Aris, Helmut
* 11.5.1908, † 22.11.1987
Präsident des Verbandes der Jüdischen Gemeinden
Biographische Angaben aus dem Handbuch „Wer war wer in der DDR?“:
Geb. in Dresden; Vater Metallwarenfabri-
kant; König-Georg-Gymnasium in Dresden;
1925 38 Ausbildung zum Kfm. u. im Beruf in der Textilbranche tätig; Nov. 1938 verhaftet u. wegen nichtjüd. Ehefrau wieder entlassen, 1938 40 arbeitslos; 1940 45 Zwangsarbeit als Transportarb. bei der Fa. Schlüter, Dresden; sollte am 14.2.1945 deportiert werden, was durch die Bombardierung Dresdens verhindert wurde; Febr. Mai 1945 illeg. in Dresden.
1945/46 SPD/SED; 1945 65 Geschäftsf. bzw. kfm. Ltr. in versch. Industriebetrieben, bis 1965 Verwalt.-Dir. im Inst. für Chemieanlagen in Dresden; 1948 Mitgl. des Vorst. u. ab 1953 Vors. der Jüd. Gemeinde Dresden (Nachf. der geflohenen Leon Löwenkopf bzw. Hans Ogrodek); 1952 Mitbegr. des Verb. der Jüd. Gemeinden; März 1954 Juli 1956 als IM »Lanus« für das MfS erf., verweigerte jedoch Berichte über Gemeindemitgl.; 1958 62 Vizepräs. u. ab Juni 1962 Präs. des Verb. der Jüd. Gemeinden in der DDR (Nachf. von
Hermann Baden); Zusammenarb. mit dem Staatssekr. für Kirchenfragen; Ltr. des Red.-Kolleg. des Nachrichtenblatts des Verb.; 1962 87 Mitgl. des Präs. des NR der NF, Mitgl. des Präs. der Liga für die Vereinten Nationen, des Präs. des Friedensrats der DDR, der ZL des Komitees der Antifa. Widerstandskämpfer, des DDR-Komitees für die Kampfdekade gegen Rassismus; 1964 Verdienstmedaille der DDR; 1969 Ernst-Moritz-Arndt-Medaille der NF; 1978 VVO; 1983 Ehrenspange zum VVO; Dt. Friedensmedaille; gest. in Dresden.
Publ.: Der synagogale Gesang. Frankfurt (Main) u. a. 1978 (mit H. A.).
Sek.-Lit.: Burgauer, E.: Zwischen Erinnerung u. Verdrängung Juden in Dtl. nach 1945. Reinbek 1993; Wolffsohn, M.: Die Dtl.-Akte: Juden u. Dt. in Ost u. West. Tatsachen u. Legenden. München 1995; Offenberg, U.: »Seid vorsichtig gegen die Machthaber«. Die jüd. Gemeinden in der SBZ u. der DDR 1945 bis 1990. Berlin 1998.
JaW;
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