für Gruben und Tagebaue war zu dieser Zeit üblich und die Firma Holzmann hatte schon Erfahrungen mit diesen Aufgaben. Für die ASW hatte sie ebenfalls schon an der Verlegung der Neiße am Tagebau in Hirschfelde gearbeitet. STAL.
1937 19.11.37 Ingenieur Mantel von der HV in Dresden schlägt vor, für das Oberflöz einen Bagger auf Schienen zu bestellen. Bei Prüfung der Größe wurde festgestellt, dass 600 l unzureichend seien. Bei Größe 800 l ist das Gerät in der Lage allen Anforderungen zu genügen. Am 23.11. fordert Mantel für das Unterflöz, dass der Bagger trotz geringerer Flözstärke aus betrieblichen Gründen genauso dimensioniert sei. Bei der Frage ob Schwenkbagger oder einfacher Tiefbagger, gibt Mantel einem Schwenkbagger den Vorzug. Der sei in der Lage versetzt Feuer-, Brikettier- u. Schwelkohle zu gewinnen. STAL20640-619, Bl.07.
1937 6.12.37 Beginn der Schachtarbeiten am Nordschacht, Schacht IV. Die Bohrarbeiten nehmen anschließend 16 Tage in Anspruch. DATE55.
1937 20.12.37 Besprechung der ASW mit Krupp-Baggerbau u. Magdeburg - Buckau. Bezüglich Bagger 3 räumt Krupp Verzögerungen im Konstruktionsbüro trotz Überstunden ein, die Verzögerung beträgt 2,5 Monate, so dass die Inbetriebnahme erst am 15.9.1938 erfolgen kann. STAL 20640-3 Bl. 138.
Besprechung am Nachmittag der Herren Dr. Ehlers, Lübbe, Prof. Dr.-Ing. Beyer und Direktor Hicketier zum D 1400: Krupp ist es gelungen, die Lieferverzögerungen zum D 1400 von 4,5 Monaten auf 2,5 zu reduzieren, so dass D 1400 zum 15.12.1938 fertig gestellt wird. Die elektrische Montage wird auf 3 Monate angenommen. Krupp hofft bei Eingehen des Materials, Anfang August die Montage des D 1400 beginnen zu können und am 1.11.38 das geschlossene Baggerhaus für Beginn E-Montage zur Verfügung zu stellen. STAL 20640-3 Bl.13.
1938 13.1.38 Die BL Espenhain beantragt die Beschaffung eines „Schwenkbaggers Ds 800, Betr.-Nr.5“. Die Geschäftsnummer BM 7782 / 38 wird am 31.3.1938 vom Vorstand der ASW genehmigt. STAL Dokument.
Preis Bagger 5 Ds 800 – BGP-Nr.: 71 Es 321 05 G
Bagger 5 1.331.000 RM
1. Bagger Ds 800 999.000 RM mech. Ausrüstung, einschl. Montage
2. Gummigurte 5.000 RM
3. Kabeltrommel 15.000 RM
4. Ballast, Verglasung,
2. u. 3.Deckanstrich
Transport der Teile,
Schwellen, 1. Ölfüllung 42.000 RM
5. Elektr. Ausrüstung 279.000 RM einschl. Kabel u. Werksmontage 1.331.000 RM = 4.764.980 Euro
1938 In Magdeborn erfolgt der Baubeginn zum neuen Ortsteil „Siedlung“, wo wenig später die ersten Angestellten der ASW einziehen.
1938 1.2.38 Die ASW in Dresden teilen der Bauleitung Espenhain mit, dass die beiden Bagger für das Unter-u. Oberflöz bereits vergeben wurden. Mit der Dimensionierung ist man in der Lage, auch größere Kohlemengen als bisher angenommen zu fördern. Dresden hält es nun für zweckmäßig, die Frage der Gewinnung des Zwischenmittels zu klären. Man könne sich sowohl einen Schwenkbagger als auch einen Schaufelradbagger[…] vorstellen. Man bittet die Bauleitung sich baldmöglichst zu äußern. STAL 20640-619, Bl.3.
1938 13.2.38 Fa. Holzmann schafft mit einem Greifbagger den Durchstich für die Werkbahn an der Reichstrasse bei Espenhain. Datiertes Foto des Ereignisses, NSSGP.
1938 17.2.38 Die ASW schließen mit Krupp-Baggerbau einen Vertrag zur Ersatzteillieferung für D 1400.STAL20640.
1938 30.3.38 Die ASW bestätigen der Firma Krupp Baggerbau die Hinterlegung von Wertpapieren im Wert von 450.000 RM für die Auftragsnummer: 5067/37-D 1400.STAL 20640-377.
1938 1.3.38 Auf der Rasensohle der späteren Kippe Trages, im Heiligen Holz, beginnt die Montage des Absetzer I, eines A2s 1150 der Lübecker Maschinenbau Gesellschaft, LMG.
1938 3.5.38 Das Reichsbahnzentralamt Berlin wird beauftragt, die Bauüberwachung und Abnahme der Schwenkbagger Nr. 3 und 5 zu übernehmen. Die RB geht von Inbetriebnahme letztes Gerät, Bagger 5 aus. STAL 20640-619.
1938 Jahr Die Führung der ASW in Dresden setzt sich wie folgt zusammen:
Vorsitzender des Aufsichtsrates: Lenk – Minister Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen.
Vorstand: Prof. Dipl.-Ing. K. Kühn, Vorsitzender: Bergdirektor Dr.Ing. Ehlers
Dr. jur. Hertzsch, Dr. Stolze. Die Abteilung Bergbau: Bergdirektor Dr.Ing. Ehlers
1938 Der Nordschacht II wird, da Nordschacht I nicht erfolgreich ist, abgeteuft. Das geschieht etwa 50 m südlich von Nordschacht I. Die Bohrarbeiten dauern 7 Tage. DATGEsp. Der Nordschacht II bezweckte folgendes:
- Er sollte die Unterfahrung des Nordschachtes I mit einer Strecke ermöglichen, so dass dieser nach erfolgter Entwässerung weiter geteuft werden konnte.
- Er konnte als Wetterschacht für den Nordschacht dienen.
- Er konnte als vollwertiger Förderschacht benutzt werden, falls der Nordschacht I vollends aufgegeben werden musste. DATE 55.
1938 20.5.38 Prof. Dr.-Ing. Beyer übersendet der ASW sein statisches Gutachten zu den Absetzern I u. II, Bau-Nr.: 113 u. 114. Stat. Gutachten NSSGP.
1938 8.6.38 Das Reichsbahnzentralamt Berlin wird beauftragt, die Bauüberwachung und Abnahme des Schaufelradbagger Nr. 4 zu übernehmen. STAL20640-619, Bl. 18.
1938 Juni Baubeginn der Kohleverbindungsbahn Espenhain-Böhlen, den Auftrag dazu erhält die Firma Rathjens aus Naumburg/Saale.
1938 28.7.38 MFB bestätigen der ASW den Eingang der Mitteilung, dass zum Ende des Monats der Montageplatz für den Ds 800, Bagger 1 zur Verfügung steht. Ursprünglich sollte der Montageplatz am 15.4. bereits fertiggestellt sein. Man teilt der ASW mit, dass die erste Ladung, Baubuden, Werkzeug etc. am 3. des nächsten Monats abrollt, der erste Montagekran geht am 6.8. ab, während mit der Verladung des großen Turmdrehkranes am 12.8. begonnen wird. STAL 20640-618, Bl.209.
1938 21.8.38 Auf der Rasensohle der späteren Kippe Trages, im Heiligen Holz, beginnt die Montage des Absetzers II, baugleiches Gerät wie Absetzer I.
1938 Der Tagebau erfährt eine Kapazitätserhöhung auf 6 Millionen t Kohle Jahresförderung, die Abraumförderbrücke wird daraufhin hinsichtlich Hauptarbeitsebene und Gerätebesatz um geplant. Ein zweiter D 1400 der Fa. Krupp soll eingesetzt werden. Der Aufschluss von Braunkohlentagebauen Dr.-Ing. Otto Gold 1952.
1938 Mit dem „Espenhainer Programm“ wollen sich die ASW an der Lieferung von Heiz-u. Treiböl an die Marine beteiligen. Die ASW, die sich in Konkurrenz zur DEA befinden, tauschen in Ergebnis zäher Konkurrenzverhandlungen die Kohlefelder bei Heuersdorf(DEA) und Breunsdorf(ASW) aus. Die ASW verzichten auf ein Hydrierwerk in Espenhain und erhalten im Gegenzug Schutzrechte zur Erzeugung von Heiz-u. Treiböl. Südraumjournal Nr.15.
1938 24.8.38 Die ASW erhalten ein Angebot der MSW über eine Abraumförderbrücke auf Raupen mit einem, im Hochschnitt angekoppelten Schaufelradbagger mit Schienenfahrwerk.
1938 28.9.38 Das Büro Vorbereitungen tritt an das Büro Bergbau mit Bitte um Anfertigung eines Bohrplanes im Maßstab 1:10000 in doppelter Ausführung wegen der Beschaffung einer Abraumförderbrücke. STAL 20640-621, Bl.111.
1938 September Der verantwortliche Bauleiter von MFB, Montageingenieur Schäfer trifft in Espenhain ein. STAL 20640-618, Bl.196.
1938 Oktober Montagebeginn Bagger 1, Ds 800, auf der Rasensohle am Nordwestrand der Holzmann’schen Aufschlußfigur, Montageende Mai 1939. DATE50Esp.
Ursprünglich war der Montagebeginn von der Maschinenfabrik Buckau R. Wolf am 9.12.1937 für den 15.4.1938 zugesagt. Der Beginn der Montage im Unterteil und an den Fahrwerken sollte Anfang Juli, der übrigen elektrischen Montage Anfang August 1938 erfolgen. Nach diesen Planungen war das Ende der Baggermontage, „soweit alle Lieferungen in Frage kommen“, am 15.9. 1938 geplant. Buckau stellt die Einhaltung dieser Termine vorbehaltlich auf alle Lieferungen der Unterlieferanten und Kontingentzuteilungen. STAL 20640-6118, Bl.286.
1938 12.10.38 Prof. Dr.-Ing. Beyer erhält den Auftrag zur Statikprüfung der Bagger 3 und 5. Das Honorar beträgt 2.975,40 RM.
1938 15.11.38 Montagebeginn Bagger 2, D 1400, auf seiner späteren Arbeitsebene, im Südteil, Montageende 1.11.1939. Der Montageplatz, wie die gesamte Arbeitsebene des Baggers 2 wurde durch Absenken des Grundwassers mittels Pumpenbetrieb und Filterbrunnen trocken gelegt. DATE50Esp.
Zum Vergleich, der D1400 im Tagebau Greifenhain wurde bereits am 21.1.1936 begonnen.
1938 Die Firma Karl Striegler Tiefbau – Frohburg teilt der ASW mit, dass sie am 21.11.38 mit den Arbeiten zur Verbreiterung des Vorflutgrabens beginnt. STAL 20640-40.
1939 Ab diesem Jahr wird im Tagebau mit einer Jahresförderung von 10 Millionen t Braunkohle geplant. Diese und die vorausgegangenen Kapazitätserhöhungen forderten und fordern eine Anpassung der Förderbrücke an die neuen Verhältnisse. STAL 20640-603, Bl.29.
1939 Januar Inbetriebnahme von Bagger 7, einem Löffelbagger.
1939 13.1.39 Direktor Schöbel, MFB, weilt zu Besprechungen in der HV Dresden und sichert u. a. zu, dass die letzten Teile für den Ds 800, Bagger 1 bis spätestens 15. Februar geliefert werden. Damit die Montage von Buckau her bis Ende Februar erledigt ist. STAL 20640-618, Bl. 142.
1939 14.1.39 Die MSW unterbreiten der ASW zwei weitere Vorschläge zu Förderbrückenanordnungen im Tagebau Espenhain.
1939 24.1.39 Die ASW beraten über ein Angebot von Mittelstahl, dass eine AFB mit 450 m Länge zur späteren Vergrößerung vorsieht und eine Brücke in endgültiger Variante. Man kommt bei Abwägung aller Umstände zu dem Schluss, dass die Montage der Brücke in endgültiger Größe zu bevorzugen ist. Der Zeitpunkt läge hierfür etwa im Februar 1944, dabei käme die Tagebauentwicklung in ruhige Bahnen. STAL 20640-621, Bl. 224.
1939 Februar Die vorbereitenden Aufschlussarbeiten der Fa. Holzmann sind abgeschlossen.
1939 3.2.39 Die Firma Karl Striegler bestätigt der ASW die Aufnahme der Bereinigungsarbeiten am Lauf der Gösel zwischen der Sestewitzer Mühlenbrücke und dem Sestewitzer Wehr, nachdem die Arbeiten frostbedingt, wenig später regenbedingt eingestellt werden mussten. Die Kosten belaufen sich auf 893,75 RM. STAL 20640-40.
1939 Hanomag liefert die ersten zwei Planierraupen vom Typ K50, Raupe 1 u. 2, die Hanomag-Raupen waren mit einem 5195 cm³-Motor, der 50 bzw. 60 PS leistete, ausgestattet. Dokument Inbetriebnahme Geräte.
1939 März Das Oberkommando der Wehrmacht trifft die Entscheidung Treibstoffe in Espenhain herstellen zu lassen. Das kommt der ASW entgegen, wollte sie doch schon immer in Espenhain Benzin herstellen.
1939 Jahr Errichtung der Gösel-Wasserwerkes mit 2 Auffang- Absetzbecken und 3 Rohrleitungen, DN 600, zum Werk Espenhain. Die Station wurde an der Reichsstraße, nördlich des Abzweiges nach Muckern errichtet. Information ehemaliger Mitarbeiter.
1939 1.6.39 Die Montage Absetzer I ist beendet, das Gerät wird über die von der Fa. Holzmann geschüttete Rampe in seine Anfangsstellung gefahren und geht am 12.6.39 auf der Hochhalde Trages in Betrieb. DATE ESP50.
1939 5.6.39 Bagger 1, Ds 800 geht auf der Rasensohle im Tiefschnitt bei Profil 12 in Betrieb. Seine Aufgabe ist es, das nördliche Feld um den Drehpunkt bei Profil 12 aufzuschwenken. Er erweitert zunächst die vorhandene Figur im Norden und Nordwesten um den Drehpunkt Profil 12. Seine Strossenlänge beträgt Ende 1939 1300m, die Ausfahrt erfolgt im Süden durch das Gleisdreieck. Der 5.6.1939 markiert auch die offizielle Aufnahme des Fahrbetriebes im Tagebau Espenhain. DATE50Esp. Bagger 1 kostete 1.483.000 RM = 6.554.860 Euro.
1939 14.7.39 Die Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG beziehen sich auf ein Schreiben ihres Montageingenieurs Schäfer, wonach der Buckauer Monteur Werner auf Wunsch des Direktor Wahle die Baustelle des Bagger 1 am 12.7.39 verlassen soll. Buckau stellt damit fest, dass der vertragsmäßige Probelauf abgeschlossen ist und das Gerät unter Verantwortung der ASW betrieben wird. STAL 20640-618, Bl. 67.
1939 15.6.39 Der Nordschacht IV wird abgeteuft. Er wird 71 m Teufe erreichen, die Arbeiten nehmen 4,5 Monate mit insgesamt 15.521 Arbeitsstunden in Anspruch. Einschließlich des 3-wöchigen Stillstandes der Arbeiten bei Kriegsausbruch. DATE50 Esp.
1939 29.6.39 Folgendes Schreiben von Buckau-Wolf, die Baggerführer Bagger 1 betreffend, erreicht die ASW: „Unser Montageinspektor Herr Schäfer meldet uns, dass die Baggerführer in dem Bestreben, Höchstleistung zu erbringen, nicht immer das für die Erzielung von Höchstleistungen erforderliche Geschick in der Behandlung des Gerätes zeigen. Es ist erklärlich, dass die Baggerführer nicht von den ersten Tagen ab nicht die Gewandtheit haben können, welche die Arbeit mit einem so großem und leistungsfähigen Gerät bedingt, daß vielmehr die Baggerführer erst sich erst durch längere Eingewöhnung mit dem Gerät vertraut machen müssen. Wir bitten daher, Ihre Baggerführer in diesem Sinne zu unterweisen, da andernfalls die Gefahr besteht, dass durch ein den Verhältnissen nicht entsprechendes Arbeiten der Baggerführer Beschädigungen an dem Gerät eintreten.“ STAL 20640-618, Bl.75.
1939 12.9.39 Die Betriebsleitung Espenhain, Herr Direktor Wahle, beantragt die Anschaffung von Werkzeug für die Absetzer. Begründung: Für die laufenden Reparaturen soll für jeden Absetzerführer ein Werkzeugschrank mit Werkzeug beschafft werden. Es hat sich herausgestellt, dass das laut Auftrag mitgelieferte Werkzeug für die Reparaturen nicht ausreicht. Der Auftrag wird am 23.9.39 in der HV in Dresden bewilligt. STAL 20640-3, Bl. 17.
1939 19.10.39 Absetzer II geht ebenfalls auf der Halde Trages in Betrieb. Die Anfangsprozedur, Auffahren zur späteren Arbeitsebene, ist die gleiche wie bei Absetzer I. Die Entfernung bei 2/3 der Strossenlänge der Abraumbagger bis zur Halde Trages, bei bis zu 120 m Höhenunterschied, beträgt 6-8 km.
1939 27.10.39 Erste Kohlelieferung nach Bunker I.
1939 14.11.39 Bagger 2, D 1400, geht in Probebetrieb. Sein Einschnitt erfolgt bei Profil 12. Die Ausfahrt liegt zu dieser Zeit im Süden. Seine Strossenlänge beträgt 1939 ca. 300 m. DATE50Esp.
Bagger 2 kostete 2.408.698 RM = 10.646.445,16 Euro
1939 14.11.39 Die ASW erteilen der Firma Karl Striegler Tiefbau – Frohburg den Auftrag zur Verbreiterung des Göselgrabens. STAL 20640-40.
1939 21.11.39 Beim Besuch der Herren Oberingenieur Mantel und Dipl.-Ing. Hoffmann in Böhlen wird der Bau der Kohleverbindungsbahn Böhlen – Espenhain und Meturg besprochen und beschlossen, mit dem Bau unverzüglich zu beginnen. STAL 20632-929.
1939 6.12.39 Die ASW gibt der Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna mbH. in Borna einen unverzinslichen Werkszuschuß von 297.550 RM, der als Darlehen geschuldet wird. Dieses Darlehen ist ab dem 1. Januar 1980 mit 3% jährlich zu tilgen. Für die Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna mbH zeichnen die Herren Papsdorf und Plöttner, ppa.Schuldurkunde Nr. 766/1939.
1939 21.12.39 Der Firma Karl Geitmann-Nachf. Wird der Auftrag zum Bau des Böhlener Teils der Kohleverbindungsbahn erteilt. Der Auftragswert beträgt 55.000,00 RM. STAL 20632-929.
1939 31.12.39 Der Tagebau bilanziert im Jahr 1939 2.108.580 m³ geförderten Abraum und 10.604 t gewonnene Kohle.
1940 Anfang des Jahres Die 6-KV-Einspeisung über die Portale Höhe Mittelschacht geht in Betrieb. Die Fundamente des unteren Portals stehen auf der Höhe des Zwischenmittels. Es sind 6 x 6-KV-Einspeisungen vorhanden, die Zuleitung erfolgte von Umspannwerk I im Gleisdreieck.
1940 13.2.40 Montagebeginn Bagger 3, Es 800, im Südteil der Aufschlussfigur. Montageende 05.10.1940 . DATE50Esp.
1940 4.3.40 In einer Besprechung der ASW, Herr Ehlers und Mittelstahl, Herrn Mantel findet eine Besprechung zu zwei vorliegenden Entwürfen zur Gestaltung der Förderbrücke statt. Ein Entwurf sieht das Haldenfahrwerk auf dem Kohleplanum des Unterflözes, beim anderen Entwurf schüttet sich die Brücke das haldenseitige Planum selbst. STAL 20640-621.
1940 Jahr Hanomag liefert die dritte Planierraupe K50, Raupe 3.
1940 5.3.40 Die ASW Dresden übersenden dem Werkluftschutz im Braunkohlenbergbau, Borna Meuselwitz die Zeichnungen und Erläuterungen zum Bau des Pumpenhauses Gruna-Muckern auf der Flur Gruna, Flurstück 114. Dem Schreiben ist zu entnehmen, dass die Pumpstation mit einem Mann betrieben werden soll. STAL 20640-152, BL.62.
1940 7.3.40 Betriebsführer Wahle stellt in einer Sitzung fest, dass der Tagebau 1940 1 Million Tonnen Braunkohle zu fördern hat.
1940 8.4.40 Die Bauleitung des Tagebau Espenhain beschreibt in einem Brief an Dr. Ehlers in Dresden den Förderausfall im Tagebau: “Der praktische Stillstand der Bagger in Espenhain während des Winters hat uns bis Ende März rd. 4 Millionen m³ Abraum = 700.000 t Kohlefreilage gekostet. Da vor Inbetriebnahme einer Pflugkippe nicht die geforderten 50.000 m³ Abraum/d erreicht werden, so ist mit einer weiteren Einbuße bis 16.6.40(voraussichtl. Inbetriebnahme der Pflugkippe) von 15.000 m³ x 60 Tage = 900.000 m³ Abraum = 160.000 t Kohle zu rechnen. STAL, 20640-931.
1940 19.6.40 Berlin Inkrafttreten des Erlasses der Richtlinien für die Urbarmachung von Tagebauen in Deutschland. Die Forderungen gehen aber nicht tief genug, § 5 besagt lediglich “[…] dass wertvoller Kulturboden möglichst als Kulturschicht zu verwerten sei.“
1940 August Ab diesem Monat läuft ein Kohle-Versuchswagen mit E-Heizung der Fa. Julius Pintsch, Berlin. Der Versuch erfolgt vermutlich im Tagebau Böhlen. STAL 20640-306
1940 14.8.40 22 Monate nach dem ersten Spatenstich am Kraftwerk I erfolgt die Zündung von Kessel I.
1940 4.9.40 Die Abschlussverhandlungen zum Bau der Förderbrücke Espenhain finden statt.
1940 12.9.40 Dresden Prof. Dr.-Ing. Beyer übersendet den ASW sein statisches Gutachten für den Es 800, Bagger 3, “ zur Herbeiführung der bergpolizeilichen Genehmigung für den Probebetrieb.“ Dr. Lübbe vom Vorstand der ASW erhält das Gutachten am 14.9.1949.
1940 15.9.40 Kraftwerk I, die Netzschaltung von Generator I ist erfolgreich.
1940 16.9.40 Die ASW bestellen mit Auftragsnummer FB Auftrag: 9065/40 bei den Mitteldeutschen Stahlwerken die Abraumförderbrücke. Die Brücke hat einen versicherten Wert von 10.685.000 RM, das entspricht, Stand 2011, einem Preis von 44.731.800 Euro.
1940 18.9.40 Die Orte Zehmen und Rüben werden zu Bergbauschutzflächen erklärt. Der Abriss war für 1958 vorgesehen. Tatsächlich erfolgte der Abriss auch zwischen 1956 und 1958. Zur Erinnerung, hier war das Auslaufen des Tagebaues geplant.
1940 5.10.40 Preis Bagger 3 Ds 800 – BGP-Nr.: 71 Es 321 03 G
Auftragsnummer: 5561 / 38
Bagger 3 1.331.000 RM
1. Bagger Ds 800 999.000 RM
2. Gummigurte 5.000 RM
3. Kabeltrommel 15.000 RM
4. Ballast, Verglasung,
Deckanstrich
Transport der Teile,
Schwellen, 1. Ölfüllung 2.000 RM
5. Elektr. Ausrüstung 279.000 RM
Lieferpreis letztlich 870.000 RM = 3.758.400 Euro
1940 8.10.40 Bagger 3, Es 800, gebaut von Krupp, der spätere 544, geht in Betrieb. Er fährt über eine 1: 25 – Rampe das Kohlehangende hinab in den Nordteil der Aufschlußfigur. Einsatz zwischen Profil 1 und 7, hier befindet sich auch sein Schwenkpunkt. Die Ausfahrt erfolgt über Süden, später bei Profil 15 in die Strosse Bagger 5 einbindend. In der Anfangszeit mussten Steigungen bis 1:25 überwunden werden. Dieses Datum gilt als offizielle Aufnahme der Kohleförderung im Tagebau Espenhain. DATE50Esp. Gefahren wird mit Wagen der Firma Talbot, Betriebsnummern 1- etwa 30, 60 t, Inhalt 82,3 t gestrichen, 84 t gehäuft. Die Wagen 1, 15 und 24 fallen aus (keine Angabe von Gründen). Techn. Daten Geräte Espenhain, NSSGP.
1940 Die Begrenzung der Kohleverbindungsbahn Espenhain-Böhlen:
Die Verbindungsbahn Böhlen – Espenhain beginnt hinter der letzten Weiche, Weiche Nr. A 10 an der Westspitze des Gleisdreieckes und endet in Böhlen in 3 Abzweigen.
a. nach Umladebunker b. zum Tiefbunker c. nach Kokskippe Die Bahn wird sowohl von Böhlen als auch von Espenhain unterhalten, die Unterhaltungsgrenze liegt am Schienenstoß auf dem westlichen Widerlager der Pleissebrücke. Der Betrieb der Bahn untersteht dem Abraumbetrieb des BKW Espenhain. Der Fahrdienst auf der Bahn wird durch den Fahrdienstleiter bzw. dessen Stellvertreter auf Stellwerk 4 geregelt[…]. STAL 20640-612, Bl. 62.
1940 25.10.40 Zur weiteren Bewältigung des gewaltigen Finanzierungsbedarfs zum Aufbau des Werkes und des Tagebaues Espenhain wird die Aktiengesellschaft für Kraftstoffe, AKA gegründet. Die ASW hält 49% der Aktien, das Deutsche Reich 51%. Die AKA geht beim Werk Espenhain und dem Tagebau von einem Finanzierungsbedarf von 370 Millionen RM = 1.324.600.000 €, aus. Das Werk Espenhain wird bis zum 31.12.1962 an die ASW verpachtet.
1940 31.10.40 Montagebeginn Bagger 5,auf gleichem Montageplatz und wie Bagger 3, im Südteil der Aufschlussfigur. Ende der Montage am 20.3.1941. DATE50Esp.
1940 31.10.40 Montagebeginn des Bagger 4 bei Profil 4, auf Höhe 86,2 ü. NN, was etwa der Arbeitsebene Bagger 3 entspricht. STAL 20681, Bl. 1-8.
1940 18.11.40 Inbetriebnahme des Pflugrückers I, gebaut von LHW.
1940 21.11.40 Die ASW erhalten von Mittelstahl die Auftragsbestätigung zum Bau der Förderbrücke, bestehen aber u.a. auf einen Probebetrieb von 8 Wochen, statt der von Mittelstahl vorgeschlagenen 4 Wochen. Der Bitte von Mittelstahl zur kostenlosen Bereitstellung von Briketts kommen die ASW nicht nach, erklären sich aber bereit, über die Höhe der Kosten hierfür zu verhandeln. STAL 20640-621, Bl. 203
1940 26.11.40 Der zuständige Markscheider Dipl.-Ing. P. Schulz erfasst die Jahresscheibe 1940, eingetragen im Ur-Riss u. im Werksgrubenbild des BKW Espenhain am 31.5.1941 zu Dresden. Urriss.
1940 Jahr Bagger 1 schwenkt weiter das nördliche Tagebaufeld auf, um Profil 12, Strossenlänge Ende 1940 1400 m. DATE50Esp.
1940 Dezember Bagger 2 hat das gesamte Jahr über an der Verlängerung seiner Strosse bis an den Nordrand, Profil 15, der Aufschlussbirne gearbeitet, erreicht eine Strossenlänge von 1500 m. Die Ausfahrt erfolgt im Süden durch den östlichen Schenkel des Gleisdreiecks. DATE Esp 50, STAL 20681, Bl. 1-8.
1940 21.12.40 Im Prüfbericht der ASW an das Oberfinanzamt zur Feststellung der Kohlefelder und der gewinnbaren Kohle stehen bei der Bauleitung Espenhain 880 ha und 139.989.000 t Kohle zu Buche. Inklusive der Teileinrechnung der Felder Beucha(später der gepl. Tagebau Kitzscher Anm. Autor) und Olbersdorf, die ebenfalls teilweise in Böhlen und Hirschfelde eingerechnet werden. STAL 20640-21, Bl.228.
1940 31.12.40 Der Tagebau bilanziert im Jahr 1940 9.849.902 m³ geförderten Abraum und 337.437 t gewonnene Kohle.
1940 Jahr Im Werk beginnt die Lehrlingsausbildung, da die Lehrwerkstatt noch nicht fertig ist, wird zunächst in der Hauptwerkstatt ausgebildet.
1940 Zum Ende des Jahres gehen die Brikettfabrik I und die Schwelerei I in Betrieb. Südraumjournal 14, Bl.62
1941 1.1.41 Die erste Bauphase im Werk ist abgeschlossen, die Bauleitung Espenhain wird in Braunkohlen- u. Großkraftwerkwerk Espenhain umbenannt. STAL,20640-26, Bl. 28.
Das Braunkohlenwerk Espenhain wurde nach einem Verbundsystem erbaut, d. h. die Kohle wurde auf kürzestem Weg veredelt: 1. Förderung der Kohle 2. Abgabe der Kohle zu 90% an die Brikettfabriken und zu 10% an die Kraftwerke 3. Die Brikettfabriken erzeugen zu 95% die Briketts zur Eigenversorgung und Deputat 4. Die Schwelereien I u. II erzeugen Leichtöl, Teeröl, Schwelkokserzeugnisse und Schwelgas, was an die Destillation abgegeben wird.
