DIK - Deutsche Islam Konferenz - Zahlen, Daten, Fakten

Navigation und Service

Zahlen, Daten, Fakten aus der Studie "Muslimisches Leben in Deutschland"

Straßenszene

Etwa 4 Millionen Muslime in Deutschland

Die Studie "Muslimisches Leben in Deutschland" zeigt, dass in Deutschland zwischen 3,8 und 4,3 Millionen Muslime mit Migrationshintergrund leben.

Mehr: Etwa 4 Millionen Muslime in Deutschland …

Schwimmbecken

12.09.2013 Schwimmunterricht und Mädchen – die Daten

Nur etwa 2 % der muslimischen Mädchen nehmen aus religiösen Gründen nicht am Schwimmunterricht teil.

Mehr: Schwimmunterricht und Mädchen – die Daten …

Etwa 4 Millionen Muslime in Deutschland

Zwischen 3,8 und 4,3 Millionen Muslime mit Migrationshintergrund leben in Deutschland.* Dies ergab die Studie "Muslimisches Leben in Deutschland". Somit leben mehr Muslime als zuvor angenommen in Deutschland. Die im Juni 2009 veröffentlichte Studie hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im Auftrag der Deutschen Islam Konferenz erstellt. Ziel ist es, die Wissenslücken in Bezug auf Zahl und Struktur der in Deutschland lebenden Muslime zu schließen. Nun liegen die Ergebnisse der ersten bundesweit repräsentativen Studie "Muslimisches Leben in Deutschland" vor. Grundlage war die Befragung von Menschen aus knapp 50 muslimisch geprägten Herkunftsländern.

Herkunftsregionen der Muslime

Türkischstämmige Migranten bilden die weitaus größte Gruppe der Muslime in Deutschland. Insgesamt leben hier etwa 2,5 Millionen Muslime mit türkischem Hintergrund. Mit deutlichem Abstand folgen 550.000 Muslime aus Südosteuropa und 330.000 Muslime aus dem Nahen Osten. Weitere Herkunftsregionen sind Süd-/Südostasien, Nordafrika, Iran, Zentralasien/GUS und Afrika südlich der Sahara. Die Zusammensetzung der Muslime ist damit sehr heterogen. Allerdings ist der Anteil der türkischstämmigen Muslime in dieser Gruppe dominierend.  

Staatsangehörigkeit muslimischer Migranten

Aus der Studie geht hervor, dass fast die Hälte (45 Prozent) der in Deutschland lebenden Muslime inzwischen eingebürgert sind. In Deutschland leben damit insgesamt etwa 1,8 Millionen muslimische Migranten mit deutscher Staatsangehörigkeit und etwa 2,2 Millionen Muslime mit ausländischer Staatsangehörigkeit.

Glaubensrichtungen der Muslime

Die überwiegende Mehrheit der Muslime in Deutschland ist sunnitisch. Danach folgt die Gruppe der Aleviten und der hauptsächlich aus Iran stammenden Schiiten. Weiteren Glaubensrichtungen gehören nur verhältnismäßig wenige Muslime in Deutschland an.

Männerüberschuss

53 Prozent der Muslime mit Migrationshintergrund sind männlich. Der Überschuss ist damit zu erklären, dass mehr Männer als Frauen eingewandert sind. In den Zuwanderergruppen aus Afrika und aus dem Nahen Osten ist der Unterschied besonders ausgeprägt. Aus Afrika südlich der Sahara kommen sogar doppelt so viele Männer wie Frauen.

Altersstruktur der Muslime

Im Vergleich zur gesamtdeutschen Gesellschaft ist die Gruppe der Muslime mit Migrationshintergrund deutlich jünger. Vor allem unter Muslimen, die aus dem Nahen Osten und aus Südosteuropa eingewandert sind, ist der Altersdurchschnitt deutlich niedriger. Der muslimische Altersdurchschnitt insgesamt liegt bei 30,1 Jahren.

Wo leben Muslime innerhalb Deutschlands?

Die überragende Mehrheit der Muslime lebt in den alten Bundesländern, in den neuen Bundesländern sind es nicht einmal zwei Prozent. Vor allem aus der größten Gruppe der Muslime in Deutschland, den Türkischstämmigen, leben dort sehr wenige. Nur aus der insgesamt kleinen Gruppe der Muslime aus Zentralasien/GUS halten sich fast 13 Prozent in den neuen Bundesländern auf.

Ein Drittel der Muslime in Deutschland lebt im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Die hohe Konzentration von muslimischen Migranten in Nordrhein-Westfalen ist darauf zurückzuführen, dass die sogenannte "Gastarbeitergeneration" vorallem in die industriellen Ballungszentren wie Köln-Bonn und das Ruhrgebiet zogen.


Anne Kuhl, BAMF, 06.08.2009

*Eine exakte Benennung der Zahl von Muslimen in Deutschland ist nicht möglich, da die islamische Religionszugehörigkeit im Gegensatz zur christlichen nicht zentral erfasst wird. Die Daten basieren daher auf Hochrechnungen auf der Grundlage im Rahmen der Studie ermittelter Anteilswerte an Muslimen unter den Zuwanderern aus den einzelnen Herkunftsländern, des ermittelten Anteils der Eingebürgerten sowie der Daten des Ausländerzentralregisters.