Die Grabstätten des Gartenfriedhofs

Die Grabstätten des Gartenfriedhofs

 

 

1

Ernst August Rumann

(1745 – 1827)

Geheimrat und Justizminister

 

Doppelplatte

 

 

2

Rudolph Philipp Wilhelm Rumann

(1784 – 1857)

Stadtdirektor

von 1824 bis 1839; er setzte zahlreiche Neuerungen für Hannover durch (u. a. Gasbeleuchtung, verschiedene Schulen und Krankenhäuser). Nach seinem Protest gegen die Aufhebung des Staatsgrundgesetzes durch König Ernst August, wurde er 1839 suspendiert.

 

Grabplatte

 

 

3

Christian Philipp Iffland

(1750 -1835)

Bürgermeister

Während der französischen Besatzung bewahrte er die Eilenriede vor der Abholzung durch die Franzosen.

 

Sarkophag

 

 

4

Dr. Johann Philipp Conrad Falcke

(1724 – 1805)

Kanzleidirektor und

Dr. Ernst Friedrich Hector Falcke

(1751 – 1809)

Geheimer Justizrat, Ältester Konsistorialrat und Bürgermeister in Hannover

 

Grabplatte

 

 

5

August Ulrich von Hardenberg

(1709 – 1778)

Geheimrat

 

Grabplatte mit Inschrift und Urne

 

 

6

Dr. Georg Friedrich Grotefend

(1775 – 1853)

Direktor des Ratsgymnasiums, Schulrat, Ehrenbürger Hannovers;

er entzifferte 1802 die altpersische Keilschrift

 

Grabkreuz aus Eisen mit Reliefbild eines Engels mit Kreuz

 

 

7

Ludewig Johann Georg Mejer

(1737 – 1802)

Hofrat;

er gehörte einem Kreis von bekannten und hochgebildeten Persönlichkeiten an, die die sogenannten „Goldenen Tage“ von Hannover repräsentierten, darunter Hölty, Knigge, Zimmermann, Boje.

 

Steinblock auf hoher Sockelplatte

 

 

8

Ludewig Friedrich von Beulwitz

(1726 – 1796) und

Magdalene Sophie Friderique von Belwitz, geb. von Kipe

(1740 – 1801)

 

Mächtiger Quader mit Urne

Grabsymbole: Tränenkrüglein mit Schlange

 

 

9

Claus von der Decken

(1742 – 1826)

Königlicher Staats- und Kabinettsminister und

Wilhelmine Charlotte Dorothea Juliane Sophie von der Decke,

geb. von Hanstein

(1757 – 1798)

 

Mächtiger Grabstein mit verziertem Giebelaufsatz und zwei Nischen

 

 

10

D. Johann Benjamin Koppe

(1750 – 1791)

Königlicher Hofprediger und Konsistorialrat

 

Grabstein auf hohem Sockel,

Grabsymbole: Tränenkrüglein mit Schmetterling

 

 

11

Heinrich Andreas Jakob Lutz

(1728 – 1794)

Hofzimmermeister

Als solcher am Bau der Gartenkirche beteiligt. Sein aus einem Obelisken bestehendes Grabmal wird im Volksmund als „Menschfressergrab“ bezeichnet, da die schmalen Seitenflächen die folgende Schreibweise des Namens erforderlich machten:

Andre – as – Jacob

 

Obelisk auf trommelartigem Postament mit wissenschaftlichen Emblemen: Bücher, Fernrohr, Globus, Säulenstück u.a.

 

 

12

Johann Christoph Salfeld

(1750 – 1829)

Prediger an der Neustädter und der Schlosskirche seit 1792 Abt zu Loccum, wo er während der französischen Besatzung die Auflösung des Klosters abwenden konnte; mit Koppe (10) arbeitete er am Hannoverschen Katechismus.

 

Grabplatte

 

 

13

Heinrich Philipp Sextro

(1746 – 1838)

Professor und Abt in Helmstedt, Konsistorialrat, Hofprediger, Generalsuperintendent, Mitbegründer des Predigerseminars Hannover und einer Bildungsanstalt für Blinde

 

Grabmal in Form eines Portals

 

 

14

Carl Klop

(1805 – 1840)

Pastor an der Gartenkirche von 1839 bis 1840; das Grabmal wurde durch die Loge von der Zeder gesetzt.