Am 11. Januar prägt ein maßgeblicher Vertreter des Regimes einen Spruch vom Bergmann: „Der deutsche Bergmann ist der erste Soldat der Arbeit. Seine Arbeit ist im wahrsten Sinne Dienst für das Vaterland, ebenbürtig dem Einsatz des Soldaten an der Front.“ Bild mit diesem Spruch.
Man sieht, bereits früher ist die exponierte Stellung der Bergleute für Propaganda benutzt worden.
1941 13.1.41 Die Verantwortlichen des Tagebaues stellen fest, das 60 % der zugeführten Arbeitskräfte verschwinden bzw. abwandern. Als Ursache sehen sie das Fehlen einer Sozialabteilung. STAL 20640-235.
1941 Im Investitionsplan der ASW 1941-1943, ist die Koppelung der ASW - Bayernwerk II über die Reichssammelschiene mit 1 Million RM eingestellt. STAL 20640-21, Bl.101.
Das Stromnetz der ASW war in der Reichssammelschiene u.a. bis zum Walchenseekraftwerk und ins Ruhrgebiet verbunden.
1941 Anfang des Jahres In den Archivunterlagen gibt es einen unbestimmten Hinweis auf die Bestellung des 2. D 1400 durch die ASW bei Krupp-Baggerbau. STAL 20640, Bl.97.
1941 10.2.41 Die vorläufige Abnahme der Kohleverbindungsbahn ist mit Auflage der Zusendung der Zeichnungen der Sicherungseinrichtung gegen Flankenfahrt an der Kreuzung zur Koksbahn an die ASW in Dresden erfolgt. STAL 20632-929.
1941 20.3.41 Bagger 5, ES 800, gebaut von Krupp, geht in Betrieb. Die Einfahrprozedur ist die gleiche wie bei Bagger 3, planmäßig vorgesehen als Kohlebagger für das Unterflöz, zwischenzeitlich zur Vergrößerung der Abraumkapazität eingesetzt, schließlich Einsatz auf gleicher Strosse wie Bagger 3 im hinteren Teil der gemeinsamen Strosse . DATE50Esp.
1941 März Die Planungen für das Aluminiumwerk Schmidt-München im südlichen Teil des Werkes Espenhain beginnen. Stellt doch dieses Werk einen potenziellen Kunden dar, der Abnahme von Strom, Kohle, Koks und Wasser garantiert. Auch das Areal wird von der ASW gestellt. STAL, 20640-235,Bl. 29.
1941 13.4 -21.4.41 Die Eimerleiter des Bagger 2 wird umgebaut, gekürzt. Die neue Abtragstiefe beträgt nunmehr maximal 23 m. STAL 20681, Bl. 1-8.
1941 1.6.41 Die Brikettfabrik I geht, mit verminderter Leistung, in Betrieb.
1941 25.6.41 Besprechung in Lauchhammer über Anschluss der D1400,Bagger 2 und 2a(später Bagger 6Anm. Autor) in Espenhain an die Querförderer und der D 1400, Bagger 10 und 11 in Böhlen.
Oberingenieur Herr Wilms, Herr Rathmann Mittelstahl Herr Fries Krupp Essen Herr Oberingenieur Lübbe ASW:
[…], Krupp soll untersuchen, bei dem vorhandenen D 1400, Betriebsnummer 2 in Espenhain eine zusätzliche Bandanlage für Kiesförderung bei Zugbetrieb in der Weise vorzusehen, dass in Verbindung mit Brückenbetrieb ein Teil des Materialstromes (1/4-1/3) je nach Bedarf über ein 1200 mm breites Band[…], auf das Aussenschüttergleis in Wagen gefördert wird. STAL 20640-621, Bl. 194.
1941 23.7.41 Mittelstahl sagt der ASW zu, die Brücke nach beendeter Montage, aus der Montagestellung heraus in die von der ASW gewünschte Betriebsstellung zu bringen. Man benötige allerdings eine genügend lange Fahrstrecke, etwa die dreifache Fahrwerkslänge, also etwa 300 m. STAL 20640-621, Bl.192.
1941 31.7.41 Bagger 8, ein Löffelbagger von O&K geht in Betrieb.
1941 An der Pleiße wird ein Stausee angelegt.
1941 18.10.41 In einem Schreiben zur Telephonanlage an der Kohleverbindungsbahn ist vom Transport größerer Mengen Kohle von Espenhain nach Böhlen die Rede. STAL20632-929
1941 5.11.41 Beginn Probelauf Bagger 4, SRs 850. DATE Esp 50.
1941 13.11.41 15 Uhr Bagger 4 schneidet sich über eine Rampe, der Einschnitt ist durch einen Löffelbagger vorbereitet, auf das Hangende des Unterflözes. Einsatz beginnt bei Profil 4, in Höhe seines Montageplatzes. Er arbeitet zwischen Profil 1 und 7, baggert bei Profil 7 die Niederfahrt nach Norden. DATE 50Esp u. Liste der Inbetriebnahmen. Bagger 4 kostet 2.390.351 RM = 8.732.876,60 €.
1941 20.11.41 Der zuständige Markscheider Dipl.-Ing. P. Schulz erfasst die Jahresscheibe 1941, eingetragen im Ur-Riss u. im Werksgrubenbild des BKW Espenhain am 26.5.1942 zu Dresden. Urriss.
1941 22.12.41 11:00 Erstmaliges Befahren der Rundfahrt Bagger 1. DATE50Esp.
1941 Dezember Bagger 2 hat das Jahr über um Profil 15 weiter seine Strosse aufgeschwenkt, erreicht eine Strossenlänge von 1600 m. Im April erfolgt die Kürzung seiner Eimerleiter auf nunmehr 20 m. DATE50Esp.
1941 Jahr Bagger 3 schwenkt seine Strosse weiter auf um Profil 10, die Ausfahrten erfolgen das gesamte Jahr über Süden, da die Rundfahrt und damit die Niederfahrt noch nicht fertig gestellt ist. Die Strossenlänge erweitert sich auf 1000 m. DATE50Esp.
1941 31.12.41 Der Tagebau bilanziert im Jahr 1941 14.022.653 m³ geförderten Abraum und 1.567514 t gewonnene Kohle.
1941 Jahr Die Lehrwerkstatt ist fertig, rd. 50 Jahre werden hier Lehrlinge geschliffen. Anfänglich konnten hier 160 Lehrlinge ausgebildet werden. 10 Jahre DDR 10 Jahre Aufbau Komb. Esp.
1941 22.12.41 Bis zu diesem Tag erfolgt die Ausfahrt am Bagger 1 im Süden. . DATE50Esp.
1941 22.12.41 11:20 Uhr, am Bagger 1 wird die Rundfahrt in Betrieb genommen, die Ausfahrt erfolgt nun nördlich über die „grüne Trasse“ der 36’er Niederfahrt. . DATE50Esp.
1941/1942 Im Tagebau sind täglich 87 Abraumwagen im Umlauf. STAL 20640-612, Bl. 04.
1942 Per 1.1.42 verfügt der Tagebau über eine Kohlefreilage von 960.000 t, die noch vom Zwischenmittel bedeckte Kohlemenge beträgt 230.000 t. STAL 20640-612, Bl. 27.
1942 Anfang des Jahreserfolgt die Inbetriebnahme der Brikettfabrik II, der Schwelerei II und der Schwefelgewinnung. Südraumjournal 14, Bl.62.
1942 6.2.42 Die HV der ASW bittet die Firma Baugrund GmbH, Berlin W.9. Bellevuestr.5, um eine Vorbesprechung und die Durchführung der Baugrunduntersuchung für den MP der Förderbrücke. STAL 20640-621, Bl. 97.
1942 21.2.42 Die ASW fordern angesichts der prekären Arbeitskräftelage […] keine weiteren Einberufungen im Bergbau […].
1942 2.3.42 Die ASW konstatiert: Für die Aufstellung der Hauptwasserhaltung werden die Brückenstände 1944, 1945, 1954 und zum Tagebauendstand vor Verlegung der Reichsstraße konstruiert, dabei kommt nur ein Standpunkt der Hauptwasserhaltung heraus-südlich von Nordschacht IV. STAL 20640-614, Bl.2.
1942 11.3.42 Die Werksleitung in Espenhain stellt in einem Bericht die schlechten Luftverhältnisse fest, die immer wieder Anlass zu Beschwerden sind und bereits zu Entschädigungsansprüchen führten.
1942 Jahr Hanomag lieferte die vierte Planierraupe K50, Raupe 4.
1942 Das Bergbaubüro Dresden der ASW teilt der Tagebauleitung Espenhain mit, das man für die Berechnung des Abraumvorrates von der Aufnahme der Kohleförderung, dem 8.10.1940 ausgehen wolle. Die bis zu diesem Zeitpunkt, einschließlich der Holzmannmassen erfolgte Abraumbewegung betrug rund 12.560.000 m³. Im gesamten Aufschluss waren 67.850.000 m³ und 10.9 Millionen t Kohle enthalten. Per 1.1.1942 waren im Unter-u. Oberflöz 960.000 t Kohle freigelegt. STAL 20640-612, Bl.27.
1942 30.4.42 Stellt ein interner Bericht der ASW fest: „[…]bisher konnte Böhlen bei schwierigen Situationen (in Kohlegewinnung Anm. Autor) immer auf Espenhain zurückgreifen. Diese Annehmlichkeit fällt erstmals in diesem Jahr weg[…]. STAL20640-931.
1942 Mai 42 Montagebeginn Bagger 10 auf dem Hangenden des Unterflözes. Der Bagger ist zunächst nur von der Fa. Wanninger, Cham/Opf. geliehen. Da das eigentliche Hauptgerät zur Gewinnung des Unterflözes, Bagger 5 aber im Oberflöz und Restabraumgewinnung bleibt, wird Bagger 10 um 1946 gekauft. DATE50Esp.
1942 20.5.42 In einer Sitzung betont Bergwerksdirektor Dr. Ehlers, […] das alles getan werden müsse, besonders auf Hinblick der großen Lieferverzögerungen der Förderbrücke Espenhain und der 3 für Böhlen und Espenhain bestimmten Krupp-Bagger, außerdem der ungünstigen Kohlelage […] in 1943 […] infolge des verspäteten Einsatzes der Förderbrücke sowie der 3 Krupp-Bagger. STAL 20640-931.
1942 18.6.42 Die Rundfahrt nach Bagger 5 geht in Betrieb. DATE50Esp.
1942 30.6.42 Die ASW teilen den MSW mit, dass der Montageplatz für die Haldenstütze der Förderbrücke per 15.7.42 zur Verfügung steht. Mit dem Bau der Förderbrücke kann begonnen werden. STAL 20640-621, Bl.136.
1942 ASW unterrichtet das Reichswirtschaftsministerium/Bergbau über erneuten Arbeitskräfteabzug bei MSW. MSW könne nunmehr keine verbindlichen Angaben über die Fertigstellung der Förderbrücke bzw. Umbau der Förderbrücke Böhlen machen. Die ASW bitten um geeignete Maßnahmen zur Sicherstellung der Arbeitskräftefrage. STAL 20640-621, Bl. 101/102.
Information zu dieser Problematik: Zur Lösung der angespannten Arbeitskräftelage wurden nicht nur Kriegsgefangene und Häftlinge eingesetzt. Deutschland unterhielt in vielen Hauptstädten Europas Büros für die gezielte Anwerbung von Spezialisten.
1942 Juli In einem Schreiben werden 100.000 m³ Abraumtagesleistung als Voraussetzung für Teer III, ein 3. Veredelungswerk, genannt. STAL
1942 9.7.42 Espenhain beantragt bei der ASW in Dresden 950.000 RM für die Kohleverbindungsbahn. Begründung: „Da die Werke Böhlen und Espenhain an dem Bestehen der Verbindungsbahn, die im Falle von Störungen im eigenen Werk die Kohlezufuhr vom anderen Werk ermöglicht, in gleicher Weise interessiert sind, müssen auch beide Werke die Anlagekosten zu gleichen Teilen tragen.“ Der Anlagewert der gesamten Verbindungsbahn beträgt 2.600.000 RM STAL 20632-929 2.600.000 RM = 9.308.00 €
1942 20.7.42 Prof. Dr.-Ing. Beyer reicht i.A. der ASW beim Bergamt Leipzig die erforderlichen Unterlagen für die Genehmigung zum Bau der Förderbrücke ein. STAL20640.
1942 23.7.42 Mit Schreiben vom 23.7.42 teilen die ASW Prof. Dr.-Ing. Beyer mit, die Ergebnisse der Baugrunduntersuchung des Montageplatzes der Haldenstütze mit. Es wurden hierzu die Bohrungen Nr. 110,111 u. 112 niedergebracht. STAL 20640-621, Bl. 56.
1942 7.7.42 Inbetriebnahme Bagger 10 und Aufnahme der Förderung im Nordosten aus dem Unterflöz – Bornaer Hauptflöz. Die Ausfahrt erfolgt über einen Rückstoß über die nördliche Rundfahrt. . DATE50Esp.
1942 9.7.42 Die Betriebe Espenhain und Böhlen stellen den Antrag über 950.000 RM für die Kohleverbindungsbahn. „Da die Werke Böhlen und Espenhain an dem Bestehen der Verbindungsbahn, die im Falle von Störungen im eigenen Werk die Kohlezufuhr vom anderen Werk ermöglicht, in gleicher Weise interessiert sind, müssen deshalb beide Werke die Anlagekosten zu gleichen Teilen tragen. Der Anlagewert der Verbindungsbahn beträgt 2.600.000 RM=9.308.000 €. STAL 20680-929
1942 20.7.42 Zur Begründung des dringenden Einsatzes der Abraumförderbrücke führt Direktor Lübbe an, das die 3 vorhandenen Bagger lediglich 60.000 m³/Tag erbringen, dass jedoch nur für eine Leistung für 4-4,2 Millionen Tonnen Kohle /Jahr. Für die geforderten 6 Millionen Tonnen ist der Einsatz der Abraumförderbrücke unerlässlich. Hier würden aber immer noch 30.000 m³ Abraum fehlen, darum ist der Einsatz eines weiteren D 1400 erforderlich. STAL 20640-621, Bl. 60 u. 61
1942 6.8.42 Durch Vorkopfbaggerung an Bagger 3 und ungünstige Verhältnisse bei Bagger 4 steigt der Anteil der Feuerkohle im Tagebau für ca. 20 Tage auf 20 %. Die Kraftwerke werden ersucht, diese Menge abzunehmen, um keine Probleme bei der Bereitstellung von Brikettierkohle aufkommen zu lassen. STAL 20680-86.
1942 26.8.42 Die Montage und Fertigstellung der Förderbrücke ist der ASW so wichtig, dass Herr Haensch vom Reichsamt für Bewaffnung und Munition, Berlin, in einem Brief an die Rüstungsinspektion Dresden die Verlängerung des Schutzes vor Einberufungen über den 31.12.1942 hinaus bis zur Fertigstellung der Förderbrücke bei dem bestimmten Personenkreis fordert. STAL 20640-621, Bl. 69.
1942 19.9.42 Die ASW benennen dem Bergamt Freiberg die Verantwortlichen bei der Montage der Abraumförderbrücke:
Verantw. Bauleiter: Herr Montage-Oberinspektor Heinrich Stahl - MSW,
1.Stellvertreter: Herr Richtmeister Hermann Werthschitzky - MSW,
2.Stellvertreter: Herr Richtmeister Paul Ulber - MSW,
Seitens der ASW als Bauleiter für die Brückenmontage, Stahlkonstruktion und Maschinenbau: Herr Rüger. STAL 20640-621, Bl. 124.
1942 1.10.42 Der Baubeginn für die Fundamente des Schachtes der Haldenstütze der AFB.
1942 12.10.42 In einem Schreiben an die Reichsstelle für Munition und Bewaffnung bitten die ASW den zuständigen Herrn Haensch um eine Ausnahmegenehmigung für die Lagerhaltung. STAL 20640-621, BL. 4. Nach Auskünften von Kollegen waren in großem Umkreis Lagermöglichkeiten, wie Scheunen etc. angemietet worden.
1942 1.11.42 Baubeginn der Abraumförderbrücke Espenhain, nach diesem Datum sollte die ursprüngliche Inbetriebnahme im August 1944 erfolgen.
1942 Jahr Bagger 1 und 2 haben im Wesentlichen die Aufschlussbirne herausgearbeitet, Bagger 1 hat mit Hochschnittarbeiten begonnen und die Rundfahrten für sich und Bagger 2 fertig gestellt. Bagger 1 schwenkt ab 23.12. um seinen nördlichen Drehpunkt, die Ausfahrten erfolgen über die große Rundfahrt –Nord, er erreicht eine Strossenlänge von 2200 m, Bagger 2 erreicht 1750 m und schwenkt weiter um Profil 15. Die Bagger 3,5 und 4 schneiden noch in der Birne und stehen kurz vor einer Drehpunktverlagerung. DATE50Esp.
1942 Jahr Bagger 3 schwenkt weiter um Profil 10 bis Ende April, ab Mai erfolgt eine Verlagerung des Schwenkpunktes nach Nord und die Ausfahrten erfolgen über die inzwischen fertig gestellte Rundfahrt. DATE50Esp.
1942 15.10. 42 Bagger 4 setzt das Aufschwenken fort und weitet so den späteren Montageplatz der Abraumförderbrücke auf. Die Ausfahrt erfolgt 10,5 Monate über die 1:25’er Niederfahrt Süd und 2,5 Monate über die Rundfahrt der 1:36’er Niederfahrt im Norden. Er erreicht eine Strossenlänge von 500 m. DATE50Esp.
1942 17.11.42 Bagger 5 schwenkt weiter um seinen Anfangsdrehpunkt bei Profil 11, die Ausfahrten erfolgen bis zu diesem Tag nach Süden, ab 18.6. bis Jahresende über Nord über die fertig gestellte Rundfahrt. Die Strosse erreicht eine Länge von 1300 m. DATE50Esp.
1942 5.7.42 Bagger 10 beginnt seinen Einsatz im nordöstlichen Winkel des Tagebaues. Er erreicht zum Jahresende eine Strossenlänge von 300 m. Die Zufahrt erfolgt über einen Rückstoss, der vermutlich wegen des aufschlussbedingten, zu kleinen Radius, notwendig war. DATE 50 Esp.
1942 1.11.42 Montagebeginn der AFB, nach diesem Termin sollte die Inbetriebnahme am 1.8.44 erfolgen.
1942 5.11.42 Der zuständige Markscheider Dipl.-Ing. P. Schulz erfasst die Jahresscheibe 1942, eingetragen im Ur-Riss u. im Werksgrubenbild des BKW Espenhain am 20.3.1943 zu Dresden. Urriss.
1942 31.12.42 Der Tagebau bilanziert im Jahr 1942 15.352.031 m³ geförderten Abraum und 3.260.216 t gewonnene Kohle.
1942 Jahr Im Tagebau wurden von 1937 bis 1942 90 Fallfilter niedergebracht. Bis auf das Oberflöz 29 Fallfilter, bis auf das Unterflöz 18 Fallfilter, der Rest waren kleinere Brunnen, die z. T. vom Oberflöz aus das Zwischenmittel entwässerten.
1942 Zu dieser Zeit rechneten die Verantwortlichen mit einer 10-monatigen „Baggerperiode“, im Winter plante man 2 Monate zur Überholung der Geräte. STAL 20640-621, Bl. 67.
1942/43 Gegen die Braunkohlenpläne der ASW forciert sich der „Leipziger Widerstand“. Es erfolgt ein Vorstoß vom OBB der Stadt, des Präsidiums der Industrie-u. Handelskammer und der Großindustrie Leipzigs sich zu einem Verbund zusammen zu schließen und den Abbau der Kohle in der Umgebung von Leipzig selbst durchzuführen.
1943 15.2.43. Auf Veranlassung des Generalinspekteurs für Wasser und Energie soll die ASW in Espenhain eine Großgaserei nach Lurgiverfahren mit einer Jahresleistung von 200 Millionen m³ erstellen. Die Anlage soll 1946 in Betrieb kommen. Der Kohleverbrauch wird zu 1200 Tagestonnen Trockenkohle entsprechend rd. 1 Million Jahrestonnen einschließlich 0,4 Millionen Jahrestonnen Dampf und Strom angenommen. Das Werk Espenhain wird durch eine, über Freiberg führende Leitung mit Chemnitz und Dresden verbunden. Zum Vergleich, das Gaswerk Böhlen lieferte 1942 bei einer Sollleistung von 80 Millionen m³ 88,8 Millionen m³ Gas. STA FG 40105-1541.
1943 Inbetriebnahme des Kraftwerkes II, der Rohsäurefabrik und der Teerverarbeitung. Südraumjournal 14, Bl.63.
1943 26.3.43 Der Festigkeitsnachweis des fahrbaren Umformerhauses Förderbrücke-Baggerseite geht bei der ASW ein. Dokument des Festigkeitsnachweises, NSSGP
1943 3.4.43 Mittelstahl übergibt der ASW die Zeichnung zum fahrbaren Umformerhaus „Baggerseite“, sie wurde im März von der ASW geprüft.
1943 8.4.43 Das Bergamt Leipzig genehmigt die Montage der Abraumförderbrücke Espenhain. Prof. Dr.-Ing. Beyer hatte die dazu gehörigen Unterlagen am 20.7.1942 eingereicht und sich gutachterlich ausgesprochen.
1943 15.4.43 18:20 Die Rundfahrt am Bagger 2 wird in Betrieb genommen. DATE50 Esp.
Trotz der fertiggestellten Rundfahrt wird noch 5 Monate direkt im Süden ausgefahren, um die Fahrwege und zu überwindende Höhenunterschiede möglichst klein zu halten. STAL 20640-611, Bl. 03
Gleiches gilt auch für Bagger 1, trotz der notwendigen aufwendigen Gleisumbauten wird noch 6 Monate im Süden ausgefahren. STAL 20640-611, Bl. 03
1943 18.5.43 Die Tagebauleitung erwähnt in einem Schreiben an die HV-BB in Dresden zum Projekt Hauptwasserhaltung Tagebau Espenhain, „[…]dass mit dem Bau durch BBG möglichst sofort begonnen werden solle, damit die Anlage noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden kann[…].STAL 20640-6612, Bl. 171.
1943 25.5.43 Zur Betriebswasserbeschaffung lässt sich einer Aufzeichnung von Herrn N. Hoffmann-ASW folgendes entnehmen:
1. Göselstation: In der Pumpstation sind 3 Pumpen mit einer Leistung von je 6.000cbm/h installiert. Sind 2 Pumpen in Betrieb, beträgt die Wassermenge etwa 1280 cbm/h. Bei 3 Pumpen steigt die Leistung auf 1480 cbm/h. Diese Wassermenge kann nur zeitweise gepumpt werden, da die in der Grube anfallenden Wassermengenniedriger liegen, etwa 1350 cbm/h-1400 cbm/h im Durchschnitt.
2. Stausee Rötha: Der Pegelstand im Stausee betrug am 20.Mai 1943 1,22 m. Der Zulauf deckt gerade die Entnahme. Infolge der Niederschläge der letzten Tage konnte der Wasserspiegel um 8 cm erhöht werden. Der Pegelstand beträgt nunmehr 1,30 m und soll auf dieser Höhe gehalten werden. Der Pegelstand wird der ASW täglich von WEV gemeldet. STAL 20640-612, Bl.173.
1943 3.7.43 Der AFB-Haldenführerstand wird mittels Kran auf die Grundkonstruktion aufgesetzt. Foto mit Datum Archiv Lauchhammer.
1943 15.7.43 Folgende Dienstanweisung tritt in Kraft: Auf Baggern und Absetzern sind Schmierstoffkammern eingerichtet worden, die der Aufbewahrung der Schmierstofftagesvorräte, verschiedener Werkzeuge und Ersatzteile dienen sollen und unter Verschluss zu halten sind. Verboten ist ab sofort das Abstellen von Schmierfässern auf den Fahrwerken, die dort verschmutzt werden. STAL 20640-612.
1943 17.7.43 Die Errichtung des Montageplatzes Bagger 6 im Gleisdreieck hat das Abbrechen der dort stehenden alten behelfsmäßigen Sandtrocknungsbude und Ölausgabebude zur Folge. Man beantragt dafür neue Festbauten. STAL 20640-612, Bl. 146.
1943 29.7.43 In einer Betriebsbesprechung wird die verzweifelte Lage an den Bändern der Absetzer erläutert, speziell von Absetzer 2. Es seien keine neuen Baumwollbänder in Aussicht und keinerlei Reserven an Bandstücken mehr vorhanden. Die Bänder der Absetzer sind 1600 mm breit, haben 7 Einlagen aus „bester amerikanischer Baumwolle“ mit 80 kg pro Breite und Lage. Es ergeht ein Reparaturauftrag an die Fa. Künnath & Knöchel, Magdeburg-Buckau.
Bei Fliegeralarm soll der Betrieb in Grube und Abraum weitergehen. Es bleibt dem Betriebsleiter überlassen, wann der Betrieb stillzusetzen ist. STAL 20640-612, Bl.47.
1943 16.8.43 7:30 Uhr Werk Espenhain, hier finden die Facharbeiterprüfungen zum Bergmaschinenmann am Einheitsprüfstück statt. STAL 20640-612 Bl. 147 Einl. Fachprüfung.
1943 17.8.43 7:30 Uhr In den jeweiligen Tagebauen ihrer Lehrfirmen finden die Arbeitsproben statt. Diese Prüfung nahmen die Herren Mülot und Habert ab. STAL 20640-612 Bl. 147 Einl. Fachprüfung.
1943 19.8.43 7:30 Uhr In der Bergberufsschule Espenhain finden die mündlichen Prüfungen der Facharbeiterprüfung zum Bergmaschinenmann statt. Zu allen drei Prüfungen wurde Obersteiger Werner aus Borna vom Vorsitzenden des Prüfungsausschusses für Bergmaschinenmänner eingeladen. STAL 20640-612 Bl. 147 Einl. Fachprüfung.
1943 Otto Heinrich von Friesen wird wegen Heimtücke zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Er war wegen der ungerechten Aufkäufe seines Grund und Bodens in Ungnade gefallen. Den von Friesens blieb nach den Quasienteignungen nur ein Grundbesitz von 400 Hektar von dem Bestand des Rittergutsbesitzes. Otto Heinrich von Friesen führte einen verzweifelten Kampf um Grund und Boden. Der Verlust war beträchtlich, da der Bonitätswert des landwirtschaftlichen Bodens in der Pleißenaue bei etwa 98 lag. Otto Heinrich von Friesen verstarb 1983 im Alter von 93 Jahren. Erinnerungen Heinrich von Friesen
Einer Akte des Staatsarchivs Leipzig ist zu entnehmen, dass die ASW Dresden mit dem rüden Vorgehen der Böhlener ASW nicht einverstanden war. STAL 20640-51
1943 16.9.43 Die ASW vergeben an die Deutsche Tiefbohrgesellschaft vorm. Julius Kröber, Leipzig einen Auftrag über 10 Trockenbohrungen – 70 m Tiefe – im Grubenfeld Espenhain im Abstand von etwa 150 m. Auftragsnummer: 351 05 / 43 im Auftrag der AG für Kraftstoffanlagen. STAL 20640-612, Bl. 43.
1943 Jahr Bagger 2 hat seine volle Strossenlänge erreicht und schwenkt bereits den Tagebau auf, Bagger 1 steht weitgehend im Hochschnitt und arbeitet sich auf das Bagger-2-Planum herunter. Die Bagger 3,5, 4 und 10 haben ihre Aufschlussbirne fertig gestellt und sind dabei ihre Strossen nach Süden zu verlängern. Ihre Ausfahrten münden in die 36’er Niederfahrt. Die Zufahrten zu den Baggern 1, 2, 3 und 5 verlaufen mit r = 180 m. Im Unterflöz liegen sie zeitweilig hart an der Fahrgrenze bei 110°-120°. DATE50Esp.
1943 Jahr Bagger 3 schwenkt weiter um Drehpunkt Nord verlängert seine Strosse auf 1700 m. Die Spitze befindet sich 1943 bei Profil 21. DATE50Esp.
1943 Dezember Bagger 4 hat mit viel Vorkopfbaggerung seine Strosse auf 1400 m verlängert und den Bereich des Drehpunktes im Norden weiter auf geschwenkt. . DATE50Esp.
1943 Jahr Bagger 5 erweitert bis Jahresende seine Strosse auf etwa 2000 m. DATE50Esp
1943 Jahr Bagger 10 schwenkt seine Aufschlussfigur weiter auf und wirft im Laufe des Jahres seinen Rückstoss ab, die Strossenlänge beträgt am Jahresende 900 m. DATE50Esp.
1943 1.10.43 Im Gleisdreieck beginnt die Montage von Bagger 6, einem D 1400 von Krupp-Baggerbau/Essen. Die Kontierung erfolgt zu Wehrmachtsauftrag. Im Plan des Förderbrückenmontageplatzes von 1942 war der ursprüngliche Montageplatz direkt an der Förderbrücke neben seinem Ankopplungsort vorgesehen. Nach diesem Baubeginn sollte Bagger 6 am 1.10.1944 in Betrieb gehen, er wurde aber nie fertig gestellt. Der Bagger wurde schließlich im Gleisdreieck anmontiert, sein Torso stand bis in die frühen 60’er Jahre an seinem Montageplatz. Die Verantwortlichen des Tagebaues hofften bis zuletzt(50’er Jahre)auf seine Fertigstellung. STAL 20640-612 u. 621.
