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97 Prozent für SPD-Herausforderin Grabe-Bolz

Artikel vom 24.10.2008 - 23.29 Uhr

97 Prozent für SPD-Herausforderin Grabe-Bolz

Gießen-Allendorf (mö). Seit gestern Abend 21.47 Uhr steht fest: Die Gießener werden bei der Oberbürgermeister-Direktwahl im kommenden Jahr eine echte Wahl haben.
Töchter Hanna (r.) und Nora (l.) gehörten zu den ersten Gratulanten der SPD-OB-Kandidatin Dietlind Grabe-Bolz.	(Foto: mö)
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Töchter Hanna (r.) und Nora (l.) gehörten zu den ersten Gratulanten der SPD-OB-Kandidatin Dietlind Grabe-Bolz. (Foto: mö)
Mit der Nominierung von Dietlind Grabe-Bolz durch einen Parteitag des SPD-Stadtverbands wird es mindestens zwei Kandidaten geben, nachdem die CDU Ende September bereits Amtsinhaber Heinz-Peter Haumann ins Rennen um den Chefsessel im - dann neuen - Rathaus geschickt hatte. In geheimer Wahl stimmten im Bürgerhaus von Allendorf 61 der 63 anwesenden Delegierten für die Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtparlament, zwei votierten mit Nein. Das entspricht einer Zustimmung von 97 Prozent.

Damit erreichte die 51-Jährige nicht ganz das 100-Prozent-Votum Haumanns, was die Herausforderin aber nicht sonderlich zu stören schien. Die Kandidatur durch den Parteitag nahm Grabe-Bolz, die zuvor für ihre rund 50-minütige Bewerbungsrede stürmisch gefeiert worden war, mit dem Ruf »Jetzt geht's los« an.

Dass im Bürgerhaus weit mehr Personen als die Delegierten Platz genommen hatten, lag daran, dass Kandidatin und Partei den Abend gleichzeitig zu einem Veteranen-, Nachbarschafts- und Klassentreffen nutzten. Familie, Freunde, Studienkollegen und Nachbarn aus dem Südviertel waren ebenso nach Allendorf gekommen wie die früheren SPD-Hauptamtlichen Harald Lührmann, Lothar Schüler oder Ex-OB Manfred Mutz, der der Nominierten versprach: »Du kannst auf mich zählen.« Auch Ehrenbürger Horst-Eberhard Richter war im Saal.

Grabe-Bolz betonte denn auch, sich in der Tradition früherer SPD-Hauptamtlicher von Albert Osswald bis Mutz zu sehen. Sie hätten Gießen gestaltet und dabei finanzpolitisch immer Maß gehalten. »Mit gepumptem Geld Paläste bauen, das kann jeder«, spielte Grabe-Bolz auf das von der früheren und amtierenden Koalition durchgesetzte Rathaus-Projekt an. Ansonsten sparte die im Parlament stets angriffslustige Oppositionsführerin mit Attacken auf den politischen Gegner und gab sich betont programmatisch. Vier Schwerpunkte werde sie setzen, wenn sie gewählt würde. Dies seien der Ausbau Gießens zu einer »Familienstadt«, zu einer »Bildungs-, Wissenschafts- und Kulturstadt«, einem Wirtschaftsstandort, der einer klaren »Wachstumsstrategie« bedürfe und nicht zuletzt die Entwicklung der Stadtgesellschaft zur »Bürgerkommune«. Gießen habe eine »aktive und selbstbewusste Bürgerschaft«, die von Entscheidungsprozessen nicht länger ausgeschlossen werden dürfe, sagte Grabe-Bolz, die wiederholt ihre Verwurzelung mit der Universitätsstadt betonte. Den CDU-Stadträten Rausch und Kölb sowie Grünen-Bürgermeisterin Weigel-Greilich bot sie für den Fall ihrer Wahl eine Zusammenarbeit »über Parteigrenzen« an. Grabe-Bolz: »Das Klima im Magistrat kann nur besser werden.«

Zu Beginn des Parteitags hatte sich Stadtverbandschef Gerhard Merz dafür ausgesprohen, die OB-Wahl im kommenden Jahr mit der Bundestagswahl Ende September zu kombinieren, um eine hohe Wahlbeteiligung zu erreichen.

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Artikel vom 24.10.2008 - 23.29 Uhr
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