 

Dreiseitiger Obelisk mit Emblemen:

Bibel, Zirkel, Winkelmaß

 

 

15

Carl Rudolph August Graf von Kielmansegge

(1731 – 1810)

Königlicher und Kurfürstlich Hannöverscher Minister und Kammerpräsident

 

Sarkophag, getragen von vier Sphinxen

 

 

16

Ida Arenhold

(1795 – 1863)

Mitglied des Frauenvereins für Armen- und Krankenpflege und als solche 1843 Mitbegründerin des Friederikenstifts

 

Steinkreuz

 

 

17

Johann Daniel Ramberg

(1733 – 1820)

Königlicher Hofrat;

Von ihm stammt der Entwurf für den Leipnitz-Tempel im Georgengarten

 

Obeliskenstumpf auf hohem Sockel, mit Emblemen: u.a. Papierrolle, Notenrolle, Leier und Zirkel

 

 

18

Johann Heinrich Ramberg

(1763 – 1840)

Hofmaler

Er schuf das im Krieg zerstörte Vorhangsbild des Opernhauses

 

Grabstein, Karnz

 

 

19

Heinrich Tramm

(1819 – 1861)

Hofbaumeister;

Architekt des Welfenschlosses und des Henriettenstifts. Nach seinem Sohn, der Stadtdirektor war, ist der Trammplatz benannt.

 

Grabbett mit zwei Tafeln

 

 

20

Heinrich Bernhard Röhrs

(1776 – 1835)

Kaufmann und Senator;

An diesem Grabmal fällt ein als Naturdenkmal geschützter Ahorn auf, der sich waagerecht durch mehrere Eisengitterstäbe schlängelt, bevor er nach oben wächst.

 

Standmal mit Reliefbild des Verstorbenen, Grabstelle mit Ziergitter umgeben

 

 

21

Caroline Herschel

(1750 – 1848)

Astronomin;

Eine der ersten wissenschaftlich tätigen Frauen, entdeckte acht Kometen; Schwester und Assistentin des berühmten Astronomen Wilhelm Herschel.

 

Grabplatte

 

 

22

Dr. Johann Anton Lammersdorff

(1758 – 1822)

Mediziner;

Unterstützte seinen Vater bei der Leitung des Acchuchir-Hospitals (später Landesfrauenklinik) und schuf ein gläsernes Gebärmuttermodell mit Lederpuppe zur Demonstration; ab 1803 Hofarzt

 

Säule mit Urne, aus einer Schale lodernde Flamme und Schlange

 

 

23

Friedrich Wilhelm Christian von Dachenhausen

(1791 – 1855)

Gründer und Vizepräsident des Gewerbevereins für das Königreich  Hannover (1834); er veranstaltete 1835 die erste Gewerbeausstellung.

 

Pyramidenstumpf auf zweistufigem Sockel,

Grabsymbole: Tränenkrüglein und Ring

 

 

24

Christoph Ludwig Albrecht Patje

(1748 – 1817)

Präsident der Regierungskommission während der französischen Besetzung; verhalf 1809 dem „Schwarzen Herzog“ zur Flucht.

 

Dreiteilige Grabplatte

 

 

25

Ludwig Albrecht Friedrich Wilhelm Gottfried von Werlhof

(1778 – 1857)

 

Grabstein mit Bronzebildnis und Grabplatte

 

 

26

D. Ernst August von Werlhof

(1778 – 1857)

Geheimrat und Gerichtsdirektor

 

Steinblock mit Urne

 

 

27

Friedrich Krancke

(1782 – 1852)

Lehrer der Stadttöchterschule und Verfasser der ersten Rechenbücher für den Schulunterricht; Das Grabmal trägt eine Widmungsinschrift seiner Schülerinnen:

„Ruht sanft nun hier, im Tod vereint

Viel Kindesliebe Still beweint,

Und vielen noch ein Segen.

