Bad Kreuznach

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Bad Kreuznach
Bad Kreuznach
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Kreuznach hervorgehoben
49.8469444444447.8669444444444104Koordinaten: 49° 51′ N, 7° 52′ O
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Kreuznach
Höhe: 104 m ü. NHN
Fläche: 55,63 km²
Einwohner: 48.229 (31. Dez. 2013)[1]
Bevölkerungsdichte: 867 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 55543, 55545, 55583
Vorwahlen: 0671,
06727 (Ippesheim),
06708 (Bad Münster a. Stein-Ebernburg)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: KH
Gemeindeschlüssel: 07 1 33 006
Stadtgliederung: 5 Ortsbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hochstraße 48
55545 Bad Kreuznach
Webpräsenz: www.bad-kreuznach.de
Oberbürgermeisterin: Heike Kaster-Meurer (SPD)
Lage der Stadt Bad Kreuznach im Landkreis Bad Kreuznach
Bad Kreuznach Kirn Biebelsheim Pfaffen-Schwabenheim Pleitersheim Volxheim Hackenheim Frei-Laubersheim Neu-Bamberg Fürfeld Tiefenthal (Rheinhessen) Traisen (Nahe) Norheim Altenbamberg Hochstätten Feilbingert Hallgarten (Pfalz) Niederhausen (Nahe) Oberhausen an der Nahe Duchroth Bad Sobernheim Auen (Hunsrück) Bärweiler Daubach (Hunsrück) Ippenschied Kirschroth Langenthal (Hunsrück) Lauschied Martinstein Meddersheim Merxheim (Nahe) Bad Sobernheim Monzingen Nußbaum Odernheim am Glan Rehbach (bei Sobernheim) Seesbach Staudernheim Weiler bei Monzingen Winterburg Bretzenheim Dorsheim Guldental Langenlonsheim Laubenheim Rümmelsheim Windesheim Daxweiler Dörrebach Eckenroth Roth (bei Stromberg) Schöneberg (Hunsrück) Schweppenhausen Seibersbach Stromberg (Hunsrück) Waldlaubersheim Warmsroth Kirn Bärenbach (bei Idar-Oberstein) Becherbach bei Kirn Brauweiler (Rheinland-Pfalz) Bruschied Hahnenbach Heimweiler Heinzenberg (bei Kirn) Hennweiler Hochstetten-Dhaun Horbach (bei Simmertal) Kellenbach Königsau Limbach (bei Kirn) Meckenbach (bei Kirn) Oberhausen bei Kirn Otzweiler Schneppenbach Schwarzerden Simmertal Weitersborn Abtweiler Becherbach (Pfalz) Breitenheim Callbach Desloch Hundsbach Jeckenbach Lettweiler Löllbach Meisenheim Raumbach Rehborn Reiffelbach Schmittweiler Schweinschied Allenfeld Argenschwang Bockenau Boos (Nahe) Braunweiler Burgsponheim Dalberg (bei Bad Kreuznach) Gebroth Gutenberg (bei Bad Kreuznach) Hargesheim Hergenfeld Hüffelsheim Mandel (Gemeinde) Münchwald Oberstreit Roxheim Rüdesheim (Nahe) Schloßböckelheim Sankt Katharinen (bei Bad Kreuznach) Sommerloch (bei Bad Kreuznach) Spabrücken Spall Sponheim Waldböckelheim Wallhausen (bei Bad Kreuznach) Weinsheim (bei Bad Kreuznach) Winterbach (Soonwald) Rhein-Hunsrück-Kreis Landkreis Birkenfeld Landkreis Mainz-Bingen Hessen Landkreis Alzey-Worms Landkreis Kusel DonnersbergkreisKarte
Über dieses Bild

Bad Kreuznach ist eine Kurstadt und die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises in Rheinland-Pfalz. Als Mittelzentrum mit Teilfunktionen eines Oberzentrums ist sie administratives, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum einer Region mit mehr als 150.000 Einwohnern. Bad Kreuznach ist Sitz der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach und der Verbandsgemeinde Bad Münster am Stein-Ebernburg, gehört aber als große kreisangehörige Stadt keiner von beiden an. Sie ist außerdem Sitz einer Bundes- und mehrerer Landesbehörden und eines Amts-, Land- und Arbeitsgerichtes. Bad Kreuznach ist darüber hinaus Sitz der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz.

Geographie[Bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten]

Blick von der Kauzenburg

Bad Kreuznach befindet sich zwischen Hunsrück, Rheinhessen und Nordpfälzer Bergland etwa 14 km (Luftlinie) südsüdwestlich von Bingen. Es liegt an der Einmündung des Ellerbachs in den Unterlauf der Nahe.

