Landkreis Altötting
Wappen | Deutschlandkarte |
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48.2112.71Koordinaten: 48° 13′ N, 12° 43′ O | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberbayern |
Verwaltungssitz: | Altötting |
Fläche: | 569,41 km² |
Einwohner: | 106.515 (31. Dez. 2012)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 187 Einwohner je km² |
Kfz-Kennzeichen: | AÖ |
Kreisschlüssel: | 09 1 71 |
NUTS: | DE214 |
Kreisgliederung: | 24 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Bahnhofstr. 38 84503 Altötting |
Webpräsenz: | |
Landrat: | Erwin Schneider (CSU) |
Lage des Landkreises Altötting in Bayern | |
Der Landkreis Altötting liegt im bayerischen Regierungsbezirk Oberbayern.
Inhaltsverzeichnis
Geographie[Bearbeiten]
Lage[Bearbeiten]
Das Gebiet des Landkreises Altötting kann in drei verschiedene Landschaftsräume eingeteilt werden. Im Norden, oberhalb der Inn-Niederung dehnt sich das tertiäre Isar-Inn-Hügelland aus. Daran schließt sich das Inntal mit einer durchschnittlichen Breite von 10 km an. Im Süden die Moränen-Hügel und die Hochterrassenfelder der Alzplatte mit Anfängen des Voralpenlandes.
Die höchste Erhebung des Landkreises ist bei Tyrlaching (544 m ü. NN), der tiefste Punkt am Innspitz bei Haiming (346 m ü. NN).[2]
Nachbarkreise[Bearbeiten]
Der Landkreis grenzt gegen den Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Rottal-Inn, Mühldorf am Inn und Traunstein. Im Südosten grenzt er an Österreich.
Geschichte[Bearbeiten]
Landgericht[Bearbeiten]
Auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Altötting entstand 1803 das Landgericht Burghausen und 1810 das Landgericht Altötting. Beide gehörten ab 1817 zum Unterdonaukreis (Hauptstadt Passau). Im Zuge der 1837 vollzogenen Umbenennung der damaligen Kreise Bayerns in die heute noch gültigen Regierungsbezirke, kam es zu der Gebietsveränderung zwischen dem Isar- und Unterdonaukreis bzw. Ober- und Niederbayern, die den Altöttinger Raum zu Oberbayern brachte.
Bezirksamt[Bearbeiten]
Das Bezirksamt Altötting wurde im Jahr 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Altötting und Burghausen neu gebildet.[3]
Landkreis[Bearbeiten]
Am 1. Januar 1939 wurde wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt.[4] So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Altötting.
Am 1. Oktober 1970 wurde die Gemeinde Mörmoosen des Landkreises Mühldorf am Inn in den Landkreis Altötting um- und in die Gemeinde Tüßling eingegliedert.
Am 1. Juli 1972 kam im Zuge der Gebietsreform die Gemeinde Tyrlaching vom Landkreis Laufen zum Landkreis Altötting.
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten]
Zwischen 1988 und 2008 gewann der Landkreis Altötting knapp 13.000 Einwohner hinzu bzw. wuchs um rund 13 %. Seit 2004 ist die Einwohnerentwicklung leicht rückläufig.
Die nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand vom 25. Mai 1987.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1840 | 1900 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1995 | 2000 | 2005 | 2008 | 2012 | ||
Einwohner | 30.869 | 35.172 | 50.219 | 76.369 | 78.095 | 89.934 | 94.216 | 105.914 | 108.268 | 109.227 | 108.182 | 106.515 |
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten]
Der Landkreis Altötting beherbergt wesentliche Teile des südostbayerisches Chemiedreiecks. Zwischen den Städten Burghausen, Töging und Trostberg lässt sich ein Dreieck zeichnen, in dem international bedeutende Chemieunternehmen tätig sind. Burghausen ist sowohl der Sitz des größten Werkes der Wacker Chemie AG als auch der petrochemischen Raffinerie der OMV Deutschland GmbH. In Burgkirchen befindet sich das Werk Gendorf. Auf dem Gelände der ehemaligen Hoechst AG haben sich verschiedene internationale Firmen der chemischen Industrie niedergelassen.