Wir ziehen euch nach im Erdenlauf

Zum Himmelsfrieden dort hinauf,

Dem Wiedersehn entgegen.“

Der Überlieferung nach hatte er selbst für seinen Grabstein folgende Worte vorgesehen:

„Des Rechnens müde lieg’ ich jetzt im Grabe

und werde in die Brüche gehen;

wenn ich mich nicht verrechnet habe,

dann wird’ ich dereinst auferstehen!“

 

Standmal in neogotischem Stil mit Bronzereliefbild des Verstorbenen

 

 

28

Georg Wilding

(1790 – 1841)

Fürst von Butera Radali,

Königlich Neapolitanischer Gesandter in Petersburg;

der Sohn eines Hauptmanns aus Ülzen war 1808 – 1814 in Sizilien in militärischen Diensten und heiratete dort die 22 Jahre ältere Tochter des Fürsten von Butera;

danach übernahm er diplomatische Tätigkeit; zweite Ehe mit der Fürstin Schakowski.

 

Marmorsarkophag mit Relief, u.a. zwei Engel

Grabsymbole: Stundenglas, Fackel und Rose, links und rechts betende Engel

 

 

29

Charlotte Sophie Henriette Kestner

(1753 – 1828)

Charlotte, geb. Buff, Goethes Jugendfreundin aus Wetzlar, wurde in seinem Werk „Die Leiden des jungen Werther“ verewigt. Charlottes Sohn August und ihr Enkel Hermann Kestner, trugen mit ihrer reichen Kunstsammlung maßgeblich zur Gründung des heutigen Kestner-Museums bei. Der Entwurf für diese bedeutendste Grabstätte des Gartenfriedhofs stammt von Laves. Der 1864 verstorbene und vorübergehend gleichfalls auf dem Gartenfriedhof beigesetzte G. L. F. Laves war mit einer Enkelin Charlottes verheiratet.

 

Großer Sandsteinquader mit Inschriftfeldern auf allen Seiten und einer Bekrönung aus Akanthusblättern und Palmetten

 

 

30

Georg Ludwig Compert

(1797 – 1859)

Landesbaumeister

 

Grabmal aus zwei Sandsteinpfeilern, früher durch ein Gitter verbunden,

Grabsymbol: Schmetterling

 

 

31

Christian Ludwig August von Arnsswaldt

(1733 – 1815)

Staats- und Kabinettsminister, Konsistorialpräsident

 

Steinblock mit Urne

 

 

32

Henriette Juliane Caroline von Rüling

(1756 – 1782)

Dieses Grab der früh an Schwindsucht verstorbenen Ehefrau eines hannoverschen Regierungssekretärs gehört zu den sogenannten „geöffneten“ Gräbern, die besonders im 19. Jahrhundert eine Kuriosität und Anlaß für etliche Schauergeschichten waren. Der Sockel des Grabsteins trägt die Inschrift: „Dieses auf ewig erkaufte Begräbnis darf nie geöffnet werden.“ Aber eine zwischen Sockel und Stein gewachsene Birke hat den zementschweren Stein angehoben und auf diese Weise das Grab „geöffnet.

 

Grabstein mit Grabsymbolik: von Bahrtuch umhüllte Fackel, Tränenkrüglein, Schmetterling

 

 

33

Georg Charlotte von Hinüber

(1764 – 1828)

Kabinettsrat, Oberpostdirektor, Königlicher Archivar

 

Grabplatte

 

 

34

Eberhard Ludewig Reichsfreiherr von Gemmingen-Hornburg

(1719 – 1782)

Königlicher Geheimrat und Staatsminister unter Georg III.

 

Grabplatte mit Wappen, zerbrochen, Gitter nicht mehr vorhanden

 

 

35

Georg Wilhelm Ebell

(1696 – 1770)

Abt zu Loccum, Landrat des Fürstentums Calenberg;

Er bewirkte 1750 die Gründung der „Brand-Assecuration-Sozietät

 

Eingemauerte Grabplatte in der Gartenkirche

 

 

36

Dr. Ernst Anton Heiliger

(1729 – 1803)

Hofrat, Anwalt, Bürgermeister der Altstadt; erwarb sich während der Besatzung Hannovers durch die Franzosen große Verdienste und unterstützte in dieser Zeit seinen Schwager, Bürgermeister Grupen; er veranlasste die Fassung einer Schwefelquelle in der Eilenriede, die nach ihm Heiliger-Brunnen heißt.

 

Bronze-Epitaph an der Südseite der Gartenkirche mit Emblem: Waage