Die politische und ökonomische Lage dieser Zeit und auch später ließ dies aber nicht zu.
1943 1.11.43 Montagebeginn Bagger 12, SchRs 200 auf dem Hangenden des Unterflözes etwas nördlich des MP der AFB. Ende 30.4.1944.
1943 2.11.43 Der zuständige Markscheider Dipl.-Ing. P. Schulz erfasst die Jahresscheibe 1943, eingetragen im Ur-Riss u. im Werksgrubenbild des BKW Espenhain am 20.2.1944 zu Dresden. Urriss.
1943 8.11.43 14:30 Neue Zufahrt am Bagger 2 geht in Betrieb. DATE50Esp.
1943 9.12.43 In einer Besprechung der Tagebauleitung wird wegen Schwierigkeiten im Kraftwerksbetrieb(Kohlequalität Anm. d. Autors), die Kilometrierung der Strossen der Bagger 3, 4 und 10 beschlossen, alle 100 m sollen Tafeln gesetzt werden. Bei jedem gebaggerten Kohlenzug soll ein Vermerk auf dem Baggerrapport gemacht werden. Diese Kilometrierung wird später für die technologische Fahrweise im gesamten Tagebau angewandt. Aus dieser Besprechung geht hervor, dass die Bagger 1 und 2 noch nicht an der Brücke angehängt sind, denn es soll mit der Reparatur der Innenwellen am Bagger 2 bis zum Anschluss an die Brücke gewartet werden. STAL 20640.
1943 Ende des Jahres Der Krieg hat auch Auswirkungen auf den Tagebau Espenhain. Die Leitung des Tagebaues stellt fest: „Als am 29.12.1943 um 10:18 Uhr Luftalarm gegeben wurde und die Firma Lauchhammerwerke von dem stellvertretenden Abschnittsleiter der Tagebaubetriebe hiervon telefonisch in Kenntnis gesetzt werden sollte, meldete sich fast 10 Minuten niemand. Folge war, dass die Scheinwerfer der Brücke nicht sofort ausgeschaltet wurden. Diese Schuld trifft den Nachtwächter der Firma Lauchhammerwerke […].“ STAL 20640-612.
1943 Da sich auf Grund des Krieges der Unterführungsnachwuchs schwierig gestaltet, fordert man seitens der ASW[…]Führungsnachwuchs, auf diese Frage ist besonders Wert zu legen, man sollte auch fremdländische Unterführer heranziehen. STAL 20640-612.
1943 31.12.43 Der Tagebau bilanziert im Jahr 1943 15.352.031 m³ geförderten Abraum und 3.976.136 t gewonnene Kohle.
1943 31.12.43 Von Böhlen werden 1.553.000 t Kohle zugefahren. STAL 20640-611, Bl. 09.
1943 In einem Dokument werden folgende Kollegen mit Daten benannt, einige von ihnen sind in den 1970’er Jahren noch im Tagebau beschäftigt.
Walter Müller geb. 14.3.1908 –Fördermann in den 70’ern Baggerfahrer 4
Kurt Füchtner geb. 31.12.1912 – E-L-Fahr.-Anwärter dito Bagger 21
Arthur Gezesik geb. 29.12.1912 – langjähriger Baggerfahrer im Oberflöz
Paul Schönberg geb. 25.08.1908 – Gleisbauer – Vater von Klaus Schönberg, Baggerfahrer EKG und Bagger 3/5. STAL20640-612, Bl. 169.
1943/1944 Ab nun werden Fremdkohlenzufahrten mit eigenen(Espenhainer) E-Loks gefahren STAL 20640-611, Bl.1.
1943 31.12.43 Zwischen 1941 und 1943 wurden 2 Pflugkippen in Betrieb genommen. STAL 20640-611, Bl. 01
1943 31.12.43 Es erfolgen erstmals das Kürzen der Werkszulagen und Aussprechen von Verwarnungen wegen „zu frühem Schichtmachens“. STAL 20640-612.
1944 12.2.44 Die Fa. Kaelble aus Backnang liefert eine Planierraupe vom Typ PR 125, Raupe 5, die am 25.2.1944 in Betrieb genommen wird. Dieser Typ Raupe ist zu der Zeit der größte in Europa, der Motor leistet 130 PS. Schrift Tgb. Esp.
1944 1.4.44 Inbetriebnahme Bagger 12, SchR 200, sein Arbeitsbereich liegt im Norden des Tagebaues mit einer Strossenlänge von 700 m – 1000 m. Die hier auftretende Kohle ist stark mit Ton und Sand versetzt, das erforderte den Einsatz eines Schaufelradbaggers. Die Arbeitsebene verläuft auf dem Liegenden des Tagebaues. . DATE50Esp.
Bagger12 im Unterflöz
1944 30.4.44 Der Schwenkpunkt des Baggers 1 wird weiter nach Norden verlegt. DATE50Esp.
1944 April/Mai In Magdeborn/Göltzschen, in einem Haferfeld von Bauer Martin Weber, Nähe Sandgrube von Kurt Weidlich wird die Flakstellung errichtet. Sie soll dem Schutz der Werke Espenhain und Böhlen dienen. Hier dienten auch zwei junge Magdeborner, Heinz Thieme und Harald Schramm. Magdeborn Verlorene Heimat, Autorenkollektiv
1944 12.5.44 Die als „Treibstoffoffensive“ bezeichneten Luftschläge der Alliierten beginnen. Kerstin Kretzschmer auf 4. Montanhist. Kolloquium Borken, S. 66.
1944 etwa Mitte des Jahres Der Bagger 1 hat sich auf die Arbeitsebene Bagger 2 herunter geschnitten, wird von nun an fast ausschließlich im Hochschnitt arbeiten. DATE50Esp.
1944 11.7.44 Montagebeginn und Umbau Bagger 6a, D 500/21, Erstbaujahr 1917/1918, der leihweise aus Hirschfelde(dort Bagger 2) kam. Die Hirschfelder erhalten als Ersatz einen Mittelstahl-Schaufelradbagger, R 650x22, 5. Sie gehen aber immer noch davon aus, ihren Bagger 2 nach Fertigstellung des zweiten Espenhainer D 1400 zurück zu bekommen. StAAFG40105-1Nr.541. Montageende 1.12.1944.
1944 13.7.44 Mit den alliierten Luftangriffen, Treibstoffoffensive genannt, auf die rumänischen Ölfelder bei Ploesti und deren Zerstörung nimmt die Bedeutung der heimischen Braunkohleveredlung weiter enorm zu. Im Umland der rumänischen Stadt Ploiesti befanden sich vom Deutschen Reich kontrollierte Ölförderanlagen. Die mit unterschiedlichen Strategien durchgeführten Luftangriffe sollten die elf ansässigen Erdölraffinerien zerstören und damit die Produktion von kriegswichtigen Gütern wie Treibstoff verhindern oder zumindest beeinträchtigen. WIKIPEDIA- Luftangriffe auf Ploiesti
1944 Jahr Bagger 3 erreicht eine Strossenlänge von rd. 2000 m, gerechnet von der Baggerweiche bei Profil 5. DATE50Esp
1944 Juli Bagger 4 hat weiterhin den Drehpunkt Nord erweitert und arbeitet in der 2. Jahreshälfte im Süden seiner Strosse. Die Ausfahrten erfolgen über die nördliche Rundfahrt der 1:36’er Niederfahrt. Die Strossenlänge beträgt nun schon 2100 m. DATE 50Esp.
1943/1944 Man stellt fest, dass der Weichenbezirk 47 einen Engpass darstellt, alle Strossen der Bagger 3,4,5,10,12 laufen über WB 47, außerdem stellt die 1:36 Niederfahrt einen Grenzfall für den Leistungsfahrbetrieb dar. STAL 20640-611, Bl. 2.
1944 Jahr Am Bagger 5 erfolgt das weitere Aufschwenken der Baggerstrosse um Drehpunkt Nord. Am Ende des Jahres tritt eine zeitweilige Einstellung des Baggerbetriebes ein, da der Bagger auf den Brückenbagger 6a aufgelaufen ist. Bagger 5 erreicht eine Strossenlänge von 1050 m. DATE50Esp.
1944 Jahr Bagger 10 schwenkt weiter um seinen endgültigen Drehpunkt. Bis Mitte September nördlich der flözleeren Zone, dann Strossenverlängerung nach Süden. Bis Jahresende erfolgt der Einsatz südlich der flözleeren Zone. Diese erstreckte sich von Profil13, etwas südlicher vom Mittelschacht (der bei Profil 11,5) bis Profil 20/21. DATE50Esp.
1944 7.10.44 Prof. Dr.-Ing. Beyer legt einen ersten Entwurf einer Dienstanweisung für die Abraumförderbrücke vor.
1944 1.11.44 Erstinbetriebnahme der Abraumförderbrücke inkl. des Zubringers mit Funktionsproben, u. a. der Fahrwerke auf dem Montageplatz unter den Leitern des Einfahrstabes der Herren Karl Münch, Richtmeister Hermann Wertschitzky u. a.. Informationen Egon Wertschitzky.
Der Aufschlussgraben der Brücke war 2400 m lang, 800m breit. Bis zur IBN der ersten F60-Welzow-Süd 1972 war der Espenhainer Brückenverband der größte der Welt.
1944 11.11.44 Erster Luftangriff auf die Werksanlagen, vermutlich auch auf den Tagebau. Südraumjournal 14, Bl. 63
1944 Etwa Dezember 1944 bis Januar 1945 findet die Kopplung der Bagger 1, 2 mit der Brücke statt.
1944 Von 1941 bis 1944, solange die Südausfahrten dominierten bzw. zwischenzeitlich immer wieder genutzt wurden fuhren die 100-t-Loks mit 9-10 Wagen, die 150-t-Loks mit 12-13 Wagen. DATE50Esp.
1944 31.12.44 Das Braunkohlen-u. Großkraftwerk Espenhain beschäftigt 10.000 Mitarbeiter. Kerstin Kretschmer auf 4. Montanhist. Kolloquium Borken, S. 64.
1944 Die ASW bilanziert einen freigelegten Kohlevorrat von 949.230 t bei einem A:K von 3,6:1. In das Werk Espenhain erfolgte Fremdkohlezufuhr in Höhe von bisher 5.789.005,14 RM aus Böhlen. Pro Tonne Kohle zahlte Espenhain 3,04 RM.
1944 31.12.43 Von Böhlen werden 1944 1.904.000 t Kohle zugefahren. STAL 20640-611, Bl. 09
1944 Bis Ende 1944 waren 40 km Anschlussgleis verlegt, die Anschlussbahn gehört zur Brikettfabrik. Klaus Börner, Anschlussbahn
1944 Es gibt Hinweise auf Lieferverzögerungen von Raupen der Marke Hanomag, angeblich soll die Wehrmacht die gesamte Produktion beschlagnahmt haben. STAL 20640-621, Bl.8.
1945 15.1.45 Inbetriebnahme Bagger 6a als D 960 10-11,4.
1945 17.1.45 18:30 Uhr Über die Förderbrücke Espenhain läuft der erste Abraum.
1945 24.1.45 Espenhain Es finden Verhandlungen unter Leitung Prof. Beyer mit Vertretern der ASW/Espenhain, den MSW u. AEG zur Vorbereitung des Probebetriebes der AFB Espenhain statt. Die Prüfung der Dienstanweisung für den Betrieb der Abraumförderbrücke Espenhain, erarbeitet von Prof. Dr.-Ing. Beyer, wird bis zum 15.2.1945 zugesagt und muss durch ausführliche Bedienungsvorschriften der Hersteller ergänzt werden. Protokoll dieser Sitzung am 24.1.45.
1945 Januar/Februar Der 1. Richtmeister der MSW beim Bau der Förderbrücke, Herr Werthschitzky, bringt seine Familie von Lauchhammer in einem LKW über Moritzburg und Dresden nach Magdeborn. Dort sind viele der am Bau der Förderbrücke Beteiligten untergebracht. Erinnerungen von Egon Werthschitzky-Sohn.
1945 6.2.45 An der Abraumförderbrücke Espenhain beginnt der Probebetrieb. Für den Aufschluss des Tagebaues, der mit dem Einsatz der Förderbrücke im Januar 1945 beendet war, mussten 68 Millionen m³ Abraum gefördert werden. Es wurden damit in der Aufschlussfigur 10,9 Millionen t Kohle freigelegt.
1945 13.2.-15.2.45 Bei den Bombenangriffen der Alliierten auf das Werk Espenhain, das schwer zerstört wird, fallen im April 1945 Bomben auf den Tagebau. Wenn man hier überhaupt bei aller Dramatik der Geschehnisse von Glück sprechen kann, der Tagebau und seine Bergleute hatten in dieser Situation Glück, kaum Zerstörungen, keine Opfer. Der Montageplatz der Förderbrücke soll getroffen worden sein. Kurz vorher ist auf Veranlassung von Richtmeister Hermann Werthschitzky die Förderbrücke in den Tagebau verfahren worden und entging wahrscheinlich somit ihrer Zerstörung. Mündliche Überlieferung älterer Kollegen und Egon Werthschitzky
Die Zerstörung des Werkes, auf das Werk und Umland fielen 3319 Bomben, wird auf etwa 50 Millionen DM beziffert. 10 Jahre DDR, 10 Jahre Aufbau des Kombinates Espenhain.
Die Bomberverbände der Alliierten flogen nicht direkt Espenhain an. Sie sammelten sich im Raum Döbeln, Oschatz, Grimma und flogen dann Espenhain an. Die Zerstörungen im Werk belaufen sich auf etwa 50.000.000 RM = 179.000.000 Euro. Das Leid der Betroffenen im Ort Espenhain ist nicht zu beziffern.
Bei den anglo-amerikanischen Bombenangriffen auf Dresden wird auch das Hauptverwaltungsgebäude der ASW am Bismarckplatz 2-6 schwer getroffen, über Opfer ist archivmässig nichts zu erfahren, es gehen aber wertvolle Unterlagen für immer verloren. Das Büro von Prof. Dr. Kurt Beyer wird in dessen Privathaus weitergeführt.
Das Braunkohlen-und Großkraftwerk Espenhain ist in 5 Jahren errichtet, in 7 Monaten zerstört und in (3) Jahren wieder aufgebaut worden. Veredlungsstandort Espenhain 1938 bis 1996, LMBV.
1945 7.4.45 Ein englischer Kriegsgefangener schreibt: […]kurz nach meinem Umzug vom Lager und Einsatz in Böhlen nach Espenhain legten die Bomber am 7.4.45 das Werk lahm, Es war nun an uns die Förderbrücke oder die Kohlenzüge ebenfalls lahm zu legen. Die Zwangsarbeiter auf der Brücke wollten einen Weg finden, die Brücke zu stoppen. Ein französischer Arbeiter meinte, am Strossenende, auf den letzten Metern die Verriegelung zwischen Bagger 1 und Brücke auszuschalten und Traversen zu lösen. Das Vorhaben gelang, Der Lärm von sich verdrehendem Stahl war ohrenbetäubend, Nieten flogen durch die Luft und schließlich brannten sogar zwei „Großmotoren“. Als das Bombardement zu Ende war, war auch die Stromversorgung unterbrochen. Die Wachen sowie der leitende Offizier sagten uns wir sollen unser Leben retten. Am nächsten Morgen flüchteten wir[…] Herbert Pennock, engl. Kriegsgefangener in Espenhain
1945 15.-20.4.45 Espenhain ist amerikanisch besetzt. Südraumjournal 14, Bl.63.
1945 7.5.45 Absetzer I fällt auf Grund Bombentreffer bis zum Jahresende aus. Die Absetzer I u. II stehen auf der Hochhalde Trages nahe am Werk.
1945 19.5.45 Richtmeister Werthschitzky vermerkt in seinem Terminkalender das Ende des Probebetriebes rein zeitlich am Pfingstsonnabend, 19.Mai 1945. HSTADD Mitteldeutsche Stahlwerke GmbH, Riesa, 11616-22.96.
1945 Noch vor Einzug der Russen organisieren ASW-Ausschüsse in Böhlen und Espenhain die Produktion neu. Fallstudie Espenhain von Ursula Bischoff. Im Tagebau ist Betriebsleiter Erich Mülot einer der Organisatoren der Wiederherstellung.
1945 Juli Richtmeister Hermann Werthschitzky und seine Familie kehren nach Lauchhammer zurück.
1945 2.8.45 In einer Besprechung halten die MSW fest, dass sich die ASW weigert, diejenigen Teilzahlungen(für die Brücke Anm. Autor) zu leisten, die vor dem 8.5.1945 fällig waren.
1945 15.8.45 In einem Schreiben der ASW legen diese den Beginn der einjährigen Garantiezeit – 350 Tage und Nächte – für die Abraumförderbrücke auf diesen Tag. Die ASW fordert außerdem die Ansetzung eines neuen Probebetriebes wenn Bagger 6, D 1400, fertig gestellt ist, erst da könne die Leistungsfähigkeit der Abraumförderbrücke nachgewiesen werden.
1945 30.10.45 An diesem Tag beschlagnahmt die SMAD das gesamte Betriebsvermögen der ASW.
Mit gleichem Befehl, Nr. 124, des obersten Chefs der sowjetischen Militärverwaltung, werden die Mitteldeutschen Stahlwerke Lauchhammer unter Sequestration gestellt. Schreiben des Präsidenten der Provinz Sachsen.
1945 Oktober Die Brikettfabrik II wird wieder in Betrieb genommen.
1945 Oktober Der Lehrbetrieb im Werk wird wieder aufgenommen. Die Berufsschule ist zu dieser Zeit in Böhlen.
1945 14.11.45 Nach Denunziation erfolgt mit nachstehendem Schreiben eine Wiedergutmachung an Erich Mülot.
An den
Polizeipräsidenten
Gen. Wagner
L e i p z i g.
Der Fahrsteiger Erich M ü l o t, der seit dem 15.7.1937 in der ASW Espenhain beschäftigt ist, hat beim Zusammenbruch des Hitlerregims trotz Beschuss den Betrieb nicht verlassen und für den Aufbau des Werkes so außerordentlich wichtige Pumpen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Arbeitskameraden und Ausländern vor der Vernichtung gerettet. Als weiteres waren an den Kohlestrossen große Brände ausgebrochen, die insbesondere ein Großgerät, von dem unsere ganze zukünftige Leistung abhing, schwer gefährdete. Auch hier gelang es ihm, unter Mitwirkung der Vorgenannten, die Gefahr abzuwenden, das Gerät zu retten und den Betrieb so hinzustellen, dass er fristgemäss wieder die Produktion aufnehmen konnte.
Durch die Kohlenbrände waren auch die Reichsstrasse und der darauf sich abspielenden Verkehr in grosser Gefahr geraten und konnte durch die Abstellung des Brandes grosser Schaden verhütet werden. Ohne sein tatkräftiges Eingreifen wäre eine Wiederinbetriebnahme des Tagebaues fast unmöglich gewesen.
Dieses bestätigt jederzeit die Tagebau-Belegschaft.
Durch den Einsatz des Obengenannten, welcher sich Tag und Nacht dem Betrieb zur Verfügung stellte, ist es gelungen den Betrieb auf den heutigen Stand der Leistung zu bringen.
gez. Haase / Arbeitsausschuss Espenhain Dokument von Eike Mülot-Sohn.
1945 31.12.45 Die im Sommer in den (vorläufigen) Regelbetrieb gegangene Abraumförderbrücke hat zum Jahresende eine erbrachte Leistung von 2.799.679 m³ Abraum zu Buche stehen. STAL20680, SAG Brikett Kombinat Böhlen-175.
1945 31.12.45 Die Jahresleistung betrug 1,3 Millionen t Kohle.
1945 31.12.45 In diesem Jahr wurde nur im 2-Schicht-System gearbeitet. Espenhainer Stimme.
1945 Jahr Im Jahr 1945 geben die ASW folgende Summen für Reparaturen im Tagebau aus. Bagger: 38.299, 91 RM, Absetzer:4.653,46 RM, Förderbrücke: 60.616,43 RM und Loks, Wagen: 30,576,42 RM.
1946 1.5.46 Der greifbare Kohlevorrat beträgt 960.000 t Kohle.
1946 16.6.46 Montagebeginn Bagger 13, D 390 12/13,5 auf dem Hangenden des Unterflözes bei Profil 12. Bagger 13 kam aus dem Tagebau Böhlen, war dort die Nummer 21. Ende der Montage 1.8.1946
1946 Jahr Übergang zum 3-Schicht-System. Espenhainer Stimme.
1946 22.6.46 Mit Befehl 215 von Oberstleutnant Kurenoi wird der Betriebsführer Wahle als Ingenieur für Brikettierung ins Werk abkommandiert. Der Grund ist leider nicht bekannt.
1946 19.7.46 Der Betrieb Aktiengesellschaft Sächsische Werke (ASW), Braunkohlen- und Großkraftwerk Espenhain, wurde durch Befehl Nr. 187 des Chefs der SMA des Landes Sachsen vom 19. Juli 1946 im Rahmen der Reparationsleistungen Deutschlands durch die UdSSR übernommen. Die Kraftwerke gingen zum 1. August 1946 in das Eigentum der Sowjetischen Elektrotechnischen AG über. Im Oktober 1946 nannten sie sich Kraftwerke Espenhain der Sowjetischen AG der Kraftwerke. Die Bergbau-Bereiche übernahm die SAG für Brennstoffindustrie in Deutschland als Kombinat Espenhain, dem im Juni 1947 auch die Kraftwerke zugeordnet wurden. STAL 20680.
1946 30.7.46 Die Mitteldeutschen Stahlwerke Lauchhammer werden auf Grundlage der Verordnung betreffend die Überführung sequestrierter Unternehmen und Betriebe in das Eigentum der Provinz Sachsen enteignet. Neuer Eigentümer ist die Provinz Sachsen. Schreiben des Präsidenten der Provinz Sachsen Hübener (LDP). Die Provinz Sachsen entspricht in etwa des Landes Sachsen-Anhalt.
1946 Sommer Die Brikettfabrik I geht wieder in Betrieb.
1946 2.8.46 Inbetriebnahme Bagger 13 im Unterflöz.
1946 7.8.46 Die erste Russenraupe, eine Stalinez 6 kommt in den Tagebau
1946 Demontagebeginn des Kraftwerkes Espenhain. Die Demontage erfolgte auf Grundlage des Beschlusses des Ministerrates der UdSSR Nr. 2096-857s vom 13.9.1946. Als Auftraggeber fungierte das sowjetische Energieministerium. Entnommen wurden 346 Ausrüstungseinheiten mit einem Gesamtgewicht von 4.426 t. Im Großkraftwerk werden zwei Großkessel und ein Turbinensatz mit einer installierten Leistung von 50 MW demontiert, das entspricht etwa der Leistung von Maschine 9. Der Wert der Demontage beträgt 3.538.000 RM = 12.666.040 Euro. Das die Demontagen nicht fortgesetzt wurden, war dem Zerstörungsgrad des Werkes und der Bedeutung des Werkes für die Energieerzeugung in der DDR zuzuschreiben. Demontiert werden aber 82.409 KM der 100- KV-Leitungen nach Herlasgrün zu je 26.597,81 RM, zuzüglich 920,80 RM für zur Demontage benötigte Schwellen. Diese Leitungen werden zur Versorgung der Uran-Abbaugebiete genutzt. In Hirschfelde werden u. a. Leistungsschalter des Verbundes nach Espenhain demontiert. HSTAA DD 11605-3070, Beschreibung Werk NSSGP u. R. Krah.
1946 31.12.46 Im Tagebau wurden 12.926.890 m³ Abraum gefahren, davon Brückenabraum 7.787.284 m³. 3.493.157 t Kohle wurden gefördert. Tabelle Leistungen Tagebau
Der Tagebau hat1946 ein A:K von 3,7:1. Übersicht 1946-1953, NSSGP
1946 Jahr Im Jahr 1946 geben die ASW folgende Summen für Reparaturen im Tagebau aus. Bagger: 568,76 RM, Absetzer:43.623,61 RM, Förderbrücke: 3.733,10 RM und Loks, Wagen: 4.992,14 RM. STAL 20680-204.
1946 Die Kraftwerke I und II erzeugen 28% des Stromes im Land Sachsen. STAL 20640.
1947 11.3.47 Wurde der Beschluss gefasst, die ASW aufzulösen und ihr Vermögen als Gesamtheit auf das Land Sachsen gem. Aktiengesetz zu übertragen. Die Aktiengesellschaft Sächsische Werke-ASW und die AKA werden liquidiert. Dazu wird im Osten bei der Landesregierung Sachsen, Ministerium Finanzen eine Verwaltung Sondervermögen gebildet. Am 1.10.1951 ist die Arbeit abgeschlossen und das Vermögen der Aktiengesellschaft für Kraftstoffe- AKA- in Volksvermögen überführt. HSTAA DD 11606.
1947 29.3.47 Absetzer II stellt auf der Kippe Trages den Betrieb ein und wird für den Transport in den Tagebau vorbereitet. TDLGA49.
1947 2.5.47 Absetzer II beginnt mit seinem Transport zum Tagebau. Die Transportstrecke beträgt 8,5 km. Beide Absetzer wurden in etwa auf dem gleichen Wege transportiert. Zunächst wurden die Geräte Richtung Norden zum Fuß der Kippe gefahren, nahmen hier über einen Rückstoß den Weg nach Süden, schwenkten am südlichen Fuß der Kippe nach Nord-Westen, querten im weiteren Verlauf die Reichsstraße, die Kohleverbindungsbahn Böhlen – Espenhain und schwenkten schließlich ostwärts in den Tagebau, Gleisdreieck ein. TDLGA49.
1947 8.5.47 Das Gesetz zur Überführung von Bergwerken und Bodenschätzen in das Eigentum des Landes Sachsen tritt in Kraft. Hiernach gehen alle Abbaurechte in das Eigentum des Landes Sachsen über. STA FG 40093, Nr. 543
1947 2.7.47 Absetzer 2 geht im Gleisdreieck in Betrieb. Seine Strosse verläuft zunächst etwa West – Ost. TDLGA49.
Tielsch fordert, um die Abraum-u. Kohleförderung zu steigern u. a. die Bereitstellung von 90 betriebsfähigen Abraumwagen sowie 30 betriebsfähigen Kohlewagen, die Aufstellung eines Kranes zum Heben von Stromabnehmern und den Wagen-u. E-Lokbau möglichst nahe an den Tagebau zu verlagern. STAL 20640-611, Bl. 14
1947 15.7.47 Der Restwert des Braunkohlenwerkes Espenhain wird auf 94.326.448 RM = 337.688.683,80 € beziffert.
1947 Juli Die Höhe der AFB-Kippe beträgt derzeit 40 m. Mit der diskutierten Ankopplung des Baggers 5 an die Brücke wird eine Kippenhöhe von 50 m erreicht. Dokument zur Kopplung des Baggers 5 an die AFB, NSSGP.
1947 31.7.47 In Borna, Röthaer Straße findet die 1. Sitzung des Beirates der Verwaltung der Kohlenindustrie Sachsens statt.
1947 16.8.47 In einer Aktennotiz zu technologischen Problemen der Gestaltung des Niveaus der Brückenarbeitsebenen wird angesprochen, dass die beiden Hauptmotoren des Baggers 6, Kabel sowie Schaltwerke vorhanden sind. In einem weiteren Schreiben weist Direktor Zimmermann an, mit Böhlen über die Übernahme der Fahrmotoren der dortigen geplanten D 1400 zu verhandeln. STAL 20680-17-18.
1947 II.Quartal Mit Befehl Nr. 136 der SMAD erfolgt eine Kontrolle von Werksangehörigen auf Fehlbesetzung an ihrem Arbeitsplatz. Akte 911 v. 1953 NSSGP.
1947 Oktober Absetzer I havariert und fällt für 5 Monate aus. Der Abwurfausleger knickt 2x völlig ab. Der Tagebau fährt in dieser Zeit ohne Kippenreserve. STAL 20640-611, Bl. 006 ff.
1947 13.12.47 Die Verantwortlichen um Direktor Zimmermann besprechen die Möglichkeit einen Schaufelradarm an die Brücke anzubauen. Außerdem soll diese Konstruktion mit Bändern im Untergurt versehen werden, um eine Vorkippe schütten zu können. Die Profilfreiheit der darunter fahrenden Geräte soll berücksichtigt werden. Zudem soll ein Band eingebaut werden, um separat Kohle gewinnen zu können. Diese Varianten werden verworfen, der Umbau scheint der zusätzlichen Stabkräfte zweifelhaft, die Strossenendbaggerung wäre ohne zusätzlichen Geräteeinsatz nicht zu bewerkstelligen. STAL 20680-17-18, Protokoll dieser Besprechung.
1947 31.12.47 Im Tagebau wurden 13.719.521 m³ Abraum gefahren, davon Brückenabraum 10.514.881 m³. 4.712.930 t Kohle wurden gefördert.
1947 31.12.47 Die Belegschaft wurde im gesamten Werk um 1700 Beschäftigte erhöht. 10 Jahre DDR 10 Jahre Aufbau Komb. Esp.
1947 Werden die Ausfälle im Zugbetrieb, Kohle und Abraum, während der Schichtwechsel auf 5% der Tagesleistung geschätzt. STAL 20640-611, Bl. 11.
1947 Dezember An der Vorkopfböschung des Absetzers II rutschen 80.000 m³ Boden ab, die Gleise Absetzer und Zug werden mitgerissen. Bild der Havarie 1947, NSSGP.