Ortsbezirke[Bearbeiten]

Die vier Ortsbezirke bzw. Stadtteile sind Bosenheim, Ippesheim, Planig und Winzenheim. Zum 1. Juli 2014 wurde Bad Münster am Stein-Ebernburg eingegliedert und bildet nun einen weiteren Ortsbezirk.[2]

Klima[Bearbeiten]

Der Jahresniederschlag beträgt 517 mm. Nur 5 % der Messorte des Deutschen Wetterdienstes zeigen niedrigere Werte an; der Niederschlag liegt somit im unteren Drittel. Der trockenste Monat ist der Januar. Im niederschlagreichsten Monat fällt ca. 80 % mehr Regen als im trockensten Monat. Am meisten regnet es im Juni. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im unteren Drittel. In nur 7 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.


Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Bad Kreuznach
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Temperatur (°C) 0,5 1,9 5,3 9,1 13,5 16,7 18,4 17,8 14,4 9,7 4,8 2,0 Ø 9,5
Niederschlag (mm) 32,8 34,6 33,8 37,3 47,1 59,0 50,3 55,4 40,0 40,0 45,8 41,0 Σ 517,1
Sonnenstunden (h/d) 1,1 2,5 3,7 5,2 6,4 6,6 6,9 6,5 5,0 3,1 1,6 1,1 Ø 4,1
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45,8
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Geschichte[Bearbeiten]

Vorgeschichte und Römerzeit[Bearbeiten]

Bereits im 5. Jh. v. Chr. ist auf der heutigen Gemarkung die Existenz einer keltischen Siedlung belegt. Um das Jahr 58 v. Chr. wurde das Gebiet Bestandteil des römischen Reiches, es entstand ein römischer Vicus, der Sage nach benannt nach dem Kelten Cruciniac, der den Römern einen Teil seines Landes für die zu errichtende Versorgungsstation zwischen Mainz (Mogontiacum) und Trier (Augusta Treverorum) überließ. Kreuznach lag an der Römerstraße, die von Metz (Divodurum) über den Saarübergang bei Dillingen-Pachten (Contiomagus) und den Vicus Wareswald bei Tholey nach Bingen (Bingium) führte.[3] Weitere römische Straßen vom Knotenpunkt Kreuznach aus werden über Wöllstein und Flonheim nach Alzey (Alteium) / Worms (Borbetomagus), über Gensingen, Ockenheim und Ingelheim nach Mainz oder über Waldböckelheim, Sobernheim, Kirchberg bzw. Denzen (Dumno), Wederath (Belginum) und Neumagen (Noviomagus Treverorum) nach Trier vermutet.[4]

Um das Jahr 250 erfolgte der Bau eines gigantischen, in seinen Abmessungen von 81 m × 71 m nördlich der Alpen einzigartigen und ebenso luxuriösen Palastes im Stil einer Peristylvilla, welche alleine im Erdgeschoss 50 Räume umfasste. Spolien, die nahe der „Heidenmauer“ gefunden wurden, lassen darauf schließen, dass es ein Mercurius- oder Mercurius- und Maia-Heiligtum und ein gallo-römisches Provinztheater gab.[5]

Nach einer aus dem Ende des 3. Jahrhunderts stammenden Inschrift und Ziegelplatten, die in Bad Kreuznach gefunden wurden, war dort eine Vexillation (Abteilung) der Legio XXII Primigenia stationiert. Im Zuge von Grenzsicherungsmaßnahmen gegen die immer wieder von jenseits des Limes in das römische Reich einfallenden germanischen Stämme der Alemannen errichtete man 370 ein Auxiliarkastell unter Kaiser Valentinian I. Die handschriftliche Überlieferung des um 371 entstandenen Reiseberichtes „Mosella“ des Dichters Ausonius beginnt mit der Überquerung des nebeligen Flusses „Nava“ (Nahe) an einer neu ummauerten alten Siedlung („vicus“). „Vicus“ wird in den modernen Textausgaben meistens zu „Vingum“ = „Bingen“ „verbessert“, kann jedoch auch als früher literarischer Hinweis auf Kreuznach gedeutet werden.[6] Ausonius lokalisiert eine verlustreiche Schlacht (ein „Cannae“) der Gallier in der Nähe dieser Siedlung.

Mittelalter[Bearbeiten]

Nach dem Zerfall des römischen Reiches wurde Kreuznach im Jahr 500 Königshof und Reichsdorf des sich neu entwickelnden fränkischen Reiches. Es folgte der Bau einer ersten Kirche in den Mauern des römischen Kastells, die zuerst dem Hl. Martin, später dem Hl. Kilian geweiht war und 1590 abgebrochen wurde.