Eine wichtige Rolle spielt der Tourismus insbesondere durch die Wallfahrt in Altötting, Besuche des Papstgeburtsortes Marktl und die Burg zu Burghausen.
Verkehr[Bearbeiten]
Überörtlich ist der Landkreis in Richtung Ost- und Nordostbayern sowohl durch die Bundesstraße 20 als auch die Bundesstraße 588 an den Verkehr angebunden. In Nord-Süd-Richtung dient die Bundesstraße 299, welche zwischen Erharting und Winhöring mittlerweile zur Kreisstraße AÖ 35 abgestuft wurde, als wichtige Verkehrsader. Die in West-Ost-Richtung verlaufende Staatsstraße 2550 (ehem. Bundesstraße 12) wickelt ebenfalls einen großen Teil des überregionalen Verkehrs ab und wurde mittlerweile durch die A 94 wesentlich entlastet. Letztere durchquert von der Orts- und Landkreisgrenze bei Töging am Inn bis nach Marktl den Landkreis. Im weiteren, über die Landkreisgrenze hinaus verlaufenden Straßenstück, dient die überlastete Bundesstraße 12 der Anbindung in Richtung Simbach/Pocking und zur A 3. Dem Durchgangsverkehr im Landkreis dienen außerdem 8 Staatsstraßen und 33 Kreisstraßen.
Im Jahr 1871 eröffnete die Bayerische Staatsbahn in Marktl ihre Strecke von Mühldorf über Neuötting nach Simbach–Braunau als Verbindung von Bayern nach Österreich. Bevor 1906 die Dampfstraßenbahn Neuötting–Altötting ihren Betrieb aufnahm, war der vielbesuchte Wallfahrtsort bereits 1897 an die Lokalbahn Mühldorf–Burghausen angeschlossen worden, die bereits 1894 bis Tüßling fuhr, wo dann 1908 die Hauptbahn nach Freilassing abzweigte. Von ihrer Station Garching wurde 1910 eine Querverbindung über Trostberg und Traunstein hergestellt.
Seit der Stilllegung der Dampfstraßenbahn im Jahre 1930 ist der Umfang des Schienennetzes unverändert geblieben. Allerdings kam es etwa 1943 zu einer Verlegung der Trasse und des Bahnhofs in Burghausen.
Heute durchqueren folgende vier, von der Südostbayernbahn betriebene Regionalbahnlinien den Landkreis: Mühldorf - Neuötting - Simbach (KBS 941), Mühldorf - Altötting - Burghausen (KBS 942), Mühldorf - Garching - Freilassing (KBS 945) und Mühldorf - Garching - Trostberg (KBS 947).
Ein zum Teil zweigleisiger Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke München - Mühldorf - Burghausen sind geplant und im Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf vermerkt.
Der Güterverkehr wird überwiegend durch Railion und einigen privaten Eisenbahnunternehmen betrieben. Das im Bau befindliche Güterverkehrszentrum Burghausen soll im Frühjahr 2014 in Betrieb genommen werden.[veraltet]
Politik[Bearbeiten]
Landräte[Bearbeiten]
- Karl Lutz (CSU)
- 1952–1964: Sigismund Scheupl (CSU)
- 1964–1969: Johann Schimmelbauer (Frei ohne Partei)
- 1970–2000: Seban Dönhuber (SPD)
- seit 2000: Erwin Schneider (CSU)
Zu stellvertretenden Landräten wurden in der ersten Sitzung des Kreistages am 5. Mai 2008 gewählt:
- Stefan Jetz (CSU)
- Horst Krebes (SPD)
- Konrad Heuwieser (FW)
Kreistag[Bearbeiten]
Wahlergebnis des Kreistags 2008:
Wahlergebnis des Kreistags 2002:
Mandatsträger aus dem Landkreis Altötting[Bearbeiten]
- Stephan Mayer (CSU), Mitglied des Deutschen Bundestages (2002–)
- Ingrid Heckner (CSU), Mitglied des Bayerischen Landtages (2003–)
- Frank Springer (CSU), Mitglied des Bezirkstags von Oberbayern (2003–)
Wappen[Bearbeiten]
Blasonierung: „Gespalten; vorne in Blau das silberne Oktogon der Altöttinger Gnadenkapelle, darüber schwebend eine goldene Marienkrone; hinten die bayerischen Rauten.“
Das Wappen wird seit 1960 geführt.