1947 31.12.47 Im Fahrbetrieb sind 3 Fahrdienstleiter, 3 Einfahrer, 64 Lokfahrer, 3 Rückmaschinenfahrer sowie 16 Lokfahreranwärter tätig. Von den aktiven 67 Fahrern sind aber nur 15 % dienstälter, schon vor 1944 im Einsatz. STAL 20640-611, Bl. 11.
1947 31.12.47 Von Böhlen werden Espenhain 661.000 t Kohle zugefahren. STAL 20640-611, Bl. 09
1947 Im Tagebau sind täglich 50 Abraumwagen im Umlauf. STAL 20640-612, Bl. 04.
1948 Die Firma Deutsche Tiefbohrgesellschaft, vormals Julius Kröber, Leipzig erhält einen Auftrag zum Abbohren des Vorfeldes.
1948 März Ernst Tielsch konstatiert in einem Leistungsvergleich der Abraumzugförderung der Jahre 43/44 zu 47, dass bei Einsatz von mehr als 6 Abraumzügen Absetzer I mit betrieben werden muss. Absetzer II geht allmählich zur leistungsmindernden Vorkopfschüttung über, so dass die Leistung am Absetzer I noch erhöht werden muss. STAL 20640-611, Bl. 15
1948 April Auf Befehl der SMAD wird die Stromversorgung der sowjetischen Besatzungszone in 5 Energiebezirke aufgeteilt. HSTAA Dresden 11595.
1948 Obersteiger Mülot wird bergbaulicher Berater der sowj. Generaldirektion. Eike Mülot.
1948 2.6.48 Der Befehl Nr. 52 des Generaldirektors der sowj. staatl. Aktiengesellschaft für Brennstoffindustrie „Brikett“ sieht vor, die Fertigstellung des Baggers 6/D1400 im ersten Quartal 1950 zum Abschluss zu bringen. Er befiehlt dazu die Einrichtung eines technischen Büros. Vorsitzender ist Direktor Zimmermann. Die weiteren Mitglieder : Ing. Tielsch, Dir. Servais, Ob.-ing. Wolf, die Herren Schmatz, Wolf. Das technische Büro hat folgende Aufgaben zu lösen: a: Bestellungen auf die unzureichende Menge an Ersatz- u. Einzelteilen in den Ost-und Westzonen. b: Ergreifung von dringenden Erstellungen von Zeichnungen und Modellen zum Eisen-u. Stahlguss in den Werken der Ostzone. Die Bestellungen sollen im II. Quartal 48 beendet sein. c: Ausarbeitung eines Montageschemas, Ermittlung der Montagefirmen, Abschluss der Verträge mit ihnen, dahingehend, dass im 4. Quartal 48 im Moment des Einganges der Teile die Montage in Angriff genommen werden kann. d: Ausarbeitung eines Schemas zur Inbetriebnahme. e: Ausarbeitung eines Schemas zur Ausnutzung der Grubenbagger. f: Grafische Darstellung der Ausführung der aufgegeben Bestellungen usw. g: Feststellung der Verrechnungspreise etc. h: Erstellung eines Kostenanschlages zur Fertigstellung, Inbetriebnahme, Anfertigung von Zeichnungen, Einfahrt in die Grube usw.
1948 2.6.48 Die Direktoren Hellige und Killian erstellen die Informationen für Präsident Issajew u.a. über die Daten der schiefen Ebene zum Transport des Baggers 6 in den Tagebau. Sie soll 525 m lang bei einer zul. Neigung von 1:25 und 42 m breit sein. Bagger 6a soll abtransportiert werden zum Zwecke der Demontage oder Verwendung an anderer Stelle. Bagger 5 soll zur Kohlegewinnung im Unterflöz eingesetzt werden. Der Höhenunterschied seiner jetzigen Arbeitsebene zur künftigen beträgt rd. 26 m. STAL 20680-86
1948 11.6.48 Präsident Issajew, Chef des Werkes, erhält die Informationen zur Herstellung einer schiefen Ebene zur Einfahrt des Baggers 6. Dessen Fertigstellung wird zum 1.4.1950 angenommen. Der Umfang der Erdarbeiten beträgt rd. 346.000 m³. 40 %, rd. 140.000 m³ soll Bagger 2 bewegen. Die restlichen 60 %, 206.000 m³, sollen im Sonderbetrieb mit Kleingeräten geschafft werden. Der Transport, rd. 1800 m, wird auf 3-6 Tage geschätzt, die Kosten mit Abbruch Bagger 6a auf 210.000 Mark. Auch an diesem Vorhaben arbeiten die langjährigen Ingenieure Tielsch und Mülot entscheidend mit. Den Anbau an die Brücke, mit Materialtransporten veranschlagt man bei Einsatz von 100 Mann mit 7 Tagen. STAL 20680-86
1948 4.8.48 Von Direktor Andrejew ergeht u. a. auch an Direktor Hellwege der Befehl 66, der besagt, dass die Arbeit der Pumpstation so zu gestalten ist, dass die Möglichkeit des Verlustes des Betriebswassers ausgeschlossen wird. STAL 20640-19
1948 22.11.48 Absetzer I stellt auf der Kippe Trages den Betrieb ein und wird für den Transport in den Tagebau vorbereitet. TDLGA49.
1948 27.11.48 Absetzer I beginnt mit seinem Transport zum Tagebau. Die Transportstrecke beträgt 8,5 km. TDLGA49.
1948 27.12.48 Man stellt im Tagebau einen Fehlbetrag von 31.663,50 RM=113.355,33 Euro fest. Direktor Hellwege erhält daraufhin wegen Nichteinhaltung des Befehls Nr. 1, u. a. Meldepflicht bei Veränderung der Grundmittel, einen Verweis. STAL 20640-19
1948 31.12.48 Im Tagebau wurden 19.279.561 m³ Abraum gefahren, davon Brückenabraum 12.656.600 m³. 5.282.050 t Kohle wurden gefördert.
1948 Jahr Das gesamtdeutsche Stromverbundnetz, ehemals Reichssammelschiene, wird getrennt.
1948 31.12.48 Im Kombinat Espenhain stehen am heuteigen Tage 6435 Beschäftigte in Lohn und Brot. 10 Jahre DDR 10 Jahre Aufbau Komb. Esp.
1948 In der Zentralverwaltung für Kohle wird die Hauptverwaltung Braunkohle geschaffen. 20 Jahre Braunkohlenbergbau in der DDR, 1966
1949 11.1.49 Im Dreieck geht Absetzer 1 in Betrieb. TDLGA49.
1949 21.1.49 Im Jahr 1949 werden die Braunkohlenbetriebe aufgefordert, ihren Großgerätebestand zu melden, diese Erfassung bildet eine der Grundlagen zur Einführung der DDR-Nummern an den Tagebaugeräten ab 1952. Verfügung der Deutsch. Wirtschaftskommission v. 14.5.48.
Es kommt in der Folge auch zu Doppelbelegungen von DDR-Nummern, siehe Anhang.
1949 29.1.49 Im Rundschreiben und auf Anordnung der TBBI (Technische BergBauInspektion) Zeitz Nr. 395/49 werden die Aufsichtspersonen des Tagebaues namhaft gemacht. Für die Abraumförderbrücke werden benannt: Direktor Kurt Hommel, Oberbrückenmeister Kurt Eckner. Für Zugbetriebsbagger: Maschineningenieur Paul Kluge, Elektroobermeister Fritz Schuhmann. Für den Zugbetrieb und Gleisanlagen: Bahningenieur Gerhard Lorenz, die Bahnmeister Karl Hanke, Alex Kroll, E-Lokmeister Alfred Erler, Fahrmeister Paul Friedrich, Signalmeister Albin Fleck. Für Böschungen, Bermen, Dämme , Einschnitte, Abraum-u. Kippenstrossen Zugbetrieb: Abraumbetriebsführer Walter Menge, Abraumbetriebsführer-Stellvertreter Paul Wiesner und Grubenbetriebsführer Anton Siegfranz. Schreiben TBBI Zeitz 29.1.49 NSSGP.
1949 7.3.49 Auf Grund gleicher Anordnung der TBBI Zeitz wird Herr Wassermeister Wodarzek als Aufsichtsperson und Ausbildungsleiter für den Betrieb des Hauptwasserwerkes, des Wasserwerkes Kitzscher, der Pumpstationen Rötha, an der Gösel und den Abwasserklärteichen benannt. Als Aufsichtsperson und Ausbildungsleiter für den Betrieb des Baggers an der Kohleschlammverladung wird Herr Betriebstechniker Dorbritz benannt.
1949 11.4.49 Die Kommission zur Arbeitsweise des Absetzers I im Tagebau legt zur Stabilisierung der Kippe fest, dass erst gerückt wird, wenn genug Boden an gestützt wurde. Bis dahin sollen auch keine tonigen Massen aus den Tonbergen Bagger 4 verstürzt werden. Der Absetzer arbeitet in Vorkopf-Schüttung zur vollständigen Errichtung seiner künftigen Strosse. Der Kommission gehören Dr. Fedosenko, Direktor Weinberger, Deutzen, Direktor Rudel, Böhlen, HI Wolf, Direktor Hommel, Ing. Tielsch, Ing Mülot und die Vertreter der SED und BGL an. STAL 20680-86.
1949 14.4.49 Die Technische Bezirks – Bergbau Inspektion in Zeitz wird über die Mutterbodenwirtschaft des Jahres 1948 im Tagebau Espenhain durch Berging. Tielsch informiert: Der Baggerseite verfielen dem Abbau 1948 25,5 ha, die Abraumleistung 1948 betrug 19,27 Millionen m³. Der Abraum wurde durchgehend betrieben; Mutterbodenwirtschaft wurde nicht betrieben und aus diesem Grund auch kein Land wieder urbar gemacht. Unsere Absetzerkippen wurden auf der Brückenkippe erst im Sommer 1947 bzw. im Januar 1949 angesetzt. Das inzwischen angeschüttete Gelände wird vorerst noch für Betriebszwecke gebraucht. Vor Ablauf von 2 Jahren kann aus diesem Grunde an eine Wiederurbarmachung durch Anschüttung von Mutterboden nicht gedacht werden. NSSKuHGP.
1949 12.5.49 Die Technologen stellen folgende Schnitthöhen der Geräte fest: Bagger 2 = 18,9 m im Tiefschnitt, Bagger 6a =11,2 m im Tiefschnitt, Bagger 5 = 3 m Abraum, 5 m Kohle, Bagger 3 = 4m Kohle im Hochschnitt, 5 m Kohle im Tiefschnitt, Bagger 4 = 10,5 m Hochschnitt, 2/3 Abraum, 1/3 Kohle, Bagger 10 u. 13 = 6,3 m Kohle im Tiefschnitt und Bagger 12 = 6,3 m Kohle im Hochschnitt im nördlichen Teil des Unterflözes. Weiterhin konstatieren sie, dass der nicht fertige Bagger 6(D 1400) eine günstige Kippen-Gestaltung zur Folge hat, da Bagger 5 den Abraum per Zugbetrieb gewinnt. Die Bagger-5-Strosse stelle jedoch ein Hindernis auf der Niederfahrt, wegen der notwendigen Weichenanlage, dar. STAL20640-173.
1949 6.6.49 Am Bagger 1, Ds 800 erfolgt bis zum 21.6.49 ein konstruktiver Umbau. Ab dem 21.6. läuft der Bagger mit verkürzter EL und 1000-Liter-Eimern unter Ds 1000. Statt 37 hat die Eimerkette nur noch 34 Eimer.
1949 8.6.49 Generaldirektor Andrejew entscheidet, dass der Neubau von Bagger 6/D 1400 vorläufig nicht betrieben wird. Eine weitere Entscheidung soll erst Ende des Jahres getroffen werden. STAL 20680-86
1949 2.8.49 Die Förderung des Unterflözes mit den Provisorien Bagger 10 und 13 ist nicht effektiv. Daher werden die Herren Tielsch und Mülot von Direktor Kilian beauftragt, Möglichkeiten zur Baggerbeschaffung zu untersuchen. Sie stoßen im Tagebau Pirkau auf einen Säulenschwenkbagger, der geeignet wäre. STAL 20680-86 Es handelt sich dabei um den Rs 500, Bagger 261, Baujahr 1943. Wolfgang Märker, Borna.
1949 29.8.49 Auf Anordnung des Leiters der HV Kohle, Herrn Sobottka, ist für den Braunkohlenbergbau in der SBZ eine Planung aufzustellen, welche vorsieht, bis 1954 die Rohkohleförderung um 40% und die Briketterzeugung um 50% zu erhöhen. Die Herren Killian und Mülot stellen für Espenhain dazu fest:
1: Im jetzigen Ausrüstungszustand des Tagebaues dürfte die Jahresabraumleistung nicht mehr wesentlich zu überbieten sein und ständig in der Größenordnung zwischen 22 und 24 Millionen m³ je Jahr gehalten werden können. Das Betriebs-D:K wird sich von 3,4:1 im Jahre 1949 auf 3,2:1 im Jahre 1950 verbessern und mit dem weiteren Aufschwenken in die Pleiße-Aue innerhalb der nächsten 10 Jahre einen Bestwert von 2,7:1 erreichen.
2: Die für die Brikettfabriken in die Wege geleiteten Maßnahmen erstrecken sich vorwiegend auf eine Qualitätsverbesserung der Produkte. Das Ziel ist eine höhere Teerausbeute der Schwelereien andererseits die Herstellung marktfähiger Briketts.
Die in den Planungen vorgesehenen Erhöhungen sind in Espenhain bis 1954 nicht durchzuführen, da die Anlagen weitgehend ausgelastet sind. Herr Kilian entscheidet dahingehend dass der Leiter der HV Kohle dahingehend unterrichtet wird, dass das Werk Espenhain, nach jetzigem Stand, ab dem 1.4.1951 sich qualitäts-und mengenmässig aus eigener Kohlenbasis versorgen können wird. STAL 20680-86
1949 31.12.49 Im Werk wurden 101 Lehrlinge ausgebildet. 10 Jahre DDR 10 Jahre Aufbau Komb. Esp.
1949 31.12.49 Kosten dem Werk die Schürfrechte 4302 Mark. Im Tagebau sind im OF 669.100 t und im UF 349.600 t Kohle greifbar freigelegt. Bilanz 1949, NSSGP.
1950 Gelten folgende Planzahlen: Bagger 555-5 1.230.000 m³ Abraum + 3.031.000 t Kohle, Bagger 544-3 3.835.000 m³ Abraum + 1.991.000 t Kohle sowie Bagger 91-4 1.834.000 m³ Abraum +2.820.000 t Kohle. Jahrestechnologie NSSGP.
1950 Wird damit begonnen, die Hochhalde Trages zu bepflanzen. Man erwartet im Zeitraum von 5 Jahren den größten Teil der 260 ha durch Aufbringen von geeigneten Grassorten zu befestigen. Esp. Stimme 21.4.54.
1950 7.7.50 Ein Runderlass über die „Richtlinien für die Urbarmachung der Tagebaue“ wird wirksam.
1950 10.8.50 DDR Eine Verordnung regelt u.a. die zusätzliche Belohnung, das Bergmannsgeld, abhängig von der Dauer der Zugehörigkeit. In einer Durchführungsbestimmung wurden das Bergmannsehrenkleid und der Tag des Deutschen Bergmannes eingeführt, der in diesem Jahr am 17.10. begangen wird. Ab 1951 wird er dann am ersten Sonntag im Juli begangen.
1950 23.10.50 Die Maschinenfabrik Buckau-Wolf der sowjetischen Maschinenbau A.-G. AMO Magdeburg unterbreitet der Staatlichen Aktiengesellschaft für Brennstoffindustrie „Brikett“ Kombinat Espenhain ein Angebot über einen Rs 700, Bgg. 57 Kohle/S/24 491 (50). NSSGP Akte 615.511.7.
1950 9.11.50 Bei der Maschinenfabrik Buckau-Wolf der Sowjetischen Maschinenbau A.G. AMO, Magdeburg geht das Bestellschreiben über den Rs 700, dem späteren Bagger 16 ein der Staatlichen Aktiengesellschaft für Brennstoffindustrie „Brikett“ Kombinat Espenhain ein. NSSGP Akte 615.511.7.
1950 21.11.50 Die Bestimmungen für die Errichtung und Betrieb von Abraumförderbrücken treten in Kraft. Sie gelten sinngemäß auch für den Bau und Betrieb von Großbaggern und Großabsetzern. NSSGP Akte 615.511.7.
1950 Im Zeitraum 1946 bis 1950 erhöhte sich die Beschäftigtenzahl im sächsischen Bergbau auf über 319.000 davon 225.000 Beschäftigte im Erz-u. Kohletiefbergbau und 94.000 Beschäftigte im Braunkohlenbergbau über Tage, eingeschlossen der Beschäftigten der Veredlungs- u. Verarbeitungsanlagen.
1950 Man erwartet in den Planungen bis 1955 eine jährliche Inanspruchnahme von 50 ha Land durch den Tagebau Espenhain.
1950 7.12.50 Die Maschinenfabrik Buckau-Wolf der Sowjetischen Maschinenbau A.G. AMO, Magdeburg bestätigt der Staatlichen Aktiengesellschaft für Brennstoffindustrie „Brikett“ Kombinat Espenhain den Auftrag zum Bagger Rs 700 mit dem Lieferpreis von 1.622.000 Mark. NSSGP Akte 615.511.7.
1950 31.12.50 Im Zeitraum 1948 bis 1950 stellte das Wasserwerk Espenhain 520.330.000 l Betriebs- u. Trinkwasser für das Werk selbst und die Umgebung bereit. 10 Jahre DDR 10 Jahre Aufbau Komb. Esp.
1951 1.1.51 Der Tagebau erreicht den Ortsrand von Geschwitz.
1951 5.1.51 Das Werk Espenhain schließt mit der Maschinenfabrik Magdeburg-Buckau den Liefervertrag zum Rs 700 mit der Auftragsnummer: 20/340/54. Der Bagger erhält die Betriebsnummer 16.
1951 24.4.51 Das Arbeitsamt Leipzig, Arbeitsschutzinspektion erteilt der Staatlichen AG für Brennstoffindustrie „Brikett“ Kombinat Espenhain den Sprengstoff-Lagerschein Nummer 3/51. Lage der Sprengstoffniederlage ist unter Tage im Flurstück Muckern, Flurstücknummer 171. NSSGP ZB 50-55.
1951 9.5.51 Mit Verfügung des Oberbergamtes vom 26.4.51, der Prüfung durch die Arbeitsinspektion Leipzig werden am 9.5.1951 die Sprengstoffkammern am Mittelschacht (Lagerung) von der TBBI Zeitz (Technische Bergbauinspektion) bestätigt. Der Lageplan wurde von Espenhain am 22.1.1951 gefertigt. NSSGP Zebu 50-55.
Der verantwortliche Ingenieur beim Bau des Sprengstoffbunkers im Lockergestein war Diplomingenieur Peter Jolas. Laudatio zum 65. Geb. Peter Jolas.
1951 Jahr Beginn der Verlegung der großen Pleiße auf einer Länge von 4 km, die kleine Pleiße wurde auf einer Länge von 750 m umgebettet.
1951 Und die Folgejahre waren im Abraumzugbetrieb 35 m³-Wagen von 3 Herstellern im Einsatz, Linke-Hofmann, O&K sowie Westwaggon. Die Wagen von Westwaggon waren bei den Lokfahrern nicht beliebt, da diese bei ausgeschlagenen Schließvorrichtungen während der Fahrt aufgingen. Lokfahrer Kurt Linde.
1951 16.5.51 Die russische Generaldirektion vereinbart, das in Ihren Betrieben da wo es noch nicht geschieht, ab sofort Schichtübergabebücher geführt werden.
Im Tagebau berät man seit langem, wie man den fehlenden Bagger 6, D 1400, am besten kompensieren könnte. Am 7.7.1951 berät man die Umsetzung des Baggers 1 anstelle der Bagger 6a und 5. „Dafür käme Bagger 5 als Gewinnungsgerät im Zugbetrieb im 1. (Brücken-Arm. d. Autors) Schnitt zum Einsatz. Nachdem sich die Aussichten auf Fertigstellung des Baggers 6, D 1400 zerschlagen haben, wurde bereits im Jahre 1949 vorgeschlagen obiges Projekt zur Durchführung zu bringen. Bei Einsatz des Baggers 5 als Zugbetriebsbagger im 1. Schnitt könnte dieser saisonmäßig betrieben werden. Weiterhin wäre eine geordnete Mutterbodenwirtschaft möglich und schließlich würde die 1:36-Niederfahrt wesentlich zu Gunsten höherer Kohlefördermengen entlastet werden. Endlich würde auch Bagger 6a für anderweitige Verwendung frei.20640-209 In diesem Zusammenhang stellt man sich am 2.6.1951 bereits die Frage, ob Bagger 5 eine ausreichende Leiterlänge besitze. Denn die zu erwartenden Schnitthöhen im 1. Schnitt betragen ca. 19 m, das wiederum wirft die Frage nach den erreichbaren Böschungswinkeln auf. Diese Variante des Geräteeinsatzes kommt aber nicht zur Durchführung, denn man stellt fest, Bagger 5 ist nicht das Gerät für die Bedingungen eines Großtagebaues(im Abraum Anm.d.Autors), der leichte Sandboden des 3. Brückenschnittes sei gerade noch seiner Bauart entsprechend. STAL 20640-173.
1951 1.10. 51 Die Liquidierung der ASW im Osten ist abgeschlossen, das Vermögen der AKA wird in Volksvermögen überführt.
1951 8.11.51 Einer Erhebung zufolge passieren den Tagebau täglich etwa 150 Abraum- und 70 Kohlezüge.
1951 6.12.51 Die Verordnung über die Wiedernutzbarmachung der für Abbau- u. Kippenzwecke des Bergbaues in Anspruch genommenen Grundstücksflächen tritt in Kraft. ZB 1956-1958, Bl. 329 NSSGP.
1951/52 Im Perspektivplan des Reviers Borna gehen die Verantwortlichen bei den geplanten Leistungssteigerungen des Tagebaues von einer notwendigen Komplettierung des 2. D 1400-Krupp zum 1.Januar 1956 aus. Das Gerät soll im kohlefreilegenden 3. Brückenschnitt eingesetzt werden, so wie es die Planungen Ende der 1930’er Jahre vorsahen. Erläuterungen zum Perspektivplan
1952 7.4.52 Im Tagebau arbeiten 74 Lokfahrer, 14 Rangierer und 80 Stellwerker und Weichenwärter.
1952 16.4.52 Montagebeginn des Rs 700, Bagger 250-16, der ursprünglich für die Grube Barbara geplant war im Unterflöz bei Profil 0. NSSGP Zebu.
Zur Geschichte des Rs 700 gibt es folgendes zu berichten: Die REW(ReichsElektroWerke) haben bereits 1940 für den aufzuschließenden Tagebau Barbara, später Gröbern, einen Rs 700(750) bestellt. Durch den Krieg wurde dieses Gerät nicht ausgeliefert. Dieser Bagger wurde nun als eines der ersten Neubaugeräte nach dem Krieg durch MFB 1952 nach Espenhain geliefert. Hier kam es, nachdem die DDR-Nummern vergeben wurden zu einer Doppelbelegung der Nummer 250. W.Märker, Borna.
Der LMG-Bagger Sb 30, Bau 406, Baujahr 1914/1915 im Tagebau Edderitz erhielt ebenfalls die Bezeichnung 250-Sb 30, behielt diese bis zur Verschrottung. CBBRB, Bd. III, S.55.
1952 1.5.52 Das Kulturhaus Espenhain „Clara Zetkin“ wird eingeweiht. 10 Jahre DDR 10 Jahre Aufbau Komb. Esp.
1952 6.5.52 In einer Besprechung wird nochmals angeregt, den Bagger 524-1, Ds 1000, aufgrund der zurückgegangenen Schnitthöhe, sie beträgt jetzt etwa 30%, anstatt Bagger 6a einzusetzen. Bagger 555-5 könnte dann infolge der geringen Schnitthöhe im 1.Schnitt eingesetzt werden.
1952 14.7.52 Der Torso des 2. D 1400-Krupp steht immer noch unvollendet im Gleisdreieck, hier bemängelt Sichherheitsinspektor, Herr Linze die fehlenden Unterwagen, fast 50%, fehlende Unterwagen bzw. Schienen und die unsachgemäße Abstützung in einem Schreiben. Die Sicherheit bei Sturm und Unwettern sei nicht mehr gegeben. NSSKuHGP.
Nach Informationen von Kollegen sind mechanische u. elektrische Teile, für den Brückenbagger 2 und eventuell Leistungsschalter für Bagger 16 verwendet worden.
1952 Erfolgt eine Verwaltungsreform. Die historischen Länder, hier Sachsen, werden aufgelöst. Neben konkreten politischen Gründen nimmt man auch auf wirtschaftliche Erwägungen Rücksicht. So werden die Braunkohle-Betriebe Sachsens und Thüringens im Bezirk Leipzig zusammengefasst. Kerstin Kretschmer 4. Montanhist. Kolloquium Borken, S. 68.
1952 Bei der Erstellung des Perspektivplanes 1953 gehen die Verantwortlichen davon aus, dass die Fertigstellung des 2. D 1400, Bagger 557-6 absolut notwendig ist. Der Einsatz dieses Gerätes wird unter wirtschaftlichen Aspekten betrachtet, wird doch durch dessen Einsatz die Investition für rollendes Material im Abraum überflüssig. Da Bagger 91-4 bei Einsatz des Baggers 557-6 zum Engpass wird, wird die Entlastung des Zwischenmittels durch Einsatz des Baggers 5 auf der Bagger-544-3-Strosse als Parallelgerät bereits zu dieser Zeit diskutiert. STAL 20680 SAG Brikett Komb. Esp.
1953 kommt man bei Betrachtung und Bewertung des Zwischenmittels zu folgendem Schluss. Wenn Bagger 91-4, SRs 850, das ganze Zwischenmittel gewinnen muss, bedeute das eine Steigerung der Auslastung auf 83%. Dieser Wert ist in der Braunkohlenindustrie noch nie erreicht worden, deshalb verlagere man 1 Million m³ Abraum auf Bagger 3.STA L20640-209.
1953 Im Perspektivplan 1953 – 1959 findet man folgende technologische Aspekte: 1953 gewinnen Bagger 539-2, D 1400 und Bagger 557- 6a, D 960 zusammen rd. 80% des AFB-Schnittes. Die A-Verhältnisse betragen in den Jahren 1950: 3,6:1 1951: 3,2:1 1952: 3,0:1 1954: 3,1:1. 1958/59 erwartet man sogar ein A:K von 2,9:1. Die Bagger 13 und 6a erfahren in den Folgejahren 10% Kapazitätserweiterungen. Der federführende Ingenieur, Herr Tielsch stellt im Perspektivplan fest: “Die Fertigstellung des zweiten D 1400 verlagert das Schwergewicht der Abraumgewinnung auf die Förderbrücke. Wegen Mangel an Untersuchungsbohrungen im Vorfeld kann die mit der Inbetriebnahme des 2. D 1400 mögliche Leistungssteigerung nur überschlägig geschätzt werden. STAL 20640-209.
1953 Mitte 1953 Beginn des Abbruchs der Ortschaft Geschwitz, die Kosten betragen 2.140.000 DM. DATE 55.
1953 November Bagger 104-12 wird in den VS umgesetzt, zur Erweiterung des Drehpunktes. Er wird 1957 auch die Einfahrtsrampe für D 1120, Bagger 630-18 schneiden.
1953 3.11.53 Ende der Verlegung der großen Pleiße. NSSKuHGP.
1953 12.11.53 Übergabe und Inbetriebnahme der E-Lok 21 – 150 t – von den Elektrotechnischen Werken Hennigsdorf. Die elektrische Ausrüstung wurde von der AEG Berlin-Grunewald gefertigt und geliefert. ZB 1961-1966 NSSGP-
1953 27.11.53 Die Brüko des Lauchhammerwerkes führt vom 27.11.1953-30.11.1953 und vom 10.12.1953-14.12.1953 eine Überprüfung und Kontrolle des Rs 700, Bagger 250-16, mit der Auftragsnummer 27071 durch. Die Kontrolle wird durchgeführt von Kontrollinspektor Karl Münch, der auch schon das Einfahren der Förderbrücke begleitet hat. Hauptzechenbuch Tagebau 1951-1954, Bl. 332-335.
1953 30.11.53 Beginn Probebetrieb Rs 700, Bagger 250-16 mit eingleisiger Zufahrt. NSSGP.
1953 etwa zu dieser Zeit wird Bagger 500-13 auf dem Gleis der AFB-Haldenstütze in den Drehpunkt transportiert und da demontiert.
1953 31.12.53 1953 erbringen Bagger 539-2 u. 557-6a zusammen rd. 80% des Brückenabraumes. Akte 911 v. 1953 NSSGP.
1953 31.12.53 Die bebaute Fläche des Werkes Espenhain beträgt ca. 180 ha.
1954 1.1.1954 Das Werk und der Tagebau werden von den Sowjets in deutsche Hand zurückgegeben und führt den Namen VEB Kombinat Espenhain. STAL 20680.
1954 1.4.54 Beginn des Transportes Absetzer 1001-II nach Schleenhain. Doku Transport AS II.
1954 12.5.54 Unser Absetzer 1001-II trifft im Tagebau Schleenhain ein und nimmt wenig später den Betrieb auf. Doku Transport AS II.
1954 29.4.54 Das Büro Prof. Dr.-Ing. Beyer Dresden teilt dem Kombinat Espenhain mit, dass mit der Prüfung der Berechnung des Rs 700, Bagger 250-16 begonnen wird. NSSKuHGP.