Um 741 soll die St.-Martins-Kirche in Kreuznach nach einer Urkunde Ludwigs des Frommen von 822, der sich auf eine Vorurkunde Karls des Großen berief, durch seinen Vorfahren Karlmann dem Bistum Würzburg geschenkt worden sein.[7] Nach dieser indirekten Notiz wird Kreuznach erstmals wieder urkundlich erwähnt in den Annales regni Francorum als königliche Pfalz, in der sich Ludwig der Fromme 819 und 839 aufhielt. Ludwig der Fromme (823 „villa Cruciniacus“[8] 825 und 839 „Cruciniacum castrum“ oder „Cruciniacum palatium regium“), Ludwig der Deutsche (845 „villa Cruzinacha“, 868 „villa Cruciniacum“), Karl III. „der Dicke“ (882 „C[h]rucinachum, Crutcinacha, Crucenachum“), Arnulf von Kärnten (889), Heinrich I. (923), Otto I. (962 „Cruciniacus“) oder Friedrich I. (1179 „Cruczennach“) erwähnen Kreuznach in ihren Urkunden.[9] „Crucinaha“ in Urkunden Kaiser Otto III. aus dem Jahr 1000 (Verleihung eines Jahrmarktes; Münzrecht)[10] wird dagegen heute eher auf das luxemburgische Christnach (Ortsteil von Waldbillig) bezogen.[11] In lateinischen Quellen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit wurde Kreuznach nicht nur als Crucenacum, Crucin[i]acum o. ä., sondern auch als Stauronesus, Stauronesum (zu σταυρός „Kreuz“ und νῆσος „Insel“[12]) oder Naviculacrucis (zu naviculaNachen“ und crux „Kreuz“) bezeichnet. Als Abkürzung begegnen „Xnach“ oder „\mathfrak{X} nach“ (Fraktur-X mit Querbalken).

Um 1017 belehnte Kaiser Heinrich II. den Großneffen seiner Frau Kunigunde von Luxemburg, Graf Eberhard V. von Nellenburg, mit dem Fronhof Kreuznach und der zugehörenden villa (= Dorf) Schwabenheim. Nach dessen Tod soll König Heinrich IV. den Ort Kreuznach 1065 dem Hochstift Speyer geschenkt haben,[13] das es kurz nach 1105 - vermutlich als Lehen - an die Grafen von Sponheim übertrug.

Am Dreikönigstag 1147 soll Bernhard von Clairvaux nach der Vita S. Bernardi fundatoris seines Schülers Gaufridus von Clairvaux († nach 1188) auf seiner Reise von Speyer nach Koblenz bei der Kirche in „Gruzenach“ ein Heilungswunder bewirkt haben.[14] Am 20. Juli 1183 brannte die Hälfte des alten fränkischen Dorfes Kreuznach am ehemaligen Römerkastell, der „Osterburg“ ab. Von den 21 Familien siedelten danach 11 in das Gebiet der heutigen Altstadt über. In den Jahren 1206 bis 1230 ließen die Grafen Gottfried III. von Sponheim († 1218) und Johann I. von Sponheim († 1266) trotz des Verbots durch König Philipp von Schwaben (1177–1208) die Kauzenburg bauen. Mit diesem Burgbau einher ging der Aufbau der auf dem nördlichen Naheufer gelegenen Neustadt.

1235 beziehungsweise 1270 bekam Kreuznach die Stadt-, Markt-, Steuer- und Zollrechte unter der Herrschaft des Grafengeschlechts derer von Sponheim verliehen, welche 1290 durch König Rudolf I. von Habsburg (1218–1291), der den Bürgern das Oppenheimer Stadtrecht verlieh, nochmals bestätigt wurden. 1279 in der Schlacht bei Sprendlingen entstand die Legende des Michel Mort. Der Kreuznacher Metzger soll auf Seiten der Sponheimer Truppen gegen die Truppen des Erzbischofs von Mainz gekämpft haben. Als Graf Johann I. von Sponheim-Kreuznach († 1290) in Bedrängnis geriet, zog Michel Mort die Lanzen der Feinde auf sich und rettete so durch seinen Tod den Grafen.

Eine frühe Bekanntheit der Stadt belegt die Zeile eines Liedes des Minnesängers Tannhäuser aus dem 13. Jh., das in einer Handschrift von Hans Sachs erhalten geblieben ist: „vur creűczenach rint aűch die na“.[15] Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts ist die Ansiedlung von Juden in Kreuznach bezeugt, Anfang des 14. Jahrhunderts lebten kurzzeitig auch oberitalienische Kaufleute („Lombarden“) – sogenannte „Kawerzen[16] – in der Stadt.[17]

Im 13. Jahrhundert war Kreuznach eine befestigte Stadt und widerstand 1320 einer Belagerung durch den Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (um 1285–1354) in einer Fehde mit Simon II. von Sponheim (um 1270–1336). Graf Simon II. ließ um 1300 Alt- und Neustadt von Kreuznach durch eine steinerne Brücke verbinden.[18]

1361 erteilte Kaiser Karl IV. (1316–1378) dem Grafen Walram I. von Sponheim (um 1305–1380) ein Jahrmarktsprivileg für Kreuznach. 1375 kam es in Kreuznach zu einem Aufstand von Bürgern gegen den Rat der Stadt. Walram I. ließ daraufhin vier der Anführer auf dem Marktplatz enthaupten. 1399 zerstörte eine Feuersbrunst die halbe Neustadt.

