USA spielen bei den Luftangriffen die stärkste Rolle
Auch wenn US-Präsident Barack Obama zu beschwichtigen versucht, so lässt sich doch nicht leugnen, dass die US-Luftwaffe ihre Einsätze gegen die libysche Armee massiv verstärkt hat. Allein am Sonntag flog die US-Armee 107 Angriffe - zum Teil mit tieffliegenden Angriffsfliegern.
Foto © APUS-Präsident Barack Obama hat Erkärungsbedarf
Präsident Barack Obama hat in seiner jüngsten Rede an die Nation die "begrenzte" Rolle der USA bei der Militäraktion in Libyen betont. Im Widerspruch dazu seien die amerikanischen Luftangriffe in den vergangenen Tagen jedoch ausgeweitet und deutlich massiver geworden, berichteten US-Zeitungen am Dienstag. Die "Washington Post" sprach von einer "dramatischen" Zunahme der Angriffe auf Bodentruppen des libyschen Regimes von Machthaber Muammar Gaddafi am vergangenen Wochenende. Dabei seien erstmals tieffliegende Angriffsflugzeuge vom Typ AC-130 und A-10 eingesetzt worden. Das US-Militär bestätigte das.
USA mit der stärksten Feuerkraft
Auch die "New York Times" meldete, dass die von Präsident Obama als "unterstützend" beschriebene Rolle der USA weitaus größer sei als öffentlich diskutiert. So seien die USA mit einer viel stärkeren Feuerkraft im Einsatz als jedes andere an dem Militäreinsatz beteiligte Land. Demnach gab es allein am Sonntag 107 US-Bombenangriffe, während es etwa am Donnerstag davor 47 gewesen seien. Die USA hätten zudem die Führungsrolle bei Aufklärungsmissionen.
Laut "New York Times" steckt dahinter das Ziel, die libyschen Streitkräfte so zu schwächen und zu demoralisieren, dass sie sich gegen Gaddafi wenden. "Als die Mission begann, wurde sie weitgehend so verstanden, dass sie eine begrenzte humanitäre Agenda hat: Gaddafi vom Angriff auf sein eigenes Volk abzuhalten", hieß es in der Zeitung. "Aber das Weiße Haus, das Pentagon und ihre europäischen Verbündeten haben die Interpretation so weit ausgedehnt, wie es nur möglich ist, was auf einen Frontalangriff auf das libysche Militär hinausläuft."