Stand: 04.06.2014 10:07 Uhr
Eddy Kante und Udo Lindenberg suchen Kompromiss
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Einigen sich Ex-Leibwächter Kante und Lindenberg außergerichtlich?
Im Streit zwischen Rockmusiker Udo Lindenberg und seinem früheren Leibwächter Eddy Kante um Gehaltszahlungen suchen beide Parteien offenbar nach einer außergerichtlichen Lösung. Ein ursprünglich für Mittwoch vor dem Hamburger Arbeitsgericht anberaumter weiterer Verhandlungstermin wurde durch den Vorsitzenden Richter auf Antrag der Parteien aufgehoben. Diese befänden sich in Vergleichsgesprächen, teilte das Gericht am Mittwochmorgen mit. Ein neuer Termin werde erst anberaumt, wenn eine der Parteien dies beantrage.
Klage auf mehr als 563.000 Euro
Der 54-jährige Kante - der eigentlich Frank Schröder heißt - war bis 2013 Bodyguard des 68-jährigen Lindenberg. Er hat den Musiker auf die Zahlung von mehr als 563.000 Euro verklagt. Jahrelang habe Lindenberg ihn wie einen Arbeitnehmer behandelt, aber nicht wie einen bezahlt, behauptet er. In früheren Medienberichten hieß es, Kante habe angegeben, bis zu 16 Stunden am Tag für den Musiker gearbeitet zu haben, dafür aber nur bis zu etwa 1.800 Euro pro Monat erhalten zu haben.
Bei einem ersten Verhandlungstermin hatte der Richter dem Kläger keine großen Hoffnungen auf einen Erfolg seiner Klage gemacht und einen Vergleich vorgeschlagen.
Udo Lindenberg: Eine Karriere in Bildern
Egal ob "Sonderzug nach Pankow", "Cello", "Mein Ding" oder "Reeperbahn 2011" - Udo Lindenbergs Lieder sind genau wie er: unverwechselbar.
Mehr als 40 Alben hat Lindenberg bisher herausgebracht. Mit dem dritten, "Alles klar auf der Andrea Doria", gelingt ihm 1973 der musikalische Durchbruch. Damals trägt der Wahlhamburger weder Hut noch Sonnenbrille und wohnt noch nicht im Hotel Atlantic.
Seine legendäre Tournee "Rock Revue '79" inszeniert Theaterregisseur Peter Zadek, mit dem er ein Jahr zuvor auf der Jubiläumsparty zum fünfjährigen Bestehen des Panikorchesters plaudert.
Die Megashow - eine Mischung aus Rock, Theater, Glanz und Glamour - dauert drei Stunden. 50 Akteure wirken vor und hinter den Kulissen mit.
In der DDR ist Lindenberg, hier 1977 vor der "Neuen Wache" in Ost-Berlin, privat häufig zu Gast. Um eine Auftrittsgenehmigung bemüht er sich aber jahrelang vergeblich. Er gilt im Osten als "Klassenfeind".
25. Oktober 1983 in Ost-Berlin: Es ist geschafft! Beim Konzert "Frieden für die Welt" tritt Lindenberg erstmals in der DDR auf. Mit dabei ist der US-Star Harry Belafonte. Gemeinsam mit FDJ-Chef Egon Krenz und Belafontes Frau trinken sie Kaffee.
Trotzdem geht sein politisches Engagement weiter: Im Juni 1987 schickt Lindenberg SED-Generalsekretär Erich Honecker einen offenen Brief und eine Lederjacke.
Im September desselben Jahres überreicht der Musiker Erich Honecker in Wuppertal eine Gitarre mit der Aufschrift: "Gitarren statt Knarren". Doch erst nach der Wende darf Lindenberg Anfang 1990 das erste Mal durch die DDR touren.
Seit den 90er-Jahren arbeitet er zunehmend als Maler ...
... bevorzugt erstellt er "Likörelle" - die Werke entstehen mit Hilfe von Eierlikör, Blue Curaçao und anderen alkoholischen Getränken.
2008 spielt Musik wieder die Hauptrolle in Udos Leben. Sein Album "Stark wie Zwei" beamt ihn an die Spitze der Charts. Als Astronaut präsentiert er sich auf seiner gleichnamigen Tournee ...
... und wird 2009 mit dem Echo als "Bester Nationaler Künstler" ausgezeichnet. 17 Jahre zuvor hatte er den renommierten Musikpreis bereits für sein Lebenswerk bekommen. Vielleicht etwas zu früh?
Im Mai 2010 unternimmt er mit 2.000 Fans eine Kreuzfahrt nach England. Er sorgt zusammen mit Nina Hagen und Jan Delay für die musikalische Unterhaltung an Bord. Lindenberg und Delay sind gute Freunde, haben die Duette "Im Arsch" und "Ganz anders" aufgenommen.
Ebenfalls im Jahr 2010 wird Lindenberg im Hamburger Panoptikum mit einer Wachsfigur geehrt. An das Original kommt natürlich niemand ran, aber der Wachs-Udo sieht dem echten Panikrocker ziemlich ähnlich.
Im Januar 2011 feiert das Lindenberg-Musical "Hinterm Horizont" in Berlin Premiere. Der Rockstar selbst fährt mit einem goldenen Trabi im Theater am Potsdamer Platz vor.
Auszeichnungen hat Lindenberg schon viele bekommen wie beispielsweise 2010 den "Bambi" für sein Lebenswerk. "Ich sehe das mal als Ansporn, denn hinterm Lebenswerk gehts weiter", lautet sein Kommentar dazu.
Deshalb macht er auch mit Mitte 60 mit Vollgas weiter. Im Juni 2011 gibt er ein "MTV Unplugged"-Konzert in Hamburg. Es kommt als DVD und CD auf den Markt und wird ein Riesenerfolg, ...
... im März 2012 wird er für die DVD-Produktion "MTV Unplugged - Live aus dem Hotel Atlantic" mit einen Echo ausgezeichnet. Daneben ist er Sieger in der Kategorie "Bester Künstler Rock/Pop National".
Das Jahr 2012 war für Udo Lindenberg sicher das bisher erfolgreichste. Seine "Ich mach mein Ding"-Tour schlägt ein wie eine Bombe. Die gleichnamige Konzert-DVD stellte er im März 2013 in Hamburg vor.
Die Rocklegende ist der einzige Star, der auf der Reeperbahn mit einem eigenen Stern geehrt wird. Mit Hamburgs sündiger Meile fühlt sich Lindenberg eng verbunden, denn auf St. Pauli fing für ihn als Schlagzeuger alles an.