1408 wurde Pfalzgraf Stefan (1385–1459), Sohn des Königs Ruprechts III. von der Pfalz (1352–1410), von dem Bischof von Speyer und Reichskanzler Raban von Helmstatt († 1439) mit Burg und Stadt Kreuznach belehnt, weil Simon III. von Sponheim-Kreuznach († 1414) das Lehen nicht rechtzeitig „gemutet“ (förmlich beantragt) hatte.[19] Stefan von der Pfalz konnte sich aber nicht gegen die Sponheimer durchsetzen, weil Kreuznach kein Speyrer Lehen war.

1417 starb mit Gräfin Elisabeth von Sponheim-Kreuznach (1365–1417), der Tochter Simons III., die vordere Linie des Hauses Sponheim aus. Sie teilte die Grafschaft in ihrem Testament zwischen der Kurpfalz (1/5) und der Grafschaft Sponheim-Starkenburg (4/5) auf. 1418 belehnte König Sigismund von Luxemburg (1368–1437) den Grafen Johann V. von Sponheim-Starkenburg (um 1359–1437) mit dem Jahrmarkt, der Münze, den Juden zu Kreuznach und dem Geleitrecht bis Gensingen auf der Trier-Mainzer Fernstraße. 1437 wurde die Herrschaft über Kreuznach zwischen den Grafen von Veldenz, den Markgrafen von Baden und der Pfalzgrafschaft Pfalz-Simmern aufgeteilt.

1457, als es in vielen oberdeutschen Städten zu einer Kinderwallfahrtsbewegung kam, zogen auch 120 Kinder aus Kreuznach auf ihrem Weg zum Mont-Saint-Michel durch Wissembourg.[20]

1475 erließ die Kurpfalz eine umfassende Polizeiordnung für das Amt Kreuznach, in dem zu dieser Zeit kein badischer Amtmann residierte. Im Oktober 1476 hielt sich während der Burgunderkriege der päpstliche Legat Alessandro Numai († 1485), Bischof von Forlì, in Kreuznach auf.[21]

Kurfürst Philipp der Aufrichtige (1448–1508) und Herzog Johann I. von Pfalz-Simmern (1459–1509) bewilligten der Stadt 1490 einen zweiten Jahrmarkt. Im selben Jahr 1490 verlieh Kurfürst Phlipp die „saltz- und badbronnen“ zwischen der Ebernburg und Kreuznach seinen Köchen Conrad Brunn und Matthes von Nevendorf. Die solehaltigen Quellen waren wahrscheinlich 1478 entdeckt worden, allerdings wurde schon im 13./14. Jh. ein „Sulzer Hof“ im heutigen Salinental erwähnt.

Im Erbschaftsstreit zwischen Pfalzgraf Alexander von Pfalz-Zweibrücken (1462–1514) und seinem Bruder Kaspar (1458–1527) fand 1489 unter Vermittlung von Johann I. von Pfalz-Simmern (1459–1509) ein Sühnetag in Kreuznach statt, bei dem Kurfürst Philipp der Aufrichtige von der Pfalz auf eine Teilung des Erbes entschied.[22]

Am 24. August 1495[23] kam es zu einem weiteren Aufstand von Bürgern, der diesmal gegen den pfälzischen Kreuznacher Amtmann Albrecht V. Göler von Ravensburg (1444–1503) gerichtet war, der die Entlassung eines Gefangenen gegen Bürgschaft verweigert hatte. Kurfürst Philipp ließ daraufhin einige der Anführer verstümmeln und setzte eine neue Stadtordnung in Kraft.[24]

Herzog Eberhard II. von Württemberg machte 1498 nach seiner Absetzung auf dem Weg in das Exil, das ihm Kurfürst Phlipp von der Pfalz auf der Burg Lindenfels gewährte, einige Zeit in „Steuronesum Oppidum, vulgo Creutz“ Station.[25]

Stadtbefestigung[Bearbeiten]

Stadtmauer im Gymnasialgarten

Die 1247 erstmals erwähnte Stadtmauer[26] bildete in der Altstadt im Grundriss ungefähr ein Quadrat, das einige Meter vor dem Verlauf der heutigen Straßen Wilhelmstraße – Salinenstraße – Schloßstraße und vor dem Mühlenteich verlief. Als Stadttore dienten im Norden das Kilians- oder Mühlentor (1877 abgebrochen), im Südosten das Hackenheimer Tor (später Mannheimer Tor; 1860 abgebrochen) und im Süden das – oft zum Schutz zugemauerte – St.-Peter-Pförtchen am Ende der Rossstraße.