1954 1.5.54 Zu diesem Termin soll, so der verantwortliche Planungsingenieur Ernst Tielsch, die Kulturbodenwirtschaft im Tagebau in Betrieb genommen werden. E.Tielsch in Esp. Stimme 21.4.54. Kritiker bemerken in der Betriebszeitung, dass die Verantwortlichen die Kulturbodenwirtschaft zu spät in Angriff genommen hätten.
Es wird jedoch dabei übersehen, dass der Aufbau einer funktionierenden Energie-u. Veredelungswirtschaft nach der Kriegszerstörung absolute Priorität hatte. Auch der Beginn des Betriebes der Absetzer auf der Innenkippe des Tagebaues musste erst einmal das Anschütten von Fläche zum Ziel haben. Erst dann konnte man überhaupt mit einer Kulturbodenwirtschaft beginnen. E.Tielsch in Esp. Stimme 21.4.54
1954 12.5.54 Inbetriebnahme der Pflugkippe 1, mit Pflugrücker aus Deuben. NSSGP Dazu wurde noch vom Absetzer II-1001 ein 4m breiter, 6 m hoher und 800 m langer Damm geschüttet, auf dem das mit Seitenfahrleitung versehene Kippgleis verlegt wurde. Esp. Stimme 3.6.54.
1954 23.5.54 Die Garantiezeit für den RS 700 beginnt, Bagger 250-16 geht in den Regelbetrieb. Bagger 16 kostete 2.322.000 DM, davon entfallen auf den mechanischen Teil 1.622.00 DM und auf den elektrischen Teil 600.000 DM, die Montage schlägt mit 100.000 DM zu Buche. NSSGP ZEBU 151-54.
Bagger 500-13 wurde auf dem Gleis der Haldenstütze in den Drehpunkt verfahren.
1954 Jahr Das BKK Espenhain und der Schacht Shamrock in Herne schließen einen Freundschaftsvertrag und verpflichten sich zum gegenseitigen Austausch von Delegationen. Exemplar des Vertrages.
1953/1954 Absetzer 989-III, ein As 500 kommt aus dem Bornaer Revier in den Tagebau. Nach umfassender Reparatur wird er statt Absetzer 1001-II zum Einsatz kommen. Der Einsatzbeginn könnte im Juli liegen, ein Schreiben vom 13.7. 1954 über Gestaltung von Fahrleitungshöhen wegen dem Absetzerportal weist darauf hin. Schreiben 13.7.54 an DSI.
1954 28.7.54 3:00 Uhr Die Abraumförderbrücke havariert, eine Entgleisung der Haldenstütze zieht erhebliche Stahlbauschäden nach sich. Das Lauchhammerwerk schickt die Herren Montageinspektor Stahl, Statiker Hagemann, Chefkonstrukteur Schulz, Richtmeister Ulber und Brückenkontrolleur Münch zur Unterstützung. Espenhainer Stimme 1954.
Detail der Havarie
1954 1.11.54 Bagger 500-13 wird von der Montagestelle zur AFB transportiert. Espenhainer Stimme 17.11.54
1954 5.11.54 Bagger 500-13, von 1946 bis 1954 im Unterflöz, wird neben Bagger 6a an die Förderbrücke gekoppelt u. Abnahme an der Abraumförderbrücke. Das Protokoll der Abnahme unterschreiben die Herren Held, Jeschke vom Werk, Zettl - AI Borna sowie Ankes und Heilmann – TBBI Zeitz NSSGP Zebu.
1954 Die Strossenlänge der AFB beträgt ca. 2350 m. ZB 1950-1955 NSSGP
1954 31.12.54 Bisher sind im Tagebau 78.588,3 m Entwässerungsstrecken aufgefahren und 201.982.325 m³ Wasser gehoben worden. Den geringsten Sreckenvortrieb bilanzierte man 1946 mit 695 m und den größten Streckenvortrieb 1951 mit 8.754,5 m.
1955 Der erste Fünfjahresplan tritt in Kraft. Aus dieser Zeit stammen die ersten Pläne, die Braunkohlenförderung der DDR auf 300-350 Millionen t jährlich zu erweitern. Kerstin Kretschmer 4. Montanhist. Kolloquium Borken, S. 69.
1955 Ab diesem Jahr erfolgte die Einführung der 40m³-Abraumwagen. Klaus Börner, Anschlussbahn.
1955 Jahr Ab diesem Jahr treten im Liegenden des Oberflözes Quarzitbänke mit einer geschlossenen Länge von bis zu 1,5 Km und einer Mächtigkeit von 0,2 m bis 1,0 m auf. Härtegrad 7! Sie wurden mittels Löffelbagger gebrochen und anschließend durch Auflegesprengungen zerkleinert.
1955 Werden für Bagger 555/5 -1,6 m Restabraum und 5,2 m Kohle, für Bagger 544/ 3- 2,4 m Oberflözkohle und 4,4 m Mittelmassen sowie für Bagger 91/4- 3,2 m Unterflözkohle und 5,8 m Mittelmassen als Durchschnittswerte registriert.
1955 Die Abteilung Werkbahn wird gegründet, bisher gehörte dieser Bereich zur Abteilung Baggerbetrieb, die Anschlussbahn gehörte zur Brikettfabrik. Die Werkbahn stand unter Aufsicht der Bergbehörde, die Anschlussbahn unter der der Reichsbahn. Die Leiter der Werkbahn: Förster, Koch; Treibel, Fred; Gries, Roland; Lipp, Karl-Heinz; Rohde, Klaus. Klaus Börner, Anschlussbahn
1955 4.2.55 In den 5 Auffang-u.Klärbecken der Hauptwasserhaltung auf der Sohle im Norden des Tagebaues werden 23-24 m³/min gesammelt und abgepumpt. Es sind 9 Pumpen zu je 5 m³/min und 1 Pumpe zu 2 m³/min eingesetzt. DATE 55.
1955 11.6.55 Das 6-KV-Kabel des Baggers 91-4 ist seit 1941 in Betrieb, war zur Generalreparatur 1955 wegen schwerer Schäden, u.a. loser Außenmantel-Gefahr des Durchschlagens zur Auswechslung vorgesehen. Das Kabel, Länge 1500 m, Typ: NT 3 x 185 + 3 x 17, 6 KV, mit Isolierung für 10 KV wurde mit Bestellung 21 118/54 an die DHZ „Import“ gegeben, weil Kabel dieses Querschnitts in der DDR nicht angefertigt werden. Dem Einkauf, Koll. Schmidt, stehen dafür aber keine Mittel zur Verfügung. NSSGP Zebu 52-55.
1955 August Beginn des Abbruchs der Ortschaften Stöhna und Rüben, Dauer bis 1957. DATE 59
1955 Oktober Das Statik-Gutachten zum Bagger 250-16, angefertigt vom Ing.-Büro Prof. Beyer, Dresden geht im Werk ein. NSSGP Akte 615.511.7.
1955 Im Bericht zur besonderen Lage des Tagebaues macht Herr Held, Sicherheitsinspektor auf die Zustände der Förderbrücke und der anderen Geräte aufmerksam, die Geräte nähmen sich selbst heraus. Die Arbeitsdisziplin vieler Kollegen wird moniert, es werden Arbeitsaufträge abgelehnt, die nicht dem Tätigkeitsprofil entsprechen. Die Arbeit und die Stellung der Planumswinker als rechte Hand des Baggerfahrers werden angesprochen, da aufgrund schlechter Planumsverhältnisse schwierige Situationen entstehen. Held kritisiert die Leiter, die immer nur reden und nichts ändere sich. Diese Zustände führten bereits zu einer verschärften Situation der Kohlefreilage. ZB 1950-1955,Bl.5,6.
1955 Jahr Eine Studie im Tagebau besagt u.a., dass die Einhaltung der planmäßigen Reparaturen die Ausfallquoten senken. Im ersten Halbjahr 1955 betrug die gesamte Reparaturzeit der Brückenbagger das Doppelte der planmäßigen Zeit.
1955 Jahr Das Kraftwerk Espenhain erfährt eine Kapazitätserweiterung von100 MW auf 670 MW, stellt damit 8% der Gesamtstromerzeugung der DDR.
1955 31.12.55 Der Anlagewert des Tagebaues wird mit 82.000.000 DM veranschlagt. ZB 1955 NSSGP.
1956 1.1.56 Der 2. Fünfjahresplan der DDR-Wirtschaft beginnt. Er läuft von 1956 bis 1960. Er sieht u.a. vor, den Bezirk Cottbus als Energiebezirk auszubauen und den Aufbau einer weiteren Kohleveredelungsanlage in Schwarze Pumpe. Das war der Anfang des Hintenanstellens des Bezirkes Leipzig in der Bedeutung und damit in der Bereitstellung von Investmitteln.
Zum Fünfjahresplan stellen die Verantwortlichen des Tagebaues, Dr. Weigel, die Herren Hommel, Dr. Richter und DI Tielsch am 27.7.56 u. a. in der Aufgabenstellung 1958 für Espenhain fest:
[…]Innerhalb des 2. Fünfjahresplanes ist ein Anwachsen der Rohkohleförderung auf 14 bis 15 Mio Jato vorgesehen. Die Hälfte dieser Förderung entfällt ungefähr auf den Unterflöztiefschnitt, d.h. bei einer Jahresförderung im Unterflöz von 7,5 Mio Jato ist eine Mio Jato mit der vorhandenen Kapazität nicht gedeckt. Weiterhin ist keine Störreserve vorhanden. Störausfälle des Gerätes(gemeint ist hier der Rs 700, Bagger 250 Anmerk. Autor) bewirken eine völlige Qualitätsminderung bei der Belieferung der Verarbeitungsbetriebe und weiterhin eine Reduzierung der Abraumförderung im Zugbetrieb, um die notwendigen Kohleförderziffern im Oberflöz zu erreichen. Ohne Einsatz des Gerätes ist eine geplante Förderung von 20 Mio Jato im 3. Fünfjahresplan nicht möglich.[…]
[…] Es ist vorgesehen zusätzlich auf dem gleichen Planum ein weiteres Gerät Bagger Rs 700 bzw. ein Typengerät mit gleicher Leistung einzusetzen. Der Bagger wird auf dem Unterflöz montiert und eingesetzt.[…] NSSGP Akte 615.511.7.
1956 9.1.56 Am Montageplatz des D 1120 ereignet sich ein Erdfall über einer Streckenkreuzung mit einem Krater von 12 m Durchmesser und einer Tiefe von 16 m. An der Auswertung der Lage nehmen die Herren Ankes und Heilmann (TBBI Zeitz), Zettl (ASI Borna) sowie Förster, Hommel, Schramme, Tielsch und Pollatschek (Werk Espenhain) teil. Man beschließt den Verlauf der untertägigen Strecken über Tage zu markieren und den Montageplatz nach Südwesten zu verlegen. ZB 1956-1958, Bl.507.
1956 6.6.56 Ein Wirbelsturm in Verbindung mit einer Windhose, Starkregen und Gewitter zerstört die Montagebaracke vom Starkstromanlagenbau Leipzig am MP des D 1120, Bagger 630-18, das Montagegerüst am Bagger wurde ebenfalls zerstört. ZB 1956-1958, Bl. 201.
1956 Durch die Neuanschaffung der Geräte Bagger 144-21 und 630-18 wird sich der zu erbringende Kapitaldienst von 0,354 DM/t Kohle um 0,057 DM/t Kohle auf 0,411 DM/t Kohle erhöhen. Der Anlagewert des Tagebaues beträgt 82.000.000 DM. ZB 1956-1958_1, Bl.393.
1956 Im Tagebau sind 7 150-t-AEG-Loks, 11 110-t-SSW-Loks, 2 50-t-SSW-Loks, 104 35m³-Abraumwagen und 48 82m³-Kohlewagen im Einsatz. ZB 1956-1958, Bl. 335 NSSGP.
1957 25.1.57 Bagger 104-12 beginnt mit dem Baggern der Einfahrtsrampe für Ds 1120, Bagger 18.NSSGP Espenhainer Stimme.
1957 1.2.57 Mit dem heutigen Tag tritt eine Reorganisation der operativen Lenkung des Tagebaues in Kraft. Auf der Zugverteilung arbeiten ab sofort 2 Kollegen, einer zuständig für den gesamten Fahrbetrieb, der andere für alle Arbeiten der Zugverteilung Abraum/Kohle. Der Fahrdienstleiter und der Gerätedispatcher arbeiten eng zusammen. Die im Gleisdreieck beschäftigten Fahrdienstleiter tragen ab sofort die Dienstbezeichnung Schichtmeister.
1957 21.3.57 Berlin beschliesst das Kohle-u. Energieproramm, das vorsah, den Anforderungen der wachsenden Industriebereiche genügend Rohstoff-u. Energiemengen zur Verfügung zu stellen. Das bewirkte natürlich auch eine Leistungssteigerung des Tagebaues Espenhain. Kerstin Kretschmer 4. Montanhist. Kolloquium Borken, S. 69.
1957 27.3.57 Die Herren Hommel und Fritsch, Ltr. Arbeitsgruppe Bergbau formulieren die Anforderungen an den neu zu beschaffenden Bagger Rs 700 in technischer Hinsicht. Die Erfahrungen mit Bagger 250-16 stellen hierfür die Grundlage. NSSGP Akte 615.511.7.
1957 13.4.57 In Magdeburg-Buckau findet eine Besprechung zwischen dem Ingenieurtechnischen Zentrum Böhlen und dem Schwermaschinenbau Georgi Dimitroff Magdeburg statt. Es geht mit Aktenzeichen G 58 Bö K 102 um den neu zu beschaffenden Rs 700. Besprochen werden von den Herren Hermann, Giem – GDW und Holling, Bradatzsch – IZ Böhlen die baulichen Schwachstellen des ersten Rs 700, die es gilt beim Neubau auszumerzen. Die Herren Goedecke und Schramm – Espenhain, die die Liste der Schwachstellen erarbeiteten, nehmen nicht teil. Der Prüfbericht der Brüko, Bagger 250-16 wird berücksichtigt. NSSGP Akte 615.511.7.
1957 6.5.57 D 1120, Bagger 630-18 wird zum Probebetrieb freigegeben. Wenig später werden die Bagger 6a und 13 am Förderbrückenverband ausgefahren und der D 1120, Bagger 18 eingefahren.
1957 26.6.57 Mit Ende der GR an der Abraumförderbrücke nimmt der neu gebaute D 1120, Bagger 630-18 seinen Probebetrieb auf. Der Einsatz erfolgt im kohlefreilegenden Schnitt der Abraumförderbrücke, anstelle der Bagger 557-6a und 500- 13. NSSGP Espenhainer Stimme. Das Gerät war ursprünglich für den Tagebau Witznitz II vorgesehen, zwischenzeitlich wurde aber vom stellv. Minister für Bergbau die Notwendigkeit in Abrede gestellt. Die Kommission für Tagebauentwicklung im Bornaer Revier, auch zuständig für die Gerätebestückung der AFB Espenhain, entscheidet sich aber für die Anschaffung des D 1120 ZB 1956-1958, Bl. 367 NSSGP
Das Gerät war ursprünglich für den Tagebau Witznitz II vorgesehen, zwischenzeitlich wurde aber vom stellv. Minister für Bergbau die Notwendigkeit in Abrede gestellt. Die Kommission für Tagebauentwicklung im Bornaer Revier, auch zuständig für die Gerätebestückung der AFB Espenhain, entscheidet sich aber für die Anschaffung des D 1120 ZB 1956-1958, Bl. 367 NSSGP
1957 Bagger 104-12 wird in den Drehpunkt umgesetzt, soll hier den Tagebaueinschnitt vom Gleisdreieck her mit Boden von AFB-Kippe und Absetzerkippe verstürzen.
1957 10.7.57 Endabnahme Bagger 630-18 und Beginn der Garantiezeit.
1957 15.7.57 Der Brückenbetriebsleiter fordert auf Grund der Einführung der 45-Stunden-Woche und der Durchsetzung der Arbeitssicherheit, angesprochen wurde hier das Anfahren der Zwischenbrücke, je einen Springer für die Brücken-u. Baggerfahrer (LG7). Zusätzliches Personal würde nicht gebraucht, mit den freigewordenen Baggerfahrern des Baggers 13 sei das zu lösen. ZB 1956-1958, Bl. 33.
1957 28.7.57 In der Betriebszeitung Espenhainer Stimme wird u. a. festgestellt, das Werk (Tagebaue Anm. Autor) Espenhain bringt 6% der Braunkohleförderung der DDR. Betr.-zeitung Espenhainer Stimme.
1957 27.9.57 Der SRs 500/630, Bagger 144-21, fährt vom Montageplatz Foto Transport mit Datumsangabe.
Die ersten Stammfahrer des Baggers 144-21 waren: Hanns Völkl, Emil Kettorat, Martin Seifert und als Springer Kurt Füchtner.
Bagger 144-21 wurde vom Montageplatz etwa auf Höhe des Planums Bagger 524-1 gefahren und weitete dort am Ostflügel den Tagebaukopf auf. Anschließend erfolgte die Umsetzung auf das Hangende des Oberflözes, wo der Bagger gedreht wurde und weiter auf der Arbeitsebene des Oberflözes Begradigungen des Tagebaukopfes durchführte. Hier brannten, glimmten Teile des Oberflözes seit Jahren. Dieser Teil sollte mit der Begradigung abgebaggert und so der Gefahrenherd beseitigt wird. Dabei passierte Baggerfahrer Erwin Gust das Missgeschick, mit dem Bagger, alle Bänder randvoll mit glimmender Kohle, zu versacken. Nach Beendigung dieser Arbeiten erfolgte der Transport ins Zwischenmittel. Nach kurzem Gastspiel erfolgte der Transport auf das Liegende des Tagebaues. Hier gewann er das Unterflöz mit eingleisigem Zufahrtsgleis. Die Transportrampe vom Hangenden des Oberflözes her blieb aus Sicherheitsgründen/Gewährleistung der Fluchtfahrt über die gesamte Einsatzzeit bestehen. Aus Gründen der Gerätesicherheit, die AFB-Kippe gefährdete das Gerät, setzte man schließlich den Bagger 21 ins Zwischenmittel um, wo er bis 1975 zunächst Bagger 91-4, später auch Bagger 1489-53 im vorderen Bereich unterstützte. Es sollte auch der Tagebaukopf aufgeweitet werden, etwa wo später der Grabenbunker errichtet wurde. Der Boden hier war aber zu nass, so dass man dieses Vorhaben aufgab. Erinnerungen Martin Seifert.
1957 Die Investitionen für die beiden Neubaugeräte beliefen sich auf 13.421.000 DM, Bagger 18 kostete komplett mit Austragsförderer, Rückmaschinen, Bagger-u. Transportgleis, Herstellen der Transportrampe, Ausfahren der Bagger 6a u. 13 sowie der Einrichtung des Montageplatzes ca. 9.000.000 DM. Bagger 21 kostete mit Einrichtung des Montageplatzes und den Gleisanlagen 4.421.000 DM.
1957 22.10.57 In der Nacht ereignet sich auf der HH Trages eine Rutschung. Sie geht nördlich des Thierbacher Pfeilers ab und bewegt sich um diesen herum. Diese Rutschung reicht an die vergangener Jahre heran, es wird eine Kartierung der Lage gefordert. ZB 1956-1958, Bl. 518.
Teilansicht der Rutschung
1957 26.11.57 Teufen des Ostschachtes. Für die Stabilität der zu bauenden 3. und 4. Ausfahrtsgleise der 36’er Niederfahrt, machte sich ein neues Entwässerungsstreckensystem östlich der Staatsstraße 95 erforderlich. Vorrausetzung war das Anlegen und Teufen des Ostschachtes. Initiator und Projektant war der junge Ingenieur Peter Jolas. Der Tagebauleiter Dr. Weigel, der techn. Direktor Hommel und Betriebsleiter Jolas tranken auf das glückliche Niederbringen und warfen nach altem Brauch die Gläser in die Grube. Der Ostschacht wurde zum Jugendschacht. Er befand sich rechts der F95, ca. 600 m nördlich der Straße nach Pötzschau. Zeitungsartikel 1957, Jolas u. Informationen Rainer, Krah.
1958 25.3.58 Bagger 104-12 stürzt infolge eines Seilrisses um, der Oberbau stürzt auf den Beladestand. Die Beladerin, Krieger, Lieschen (Rosa) kommt ums Leben. Baggerfahrer war Fritz Sitte. Der verantwortliche Meister Wilsch wird als „Schuldiger“ inhaftiert. Am Bagger soll ein schadhaftes Seil am Hubwerk aufgelegt worden sein. ZB 1956-1958 Bl.0501 u. nach J. Aulhorn, W. Märker.
1958 12.5.58 Am Bagger 144-21 reißen die Gummipakete am Antrieb des Fahrerstandes, Baggerfahrer Kurt Füchtner stürzt aus etwa 2 m Höhe auf den Stoß.
1958 13.5.58 Das Kombinat benennt der Bergbehörde die verantwortlichen Transportleiter für die Umsetzung des Baggers 144-21.
IV. Quartal 58/I. Quartal 59 In Vorbereitung des Parallelbetriebes ist der Einsatz des EKG 4 im 1. Brückenschnitt, zur Erweiterung des Tagebaukopfes vorgesehen, im I. Quartal 59 ist die Drehpunktverschiebung des Baggers 469-10 um 400 m nach Norden vorgesehen. Im Dezember 1959 finden die Umbauarbeiten zum 3- bzw. 4-gleisigen Ausbau der 36’er Niederfahrt ihren Abschluss. STAL 20681-297.
1958 Oktober Der Montageplatz des Absetzers IV wird im Gleisdreieck eingerichtet. ZB 1959-1960, Bl. 23.
1958 09.12.58 Im Plan Tagebauentwicklung Espenhain 1960-1965 sprechen die Verantwortlichen von Nachholprogramm in der Vorentwässerung die in den letzten 10 Jahren vernachlässigt worden sei. Außerdem sei die Entwässerung der Umstellung auf Parallelbetrieb umzustellen und anzupassen. Dr. Weigel, die Herren Tielsch, Rommel und Dr. Richter sprechen klar an, dass jede Fördersteigerung, selbst im bescheidenen Umfange, mit einer erheblichen Investitionssumme erkauft werden muss. NSSGZB 1959/60, Bl. 104.
1958 31.12.58 Der frei gelegte, gewinnbare Kohlevorrat beträgt 1,7 Millionen t.
1958 In den letzten 10 Jahren stellte das Wasserwerk Espenhain unter Bereitstellung auch von Espenhainer Tagebauwasser 520.330.00 m³ Trink- u. Betriebswasser den angeschlossenen Gemeinden und dem Werk Espenhain zur Verfügung.
1958 Im Tagebau und Werk wurden im Jahr 66 Pegelbohrungen nieder gebracht, 11 auf der Hochkippe, Entphenolung 4, Innenkippe 8 und im Vorfeld 43. NSSGPZB 159-1960, Bl.084.
1958 Das Kraftwerk Espenhain ist mit 14 Dampfkesseln und 11 Turbinen das größte Kraftwerk der DDR. Südraumjournal 14, Bl.67.
1959 In diesem Jahr sind im Bereich Pötzschau-Güldengossa 24 Pegelbohrungen vorgesehen. An Untersuchungsbohrungen werden im Westfeld 82, im Ostfeld 84 niedergebracht. NSSGZB 1959/60.
1959 Januar Die Montagen der EKG 4, Bagger 32 und 33 beginnen. ZB 1959-1960, Bl. 84, NSSGP
1959 14.1.59 Dem Betriebsplan 1959 zufolge besteht die Grubenwehr aus 1Oberführer, 2 stellv. Oberführern, 3 Gerätewarten, 4Gruppenführern und 23 Wehrmännern. Die Grubenrettungsstelle befindet sich im Drehpunkt, im Sicherheitspfeiler. Es stehen ein Geräteraum zur Verfügung, 12 Gasschutzgeräte (4 Dräger-, 8 Medigeräte), 31 Schutzmasken und 6 Mundstücke. NSSGZB 1959/60.
1959 14.1.59 Das BKK Espenhain erwirbt per Grundstücküberlassungsvertrag die Kirchenanlage Zehmen. Das Flurstück 57, 1,75 a, Kirche Zehmen zum Preis von 41.631 DM, das Flurstück 14, 24,30 a, Friedhof zum Preis von 8.340 DM und das Flurstück 252a, Acker, 4,0010 ha zum Preis pro ha zu 2.200 DM=8.802 DM. Der Gesamtpreis beträgt 58.773 DM. Für das Kirchlehn Zehmen handelt Herr Dr. Max Erich Simon, Leipzig, für das BKK Espenhain handeln die Herren Herbert Richter, Leipzig und Heinrich Naumann, Altenburg vom PKB Leipzig. Von der Überlassung sind ausgeschlossen: 49 lfm Kirchengestühl, die Kanzel mit gewendelter Treppe, der Altar mit Zubehör, die Orgelanlage, die Glocke mit Glockengehänge, die Turmuhr und die elektrische Heizanlage. Der Ausbau der Orgel in Zehmen und der Wiederaufbau in der Kirche zu Großstädteln kosteten 10.500 DM.
1959 März Montagebeginn des Absetzers IV. Bilddokumentation Montage, NSSGP.
1959 6.4.59 Es erfolgt die Abnahme des EKG 4, Bagger 32, Fabrik-Nr.: E 234. Lieferant des Baggers ist das DIA Maschinen-Export-Kontor M42/II Berlin W 8, Mohrenstraße 61. NSSGP Zebu 1959/60.
1959 21.4.59 In einer Studie zur Umstellung auf Parallelbetrieb und Leistungserhöhung wird nach genauen Berechnungen ein (E)Rs 560 oder 700‘er Eimerkettenbagger mit 10 m Abtrags-Vermögen und passend unter die AFB im Gerätebauprogramm der DDR gefordert. Das Gerät sollte das gleiche werden wie Bagger 250-16, jedoch sollten die Schwachpunkte überarbeitet werden. STAL20681-297, NSSGP, Akte 615.511.7, Bgg.16.
IV 58 / I 59 Einsatz EKG 4 im DP – Bereich des 1. BS zur Ausweitung des Tagebaukopfes
I. Quartal 59 Im Vorschnitt erfolgt mit dem Bagger 469-10 eine Drehpunktverschiebung um etwa 400 m nach Norden.
I. Quartal 59 Fertigstellung Zufahrt zum 3. BS
I. Quartal 59 Umbau Gleisanlagen Absetzer 993-I zur Umstellung Kippensektor 2.
I 59 / II 59 Bau Weichenposten 46 + Komplettierung der Weichenstrossen.
1959 19.5.50 Nach Funktionsproben wird das Stellwerk 6 in Betrieb genommen. ZB1959-1960, Bl. 141.
1959 19.8.59 9:30 Abnahme und Aufnahme des Kippenbetriebes von Kippenpflug 2.
1959 1.9.59 Beschluss des Ministerrates der DDR zur Neubildung der Obersten Bergbehörde. Entstand aus der Technischen Bergbauinspektion, als zentrales, dem Ministerrat unterstelltes Organ mit Sitz in Leipzig.
Für uns Baggerfahrer lag leichter Schwefelgeruch in der Luft, wenn die Vertreter der Bergbehörde angemeldet waren! Nach W. Märker
III. Quartal 59 Umsetzung Absetzer 989-III auf eine neue Kippenfront, noch vor Aufnahme des Betriebes Absetzer 1029-IV voraussichtlich in den Einschnitt der Tagebauausfahrt.
1959 3.8.59 In den Unterlagen zur Planung bis 1965 findet sich ein Hinweis auf einen geplanten Rs 560, ein Plan des Projektierungsbüro Kohle, Berlin C 2, Außenstelle Mitteldeutschland liegt vor. Dieser Bagger sollte in der 13,1 Millionen-t- Variante mit der DDR-Nummer 330 zum Einsatz kommen. Der Montageplatz sollte an der westlichen Markscheide, auf der Berme Bagger 1 u. 2 eingerichtet werden. Zeichnung PKB von 1959 NSSGP Information E. Borger
1959 8.10.59 Die Mitglieder der Prüfungskommission des Absetzers 1029-IV, As 1120, werden für den 15.10.1959, 9:30 Uhr auf den Montageplatz eingeladen. Die Mitglieder der Prüfungskommission:
- Techn. Direktor: Herr Hommel
- Hauptmechaniker: Herr Schramme
- Hauptenergetiker: Herr Friese
- Tagebauleiter: Herr Dr. Weigelt
- Mechaniker (Tagebau) Herr Michalek
- Energetiker (Tagebau) Herr Schuhmann
- Leiter Investabteilung: Herr Kilian
- Gruppenleiter Investabtlg.: Herr Körner
Sicherheitsinspektor: Herr Storm – teilgenommen Herr Felber NSSGP Zebu 1959/60.
1959 12.10.59 Der Absetzer 1029- IV steht für die Endschalterabnahme zur Verfügung und kann verfahren werden. NSSGP Zebu 1959/60.
1959 15.10.59 Auf dem Montageplatz erfolgt die Abnahme des Absetzers 1029- IV, AS 1120, Bau: 59 und der Beginn des Probebetriebes, der Absetzer wurde vorfristig fertiggestellt, das, ohne ausdrücklich im Zechenbuch parteipolitisch erwähnt zu werden. ZB 1959/60, Bl.184.
Dazu heißt es in einem Schreiben: „[…]Der Transport zur Einsatzstelle erfolgt bei Tageslicht. Der Probebetrieb wird nach Erreichen des Einsatzortes 3 Tage einschichtig, 3 Tage zweischichtig und folgend im Vollbetrieb dreischichtig durchgeführt […].