verdiente Persönlichkeiten[Bearbeiten]
- Träger des Ehrenringes in Gold des Landkreises Altötting
- Max Absmeier, Prälat
- Benedikt XVI., Papst
- Seban Dönhuber, Altlandrat
- Karl Lutz, Altbürgermeister der Stadt Altötting
- Thomas Rottmüller, langjähriges Kreistagsmitglied (1952–1996)
- Max Saalfrank, Altbürgermeister der Stadt Töging am Inn
Städte und Gemeinden[Bearbeiten]
Zur Entstehung der Gemeinden des Landkreises, siehe: Gemeinden im Landkreis Altötting
(Einwohner am 31. Dezember 2012[5])
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Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]
- Schloss Tüßling
- Schloss Klebing
- Burg zu Burghausen
- Pfarrkirche St. Nikolaus Neuötting
- Kapellplatz Altötting mit der Gnadenkapelle
Geotope[Bearbeiten]
Im Landkreis befinden sich 23 (Stand September 2013) vom Bayerischen Landesamt für Umwelt ausgewiesene Geotope.
Kfz-Kennzeichen[Bearbeiten]
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen AÖ zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Literatur[Bearbeiten]
- Karl Huttner: Land zwischen Salzach und Inn. Sechzig Kalenderblätter. Mit Zeichnungen v. Günther Grassmann. Richard Pflaum Verlag, München 1957.
- Neue Presse-Verlags GmbH und Kreistag des Landkreises Altötting (Hrsg.): Der Landkreis Altötting: Das Öttinger und Burghauser Land. Mit Beiträgen v. Simon Pittner, Siegfried Schamberger, Dr. Josef Pfennigmann u.a. Neue Presse-Verlag, Passau 1978.
- Oettinger Heimatbund e.V. (Hrsg.): Oettinger Land: eine heimatkundliche Schriftenreihe für den gesamten Landkreis Altötting. Altötting 1981-
- Dieter Grypa: Studien zu Kriegsende und Neuanfang im Landkreis Altötting. In: Burghauser Geschichtsblätter 46. Stadt Burghausen, Burghausen 1991.
- H. Jochen Dyck, Siegfried Scherrer: Der Landkreis Altötting: Liebenswert-lebenswert-sehenswert. Blickpunkt-Wochenbl.-Verl.-Gruppe, Burghausen (u.a.) 1992, ISBN 3-923735-02-2.
- Stefan König: Begegnungen: Papst Benedikt XVI. im Landkreis Altötting. ars et media, Altötting 2006, ISBN 3-9810956-5-0.
Quellen[Bearbeiten]
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik – Volkszählung und Bevölkerungsfortschreibung: Gemeinden, Bevölkerung (Volkszählungen und aktuell) vom 5. Juli 2013 (XLS-Datei; 2,0 MB) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu)
- ↑ H. Jochen Dyck, Siegfried Scherrer: Der Landkreis Altötting: Liebenswert-lebenswert-sehenswert. Blickpunkt-Wochenbl.-Verl.-Gruppe, Burghausen (u.a.) 1992: 16.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 434.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik – Volkszählung und Bevölkerungsfortschreibung: Gemeinden, Bevölkerung (Volkszählungen und aktuell) vom 5. Juli 2013 (XLS-Datei; 2,0 MB) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011)
Weblinks[Bearbeiten]
- Landkreis Altötting: Wappengeschichte vom HdBG
- Literatur von Landkreis Altötting im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Landkreis Altötting: Amtliche Statistik des LStDV
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