In der Neustadt zog sich die Stadtmauer vom „Butterfass“ (dem späteren Gefängnisturm) am Naheufer bis zum Übergang von der Wilhelmstraße zum Brückes auf der B48, wo sich im Nordwesten die Löhrpforte (auch Lehrtor oder Binger Tor; um 1837 abgebrochen) befand. Dann verlief sie im Bogen zwischen Hofgartenstraße und Hochstraße bis zum Rüdesheimer Tor im Südwesten am Beginn der Gerbergasse, deren Verlauf sie bis zur Ellerbach und der Nahe entlang als Ufermauer folgte. In diesem Abschnitt enthielt die Stadtmauer die Fischer- oder Ellerpforte als Wassertor und im Süden die „Große Pforte“ an der Nahebrücke.

Zur Befestigungsanlage der Kauzenburg auf dem der Neustadt gegenüberliegenden Ufer der Ellerbach, dem Burgfrieden, gehörten das Klappertor und ein Zwinger, von dem sich der Straßenname „Zwingel“ erhalten hat. Auf der Brücke zum Wörth (der Flussinsel zwischen beiden Stadtteilen) befand sich das „Brückentor“.

Zur Verteidigung der Stadt bestand neben den Burgmannen der Burg eine Art Bürgerwehr bzw. Schützengilde. Aus dem Jahre 1487 ist eine von Peter Schöffer (um 1425–1503) in Mainz gedruckte Einladung von Bürgermeister und Rat der Stadt „un[d] gemeyn schießgesellen der armbrost schutze[n] da selbst“ zu einem Schießwettbewerb am 23. September als Inkunabeldruck erhalten.[27]

Jüdische Bevölkerung[Bearbeiten]

Am 31. März 1283 (2. Nissan 5043) wurde in Kreuznach (קרוצנכא, קרייצנך) Rav Ephraim bar Elieser ha-Levi - offenbar aufgrund eines Gerichtsurteils - gerädert.[28] Wahrscheinlich steht die Hinrichtung im Zusammenhang mit der Mainzer Ritualmordbeschuldigung, die im März und April 1283 auch zu Pogromen in Mellrichstadt, Mainz, Bacharach und Rockenhausen führte. 1301 war Joseph von Crucenach einer der Gläubiger der Grafen Simon II. und Johann II. von Sponheim-Kreuznach.[29] 1311 wird Aaron Judeus de Crucenaco und 1328, um 1333, 1342, 1343 der jüdische Bankier Abraham von Kreuznach in Bingen, dem Erzbischof Heinrich III. von Virneburg 1342 den Rheinzoll zu Geisenheim verpachtete, erwähnt.[30]

1336 erlaubte Kaiser Ludwig der Bayer dem Grafen Johann II. von Sponheim-Kreuznach, „daß er zu Creützenach oder anderstwoh in seinen landen 60 haußgesäsß gefreyter juden ewiglich halten möge“.[31] Nach weiteren Verfolgungen in der Pestzeit 1348/49[32] sind erstmals wieder 1375 Juden in Kreuznach nachweisbar.[33]

Spätestens seit 1382 lebte der Jude Gottschalk († 1410/17) aus Katzenelnbogen in Kreuznach, dem das Haus an der Ecke Lämmergasse / Mannheimerstraße 12 (später: Löwensteiner Hof) nahe dem Eiermarkt gehörte. Unter dem Vorwand des Wuchers wurden er und seine Familie 1404 von Simon III. von Sponheim (nach 1330–1414) ins Gefängnis geworfen und erst gegen eine sehr hohe Lösegeldzahlung freigelassen. Auf Gottschalks Intervention hin schaffte Erzbischof Johann von Nassau-Wiesbaden-Idstein (um 1360–1419) den Würfelzoll für Juden beim Grenzübertritt zum Erzstift Mainz ab.

