Arztbesuch

Endometriose wird oft erst nach vielen Jahren richtig diagnostiziert. Das liegt daran, dass andere Krankheiten ähnliche Symptome haben können und viele Ärzte die Krankheit nicht gut kennen.

Die Vorbereitung auf den Besuch beim Frauenarzt ist also besonders wichtig.

Und gleich vorab: Lassen Sie sich von Ihrem Arzt nicht einreden, dass Ihre Symptome psychisch bedingt sind! Eine Endometriose kann die Ursache für Ihre Beschwerden sein.

Krankengeschichte

Es ist entscheidend, dass Ihr Arzt gut über Ihre Symptome informiert ist. Besonders wichtig ist Ihre Krankengeschichte: Wann und seit wann haben Sie welche Schmerzen?

Bereiten Sie vor dem Arztbesuch sorgfältig die Geschichte auftretender Schmerzen vor. Berichten Sie Ihrem Arzt offen über zyklische Schmerzen im Unterbauch, weil dies besonders typische Symptome für eine Endometriose sind.

Wichtig für den Arzt sind Angaben zu:

  • Dauer

  • Zeitpunkt des Auftretens während des Zyklus (Zyklustag)

  • Intensität des Schmerzes

Der Schmerzkalender hilft Ihnen, dies zu notieren.

Teilen Sie Ihrem Arzt unbedingt auch offen mit:

  • ob Sie Schmerzen bei der Harn- oder Stuhlentleerung haben.

  • ob Sie manchmal Blut im Urin oder Stuhl beobachten. Endometrioseherde an Blase oder Darm können diese Beschwerden verursachen.

  • ob Sie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr haben.

  • ob und seit wie lange ein unerfüllter Kinderwunsch vorliegt, für den bislang keine Ursache gefunden werden konnte.

Bitte berichten Sie Ihrem Arzt unbedingt über alle oben aufgeführten Symptome, auch wenn Sie nicht gezielt danach gefragt werden. Dies sind wichtige Informationen, um die weitere Vorgehensweise zu bestimmen.

Lebensqualität

Ist Ihre Lebensqualität durch die Schmerzen und Symptome eingeschränkt, sollten Sie auch hierüber mit Ihrem Arzt sprechen. Ihr Arzt muss über die Umstände der Krankheit genau informiert sein. Das gilt auch für psychische Belastungen.

Nur wenn Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt das Therapieziel festlegen, kann Ihnen eine angemessene Behandlung empfohlen werden.

Und nicht vergessen: Checkliste und Endo-Test helfen Ihnen und dem Arzt bei der Vorbereitung auf das Gespräch. Zeigen Sie dem Arzt den Schmerzkalender. Wenn Sie weitere Fragen zur Vorbereitung des Arztbesuches haben, können Sie ausgewiesene medizinische Experten unter Expertenrat konsultieren.

Wie geht es weiter?

Nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Arzt wird er eine gynäkologische Tastuntersuchung bei Ihnen vornehmen.

Hat Ihr Arzt nun durch das Gespräch mit Ihnen und die Ergebnisse der gynäkologischen Untersuchung den Verdacht, dass bei Ihnen eine Endometriose Ursache der Beschwerden sein kann, so wird er mit Ihnen besprechen, dass zur sicheren Diagnosestellung eine Bauchspiegelung mit einer Gewebeentnahme unbedingt erforderlich ist.

Die entnommenen Gewebeproben werden dann von einem Pathologen untersucht.

Wenn die Diagnose feststeht, so wird der Arzt mit Ihnen die Therapiemöglichkeiten besprechen.

Bei der Entscheidung für eine bestimmte Therapieform müssen Sie genau Ihr Therapieziel im Auge behalten. Wenn Sie noch Kinder bekommen wollen, wird gegebenfalls anders vorgegangen als wenn Ihre Familienplanung abgeschlossen ist und in erster Linie die Schmerzen beseitigt werden sollen.

Erfahrungsaustausch

Zwischen dem ersten Gespräch mit Ihrem Arzt und der Entscheidung für eine Therapie der Endometriose wird erfahrungsgemäß einige Zeit vergehen. Diese Zeit können Sie nutzen, um sich mit anderen betroffenen Frauen auszutauschen - im Forum auf dieser Website oder in dem sie Selbsthilfeorganisationen kontaktieren. Unter Kontakt finden Sie hilfreiche Kontaktadressen.

Und schliesslich noch ein paar praktische Tipps für den Besuch bei der Frauenärztin/dem Frauenarzt.

  1. Wenn Sie zum ersten Mal von der Diagnose hören, fragen Sie, ob Sie wiederkommen können, wenn etwas mehr Zeit ist.
  2. Wenn Sie bereits wissen, dass die (Verdachts-) Diagnose besteht, machen Sie sich einen Spickzettel mit Fragen.
  3. Scheuen Sie sich nicht, nachzufragen, wenn Sie etwas nicht verstanden haben.
  4. Fragen Sie den Arzt nach dem Grund seiner Empfehlung.
  5. Wenn Ihr Arzt sagt oder den Eindruck macht, dass er so ein Problem noch nicht hatte, dann bitten Sie ihn um einen Tipp, an wen Sie sich wenden können.
  6. Wenn Sie operiert werden sollen, bitten Sie um ein Gespräch vor und nach der Operation mit dem Operateur. In guten Krankenhäusern ist so etwas üblich.