Rajendra Pachauri | Bildquelle: dpa

Vorwurf der sexuellen Belästigung IPCC-Chef Pachauri zurückgetreten

Stand: 24.02.2015 13:19 Uhr

Der Chef des Weltklimarates, Pachauri, ist überraschend zurückgetreten. Der Grund: In Indien wird gegen ihn wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung ermittelt. Pachauri weist die Vorwürfe zurück. Sein Handy sei gehackt worden.

Der wegen sexueller Belästigung angezeigte Chef des Weltklimarats IPCC, Rajendra Pachauri, ist von seinem Amt zurückgetreten. Das teilte der IPCC in der kenianischen Hauptstadt Nairobi mit. Vorläufig werde IPCC-Vizechef Ismail El Gizouli den Posten übernehmen.

Eine 29-jährige Forscherin von Pachauris Institut Teri wirft dem 74-jährigen Inder vor, sich wiederholt unangemessen verhalten zu haben - unter anderem mit anzüglichen E-Mails und Kurznachrichten. Pachauri wies die Vorwürfe zurück und gab an, sein Handy sei "gehackt" worden. Er zog sich am Wochenende von Vorbereitungen für eine internationale Klimakonferenz in Nairobi zurück und reiste nach Neu-Delhi.

Vorerst wurde Pauchari nicht in Untersuchungshaft genommen. Nach Angaben eines Anwalts gewährte ein Gericht in Neu-Delhi ihm am Montag zunächst bis zum Donnerstag Schutz vor einer Festnahme.

Amtzeit regulär bis Oktober

In Nairobi startet am Dienstag ein Treffen, das den Weg zu einem neuen globalen Klimaabkommen ebnen soll, das im Dezember in Paris verabschiedet werden soll. Beim Weltklimagipfel in der französischen Hauptstadt hätte Pachauri auch dann keine führende Rolle gespielt, wenn sich die Vorwürfe gegen ihn nicht erhärten. Seine Amtszeit als IPCC-Präsident wäre regulär im Oktober zu Ende gegangen. Pachauri war seit 2002 Vorsitzender des IPCC. In seine Verantwortung fielen auch grobe Fehler in einem der großen Sachstandsberichte zum Klimawandel. Der IPCC ist das wissenschaftliche Beratergremium der UN beim Klimaschutz.

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