Die von König Sigismund von Luxemburg angeordneten Sondersteuern für Juden wurden 1418 und 1434 auch in Kreuznach erhoben.[34] 1432 wurden zwei Juden, denen vorgeworfen wurde, im „Wolfsheck“ bei Braunweiler einen Ritualmord begangen zu haben, in Kreuznach vor der Stadtmauer verbrannt.[35]

Im Mittelalter war der östliche Teil der heutigen Poststraße in der Neustadt die Judengasse, die Kleine Judengasse führte von ihr zur jetzigen Magister-Faust-Gasse.[36] 1482 wird eine „Judenschule“ erwähnt, die sich möglicherweise schon in der Fährgasse 2 (früher: „Kleine Eselsgass“) befand, wo später die „Alte Synagoge“ von Bad Kreuznach stand (1715 hier erstmals erwähnt; 1737 barocker Neubau, 1844 renoviert, 1938 verwüstet, 1953/54 abgebrochen, 1975 letzter Mauerrest beseitigt).

Pfalzgraf Ludwig V. (1478–1544) erlaubte 1525 dem Meïr Levi,[37] sich zunächst für 12 Jahre in Kreuznach anzusiedeln, den dortigen Geldhandel zu ordnen, Besuche zu empfangen, eine eigene Begräbnisstätte anzulegen und mit Arzneimitteln zu handeln. 1532 scheint Meïr Levi nach Frankfurt am Main übersiedelt zu sein.[38] In der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts lebte sein Sohn, der Arzt Isaak Levi, in Kreuznach, dessen Sammlung medizinischer Arbeiten als Des Juden buch von kreuczenach bekannt geworden ist. Das Werk ist in einer von Ludwig V. von der Pfalz persönlich abgeschriebenen Handschrift erhalten.[39]

Der älteste jüdische Friedhof in Kreuznach lag im Gebiet des heutigen Rittergutes Bangert (1525 und 1636 erwähnt).[40] Der jüdische Friedhof an der Stromberger Straße wurde 1661 angekauft (ein erhaltener Grabstein stammt schon aus dem Jahr 1630) und 1919 erweitert. Er gilt als einer der besterhaltenen in Rheinland-Pfalz.

Die ursprünglich aus Kreuznach stammende jüdische Familie Creizenach ist seit 1733 in Mainz und Frankfurt am Main bezeugt und hat bedeutende Gelehrte (Michael Creizenach, Theodor Creizenach, Wilhelm Creizenach) hervorgebracht.[41]

Die jiddische Bezeichnung für Kreuznach war צלם־מקום (abgekürzt צ״מ) Zelem-Mochum (Celemochum), wörtlich „Bildnis-Ort“, da der Begriff „Kreuz“ von frommen Juden gemieden wurde.[42]

1828 waren 425 von 7.896 Einwohnern der Bürgermeisterei Kreuznach (5,4%) und 1890 waren 611 von 18.143 Einwohnern der Stadt Kreuznach (3,4%) jüdischen Glaubens.

Klöster[Bearbeiten]

Vor dem Dreißigjährigen Krieg gab es in Kreuznach bei etwa 8000 Einwohnern sieben Klöster. Im Mittelalter und der Frühen Neuzeit werden erwähnt:[43]

Im Dreißigjährigen Krieg und danach

  • Jesuiten-Niederlassung um 1623, 1625 bis 1632 und 1636 bis 1652 im Chor der Wörthkirche (Brückenkirche, heute Pauluskirche), erhielten 1631 von Kaiser Ferdinand II. (1578–1637) das St. Peter-Kloster und nahmen 1636 davon Besitz. In Kreuznach wirkte und starb der Studienpräfekt Johann Engelbert Oliverius (1588–1631).[45]

Pest, Lepra und Seuchen[Bearbeiten]

Die Pest bedrohte die Stadt mehrmals in ihrer Geschichte. Große Epidemien sind 1348/49 (Johannes Trithemius spricht von 1600 Opfern), 1364, 1501/02, 1608, 1635 (ab September) oder 1666 (angeblich 1300 Opfer) belegt. Während der Epidemie 1501 schrieb der Humanist und pfälzische Prinzenerzieher Adam Werner von Themar (1462–1537), ein Freund des Abtes Trithemius, in Kreuznach ein Gedicht über den Pestheiligen Sebastian.[46] 1503 wütete die Ruhr in der Region und forderte auch viele Opfer in Kreuznach.

Außerhalb der Stadt wurde am Gräfenbach unterhalb des Dorfes Hargesheim ein Siechenhaus für Leprakranke, der sog. „Gutleuthof“, gegründet, das 1487 erstmals erwähnt wird.