Die Leitung des Einfahrstabes :
1. Leitung Köthen: Herr Reiber 2. VEM Leipzig: Bauleiter Kreis u. Brand 3. Kombinat Espenhain für bergbaul. Belange: Ing. Schmidt NSSGP Zebu 1959/60.
1959 30.10.59 Montagebeginn des Baggers R 250, Bagger 35, Spitzname „Roter Ochse“, mit Auftragsnummer 25762/59-VEB Stahl-Heizungs-u. Lüftungsbau Weimar. Der Bagger wurde vom Tagebau Birkau übernommen.1959
18.12.59 Es erfolgt die Abnahme Bagger 34, SKODA-Löffelbagger Typ E 25, Bau:1979-23-18. Lieferant des Baggers ist das DIA Maschinen-Export-Kontor M42/II Berlin W 8, Mohrenstraße 61. Bagger 34 hat die DIA-Nr.: 06/42/21308/59. NSSGP Zebu 1959/60
1959 Noch 1959 erfolgen die Demontage des Absetzers III und die Umsetzung der Teile ins Geiseltal. Dort geht er mit veränderter DDR-Nummer in Betrieb.
1959 Die Pegelstände vor Zehmen zeigen 20 m unter Rasensohle, die von Cröbern 7 m unter Rasensohle. NSSGP Zebu 1959/60.
IV 59 / I 60 Einsatz Skoda E 25 im Drehpunkt – Bereich des 2. BS zur Ausweitung Tagebaukopf zur Vorbereitung Parallelbetrieb + Herstellung der Bermen in den Gleisanlagen.
Man erwartet ab 1959/1960 einen Abbaufortschritt von 240 m/a.
1959 31.12.59 Der frei gelegte, gewinnbare Kohlevorrat beträgt 1,7 Millionen t.
1959 31.12.59 In den letzten 10 Jahren wurden im Werk bzw. durch Delegierungen 143 Industriemeister, 28 Lehrmeister, 44 Techniker sowie 27 Ingenieure ausgebildet. 10 Jahre DDR 10 Jahre Aufbau Komb. Esp.
1959 31.12.59 In der Lehrwerkstatt wurden in diesem Jahr 202 Lehrlinge ausgebildet. 10 Jahre DDR 10 Jahre Aufbau Komb. Esp.
1960 Der Montageplatz für den ERs 500, Bagger 302-37 wird in Höhe UW II-Gruna an der Straße nach Rüben eingerichtet. Pers. Erinnerungen E. Borger, R. Krah.
Blick von Schacht IV nach Nord, mit Stw. 8 u. MP Bgg.302-37
1960 Nach jahrelangen zähen Verhandlungen wird verbindlich festgelegt, dass der Tagebau Espenhain auf die Abbaggerung des AGRA-Geländes verzichtet. Die Kohleabbaugrenze wurde 500 m vom Gelände entfernt festgelegt. Kerstin Kretschmer 4. Montanhist. Kolloquium Borken, S. 69.
Ursprünglich sollte etwa halb Markleeberg abgebaggert werden.
1960 17.8.60 Der östlich der F 95 angelegte Ostschacht wird um 12 Uhr mit dem Ausbringen des letzten Kübels mit Kohle bis zur endgültigen Teufe im Bolzenschrotverfahren auf 50 m niedergebracht. Espenhainer Stimme 14.9.60.
1961 15.5.61 Wurde der Silberschacht, bei Auenhain, im Gefrierverfahren niedergebracht. 1962 erreichte man folgende Teufen: Oberflöz von 65.5mTeufe bis 75,7m Teufe, entspricht einer Mächtigkeit von 10,2m. Zwischenmittel von 75,7m Teufe bis 80,8m Teufe entspricht einer Mächtigkeit von 5,1m. Unterflöz von 80,8m Teufe bis 90,5m Teufe entspricht einer Mächtigkeit von 9,7m.Unterl. Schachtbau NH.
1961 3.7.61 Der ERs 500, Bagger 302-37, Bau: 647 besteht die Abnahme zum Probebetrieb.
1961 1.8.61 Am ERs 500, Bagger 302-37, Bau: 647 erfolgt die Endabnahme und das Gerät wird dem Betreiber zum Regelbetrieb übergeben. Seitens der Gutachter vom Ingenieur-Büro Prof. Dr.-Ing. Beyer bestehen keine Bedenken. Das statische Gutachten wird bis 15.8.1961 überreicht. Tatsächlich sind die Unterlagen am 21.8.1961 fertig geprüft. Stempel Unterlagen Büro Beyer.
Prof. Dr.-Ing. Kurt Beyer war zu ASW-Zeiten nicht nur genialer Ingenieur, er war vom Reichswirtschaftsministerium bestellter Sachverständiger der bergpolizeilichen Behörden. Beyer und die Nachfolger in seinem, bis in die 1970’er Jahre bestehenden Ingenieurbüro, haben sich mit dem Bagger 302-37 seit 1939 bei mindestens 10 Geräten für den Tagebau Espenhain gutachterlich ausgesprochen. Prof. Beyer hat maßgeblich an den Vorbereitungen zum Bau der Abraumförderbrücke Espenhain und am Bau selbst gutachterlich mitgewirkt, er erstellte 1944 die erste Arbeitsanweisung für die Abraumförderbrücke. Im Tagebau Espenhain begutachteten er bzw. seine Nachfolger die Bagger 1, 2, 3, 4, 5, 16, 37 sowie die AFB selbst. Außerdem begutachtete er die Absetzer I u. II, das Honorar hierfür betrug 5.000 RM=17900€. Die Revisionen der Göselbrücken wurden ab dem 16.7.1963 ebenfalls vom Ingenieurbüro Beyer übernommen. Nach dem Tod Beyers übernahm in den 1950’er Jahren Dr. Erhard Schlechte die Führung des Büros, auch die Ehefrau Beyers brachte sich ein. Schlechte hatte unter Beyer 1940 promoviert. Bis 1976 sollen Arbeiten unter der Bezeichnung „ Büro Prof. Beyer“ signiert worden sein. Bei meinen Recherchen zum Tagebau Espenhain habe ich den festen Eindruck gewonnen, dass Prof. Dr.-Ing. Beyer ein, den Kohleunternehmen stets ein äußerst verlässlicher und fairer Partner war. Sein persönliches Wirken und das seiner Mitarbeiter für unseren Tagebau Espenhain soll hiermit gewürdigt werden.
ab 1961 Die schweren Havarien in den Kraftwerken, Maschine 4, Kessel 13 und in der 100-KV-Anlage sind Ausgangspunkt und beschleunigen die eigene Erwachsenenqualifizierung im Werk. Diese Maßnahme soll dem Werk qualifizierten Nachwuchs garantieren. Rainer Krah.
1961 wurden die Ingenieure um Bergingenieur Ernst Tielsch mit der Frage Aufschluss Feld Störmthal, östlich der F 95 konfrontiert. Vom Ministerium Kohle/ Energie war mit Zustimmung des Ministeriums Chemie, zu dem gehörte Espenhain zu dieser Zeit, der Auftrag gekommen, den Aufschluss eines Tagebaus östlich der F 95 zu untersuchen. Begründet wurde das mit einem Kohlenbedarf für ein zu bauendes Kraftwerk im Raum Rohrbach. Die Untersuchungen ergaben: das Feld ist für eine AFB ungeeignet, der Aufschluss kostet etwa 900 Mio M. Rudolf Lehmann
1961 Dezember Abschluss der Umbauarbeiten an der 36’er Niederfahrt auf 3- bzw.4-gleisigen Betrieb.
1962 31.12.62 An diesem Tag wäre der Pachtvertrag über das Braunkohlenwerk Espenhain zwischen der AKA und der ASW ausgelaufen.
1960’er Jahre Die Region um Espenhain beginnt zu überaltern Fallstudie Uni Rostock, u.a. Ursula Bischoff.
Um 1960/1961/1962 wird der, immer noch im Gleisdreieck stehende und auf seine Fertigstellung wartende Bagger 6 verschrottet. Es ist unverständlich warum dieses Gerät nicht mit dem Fachwissen der Magdeburger - und Lauchhammerfachleute fertig gebaut wurde. Zumal sich die gesamte elektrische Ausrüstung von SSW in Espenhainer Besitz befand. Außerdem waren im Tagebau Böhlen auch mechanische Teile der 2 baugleichen Geräte angeliefert worden. Mündl. Überlieferung von Kollegen u. STAL 20640
1962 17.2.62 Die Bergbehörde Borna ordnet die Nachtragung des Grubenbildes zum 28.2.62 an, da die Nachtragung bisher nicht geschah. ZB 19960-1964, Bl. 504.
1964 Ab etwa 1964 liefen die Planungen für eine Leistungssteigerung des Tagebaues auf 20 Millionen t Kohle. Diese Planungen wurden maßgeblich vom ehemaligen Leiter des Tagebaues Dr. Weigel erarbeitet. Diese Planungsvariante stand im Zusammenhang mit dem Bau eines Großkraftwerkes, mit einem Jahresbedarf von 12 Millionen Tonnen Braunkohle. Als Standort war Rohrbach, östlich von Oelzschau, vorgesehen. (Siehe auch 1961Anm. Autor). Es gab aber mehrere Standortvarianten. Bereits zu dieser Zeit wurden Studien zum Aufschluss des Feldes Störmthal angestellt. Die Gerätevariante in der 20-Millionen-t-Studie sah u.a. vor, die Förderbrücke mit 2 Es 3150 zu bestücken und die Einrichtung eines Vorschnittes.
Diese 20 Millionen-t- Variante scheiterte aber u.a. an den notwendigen materiellen Voraussetzungen, der Tagebau Espenhain erhielt für eine Tonne Kohle nur 3,20 Mark als Festpreis bezahlt, und den, wegen der relativ kurzen Strossenlängen nicht beherrschbaren, aber notwendigen Gleisrückprozessen. Es gab Bedenken hinsichtlich der Rauch-u. Gasemissionen, Bereitstellung von Brauchwasser, Schwierigkeiten der Ascheverspülung u. a. So konzentrierten sich die Standortüberlegungen auf die Umgebung von Böhlen und Espenhain. Im Raum, Espenhain wurden 5 Standortvarianten untersucht, aber nur 3 kamen in die engere Auswahl. Der Standort (B1) nördlich der Hochhalde Espenhain hätte vor allem eine unzumutbare Verstärkung der ungünstigen lufthygienischen Verhältnisse für die Gemeinden Mölbis und Trages ergeben und deren Verlegung wahrscheinlich gemacht. Dem Standort (B2) gegenüber dem Werk Espenhain und in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Tiefbaugrube Margaretha versagte der Bergbau die Zustimmung. Als die günstigste Variante stellte sich im Raum Espenhain der Standort bei Thierbach (B3) heraus. Hier musste aber mit einer gewissen Luftverunreinigung für die Wohnorte Kitzscher und Bad Lausick gerechnet werden. Das Kombinat Böhlen beteiligte sich auch an der Standortfixierung des Großkraftwerkes „Rohrbach“. Man erhoffte sich eine energetische Sicherung seiner geplanten Neubauten und Rekonstruktionsmaßnahmen. Der Industriekomplex Böhlen, Prof. Dr. Fritz Hönsch
Diese beschriebenen Problemstellungen und andere Überlegungen führten dann in der Folge zur Aufspaltung des Kraftwerkes Rohrbach in zwei Kraftwerke, Lippendorf I und Thierbach. Hier konnte man die notwendigen Kohlelieferungen auf Böhlen und Espenhain verteilen, später kam der Tagebau Witznitz in der Versorgung der Kraftwerke hinzu, sowie die Einbindung des Tagebaues Peres.
Von den, für die 20-Millionen-t- Variante vorgesehenen technischen Investitionen blieben lediglich das Neubaugerät SRs 630/800, Bagger 1489-53 für den Vorschnitt und der damit verbundenen Einsatz der EL 2-100 t übrig. Rudolf Lehmann
1964 Etwa auch um diese Zeit liefen Untersuchungen zur Verlängerung des Auslegers der Abraumförderbrücke. Die favorisierte Version lehnte sich an die Konstruktion der Abraumförderbrücke Zwenkau an. Die Abstützung sollte von einem 15 m hohen Pylon gehalten werden. Die statischen Berechnungen werden durch das Ingenieurbüro Beyer vorgenommen und lagen zum 30.12.1964 vor. NSSGP, Berechnungsunterlagen.
1964 Der Beschluss zum Bau des Kraftwerkes Thierbach wird gefasst. Der Grundstein für das Kraftwerk wurde 1967 gelegt, am 3. September 1969 erfolgte die Netzschaltung des ersten 210-MW-Blockes. Ab Mai 1971 waren alle vier 210-MW-Blöcke am Netz.
1964 30.9.64 Der Westschacht wird abgenommen.
1965 März Baubeginn des Kreuzungsbauwerkes über die 36’er Niederfahrt. Espenhainer Stimme.
1965 11.6.56 Am ERs 700, Bagger 250-16 sind die Hebelendschalter an der Eimerrinne auf Spindelendschalter umgebaut. Abnahmekommission: Vocke-Sicherheitsinspektor, Franke-Maschinenmeister, Gruterich-E-Meister und Zeidler- Betriebsingenieur.
1965 30.12.1964 Das Gutachten vom Ingenieurkollektiv Wagner im Ingenieurbüro Prof. Dr.-Ing. Beyer, Dresden, zur Auslegerverlängerung an der AFB liegt vor:
Zur Schaffung eines größeren Kohlevorrates für die Leistungssteigerung ist erforderlich, die AFB Espenhain zu verlängern.
[…] Nach Angaben vom Projektierungsbüro Kohle in Leipzig erhöht sich die Bandbelastung […] einschließlich Verkrustung und Verschmutzung von 0,89 MP/m auf 1,10 MP/m […] Vom Lauchhammerwerk sind schon Untersuchungen durchgeführt, die eine Verlängerung des Auslegers um 20 m bzw. 25 m vorsehen.
Bei der Suche nach einer optimalen Lösung für die Verlängerung des Auslegers wurde festgestellt, dass die Abwurftrommel um ca. 30 m verschoben werden kann […]
Möglich sind 2 Varianten.
I. Verlängerung um 31,80 m mit entsprechender Stützkonstruktion durch Einbau von weiteren Stäben (vorhandene Konstruktionsweise weiterführen Anm. Verfasser)
II. Stützkonstruktion um 31,80 m nicht durch Zulage von Stäben das Hauptragwerk verlängern, sondern durch eine vorgespannte Zugbandkonstruktion. Hier wird auf dem Hauptrahmen ein 30 m hoher Pylon errichtet, über den ein Zugband geführt wird. NSSGP, Berechnungsunterlagen.1965 30.9.65 Flutung des Neubettes der PleißeDer Gesamtschaltplan des Tagebaues 1965
1966 31.1.66 Der SRs 630/800, Bgg. 1489-53 ist stahlbaumäßig fertig gestellt. Richtmeister der Fa. VTA Leipzig ist Herr Werner Limpert. NSSGP Espenhainer Stimme.
1966 15.3.66 Der SRs 630/800, Bagger 1489-53 nimmt im VS des Tagebaues den Probebetrieb auf. Die ersten 3 Stammbaggerfahrer sind Heinz Bronsert, Adolf Micoleicik und Schuhmann. NSSGP Espenhainer Stimme.
1966 26.3.1966 Vom zuständigen Leiter der HA Investitionen und Generalreparaturen, Sprotte, ergeht die Einladung zur Endabnahme des SRs 630/800, Bagger 1489-53 an die Bergbehörde Borna, mit Sitz in der BF Witznitz. NSSGP.
1966 5.4.66 Endabnahme des SRs 630/800, Bagger 1489-53 und gleichzeitige offizielle Inbetriebnahme des Vorschnittes des Tagebaues. Der Bagger kostete 5 Millionen MDN = 1.275.229 € NSSGP.
1966 7.6.66 In einer Besprechung wird der Umfang des Montageplatzes Cröbern endgültig festgelegt. Es sind die Flurstücke 124-Cröbern mit Größe 10,875 ha und 127, davon etwa ein Drittel mit etwa 1,000 ha. Leitakte MP Cröbern 170/66 1965-1968.
1966 15.10.66 In einer Hausmitteilung Werk Espenhain, Zeichen: TJB 1.3 En/Kö, die Montageplätze Cröbern betreffend: „ Nachdem nunmehr entschieden ist, dass beide Montageplätze(für Bagger 336 u. 1498) zur Ausführung kommen, teilen wir Ihnen mit, dass demnach der Grunderwerb gemäß dem Ihnen vorliegenden Plan erfolgen muss.
Für den Platz 1 werden ab sofort in Anspruch genommen:
Flurstücke 124, 127, 173, 149 – östl. Teil, 157 – 162, 162b, 163 – 166, 168
Für Platz 2 sind alle westlich davon gelegenen Flächen für den 1.1.1967 zu erwerben.
Gez.: Sprotte, Ltr. HA f. Invest. u. GR TJG: Schröter Zechenbuch 1961/1966 NSSGP.
1966 In einer Besprechung stellen die anwesenden Herren Schröter, Engert, Schlücker und Heinich fest, dass der endgültige Umfang der Montageplätze fest steht. Es sind die Flurstücke 124-Cröbern mit einer Größe von 10,8750 ha und 127 mit etwa einem Drittel mit einer Größe von etwa 1,0000 ha. Montageplatz Cröbern, Leitakte 65-68, Bl.007.
Es sollen eigentlich mehr Grundstücke in Anspruch genommen werden, die Nichtrealisierung von geplanten Neubauten von Geräten und Anlagen erfordern dies jedoch nicht mehr. Einige Beispiele verworfener Neubauten: 2 Es 1600 für die AFB, ein zweiter ERs 710 und Bandanlagen.
1966 Der Perspektivplan 1966-1979 sah u.a. vor, am Tagebaurandfeld einen Waldschutzgürtel anzulegen. Perspektivplan 1966-1979.
1967 Um 1967 An den Baggern 544-3 und 555-5 erfolgt der Einbau der Steinebunker. Das mühselige Abkippen der Steine mit einer Sackkarre am BA entfällt nun. Die Zedern werden mit einem Schrapper vom Rost in den Bunker gezogen, der elektromechanisch geleert werden kann. Dem Einbau ging ein Schriftwechsel mit dem Gerätehersteller, Krupp, voraus, indem um Genehmigung zum Einbau der Bunker ersucht wurde. Krupp lehnte jede Stellungnahme dazu ab.
1967 2.2.67 Inbetriebnahme des Kreuzungsbauwerkes an der grünen Trasse. Das KBW besteht aus 4 Überbauten mit je 28 m Stützweite.
1967 Erstes Auftreten von Rutschungen an der Kippe der Förderbrücke
1967 18.7.67 An unserer Abraumförderbrücke beginnt um 6:00 Uhr die diesjährige GR. Sie wird bis zum 31.7. 67 dauern. Esp. Stimme Juli 67.
Etwa Anfang 1968 Baubeginn der Bagger ERs 710, Bau-Nr. 759 und SRs 1200+VR, Bau-Nr. 771/772 (LHW-Nr.: 408) auf den Montageplätzen auf der Flur Cröbern. Mit dem ERs 710, Bagger 336-58 wird begonnen. Der ERs 710 ist der erste von TAKRAF gebaute Eimerkettenschwenkbagger dieser Größe. Ihm werden 27 dieser Geräte in deutschen Tagebauen erfolgreich folgen.
1968 30.5.68 Ein Beschluss des Ministerrates über "die Ergebnisse einer umfassenden Untersuchung über die Einschränkung des Bergbaus im Bezirk Leipzig zur Entlastung des Territoriums" vom 30.05.1968 legt fest, daß der Tagebau Böhlen an der F2 1972 und der Tagebau Espenhain 1974 an der F 95 auslaufen sollen. Die schrittweise Stilllegung soll mit der Schwelerei beginnen. Der Grundstein für das spätere schnelle Ende des Betriebes wurde maßgeblich in dieser Zeit gelegt. Der wachsende Bedeutungsgewinn des Erdöls in den 60er Jahren hatte zu einer drastischen Senkung der Investitionen für alle Bereiche der Braunkohleindustrie geführt. Einige Jahre blieb die Zukunft der Karbochemie in der DDR ungewiss. Die Instandhaltung der Anlagen wurde limitiert, und die technischen und baulichen Anlagen des Werkes wurden dem Verschleiß preisgegeben. Der Betrieb zahlte sogar hohe Summen, um aus bestehenden Ersatzteil-Lieferverträgen frei zu kommen. Infolge der Auswirkungen der Erdölkrise auf die DDR-Wirtschaft erlebte die Karbochemie allerdings ab 1975 einen nochmaligen Aufschwung. Zu diesem Zeitpunkt war die Staatsführung völlig sicher, daß es keine Alternative zum einheimischen Rohstoff Braunkohle gab und daß das aus der Sowjetunion gelieferte Erdöl nicht ausreichen bzw. zu teuer sein würde. Die Beschlüsse zur Reduzierung der Förderkapazitäten und zur Stilllegung der karbochemischen Anlagen wurden rückgängig gemacht, und Perspektiven zur Weiterführung des Kohle-Chemie-Energie-Profils bis über das Jahr 2000 hinaus wurden entwickelt. Fallstudie Uni Rostock, u.a. Ursula Bischoff.
1968 Jahr Das erste Deutschlandgerät wird im Tagebau in Betrieb genommen. Lieferant ist die Maschinenfabrik Deutschland Dortmund, Borsigstr. 22, Tel.: 88381, FS: 0822269. NSSGP.
1968 21.11.68 Der Hauptsicherheitsinspektor Ing. Held erteilt die Betriebserlaubnis zum WP 40. Das Mitteilungsschreiben hierrüber geht am 5.12.1968 bei der Bergbehörde Borna ein.
1968 5.12.68 Im Tagebau Greifenhain kontaktieren Espenhainer die dortige Tagebauleitung und Instandhaltung wegen des Ausbaues und Weiternutzung des Königszapfens am D 1400. Der Greifenhainer D 1400 ist bereits 1936 in Betrieb gegangen und im April 1968 im Zuge der Tagebaustillsetzung außer Betrieb genommen worden. Wegen des großen Aufwandes wird aber auf den Ausbau verzichtet, vielmehr soll am Bagger 539-2 der ausgebaute Königszapfen repariert werden. Man schätzt das Risiko einer völligen Unbrauchbarkeit gering ein, so dass die geplante Reparaturzeit der AFB von 6 Wochen trotzdem eingehalten werden kann und ein Risiko einer „Feuerwehraktion“ zum Ausbau in Greifenhain in Kauf genommen wird. Reisebericht nach Greifenhain ZB.
1968 Erfolgt die Abwicklung des Projektierungs-u. Konstruktionsbüros „Kohle“ Leipzig. Dafür wurde nach Neuausrichtung des Energiesektors bei der Staatlichen Plankommission das Büro für Bergbauangelegenheiten geschaffen. Kerstin Kretschmer 4. Montanhist. Kolloquium Borken, S. 73.
1968 22.12.68 Der ERs 710, Bagger 336-58 geht in Probebetrieb. Etwa um diese Zeit nimmt auch der SRs 1200+VR, Bagger 1498-59 seinen Probebetrieb auf. Archiv FAM u. Erinnerungen Kollegen Tagebau.
1968 Oktober Ein Esch 5/45 wird an der 36’er Niederfahrt zur Begradigung selbiger bis Anfang der 70‘ Jahre eingesetzt. Dem Trend der Zeit folgend, wird dieses Gerät zum Jugendobjekt erklärt.
1969 10.2.69 Übergabe an Betreiber und Aufnahme Regelbetrieb ERs 710, Bagger 336- 58. Archiv FAM.
1969 7.3.69 Der beim Bau unserer Förderbrücke verantwortliche Bauleiter Heinrich Stahl verstirbt in Lauchhammer. Erinnerungen Egon Werthschitzky.
1969 22.7.69 Der Pereser Absetzer 1066 geht auf der Außenkippe in Espenhain in Betrieb. Chronik Tgb. Peres.
1969 3.9.1969 Der erste -210-MW-Block geht ans Netz. Ab Mai 1971 waren alle vier 210-MW-Blöcke am Netz. Das KW Thierbach wird ein wichtiger Abnehmer von Feuerkohle des Tagebaues.
Dazu eine selbst erlebte Anekdote: Nach Thierbach durfte nur Kohle ohne Verunreinigung gefahren werden, also ohne Ton- bzw. Sandeinlagerungen. Ich war Ende der 70’er Jahre am Bagger 58 als Baggerfahrer eingesetzt, ein schmaler Tonstreifen zog sich quer durch den Schnitt, also Feuerkohle Espenhain. Die nahmen alles ab. Zum meinem Glück führte ich dieses Gespräch mit dem Dispatcher unter Zeugen. Beladerin und Winker Heimann waren im Fahrerstand. Denn der Dispatcher schickte diesen Kohlenzug nach Thierbach. Mit dem Resultat, dass der Bunker zu war. Wenig später kam die Rückmeldung, Thierbach für Stunden von der Kohlezufuhr abgeschnitten, dort muss der Bunkerrost gereinigt werden.
1969 Die inzwischen gebildete Abteilung Geotechnik, deren Leiter Diplomingenieur Peter Jolas ist, wird entsprechend ihrer Bedeutung Hauptabteilung. Nach dem Beispiel Espenhain werden in allen Kombinaten der Braunkohlenindustrie Struktureinheiten Geotechnik geschaffen. Laudatio zum 65. Geb. Peter Jolas.
60 er Jahre Im mitteldeutschen Revier wurde der Höhepunkt der Braunkohlenförderung mit einem Ausbringen von etwa 145 Millionen t/a erreicht. Peter Jolas(jun.) Nutzung von Sümpfungswasser zur Restseeflutung.
1971 1.1.71 Eine Grundsatzentscheidung des Ministerrates der DDR über die Trennung der Verarbeitung von Erdöl und Braunkohle führt auch zur Bildung des Braunkohlenkombinates Espenhain, den Namen Braunkohlenkombinat trugen nur Betriebe, die Gewinnung u n d Veredlung von Braunkohle betrieben. Diese Struktur wird beispielgebend für die gesamte Braunkohlenveredlung der DDR.
1971 Nach mehreren Kippenrutschungen an der Förderbrücke, bei denen auch die Bagger 16 und 58 gefährdet wurden und nach eingehenden Beratungen wurde das Schütten einer Vorkippe eingeführt. Die Möglichkeit der Vorkippenschüttung war bereits in der Planungsphase der AFB von den MSW Lauchhammer angeboten worden. Die Änderung der Zusammensetzung des Brückenabraumes bewirkte in Zusammenspiel mit dem Wasser ein Abrutschen der bis zu 60 m hohen Kippe, die einen Böschungswinkel von der Spitze bis Fuß von 38° aufwies. Dipl.-Ing. Peter Jolas führte bei der Einführung der Vorkippe den hydrogeologischen Sicherheitsnachweis. STAA DD und pers. Notizen E. Borger.
1972 Werden die Beschlüsse zum Auslaufen der karbo-chemischen Produktion endgültig zurück genommen. Kerstin Kretschmer 4. Montanhist. Kolloquium Borken, S. 73.
1972 1.9.72 Die erste Lehrausbildung der Klasse MG 72 zum Maschinisten für Großgeräte/Fahrbetrieb nach den Jahren des Nichtausbildens beginnt in der Berufsschule des BKK Espenhain. Berufsschule wird im Lager Birkenhain gehalten, die spezifischen Lehrgänge in Lehrwerkstatt und im Werk Espenhain. Lehrmeister dieser Klasse war Hans-Dieter Matthes.
1972 2.11.72 Der Prüfbescheid zum Einbau von zwei Haldenzwischenabwürfen wird durch Prof. Dr.-Ing. Schlechte vorgelegt. Es wird angemerkt, dass damit die Belastungsgrenze in der Untergurtkonstruktion erreicht ist. Unterlagen des gepl. Umbaus NSSGP
1972 15.12.72 Im Tagebau Welzow-Süd nimmt die erste F60, AFB 32, ihren Betrieb auf. Und löst damit nach 28 Jahren die Abraumförderbrücke Espenhain als größte Förderbrücke der Welt ab. Chronik BKW Welzow.
1973 April Im Tagebau erfolgen Umbesetzungen von Leitungsfunktionen: Aufgeführte Veränderungen in der Besetzung von Leitungsfunktionen werden zu den nachstehenden Terminen vorgenommen:
1. Wolfgang G r o ß übernimmt ab 16.04.1973 die Leitung der HA Tagebau Espenhain
2. Eberhard B o r g e r wird am 15.04.1973 von seiner jetzigen Tätigkeit entbunden und übernimmt ab 01.05.1973 die Leitung der Gleiswirtschaft Zwenkau.
3. Günther K ü l l m e y wurde mit Wirkung vom 31.03.1973 von seiner Tätigkeit entbunden und wird ab 16.04.1973 als Betriebsingenieur Tagebau Espenhain eingesetzt.
4. Hanns-Georg D e p a r a d e wird am 15.04.1973 von seiner Funktion entbunden und mit Wirkung vom 01.05.1973 die Leitung der Abteilung Produktionskoordinierung übernehmen.
5. Gen. Horst K ö b e r n i k wird am 30.04.1973 von seiner jetzigen Tätigkeit entbunden und ab 01.05.1973 als Beauftragter für Landeskultur und Umweltschutz eingesetzt.
6. Friedrich T r e i b l wird am 25.04.1973 als Leiter des Baggerbetriebes Tgb. Espenhain entbunden und mit Wirkung vom 01.05.1973 als Leiter der Abteilung Gleiswirtschaft Tgb. Espenhain eingesetzt.
