FC Bayern in den USASollen die Amis doch zum Football gehen

Da reist der FC Bayern zu den Amerikanern, um den Barbaren den Fußball zu bringen. Was machen die zum Dank? Foulen, gewinnen und wollen dann auch noch Hände schütteln. von 

FC Bayern in den USA: Sollen die Amis doch zum Football gehen

Pep Guardiola, während er die Erfolgsmarke FC Bayern in die Fokusmärkte bringt  |  © Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Vom ersten Moment an machten die Amerikaner den Bayern das Leben schwer. Dem Uhrensammler Karl-Heinz Rummenigge verweigerten sie erst das Visum, er musste zwei Tage später fliegen. Dabei wollten die Bayern Gutes tun: Amerika bekehren. Sie haben erst New York bereist, dann Portland. Sie haben das ganze Land von der Ost- bis an die Westküste vermessen, weil es in den USA noch vereinzelte Ungläubige geben soll, die ihre Liebe zum FC Bayern noch nicht entdeckt haben, die noch nicht in Bayern-Bettwäsche schlafen. Es muss einer der letzten Orte dieser Welt sein, ein trauriger, heidnischer Ort.

Den Barbaren sollte der Fußball gebracht werden. Nebenbei war das Ziel der transatlantischen Mission, die Marke FC Bayern in die "Fokusmärkte" zu bringen, wie das auf Neudeutsch heißt. Entschuldigung, die "Erfolgsmarke" muss es natürlich lauten. Man will von der Top-Top-Position im Weltfußball auf die Top-Top-Top-Position. Das hätte man spätestes daran erkennen können, dass Thomas Gottschalk die Eröffnung des Bayern-Büros in New York moderierte.

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Aber wie undankbar bitteschön sind diese Amis! Da kommt schon mal der deutsche Rekordmeister mit all seinen aktuellen, ehemaligen und künftigen Weltmeistern – und über hunderttausend Eingeborene gehen stattdessen zu einem Spiel von Manchester United, das seit Jahren nichts mehr gewinnt. Und dessen Trainer der FC Bayern schon vor Jahren rausgeworfen hatte.

Und dann wollen die Yankees auch noch Fußball spielen. Gewinnen 2:1 und freuen sich. Treten Bastian Schweinsteiger, der extra Paris Hilton auf Ibiza alleine ließ, dass der vom Platz humpelt. Am Ende will irgendein Greenhorn sogar Pep Guardiola die Hand geben. Und als der das nicht tut, wird er auch noch vorwurfsvoll angeschaut.

Acht Bayernspieler wurden extra für dieses eine Spiel aus München eingeflogen. 12 Stunden Flug für 15 Minuten Einsatz – das ist fast 1 Flugstunde pro Spielminute, die im Fußballbusiness anerkannte Einheit für internationale PR-Einsätze. Und als Dank müssen die Bayern in amerikanischen Onlineforen Sätze lesen wie: "Ladet Pep nicht wieder ein!" Oder: "Europas Fußball juckt mich kein bisschen." Sollen sie doch zum Football gehen! Oder zu Jürgen Klinsmann!

Was Rummenigge vor der Reise sagte, klingt im Nachhinein wie berechtigter Trotz, wie vorausschauende Weisheit: "2015 gehen wir nach Asien."

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Leserkommentare
  1. null Informationen enthält. Danke.

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    Redaktion

    Bitte gerne.

  2. Redaktion

    Bitte gerne.

    25 Leserempfehlungen
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    Oder als sei das Schülerzeitung vierte Klasse.

    Herrlich, lieber "Anwärter",

    ihre Reaktion zeigt, was schon im Artikel mitschwingt: FC-Bayern Fan zu sein verkommt immer mehr zur Glaubensfrage, geht also zunehmend ins Religiöse. Ihre Humorlosigkeit und Empfindlichkeit in dieser Sache unterstreicht genau das.
    Da Sie ja über journalistische Erzeugnisse ("Schülerzeitungs-Niveau") so gut urteilen können, wissen Sie sicherlich, dass es im Jorunalismus ganz unterschiedliche Arten von Artikeln gibt: http://www.schuelerzeitun... (Passt auch zum Stichwort "Schülerzeitung"!) Der Autor muss also, je nach Textform, keineswegs immer nur sachlich schreiben.

    Danke, Herr Fritsch, ich habe mich köstlich amüsiert! :-)

    ZONleser

    • WNYC
    • 07. August 2014 17:31 Uhr

    habe ich nicht gany verstanden, was da eigentlich nun genau passiert ist. Die W/Fragen, die W/Fragen! :)

    hier haben Sie es offenbar mit dem ultimativen Bayernfan zu tun. Und das ist eine ernste Sache. Humor und Ironie sind da nicht nur völlig fehl am Platze, sondern werden auch nicht verstanden.......:-)=)

  3. Na, so was passiert verurteilten Verbrechern nun mal :)

    Viel interessanter wäre: Warum durfte er dann trotzdem einreisen?

    3 Leserempfehlungen
  4. Oder als sei das Schülerzeitung vierte Klasse.

    5 Leserempfehlungen
    Antwort auf "unsachlich"
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    • cb81
    • 07. August 2014 17:13 Uhr

    Herr Fritsch scheint irgendetwas gegen das große fussballsommerloch schreiben zu müssen. Kann mich ihrer Meinung nur anschließen, den Artikel hätte man sich auch getrost sparen können.

  5. ...aber den FC Bayern würde ich mir trotzdem auch nicht anschauen.

    9 Leserempfehlungen
    • cb81
    • 07. August 2014 17:13 Uhr

    Herr Fritsch scheint irgendetwas gegen das große fussballsommerloch schreiben zu müssen. Kann mich ihrer Meinung nur anschließen, den Artikel hätte man sich auch getrost sparen können.

    3 Leserempfehlungen
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    • E.Wald
    • 08. August 2014 8:00 Uhr

    trifft's ganz gut, denke ich.
    Nachdem gerade keine emotional aufwühlenden Transfers zur Verfügung stehen, muss halt was anderes herhalten.

    Die Europaleague-Quali will wohl kein Journalist anschauen - ist zwar (Pflichtspiel-) Fussball, aber eben nur Mainz, ne. Da ist so ein Promospiel der Bayern, bei dem man ein bisschen was rausschlagen kann, schon wichtiger.

  6. Was will Oliver Fritsch uns Lesern eigentlich mitteilen?
    Beim besten Willen - ich weiß es nicht.
    Will er uns sagen, dass die Bayern schlechte Verlierer sind, weil sie sich bei einem Freundschaftsspiel nicht ordentlich foulen lassen wollen? Oder das man Amerikanern im Grunde alles nachsehen muss, weil es doch Amerikaner sind ... also unsere großartigsten Freunde aller Zeiten? Müssen wir dankbar niederknien, weil deutsche Fussballspieler in den USA überhaupt spielen dürfen?
    Sollte es sich um Sarkasmus handeln, dann braucht Herr Fritsch wirklich ein Sarkasmusschild ... und wir sind alle Sheldons.

    4 Leserempfehlungen
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    Sehen Sie es ihm nach, ist halt eigentlich ein anderes Ressort.

    Der einzge Grund für den Trip ist der, neue Kunden zu gewinnen. Man betreibt einen riesen Aufwand, nimmt viel Geld in die Hand und dann ist der Pep angepisst, lässt öffentlich seinen Frust raus und versaut so das Image.

    Fazit:
    Hätte man in der Zeit an der Säbener Straße trainiert, wäre der Ertrag wohl höher.

    Und was ich persönlich vom FCB halte:
    http://www.youtube.com/wa...

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