Neuzeit[Bearbeiten]

„Fausthaus“ (Wohnhaus von Magister Faust)

Im Landshuter Erbfolgekrieg gegen Pfalzgraf Philipp bei Rhein (1448–1508) wurden Stadt und Burg 1504 sechs Tage lang von Herzog Alexander von Pfalz-Zweibrücken, Landgraf Wilhelm von Hessen (1499–1515) und Herzog Heinrich I. von Braunschweig-Wolfenbüttel (1463–1514) vergeblich belagert, nachdem sie das Umland verwüstet hatten.[47] Der Sponheimer Abt Johannes Trithemius (1462–1516) hatte das Klostergut, die Bibliothek und das Archiv nach Kreuznach in Sicherheit gebracht. Die belagerte Stadt wurde von dem kurpfälzischen Hauptmann Hans III. Landschad von Steinach (1465–1531) entsetzt.[48]

1507 trat Magister Faust die durch Franz von Sickingen vermittelte Stelle des Rektors an der Kreuznacher Lateinschule an. Aufgrund von Vorwürfen der Unzucht floh er nur kurze Zeit später aus der Stadt. Belegt ist dies durch einen Brief[49] des Johannes Trithemius an Johannes Virdung, in dem Virdung vor Faust gewarnt wird.

Kaiser Maximilian I. (1459–1519), der Pfingsten 1508 in Boppard verbracht hatte, hielt sich im Juni 1508 in Kreuznach auf und schrieb von dort an seine Tochter Margarete von Österreich (1480–1530), die Herzogin von Savoyen.[50]

Ab 1516 wurde von König Karl I. von Spanien (1500–1558) – dem späteren Kaiser Karl V. – ein regelmäßiger wöchentlicher Kurs der Kaiserlichen Reichspost von Wien über Augsburg, Rheinhausen und Lieser nach Mechelen/Brüssel (Niederländischer Postkurs) eingerichtet, der über Wöllstein und Kreuznach (1587 erstmals als Station belegt) führen sollte.[51]

Ende April 1523 kamen Pfalzgraf Ludwig V. von der Pfalz, Erzbischof Richard von Greiffenklau zu Vollrads von Trier und Landgraf Philipp I. von Hessen auf ihren Feldzug gegen Franz von Sickingen zu einem Kriegsrat in Kreuznach zusammen. Eine weitere Beratung der drei Fürsten in der Stadt fand am 25. Mai nach der Kapitulation der sickingischen Burg Ebernburg statt.[52]

1529 wurde Philipp von Langenlonsheim als Täufer in Kreuznach enthauptet.

Kurfürst Friedrich III. „der Fromme“ von der Pfalz (1515–1576) heiratete 1537 in Kreuznach Marie von Brandenburg-Kulmbach (1519–1567). Ihr damals 15jähriger Bruder Markgraf Albrecht II. Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach erkrankte im Anschluss an die Feier schwer.[53]

Auf der Fahrt zum Speyerer Reichstag empfing Kaiser Karl V. am 20. Januar 1544 in Kreuznach den päpstlichen Kardinallegaten Alessandro Farnese.[54] Auch am 14. Mai 1545 machte Kaiser Karl V. auf der Reise zum Reichstag zu Worms, den er zwei Tage später erreichte, in Kreuznach Station und übergab hier Melchior Zobel von Giebelstadt (1505–1558) die Regalien als neuem Bischof von Würzburg.[55]

Nachdem bereits 1556 in Kreuznach unter Leitung von Johannes Marbach (1521–1581) eine kurpfälzische Kirchen-Visitation durchgeführt worden war, bei der zwei Täufer zum Widerruf genötigt wurden,[56] wurde 1557 von Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz (1502–1559) die Reformation eingeführt.

Postmeister Jakob Henot († 1625) richtete 1580 eine zweite „Postgasse“ von Köln über Bonn und Remagen nach Wöllstein/Kreuznach zum dortigen Anschluss an die taxis'sche Post nach Brüssel ein.[51] 1604 eröffnete der taxis'sche Postmeister Johann von Coesfeld gen. zum Bach einen Postkurs Straßburg-Worms-Kreuznach. Das Thurn- und Taxis'sche Postgebäude befand sich in der Alten Poststraße 27.

Im Truchsessischen Krieg wurde 1588 der Kreuznacher Frühjahrs-Jahrmarkt abgesagt,[57] als das spanische Söldnerregiment Bellemont plündernd entlang der Mosel zum Rhein zog. 1601 wurde die kostbare Sponheimer Klosterbibliothek, die im Landshuter Erbfolgekrieg nach Kreuznach gebracht worden war, in die kurfüstliche Bibliothek nach Heidelberg überführt.

Nach dem „Verzeichnis aller Herrlich- und Gerechtigkeiten der Stätt und Dörffer der vorderen Grafschaft Sponheim im Ampt Creutznach“ von 1601, das der kurpfälzische Oberamtmann Johann von Eltz-Blieskastel-Wecklingen (1553–1610) angelegt hat,[58] hatte die Stadt 807 Hofstätten und war der Sitz eines Hofgerichtes, das durch die „Freidörfer“ Waldböckelheim, Wöllstein, Volxheim, Braunweiler, Mandel und Roxheim, die dafür von dem Zoll zu Kreuznach befreit waren, mit Schöffen beschickt werden musste.