7. Josef P o h l übernimmt am 26.04.1973 die Leitung der Abteilung Baggerbetrieb im Tagebau Espenhain.
8. Felix M i c h a l a k wird am 30.04.1973 von der Funktion als Leiter der Gleiswirtschaft Tgb. Espenhain entbunden und mit der Bildung der Abteilung Hilfsbetrieb Tgb. Espenhain beauftragt, dessen Leitung er am 01.06.1973 übernimmt.
9. Günther F r e i t a g wurde am 31.03.1973 von seiner Funktion entbunden und als stellv. Dir. für Produktion eingesetzt.
10. Rolf H o f m a n n übernimmt ab 01.05. 10973 die Leitung der Gruppe Ökonomie im Tgb. Zwenkau
Elvira M u l t r u s übernimmt ab 01.05.1973 die Leitung der Abt. Ökonomie im Bereich Produktion. Dokument Protokoll der Veränderungen.
1973 1.5.73 Aufnahme des Langzugbetriebes, mit 14 Wagen, im Abraumzugbetrieb. Auch werden Versuchsfahrten im Kohlefahrbetrieb unternommen, E-Lok 30 fährt 3 Tage rund um die Uhr mit 8 Wagen. Am 10.4 und 11.4. erfolgen bremstechnische Probefahrten. Betriebszeitung aktuell vom 18.4.1973.
1973 etwa Mai Die Lehrlinge der Klasse MG 72 werden im Tagebau eingesetzt. Einsatzorte waren der Fahrbetrieb, der Baggerbetrieb und der Kippenbetrieb. Ich wurde dem Baggerbetrieb zugeteilt, mein erster Bagger war der SRs 1200+VR, 1498, Baggerfahrer Erhard Bachmann und dessen damalige Besatzung.
1973 Juli Die Betriebszeitung Aktuell kündigt den Einsatz einer modernen, leistungsstarken Gleisstopfmaschine „noch in diesem Jahr“ an. Aktuell v. 11.7.1973
1973 5.9.73 Die Dienstanweisung für das Arbeiten in rutschungsgefährdeten Bereichen tritt in der Abteilung Baggerbetrieb in Kraft. Unterzeichnet hat diese Dienstanweisung der Baggerbetriebsleiter Pohl. Kopie dieser DA.
1973 September Während seiner GR erhält Bagger 91-4 einen neuen Anstrich. Es werden auf einer Fläche von 15.000 m² 2.000 Kg Farbe aufgebracht. In der durch die Anstricherneuerung 7 Wochen dauernden Reparatur werden etwa 100 Schlosser, Schweißer, Elektriker, Rüster, Maler eingesetzt, werden 3.000 Nieten geschlagen und 14 Antriebe aus-u. wieder eingebaut. Aktuell v. 17.10.1973
1973 14.11.73 In der Betriebszeitung Aktuell wird der langjährige Schichtmeister/Schichtleiter Grube, Heinz König vorgestellt. Heinz König kam 1946 mit 21 Jahren als gelernter Tischler nach Espenhain. Er arbeitete als Vulkaniseur, Raupenfahrer und ab 1954 als Baggerfahrer im Brücken-u. Grubenbetrieb. Später qualifizierte er sich zum Meister. Betr.-zeitung Aktuell 14.11.73.
Unser Kollege König verstarb 2012.
1974 11.2.74 Das neue Dispatchergebäude wird eingeweiht und in Betrieb genommen.
1974 Februar Der EDK 750 trifft im Tagebau ein und gehört nun zum Fuhrpark der Werkbahn. Klaus Börner, Anschlussbahn
1974 März EKG 4, Bagger 32 wird zur Gewinnung der Haldenfeinkohle umgesetzt.
1974 1.5.74 Gründungstag der ZRA-Zentrale Reparaturabteilung-, die in den nächsten 10 Jahren 131 Generalreparaturen durchführen wird. NSSGP Betriebszeitung.
1974 3.5.74 In einer Information für die Kandidaten der örtlichen Volksvertretungen über die Entwicklung des Braunkohlenbergbaues im Raum Leipzig, heißt es u. a. zum Tagebau Espenhain: Weiterbetrieb desselben über den ehemals konzipierten Stilllegungstermin 1978 hinaus. NSSGP Agitationsmaterial.
1974 15.5.74 Am Tag der Abgabe meiner Hausarbeit zu Bagger 91-4 war dieser 11.515 Tage in Betrieb.
1974 Jahr Die Fahrweise im Oberflöz erfährt eine lang diskutierte grundlegende Veränderung. Bagger 555-5 wird auf die gleiche Arbeitsebene wie Bagger 544-3 gestellt und nutzt die gleiche Gleisanlage. Es werden Kosten für die Unterhaltung des bisherigen Bagger-5-Gleises eingespart. Die Fahrweise des Oberflözes wird harmonischer.
1975 etwa März Umsetzung der Bagger 144-21 u. 302-37 aus dem Zwischenmittel bzw. Oberflöz in den Vorschnitt. Bagger 144 wurde hier im Jugendobjekt Vorschnitt im hinteren Drittel der Strosse eingesetzt, bei Bagger 302-37 könnte das die Vorbereitung auf den später folgenden Transport nach dem Tagebau Zwenkau sein. Espenhainer Stimme 19.3.75.
1975 I. Quartal Am Absetzer IV-1029 erfolgt eine Verlängerung des Abwurfauslegers um 10 m. Espenhainer Stimme 16.4.1975
1975 19.3.75 In der Betriebszeitung ist in mehreren Artikeln die Rede von der Einführung des 4-Brigade-Systems zum 1.7.1975. Betr.-zeitung Aktuell 19.3.75.
1975 April Einführung des 16-Wagen-Zugbetriebes im Vorschnitt. Betr.-zeitung Aktuell 16.4.75.
1975 25.3.75 Hermann Wertschitzky, der 1. Richtmeister beim Bau unserer Förderbrücke und Mitglied des Einfahrstabes verstirbt in Chemnitz. Erinnerungen E. Werthschitzky.
1975 1.7.75 Im Tagebau wird das 4-Brigade-System eingeführt. Damit entfallen die kurzen Wechsel nach den Nacht-u. Mittelschichten. Die Springerbesatzungen fallen weg und werden in feste Schichten eingegliedert. Der Schichtplan ist auf Jahre angelegt, freie Tage nunmehr fest planbar. Betr.-zeitung Aktuell 1.7.75.
1975 Nach 15 Jahren Parallelbetrieb, etwa zu Mitte der 70’er Jahre geht der Tagebau Espenhain wieder zum Schwenkbetrieb über, der Drehpunkt liegt in Magdeborn-Geschwitz.
1975 31.12.75 Der Tagebau weist seine absolute Jahreshöchstleistung in der Kohleförderung aus: 16.100.000 t Braunkohle. Kurzchronik des GT Espenhain 1990.
1976 Nachdem Absetzer 1066, der vom 22.7.1966 Aufschlussabraum aus Peres in Espenhain verstürzte, auf die Pereser Innenkippe umgesetzt wurde, geht ERs 500, Bagger 302-37 auf Transport nach Zwenkau. Man sparte damit ein Öffnen der Pereser Abraumbandanlage während der Arbeitsphase. Wolfgang Märker, Borna.
1976 31.12.76 wurde im Abraumzugbetrieb die Jahreshöchstleistung von 13.400.000 m³ gefahren. Scheinwerfer, 14.5.81
1977 Das Rückhaltebecken Stöhna, geschüttet vom Absetzer 1066 ist fertiggestellt. Namensgeber war das 1956 devastierte Dorf Stöhna, auf dessen Flur das Becken liegt. Bei Hochwasser kann das Wasser der Pleiße hier auf 233 ha zurückgehalten werden. Das Gesamtspeichervolumen = Rückhaltevolumen beträgt 11.350.000 m³ Wasser. Dr. Frank Junge.
1977 23.6.77 Berlin Der Ministerrat der DDR beschliesst das Kohle-Chemie-Energie-Programm. ND 25.7.77.
1978 30.4.78 Die katholische Pfarrei Böhlen gibt ihre Gottesdienststation in Magdeborn im Anwesen der Familie Mühlberg/Göhren auf. Der Pfarrer Günter Förster bedankt sich in einem Schreiben des Pfarramtes bei Familie Mühlberg für die gemeinsame Zeit. Magdeborn Verlorene Heimat, Autorenkollektiv
1978 11.6.78 11:45 wird in der ev.-luth. Kirche zu Magdeborn die letzte kirchliche Trauung gefeiert. Pfarrer ist Dr. Richter. Magdeborn Verlorene Heimat, Autorenkollektiv
1978 25.7.78 Bagger 91-4 geht in GR, er wird dazu gedreht, quer zur Abbaurichtung. Der Reparaturplan sieht u. a. die Überholung der Vorschubkatze vor. GR-Plan NSSGP.
1978 14.8.78 Der Kirchenvorstand der ev.-luth. Kirchgemeinde zu Magdeborn beschliesst, den Entwidmungsgottesdienst der Kirche am 3.9.1978 zu halten. Geleitet von Superintendent Herrn Gersdorf, die Leitung des Kirchenchores wird Herr Kantor Heurich haben. Der Verschmelzungsvertrag der Kirchgemeinden Magdeborn und Störmthal mit Güldengossa ist unter dem 5.6.1978 vom Landeskirchenamt genehmigt. Magdeborn Verlorene Heimat, Autorenkollektiv
1978 27.8.78 Die letzte Taufe findet 11Uhr in der Kirche statt. Magdeborn Verlorene Heimat, Autorenkollektiv
1978 3.9.78 Magdeborn Entwidmung der Kirche zu Magdeborn. Den feierlichen Gottesdienst zur Entwidmung hält Pfarrer Dr. Claus Richter. Die Gemeinde war seit 1539 evangelisch-lutherisch. Aufzeichnungen zu Magdeborn, Angabe Gerald Riedel.
1978/1979 Über den Jahreswechsel kommt es zu einem dramatischen Wintereinbruch, die Temperaturen fallen innerhalb weniger Stunden unter -20°C. Starke Schneefälle kommen hinzu. Die Energieerzeugung im Land kommt quasi zum Erliegen. Mit hohem Aufwand „normalisiert“ sich die Lage nach 14 Tagen. Trotzdem müssen Tagebauleiter reihenweise zu Sonderrapporten nach Berlin. Winterschlacht in der DDR, MDR 2004.
1979 Juni/Juli Der Tagebau Espenhain wird Großtagebau, der Tagebauleiter Wolfgang Groß wird per 20.7. zum Direktor Großtagebau berufen. Information Wolfgang Groß.
1980 1.8.80 Magdeborn, 967 n.Chr. als Kastell Medeberu gegründet, hört auf zu existieren, wird vom Tagebau Espenhain überbaggert. Über die Devastierung wurden zwei Dokumentarfilme gedreht .Im abgebrochenem Ort übten Russen u. NVA Häuserkampf, es wurden 2 Spielfilme gedreht, einer mit dem treffenden Namen: „ Zünd’ an, es kommt die Feuerwehr‘‘. Dazu sah das Drehbuch vor, den Drehort, die Gaststätte Schiessgraben abzubrennen. u.a. Magdeborn Verlorene Heimat, Autorenkollektiv
Insgesamt wurden vom Tagebau Espenhain 14 Ortschaften überbaggert!
1980 1.10.80 Revier Halle/Leipzig tiefgreifender Wandel im Revier: alle Braunkohlentagebaue werden dem BKK Bitterfeld zugeordnet – ein schwarzer Tag in der Geschichte des mitteldeutschen Braunkohlenbergbaues. Am selben Tag wird das Werk Espenhain als VEB Braunkohleveredlung Espenhain dem Gaskombinat Schwarze Pumpe angeschlossen.
1981 14.5.81 Der Transport des Abraums und der Kohle im Zugbetrieb erfolgt auf 48 km beweglichen Gleis und 80 km stationärem Gleis (Normalspur). Scheinwerfer, 14.5.81
1981 4.6.81 Der erste Zug fährt über die neue Zufahrt – Gruna in den Vorschnitt. Scheinwerfer 1981.
1981 Am 4.7.1981 finden in unserem Tagebau die Baggerfahrermeisterschaften des BKW Borna statt. Ausgetragen wurden sie in den Kategorien Eimerkettenbagger/Raupenfahrwerk sowie Schaufelradbagger. Die Verantwortlichen wählten die Geräte ERs 700, Bagger 250 (16) im Unterflöz und der Problematik des Ausbringens des Zwischenmittels folgend den SRs 630/800, Bagger 1489- 53, Baggerfahrer Uwe Stengler. Es wurden hier Erkenntnisse zur besseren und effektiveren Gewinnung in den Tonbergen erwartet.
Unser Tagebau wurde in der Kategorie Schaufelradbagger durch Adolf Mikoleiczik, VS und Thomas Schmidt, ZM, vertreten. Geprüft wurde das Auffinden eines Fehlers am den Hubwerkbremsen, Baggern von 6 Abraumwagen auf Zeit und das Messen des Böschungswinkels. Sieger wurde ein Kollege aus dem Tagebau Witznitz, Eberhard Dietrich. Adolf Mikoleiczik belegte den 6. Platz und Thomas Schmidt den 2. Platz. Er wurde damit Bester jugendlicher Baggerfahrer.
In der Kategorie Eimerkettenbagger/Raupenfahrwerk waren gleichartige Aufgaben zu lösen, Klaus Freyer vertrat hier unseren Tagebau. Sieger wurde hier ebenfalls ein Witznitzer, Wolfgang Nerger. Die Witznitzer gewannen damit die Mannschaftswertung. Man muss festhalten, dass die Bedingungen am Bagger 1489 nicht ideal waren und so das Ergebnis unter besseren Bedingungen anders ausgefallen wäre.
1981 19.8.81 15:07 Uhr „ Mit der Sprengung der Kirche am 19.8.1978 fiel das letzte bis dahin bestehende Wahrzeichen Magdeborns für immer und besiegelte damit den Untergang unseres geliebten Heimatdorfes.“ Jürgen Reiher in Magdeborn Verlorene Heimat
Folgendes Inventar der Kirche zu Magdeborn ist erhalten geblieben und in andere evangelische Kirchen umgesetzt worden:
Kanzelkorb Auferstehungskirche in Leipzig-Möckern 3Stahlglocken Glockenturm der Pauluskirche in Leipzig-Grünau Altaraufsatz Kirche Chemnitz-Harthau Bänke Störmthal, Markleeberg-Großstädteln grüne Paramente Störmthal Taufbecken, Wetterfahne Störmthal Kirchturmuhr Mühle Audigast Orgel Martin-Lutherkirche Markleeberg-West Grabstein Herr von Kötzschwitz Leipzig-Grünau
1981 September Die sowjetischen Erdöllieferungen werden nochmals drastisch reduziert. Viele, auf Ölbasis errichtete Kraftwerke werden abgerissen oder auf Braunkohle umgerüstet. Winterschlacht in der DDR, MDR 2004.
1981 Oktober Auf einer Konferenz wird erstmals der Umbau der Abraumförderbrücke auf Einbaggerfahrweise erwähnt. An die Brücke soll ein Es 3750 angehängt werden. IBN soll beim Start der Umstellung des VS auf Bandbetrieb sein. Auch wird erwähnt, das ZM komplett auf Bandbetrieb umzustellen. Scheinwerfer 1981.
1981/1982 Mit dem Abwerfen von Längen der Strossen vor Markleeberg wurde Bagger 336 bereits in der Übergangsphase in das Abbaufeld Espenhain-Ost zur Restkohlefreilegung beim Auffahren auf den Sicherheitspfeiler vor Auenhain zum Mittelabraumdirektversturz eingesetzt, wobei knapp 1 Mio m³ Abraum bewegt wurden. Nach Freilegung entsprechend breiter Kohleböcke (20 bis 22m) erfolgte dann jeweils das Umsetzen in den UF-TS. Bernd- Stephan Tienz.
1982 Januar/Februar/März Die Fernverkehrsstraße F 95 wird überbaggert, der offizielle Termin für das Einschwenken in das Ostfeld des Tagebaues.
1983 12.4.83 Lauchhammer Die Auftragsbestätigung/ Produktionsfreigabe für den SRs 1000, Bagger 1547, Bau-Nr.624 wird erteilt, die Produktion im Werk Lauchhammer beginnt. Archiv LHW.
1983 Die Kumpel des Vorschnittes fahren die höchste Tagesleistung mit 40.860 m³, die Kumpel der Nachtschicht sind daran mit 15.220 m³ beteiligt. Scheinwerfer 1985.
1984 21.12.84 Beginn der Montage der Abraumbandanlage am Montageplatz Gruna. Scheinwerfer 1985.
1984 Jahr In Höhe der Ortschaft Güldengossa erreicht der Tagebau Espenhain eine Tiefe von 100 m bei einem NW-Einfallen der Flöze. VEREDSTAORT ESP.
1985 10.7.85 Der Sachstandsbericht Realisierung Umstellung Vorschnitt auf Bandförderung sieht die Montage des Absetzers 1115 mechanisch bei 60% und elektrisch bei 5%. Der Stand der E-Montage verzögert die Fertigstellung erheblich. Der Montagebeginn des BRs 1400, 821 soll nach dem 15.6.85 erfolgen. Sachstandsbericht Stand Realisierung Umstellung Vorschnitt auf Bandförderung, NSSGP
1985 03.08.85 Aus dem Oberflöz wird mit Bagger 555-5 die 500.Mio. t Kohle gefahren. Baggerfahrer in dieser Schicht Karl-Heinz Pfau aus Espenhain.
1985 5.9.85 In der Jahrestechnologie 1986 stehen die GR-Termine für die Geräte fest 1029 As 1120 6.1.-24.1.86 19 Tage
91 SRs 850 6.1.-24.1.86 19 Tage
544 Es 900 31.3.-25.4.86 26 Tage
17 AFB 26.5.-15.6.86 21 Tage
1256 Es 1120.2 26.5.-15.6.86 21 Tag
539 D 1400 25.5-15.6.86 21 Tage
630 D 1120 25.5.-15.6.86 21 Tage
336 ERs 710 8.9.-26.9.86 19 Tage
Die Jahrestechnologie sieht folgende Transporte vor:
Umsetzung des As 1029 auf die Kippenfront 993,Transport des As 993 auf die Kippe Zwenkau, Transport des Baggers 1256 im Tagebau zur AFB, Transport des Baggers 524 von der AFB zum Abstellplatz im Tagebau-Randschlauch vor Auenhain, Bagger 1489 vom Vorschnitt ins Zwischenmittel, Bagger 144 vom Zwischenmittel in den Bereich Tagesanlagen, Montageplatz Gruna (Übergabeplatz an Tagebau Witznitz zum Weitertransport in diesen Tagebau), Bagger 1547 vom Montageplatz in die Vorschnittstrosse. ZB 1986, Jahrestechnologie 86.
1985 30.9.85 Zu diesem Datum war die Aufnahme des Probebetriebes der Abraumbandanlage geplant. Scheinwerfer 1985.
1985 Die Abraumförderbrücke trägt zu dieser Zeit zwischen 46 und 50 m Abraum über der Kohle ab. Scheinwerfer 1985.
1985 1.11.85 Das BKW Borna gewährt der Fa. TAKRAF ab 1.12.1985 Baufreiheit für den Bagger 1547, d.h. der Montageplatz steht uneingeschränkt zur Verfügung, ebenso die Zufahrtsgleise 73, 74 u. 75. Die Stellungnahme von der Fa. TAKRAF steht noch aus. ZB 1983-89.
1985 2.11.85 Transportbeginn des Absetzers 1115 von ZMP Profen. Betriebszeitung 1985.
1985 7.11.85 SRs1200n+VR, Bagger, 1498-59 belud den letzten Abraumzug, danach Beginn Umrüstung auf Bandbetrieb. Bagger 1489- 53 wurde in den Vorschnitt transportiert. Bagger 1489-53 schnitt sich am SE bis auf die AE Bagger 630-18. Auf dieser AE erfolgte der Transport bis in den Drehpunkt. Dort schnitt sich das Gerät auf einer von Bagger 539-2 vorbereiteten Rampe auf die AE Bagger 1/Bagger 2. Von dort wiederum verbreiterte er die von Bagger 524-1 geschnittene Rampe zur oberen AE Vorschnitt. Betriebszeitung 1985 und Information Andreas Oberreich.
1985 16.11.85 Absetzer 1115 und Bagger 1256 überqueren die Pleiße bei Großdeuben und anschließend die Reichsbahnstrecke Leipzig-Altenburg. Scheinwerfer 1985.
1985 25.11.85 Die Abraumbandanlage Vorschnitt, Absetzer 1115 nehmen den Probebetrieb auf. Bagger 1489-53 baggert den ersten Abraum. Scheinwerfer 1985. Hier schließt sich ein Kreis, der Bagger 1489-53 war bereits 1966, bei der Inbetriebnahme des Vorschnittes das erste Gerät. Am 30.11. sind unter den Anfahrbedingungen 18.250 m³ über die Abraumbandanlage gegangen. Zum 1.12. stehen 13.800 m³, zum 2.12. 13.900 m³ in den Rapportbüchern. Scheinwerfer 1985.
1985 November Absetzer 1115 kostete 38.950.000 Mark, der Bandwagen 821 6.200.000 Mark. Akte Vollmechanisierter Tagebau.
1985 6.12.85 Die Abraumbandanlage wird dem Betreiber zum Regelbetrieb übergeben. An der rd. 8,8 km langen Anlage arbeiten 7 Antriebs- u. Umlenkstationen. An den 7 Bändern sind 30.000 Bandrollen verbaut. Scheinwerfer 1985.
1986 Jahr In der Jahrestechnologie 1986 wird festgelegt, die Kiesgewinnung des Vorschnittes mit einem in der Länge variablen Sondergleises, mit Zufahrt über Stw. 8 durchzuführen. Die notwendige selektive Gewinnung und Schüttung von Kies ist mit der ABA und dem Bandabsetzer 1115 nicht mehr zu gewährleisten. Der Absetzer müsste, wenn auf der Gewinnungsseite Kies ansteht aus seinem Schüttprofil zum Absetzen des Kieses jedes Mal verschwenkt werden. Das wäre leistungsmäßig nicht vertretbar. Auch im ZM sollen verwertbare Sande gewonnen werden. ZB 1986, Jahrestechnologie 86.
1986 1.1.86 Auf dem Montageplatz, Tagebau Espenhain, SO-Ecke der TA Gruna beginnt die Montage des SRs 1000, Bagger 1547. Archiv LHW.
1986 31.01.86 Absetzer I geht nach 45 Betriebsjahren und 17.400 Betriebstagen im Großtagebau außer Betrieb und wird auf die Umsetzung in den Tagebau Zwenkau vorbereitet.
1986 Februar Der Absetzer 1029-IV wird zur Kippe Absetzer 993-I transportiert und wird da als alleiniges Verkippungsgerät für den Espenhainer Zugabraum zum Einsatz kommen, bei einer Strossenlänge von max. 1600 m in Tiefschüttung. In der Modellrechnung zum Ostfeld ist die Rede vom Reserveabsetzer, der lediglich bis zu 20% des Zugabraumes bei Störungen und Reparaturen der ABA, Bandabsetzer und Grabenschöpfgerät zu bewältigen hat. Modellrechnung Ostfeld 1991. Absetzer 993-1 wird in den Tagebau Zwenkau umgesetzt. ZB 1986, Jahrestechnologie 86.
1986 6.6.86 Die Bergbehörde Borna genehmigt den Sonderbetriebsplan, Aufwältigung der Altstrecken 23, 58 u. 64 im Drehpunkt. Diese sollen als Querableiter zum Ableiten der Wässer Kippenstütze genutzt werden. Das Auffahren der Altstrecken erfolgte zwischen 1960 und 1964. Nach Einstellung der Streckenauffahrungen erfolgte der Versatz dieser Strecken mit tertiärem Feinsand aus dem Oberabraum sowie mit Feinkies aus dem Mittelabraum mittels Spülversatzverfahren „System Espenhain“. Über den Versatz führen die Strecken 50 u. 23 ca. 100 l/min u. Strecke 64 ca. 400 l/min, das über die noch vorhandenen versetzten Grenzstreckensysteme des Drehpunktbereiches anfällt. Die Strecken sollen wie folgt auf gewältigt werden: Str. 50/23 60 m, Str. 50 65 m, Str. 64 150 m, insgesamt fallen 275 m an. Die Durchführung und die spätere Unterhaltung der Strecken werden der Grubenwehr übertragen. ZB 1986, Jahrestechnologie 86.
1986 Die Technologen sehen den Bagger 1498-59 vom Strossenende her in einem Einsatzbereich von 1200 m arbeiten, Bagger 1489-53 arbeitet im vorderen Strossenbereich und schneidet, gekoppelt mit BW 821 die Stationen GBF 1 und 2 frei. Die gesamte Strossenlänge beträgt im Vorschnitt 2300 m, die durchschnittliche Stoßhöhe beträgt 13,5 m, im Maximum beträgt sie 23,8 m. Höhen größer 21 m sollen bis 1/8, bis zur Wiedereinführung des Zweiebenenbetriebes im Rampenbetrieb gewonnen werden. ZB 1986, Jahrestechnologie 86.
1986 August Es erfolgt die Umsetzung des Baggers 1489-53 ins Zwischenmittel, er hat im Jahr 1986 1.840.00 m³ an der ABA gebaggert. Der Bagger 144-21 wird aus dem ZM in den Bereich Gruna transportiert zur Übergabe Transport in den Tagebau Witznitz. In der Jahrestechnologie 1986 ist noch die Rede von einem zeitweiligen Einsatz. ZB 1986, Jahrestechnologie.
1986 September Transportbeginn des Baggers 144-21 nach Witznitz.
1986 Sommer Mit Abschluss der GR an der Abraumförderbrücke wird Es 1120.2, Bagger 1256 statt Es 1000, Bagger 529-1 an die Brücke gekoppelt und nimmt den Probebetrieb auf. Bagger 529-1 wird in den Randschlauch transportiert und abgestellt.
1986 30.10.86 Die Montage des Baggers 1547 ist abgeschlossen. Archiv LHW.
1986 1.11.86 bis 29.11.86 Die Erstinbetriebnahme am 1547 mit Funktionsproben erfolgt so wie der Transport zum Einsatzort, dem Vorschnitt. Archiv LHW.
1986 30.11.86 Bagger 1547 Beginn Probebetrieb. Archiv LHW.
1986 30.12.86 Bagger 1547 wird abgenommen und dem Betreiber übergeben. Archiv NSSGP.
1986 Dezember Der Förderbrückenverband arbeitet auf einer Strosse von durchschnittlich 2650 m bei einem Gesamtabtrag von durchschnittlich 46,6 m und bis zu 53 m, gefolgt vom Oberflöz, welches mit einem Förderanteil Kohle von 62 % der Hauptkohleschnitt ist. Im Zwischenmittel ist Bagger 91-4 über das Jahr 1986 weiter zu betreiben und hat zusammen mit Bagger 1489-53 einbaufähigen Boden für das Anschütten des Grabenbunkers und die Einschnittverkippung 36’er Niederfahrt bereit zu stellen. Der Hochschnittanteil von 11% des Unterflözes ist den ZM-Geräten zugeordnet, den Tiefschnittanteil von 27% der Gesamtförderung gewinnen die Bagger 250-16 und 336-58. Die mittlere Abbautiefe beträgt 4,8 m, maximal werden 8,7 m erreicht. Erschwerend ist die Flankenbaggerung an den Tonbergen. Generell ist der Unterflözschnitt zu dieser Zeit überdimensioniert. Die Einschnittverkippung an der 36’er Niederfahrt werden auch 1986 mit Mittelsanden, Vorschnittkies und Kulturboden fortgesetzt. Desweiteren erfolgt 1986 die Auffüllung des Liegenden im Bereich des späteren Grabenbunkers und dem Montageplatz des Grabenschöpfgerätes mit Boden aus dem Zwischenmittel. Hier werden 220.000 m³ veranschlagt, die über STW. 9 im Rückstoß eingefahren werden. Die Bandanlage des Bandabsetzers wird von 1200 m auf 1500 m verlängert, die Schütttiefe beträgt 22,9 m, maximal 40 m. In der Hochschüttung werden 1-2 m Kulturboden aufgebracht. Da Absetzer 1115 auf der Tiefschüttungsseite arbeitet, ergibt sich eine Rückbreite von 70 m, bei 970 m Versturzfortschritt werden 14 Rückzyklen notwendig. ZB 1986, Jahrestechnologie.
1987 Baubeginn des Grabenbunkers mit einem Fassungsvolumen von 4000 m³.
1987 23.5.87 Die AFB 17 fährt ihre höchste Tagesleistung, 148.500m³ Abraum.
1987 31.8.87 Direktor Zabinski informiert die Oberste Bergbehörde in Witznitz über die Festlegung des Generaldirektors zur zeitweiligen Umsetzung des Baggers 1547 nach Witznitz in den 2. AS und die Rückführung des Baggers 21 nach Espenhain. Als Transporttrasse soll dieselbe wie beim Hintransport des Baggers 21 genutzt werden.
1988 5.2.88 In der Darstellung der Entwicklung des BKW Borna hält man fest, dass das BKW innerhalb des BKK Bitterfeld 35% der Kohleförderung erbringt, im Republikmaßstab 13% der Gesamtförderung. Außerdem wird festgestellt, dass der Tagebau Espenhain unverändert eine Förderkapazität von 10 Millionen t Kohle /a hat. Zum Austausch der beiden Es 900 im Grubenbetrieb ist für 1992/93 der Ersatz durch jeweils einen Bagger Es 1200 eingeordnet. Schreiben aus Akten zur Entwicklung BKW u. Tagebau NSSGP.
1988 9.5.88 Das BKW Borna bittet in einem Schreiben an den Sachverständigen Dr. Fritzsche, Leipzig um ein Gutachten des Zustandes der beiden Oberflözgeräte, Bagger 3 u. 5 (544,555). Auf Grund der hohen Störquote soll in der Gerätebauliste der DDR 1991-1995 um Ersatz gebeten werden. […] Als Ersatzgeräte ist ein Es 1200 vorgesehen, der von GDW in der K-1-Stufe für den Tagebau Bärwalde, Ersatz für Es 1120.2-Köthen, an die AFB angearbeitet wurde. Der Einsatz des Es 1200 im Tagebau Bärwalde ist gestrichen, so dass nur noch ein Einsatz für den Tagebau Espenhain (Zugbetrieb) ansteht. Eine Weiterbearbeitung durch GDW erfolgt jedoch nur, wenn durch übergeordnete Dienststellen die unbedingte Notwendigkeit für den Tagebau Espenhain bestätigt wird […] Das Gutachten sollte bis Ende Mai vorliegen.
Das Gutachten wurde nicht angefertigt, da der Auftrag im Juni storniert wurde. Schreiben aus Akten zu den Geräten NSSGP.
1988 Zu all den Verzögerungen, die bei der Realisierung des Projektes Grabenbunker auftraten, stellen die Verantwortlichen zum vorhandenen Kippraum, Zugabraum Zwischenmittel fest: Am Absetzer 1029-IV ist nur noch bis 9/89 Kippraum vorhanden. Geht der Grabenbunker nicht in Betrieb, sind Investitionen für einen neuen Kippendrehpunkt des Zugabsetzers notwendig. Die unsichere Kippensituation beeinträchtigt den Vorschnitt und begünstigt damit ein Auflaufen der Abraumförderbrücke. Im Baufeld West ist der Kippraum maximal bis 1992 ausreichend. Bei Nichteinhaltung der Termine Grabenschöpfer macht sich eine Umrüstung von Bagger 529-1auf Grabenschöpfer von mindestens 5 Millionen Mark erforderlich. Standpunkt Realisierungsablauf Grabenbunker Esp. v. 21.7.88 NSSGP.
1988 16.10.88 Montagebeginn des G 1600, Bagger 1317 Akte Grabenbunker 88/89 NSSGP.
1988 28.12.88 Im technischen Betriebsplan für 1989 legt u.a. die Bergbehörde Borna fest, dass der freie Wasserstand im Brückenschlauch Markleeberg um mindestens 30 cm pro Monat, unter Einhaltung der zulässigen Sümpfgeschwindigkeit pro Tag abzusenken ist. Weiter fordert die Behörde das spätestens 4 Wochen vor Beginn der GR(E IV Maßnahme) an der AFB der Betriebsplannachtrag dazu vorgelegt wird. ZB 1986, Jahrestechnologie 86.
1989 15.2.89 Montageende des G1600, Bagger 1317 Akte Grabenbunker 88/89 NSSGP.
1989 30.3.89 Inbetriebnahme des Grabenschöpfers mit Bandanlage, die Ära des reinen Zugbetriebes im Mittelabraum im Großtagebau Espenhain ist damit Geschichte. Standpunkt Realisierungsablauf Grabenbunker Esp. v. 21.7.88 NSSGP.
1989 14.7.89 Betriebsdirektor Zabinski lässt mit Bezug auf die Verfügung der Bergbehörde zur Stahlbausanierung Bagger 91eine Arbeitsgruppe bilden die die grundsätzlichen Entscheidungen dazu vorbereiten und treffen soll. Dieser AG gehören an: Direktor für Produktion, Direktor Instandhaltung, Hauptingenieur, Direktor Großtagebau, Leiter Mechanik, Leiter Maschinentechnik und der Leiter Sicherheitsinspektion. Um die Einordnung der Sanierung in die GR 1990 zu ermöglichen, soll die ständige Kontrollfähigkeit durch Reinigungsmaßnahmen erzielt werden. ZB 1989 GT Espenhain, Bl. 505-507.
1989 12.8.89 In einem internen Schreiben verfügen die Verantwortlichen mit Bezug auf das Untersuchungsergebnis des Sachverständigen Jossa zum Zustand Stahlbau Baggeroberteil des Baggers 91, das Gerät planmäßig vor dem Wintereinbruch 1993/94 stillzusetzen. Das, falls bis dahin keine Stahlbausanierung stattgefunden hat. ZB 1989 GT Espenhain, Bl.507.
1989 Ende der 80’er Jahre werden im Werk Espenhain täglich 16.000 t Briketts gepresst, dafür wird Kohle aus den Tagebauen Espenhain, Witznitz und Zwenkau verarbeitet. Kerstin Kretschmer, 4. Montanhist. Kolloquium Borken, S.74.
1989 Ende der 1980’er Jahre, so Prof. Andreas Berkner, waren 140.000 Beschäftigte in der Braunkohlenindustrie tätig, bei einer Jahresförderung von etwa 300.000.000 t Rohbraunkohle. Die wurden zu ca. 45 % verstromt und zu 55 % veredelt, in Brikettfabriken, Schwelereien, Kokereien bzw. in regionalen Heizkraftwerken eingesetzt.
1989 9.11.89 Die Mauer fällt…
1989 war die DDR mit 320.000.000 t geförderter Braunkohle der größte Braunkohleförderer der Welt, 500 km² Boden waren abgebaggert, 23.000 Menschen umgesiedelt, nun avanciert der Energieträger Braunkohle zu einem unbedeutenden Energieträger. Jahrzehnte haben die Bergleute keine „Winterschlacht“ verloren gegeben. Mit den nun folgenden Veränderungen müssen sie ihre letzte „Schlacht“ verloren geben. Winterschlacht in der DDR MDR 2004.
Mit der gesellschaftlichen Wende deuten sich auch wenig später die wirtschaftlichen Veränderungen in der Braunkohlenindustrie an:
1990 12.4.90 Die Betriebszeitung Der Scheinwerfer verkündet:
Aus für Cospuden, welcher Tagebau ist der nächste?
1990 1.7.90 Bergmannstag Die Schnapsfabrik Altenburg liefert keinen akzisefreien Trinkbranntwein für Bergarbeiter mehr.
1990 22.7.90 Werk Espenhain – das Sterben beginnt, die Schwelerei I wird stillgelegt.
1989 20.8.89 Werk Espenhain Stilllegung der Schwefelgewinnung.
1990 27.8.90 Werk Espenhain Stilllegung Brikettfabrik II, Schwelerei II, Phenolgewinnung
1990 22.8.90 Abschluss des Stromvertrages zwischen DDR-Regierung, der Treuhandanstalt, den großen westdeutschen Unternehmen sowie 5 kleineren Unternehmen. Auf dieser Grundlage erfolgt am 12.12. 1990 die Gründung der Vereinigten Energiewerke AG (VEAG). In der VEAG werden im Februar 1991 die ostdeutschen Kraftwerke und das Verbundnetz zusammengefasst.
1990 27.8.90 Werk Espenhain Stilllegung Schwelerei II, der letzte von ehemals 30 Schwelöfen wird abgefahren.
1990 1.9.90 Werk Espenhain Stilllegung Brikettfabrik I.
1991 16.4.91 In einer Studie zur weiteren Tagebauentwicklung gehen die Verantwortlichen noch von 105.000.000 t abzubauender Kohle bis zum Schwenk an die F 95 aus. Mit dem sich anschließenden Feld Störmthal stünden nochmals 44.000.000 t Kohle zum Abbau an. Mit der bereits stillgelegten Karbochemie Espenhain und einer angenommenen Förderung von 7-8 Millionen t Kohle rechnet man mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2004 und ab 1996 mit einer Einstellung des Leistungsbetriebes im Vorschnitt, dem Übergang zur Ein-Bagger-Fahrweise, zur Kulturbodenwirtschaft. Die AFB soll in dieser Betrachtung nur noch unter der Woche laufen, wogegen das Zwischenmittel, wie seit den 1960’ern, der bestimmende Schnitt bleibt. Es wird erwogen den SRs 850, Bagger 91- 4 durch den im Vorschnitt freiwerdenden Bagger1547 zu ersetzen. Die Baggerstrossen verlängern sich bis 1996 um ca. 1 km und dann bis Auslauf nochmals um 300 m. Die Kippe schüttet einen Damm, über den dann der Vorschnittabraum in das ausgekohlte Ostfeld gelangen soll. Das Auskohlen des Feldes Störmthal stellte also in dieser Betrachtungsweise der Planung das Ende des Großtagebaues Espenhain dar. Erstellt wurde diese Studie von Dipl.-Ing.-Ök. Burghardt und Dipl-Ing. Rommel. Kurzdoku Ostfeld 1991.
Einer Zeichnung des Tagebaues Espenhain mit Feld Störmthal ist zu entnehmen, dass im Feld 267.000.000 t Kohle bei 1.638.000.000 m³ Abraum gewinnbar sind. Hinzu käme das Göselfeld mit 97.000.000 t Kohle bei 345.000.000 m³ Abraum.
Schauen wir zurück, das ursprünglich geplante Abbaufeld ging bis zur Linie Magdeborn – Zehmen. Ein Vielfaches dessen ist überbaggert worden, die angenommene Laufzeit von 20 Jahren ist um 39 Jahre übertroffen worden. Viele technische und technologische Maßnahmen mussten daher von engagierten Bergleuten zu jeweils ihrer Zeit entschieden und umgesetzt werden. Immer unter der alten Devise:
Bergbau ist nicht eines Mannes Ding
1992 Jahr SRs 850, Bagger 91-4 wird stillgelegt und im DP-Bereich abgestellt. Vorgesehen war diese Stilllegung erst mit Wintereinbruch 1993/94. Die erforderliche Reko in allen Bereichen erschien den Verantwortlichen zu teuer. U.a. war der Ringträger total verschlissen, Bagger 91-4 war 18.642 Tage in Betrieb. Für Bagger 91-4 wurde Bagger 1547 im ZM eingesetzt. Der Zustand des Ringträgers veranlasste die Verantwortlichen, den Bagger schon vorher ab einer Außentemperatur von + 4°C außer Betrieb zu nehmen.
1993 23.12.93 Die Realität sieht wieder einmal anders aus als alle Planungen, es erfolgt die Stilllegung des Vorschnittes mit SRs 1200+VR, Bagger 1498-59, der Einstieg in den Ausstieg. Quasi über Nacht, wie es so viele Tagebaue in dieser Zeit traf. Zu beschreiben mit dem alten Bergspruch:
Bergwerk steigt oder fällt über Nacht
1994 1.1.94 Die VEAG wird für 6 Milliarden DM an ein Konsortium verkauft. Preussen-Elektra, RWE und Bayernwerk halten 75%, die EBH, eine Holding mit BEWAG, VEW Badenwerk, EVS und HEW halten 25%.
1994 April Bagger 1256 wird, da er auf den Vorschnitt aufgelaufen ist, abgekoppelt und im vorderen Bereich des Tagebaues abgestellt.
1994 30.04.94 Die einst, bis zum 15. Dezember 1972, größte Förderbrücke der Welt, die AFB Espenhain wird von Prof. Bilkenroth mit dem Kommando „Lass ab vom Berg“ nach 59 Jahren offiziell endgültig angehalten. Am Tage ihrer Ausserbetriebnahme waren durch die Abraumförderbrücke Espenhain greifbare 3.500.000 t Kohle frei gelegt. Der Brückenfahrer Paul Reim hatte das Kommando der letzten Schicht. Die Ausserbetriebnahme fand etwa in Höhe Profil 3 statt.
In den 18.077 Tagen ihrer Betriebszeit förderte sie 1,2 Milliarden m³ Abraum, fuhr dazu 80.000 Kilometer in der Strosse, quasi 2 x um die Erde! Mit der Ausserbetriebnahme geht auch Bagger 539-2 a. B., er ist in Sachen Betriebszeit der Rekordhalter im Tagebau Espenhain, bei ihm stehen 19.891 Tage zu Buche.
Wenig später, etwa ab 10.5.94, wurde die Abraumförderbrücke auf Spitze, östliche Markscheide gefahren. Der Direktor des Tagebaues, Herr Fuß, veranlasste dabei die weitere Schüttung der Stützkippe etwa ab Profil 10 ostwärts. Er erreichte damit zum einen eine höhere Stabilität der Brückenkippe, die Bergleute waren etwas länger in Beschäftigung. Zum anderen wurde bei der Schaffung der neuen Generalneigung der Böschung enorm viel Planierarbeit eingespart. Es wurden ca. 300.000 m³ Abraum angeschüttet. Die ab 1995 in der Kippenrückgewinnung eingesetzten Geräte konnten durch die gewonnene Sicherheit auch die letzten Meter der Kippenrippen gewinnen und mussten keinen Sicherheitsabstand einhalten. Information Dietmar Fuß.
Direktor Fuß unterstrich damit seinen Ruf, ein ausgezeichneter Fachmann mit vorausschauendem Blick zu sein!
Die letzte aktive Brückenkippenfläche beträgt 98,2 ha.
1994 30.6.94 Einstellung Kohleförderung im OF mit den Geräten Es 900,Bagger 544-3 und 555-5. Bagger 544 war damit 19.625 Tage, Bagger 555 19.461 Tage in Betrieb.
1994 14.9.94 Einstellung der Abraumförderung im Zwischenmittel. Bagger 1489-53 war damit 10.388 Tage in Betrieb.
Insgesamt wurden im ZM + VS 500 Mio.m³ Abraum gefahren.
1994 16.9.94 Ausserbetriebnahme der Wagenputzkippe.
1994 Es erfolgt eine Vorratsbaggerung an Kulturboden, der über die ABA transportiert und am GBF 8 aufgehaldet wird. Die Rampen für die Gerätetransporte Kippenrückgewinnung werden angelegt.
1994 Die Betriebsfläche des Großtagebaues Espenhain beträgt 2100 ha.
1994 Im Tagebau beginnen die Demontagen der Geräte und Anlagen. Einer der ersten demontierten Bagger ist der Es 1000, Bagger 524, Bagger 1. Er wurde bereits 1986 im Randschlauch bei Auenhain abgestellt und auch da demontiert.
1995 Erfolgt die Demontage der ABA vom VS und die Montage auf dem Areal der Förderbrückenkippe, die Bagger 1498, 336 und BW 821 werden aus dem VS bzw. Grube zum Einsatz Kippenrückgewinnung transportiert.
1995 1.3.95 IBN Bagger 1498 auf der Hochschnitt-, Bagger 336 auf der Tiefschnittseite an der ABA. Begonnen wird mit der Anstützung des Brückenrandschlauches bei Markleeberg.
1995 31.3.95 Der letzte Kohle-Zug für das Kraftwerk Thierbach wird vom ERs 700, Bagger 250-16 gefahren.
1995 11.4.95 11 Uhr Werk Espenhain Stilllegung Kraftwerk I.
1995 28.4.95 Die vorläufig letzte Kohle aus dem UF wird vom Bagger 250-16 um 9:05 Uhr gebaggert. Die Kohle wird vom Lokfahrer der Doppeltraktion 4-1049/4-1136 mit den Kohlewagen 84-5845,84-5844, 84-5831, 84-5856, 84-5878, 84-5865, 84-5869, 84-5833, 84-5854, 84-5839 in das Kraftwerk I, Bunker I von Lokfahrer Reinhard Breitfeld gefahren. Gekippt wird am 30.4.1996 um 10:35 Uhr, Oberkipper Landgraf. Insgesamt ist nach Abbruch der Brückenhalden- u. Zwischenmittelgleise bis zu 1.220.000 t Kohle gewinnbar. Protokoll des Kippvorganges u. Zeichnung Proj. Baggerendböschungssystem
1995 Dezember Die restlichen noch anstehende Kohle im Unterflöz dürfen nach Einigung mit der MIBRAG gewonnen werden. Verhindert wurde der Abbau bis dato aus Wettbewerbsgründen.
1996 27.06.96 Letzer Kohle-Zug aus dem UF des Großtagebaues, gebaggert durch unseren Lehrkameraden Steiger Uwe Stengler, auf dem ERs 700,Bagger 250-16. Dieses Gerät war das einzige seiner Bauart.
Damit erfolgte praktisch die Stilllegung des Tagebaus und des Fahrdienstes nach 57 Jahren Kohleförderung, mit einer Gesamtleistung von 585 Millionen t Kohle. Diese Menge entspricht einem Kohlenzug von 943.272 Wagen mit 120.000 km Länge, der Zug reicht 3 x um den Äquator. Um diese Menge Kohle zu fördern bewegte der Fahrdienst des Tagebaues außerdem 556.463.000 m³ Zugabraum.
Der Großtagebau Espenhain nahm dafür 3972,6 ha Land in Anspruch.
Der Tagebau verfügt über eine strategische Reserve von mehr als 500 Millionen t Kohle. Das möglich abbaubare Feld geht über die vorgesehene Grenze aber hinaus.
Bis zu diesem Tag, dem 27.06.1996 wurde im Tagebau, seit Beginn der Holzmann-Arbeiten an 20.763 Tagen gebaggert.
1996 29.6.96 Ausserbetriebnahme der Braunkohlentrocknungsanlage im Werk Espenhain.
1996 30.6.96 Einstellung der Zugabsetzerkippe am As 1120, Absetzer 1029-IV, der an diesem Tag 12.677 Tage in Betrieb war.
1996 30.6.96 Werk Espenhain Silllegung Kraftwerk II.
1996 18.09.96 Beginn der Dammschüttung zwischen Markleeberg u. Störmthal durch den Kippen-Bandbetrieb.
1996 11.10.96 Durch den Regionalplanungsverband Westsachsen wird der Braunkohlenplan als Sanierungsplan Tagebau Espenhain durch Satzung festgestellt.
1996 Von 1996 bis 1999 führt das Bundesministerium für Bildung und Forschung eine Untersuchung in den Anrainergemeinden des Tagebaues Espenhain durch. Die Auswertung von 16.000 Fragebögen ergab u. a. dass der Arbeitsplatzverlust das größte Problem darstellt. Sigrun Kabisch, 4.Montanhistorisches Kolloquium Borken.
1997 Unterzeichnung des Wasserüberleitungsvertrages zur Flutung der stillgelegten Tagebaue durch die Geschäftsführer der MIBRAG und LMBV in Leipzig. Die technischen Details werden in einem Betriebsregime geregelt, welche veränderten Bedingungen angepasst werden kann. Dr. Peter Jolas(jun.) Nutzung von Sümpfungswasser zur Restseeflutung4.Montanhistorisches Kolloquium Borken.
1997 7.5.97 Am Strossenende erfolgt die Sprengung der Abraumförderbrücke. Viele ehemalige Espenhainer waren gekommen, um dieses Ereignis zu sehen.
1998 31.12.98 Abschluss der Dammschüttung der Auflage zur BAB 38. Es wurden 23 Millionen m³ Erdreich geschüttet.
1999 30.1.99 Stillsetzung des ERs 710, Bagger 336-58. Das Gerät ist technisch verschlissen und wird technologisch nicht mehr benötigt. Zur Problematik Einsatz Bagger 336 bei der Kippenrückgewinnung wäre zu sagen, dass das Gerät technologisch vor allem in der Aufschlussphase bis zur Einrichtung einer 2. Strosse mit Bandanlage für den Bagger 1547 erforderlich war. Bernd-Stephan Tienz
Der erste Bagger der Baureihe ERs 710 hat nach 31 Jahren Betriebszeit ausgedient,
1999 20.7.99 Beginn Flutung –Markleeberger See. Er wird Fläche von 252 ha einnehmen, 61 Millionen m³ Wasser fassen u.109 m über NN liegen.
1999 30.9.99 Das Kraftwerk Thierbach geht vom Netz.
2000 30.6.00 Bis dato wurden ca. 100 Mio. m³ Sümpfungswasser aus den Tagebauen Profen und Schleenhain nach Cospuden, Markleeberg und Witznitz übergeleitet. Das System lief mit einem Durchsatz von 42…45 m³/min (Profen) bzw. mit 18…26 m³/min (Schleenhain) stabil. Bis 2018 werden über dieses System etwa 630 Millionen m³ Sümpfungswasser in die Tagebauhohlformen des Südraumes Leipzig übergeleitet. Dr. Peter Jolas(jun.) Nutzung von Sümpfungswasser zur Restseeflutung,4.Montanhistorisches Kolloquium Borken.
.2001 Erwerb der VEAG durch HEW, seit 2000 Tochter von Vattenfall.
2001 31.05.01 Beendung Massenrückgewinnung im Tagebau und damit Ende des letzten Großgeräteeinsatzes bei Sanierungsmaßnahmen im mitteldeutschen Revier, SRs 1200n+VR, Bagger 1498, ERs 710, Bagger 336 sowie SRs 1000n, Bagger 1547 + A2s-B10000.110 Absetzer 1115 bewegten über 54 Mio. m³ Abraum um die Kippen bei Güldengossa und Störmthal zu gestalten und das Relief der künftigen Seen und den Auflagedamm der BAB 38 herzustellen. Dazu wurden etwa 34 Kilometer Böschungen saniert. Der Bagger 1498-59 war damit 11.474 Tage, Bagger 1547 4.932 Tage, Absetzer 1115 und Bandwagen 824 je 5.302 Tage im Einsatz.
Damit ist die 61-jährige Gewinnung mit Großgeräten im Tagebau Espenhain Geschichte. Im Tagebau wurde, seit Beginn der Baggerarbeiten durch die Fa. Holzmann, an 22.562 Tagen gebaggert. Der Tagebau erreichte Teufen zwischen 60 und 100 m, bei einem durchschnittlichen A:K von 3:1 über die gesamte Laufzeit.
Die Bergleute des Großtagebaues Espenhain haben in Tradition der Altvorderen der ASW-Gründerzeit 59 Jahre den Großtagebau betrieben und können mit Fug und Recht stolz auf ihre geleistete Arbeit sein.
Im gesamten Großraum Leipzig wurden ca. 20 Kubikkilometer Abraum bewegt und 85 Milliarden t Kohle gefördert.
Der Grundwasserabsenkungstrichter im Großraum Leipzig umfasste 700 km².
2002 September Verschmelzen der VEAG mit den Unternehmen der HEW, LAUBAG und BEWAG in neue Gesellschaft: Vattenfall Europe.
Der Strommarkt ist damit endgültig aufgeteilt, die alten ostdeutschen Unternehmungen sind nicht mehr!
2003 13.09.03 Beginn Flutung Störmthaler See – 733 ha. Er wird 117 m über NN liegen und 158.000.000 m³ Wasser fassen. Die Wasserzufuhr kommt ebenfalls aus den aktiven Tagebauen der MIBRAG. Ohne diese Fremdflutung würde der Wasseranstieg bis weit in die zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts dauern.
2006 01.03.06 Baubeginn der beweglichen Brücke zwischen Markleeberger- u. Störmthaler See.
2006 1.11.06 älfte des Jahrhunderts dauern
Als letzte im Betrieb stehende Einheit der ASW, wird die Schaltwarte der Kraftwerke des Braunkohlenwerkes Espenhain am 1.November 2006 als Knotenpunkt im mitteldeutschen 110-KV-Netz abgeschaltet…
2010 28.5.2010 Erster Spatenstich zum Bau des Bergbau-Technik-Parkes.
2010 24.11.10 Im Störmthaler See ist an ungefähr des alten Standortes der Magdeborner Kirche, die schwimmende Kirche VINETA verankert worden. Sie ist dem Kirchturm der Magdeborner Kirche nachempfunden und soll an alle, vom Tagebau Espenhain überbaggerten Ortschaften erinnern.
2013 16.2.13 Der SRs 1000n, Bagger 1547 ist heute 6.888 Tage und der A2Rs-B10.000.110, Absetzer 1115 7.265 Tage alt. Beide Geräte stehen im BTP Großpösna.
Der Absetzer 1115 sollte ursprünglich im Tagebau Vereinigtes Schleenhain, Baufeld Peres eingesetzt werden. Da dort ein zusätzlicher Abraumschnitt notwendig wird.
Auch für den 1547 war ursprünglich ein weiterführender Einsatz angedacht.
2013 Der Markkleeberger See umfasst eine Seefläche von 249 ha und hat ein Seevolumen von 61 Mio. m³. Die Länge der Uferlinie beträgt 10,0 km, die maximale Tiefe: 62,0 m, die Höhe des Wasserspiegels 113,0 m NHN. Damit erreicht die Seenfläche im Tagebaugelände 982 ha. Im Raum Mitteldeutschland wird mit der Sanierung von Bergbauflächen, hauptsächlich von Tagebauen eine Seenfläche von 28,000 ha geschaffen. Damit erhöht sich die Seefläche Deutschlands um ein Fünftel.
Ehre allen Bergleuten des
Tagebaues Espenhain
Glück Auf
Thomas Schmidt
Waldheim/Sa
Alle Daten wurden sorgfältig recherchiert, es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben, da auf Grund der Kriegsereignisse viele Daten und Unterlagen verloren gegangen sind, desgleichen zur Wendezeit. Einige Berichte von Zeitzeugen geben zu selben Ereignissen unterschiedliche Werte und Angaben bzw. Eindrücke wieder. Beispiel hierfür, der Beginn der Förderung aus dem Oberflöz.
Angegebene Orte, Zahlenangaben, Betriebszeiten der Großgeräte und Fördermengen können abweichen, da auch hier z. T. unterschiedliche Angaben existieren.
Diese Dokumentation wird ständig erweitert, zur Klärung der tatsächlichen Ereignisse wird weitere Recherchearbeit vonnöten sein.
Anhang:
Berufliche Werdegänge langjähriger Espenhainer Ingenieure und Leiter, Geräte, Aufstellung beteiligter Firmen und mehr.
Firmen die am Aufbau des Braunkohlen-u.Großkraftwerkes Espenhain beteiligt waren bzw.Angebote abgegeben haben
-soweit aus verfügbaren Unterlagen ersichtlich-
Holzmann AG Frankfurt/Main Aufschlussarbeiten
Mitteldeutsche Stahlwerke Lauchhammer, Gröditz Abraumförderbrücke,
Rückmaschinen Brückenbagger
LMG- Lübecker Maschinenbaugesellschaft Schaufelradbagger Nr.4, Absetzer I u. II
Krupp-Baggerbau Eimerkettenbagger 2, 3 u. 5
Umbau AFB/Anhängen
der Bagger 1944/45
Maschinenfabrik Magdeburg-Buckau Eimerkettenbagger 1, 16, 58
AEG Elektr. Ausrüstungen,
SSW Elektr. Ausrüstungen
Mitteldeutsches Beton-u. Kunststoffwerk Betongewichte
Magdeburg-Buckau für Bagger
ELWA GmbH München Elektr. Wagenheizung 1940
Julius Pinsch Berlin Elektr. Wagenheizung 1942
Conti Hannover Bänder Bagger, Absetzer
Clouth Köln Bänder Bagger
Künneth & Knöchel Magdeburg Bänder Bagger
Siemens-Halske Berlin Elektr. Ausrüstungen
Siemens-Schuckert E-Loks
Siemens-Henschel Berlin E-Loks
Thyssen Eisen-u. Stahl Berlin Stahl, Eisen, Blech - Aktiengesellschaft
Vereinigte Oberschlesische Gleiwitz Stahl, Eisen Hüttenwerke A.-G.
Fa. Archimedes Schles./Sächs. Breslau Schrauben Schraubenfabriken
Fa. Hoesch Dortmund Eisen
DEMAG Duisburg Aufzüge, Krane
Firma Hermann Frenkel Mölkau b. Leipzig Farben
Kugellagerfabriken A.-G. Schweinfurt Kugeln, Kugellager
Hanomag Hannover Raupen
Kaelble Backnang Raupen
Menck Hamburg-Altona Löffelbagger
Fa. Holzmann AG Frankfurt/Main Aufschlussarbeiten
Fa. Hermann Findeisen Chemnitz Krane, Aufzüge-AFB/Werk
Fa. Rathjens, Tiefbau Naumburg/Saale Fundamente-AFB, Kohleverb.-b.
Fa. Karl Geitmann Nachfolger Leipzig Kohleverbindungsbahn
Fa. Carl Fetzer Zwenkau Ansähen der Böschung der
Verbindungsbahn
Hering Aktiengesellschaft Nürnberg Kompressoranlagen KW
Fa. Karl Striegler, Tiefbau Frohburg Vorflut zur Gösel
Fa. Hahnemann Chemnitz E- u. Umformerhaus AFB
Fa. Th. Wuppermann Leverkusen Ritzelwellen Antriebe AFB
Fa. Beck&Henkel Kassel
Fa. Hackländer Kassel Ölpumpen AFB
Fa. Neidig&Söhne Mannheim AFB
Fa. Oswald Chemnitz AFB
Fa. C. Bauer Wuppertal-Cronnburg AFB
Fa. Vogel und Scheumann Hagen AFB
Fa. J. M. Lehmann Masch.-fabrik Dresden Teerverarbeitung
Fa. Gebr. Weissbach Chemnitz Teerverarbeitung
Kohlescheidungsgesellschaft MBH Berlin-Stuttgart Schwelereien
Dampfkesselfabrik, Feinwaagen
Fa. Wilke-Werke AG Rohre Tanklager
Masch.-Bau AG BALCKE Bochum Gegenstromkühler
Wilhelm Ortmann Dortmund Ölaufbewahr.-Zapfanlage
Fa. Paul Kahle Düsseldorf Rohrleit. Zwischentanklager
Fa. Paul Guttsche Crimmitschau Teerverarbeitung
Fa. Arthur Habermann Bochum Elektrospillanlage
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