Im Mittelalter und der Frühen Neuzeit gab es in Kreuznach verschiedene Zünfte, in denen das wirtschaftliche Leben geordnet wurde: die Hammerzunft (metall- und holzverarbeitende Berufe, Fischer, Seiler, Maurer, Leyendecker u. a.), die Handlungs- oder Krämerzunft, die Bäckerzunft, die Müllerzunft, die Metzgerzunft, die Gerberzunft, die Ringerzunft, die Kieferzunft, die Bierbrauerzunft, die Leinenweber- und Wollweberzunft, die Schneiderzunft, die Schuhmacherzunft, die Geschenkten- oder „Hundsgässer“zunft (nichthandwerkliche Berufe) und die Rebstöcklerzunft.[59]

Dreißigjähriger Krieg[Bearbeiten]

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt wechselseitig eingenommen,

  • von kaiserlich-spanischen Truppen des Generals Marqués Ambrosio Spinola (1569–1630) unter Wilhelm Ferdinand von Effern († um 1628) am 31. Augustjul./ 10. September 1620greg.. Spinola nahm 1620/21 sein Winterquartier in der Stadt. Katharina Belgica von Oranien-Nassau (1578–1648) reiste 1621 dorthin zu ihm, um Schonung für die Grafschaft Hanau-Münzenberg zu erbitten. General Gonzalo Fernández de Córdoba (1585–1635), dem Spinola das Kommando in der Unterpfalz übergeben hatte, verschanzte sich nach der Belagerung von Frankenthal im Herbst 1621 in Kreuznach, Oppenheim und Alzey, als er von den Truppen Ernsts II. von Mansfeld (1580–1626) bedrängt wurde.[60] Als Generalgouverneure der Unterpfalz residierten in Kreuznach Don Guillermo (Guilelmo, Wilhelm) de Verdugo di Fauleria (1578–1629),[61] Freiherr zu Böhmisch-Mascha und Tuppau (von April bis August 1623), Don Philipp de Sylva († 1644)[62] und bis Februar/März 1632 Louis de la Tour. Ziviler „Superintendant“ wurde Claude de Humyn (1581–1639) aus Bastogne,
  • von schwedischen, sachsen-weimarischen und britischen Truppen unter König Gustav II. Adolf (1594–1632) am 20. Februarjul./ 1. März 1632greg. (die Burg kapitulierte am 23. Februarjul./ 4. März 1632greg.). Etwa 25 Soldaten Gustavs II. Adolf fielen; Lord William Craven, 1st Earl of Craven (1608–1697) und Sir Francis Fane of Fulbeck (um 1611–1680) wurden bei der Eroberung der Burg schwer verwundet, Kommandanten wurden die Schotten Oberst Alexander Ramsay († 1634) und Oberstleutnant (später General und Feldmarschall) Robert Douglas (1611–1662, 1654 zum Grafen erhoben). Julius Wilhelm Zincgref (1591–1635) wurde 1632 vom alliierten Pfalzgrafen Ludwig Philipp (1602–1655) zum Kreuznacher Landschreiber bestellt,
  • von kaiserlichen Truppen, die am 14. Juli 1635 kurzzeitig in die Stadt eindrangen, aber von der Schlossbesatzung wieder vertrieben wurden,
  • von sachsen-weimarischen und französischen Truppen unter Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar (1604–1639) und Kardinal Louis de Nogaret de La Valette (1593–1639), die mit den Schweden verbündet waren und am 27. Julijul./ 6. August 1635greg. und auf ihrem Rückzug am 9. Septemberjul./ 19. September 1635greg. durch die Stadt kamen; der letzte „schwedische“ Kommandant Kreuznachs war Oberst Johann Georg Stauff (1603–1683; 1661 geadelt) aus Dirmstein,
  • von kaiserlich-spanischen und -kroatischen Truppen unter General Matthias Gallas (1588–1647) am 20. Dezember 1635; die Burg wurde nach einer Waffenstillstands-Vereinbarung vom 30. Dezember 1635jul./ 9. Januar 1636greg. zwischen Oberst Stauff und dem badischen Obristlieutenant Bernhard Studnitzky von Beneschau (Studnický z Benešova) noch bis zum Mai 1636 von den Schweden gehalten. In der Stadt lagen Regimenter des Markgrafen Wilhelm von Baden (1593–1677), als neutraler Ort wurde sie unter gemeinschaftliche Regierung von Baden und Pfalz-Simmern gestellt,
Ansicht von Kreuznach im Dreißigjährigen Krieg

Die Stadt wurde dabei schwer in Mitleidenschaft gezogen, die Bevölkerung verringerte sich von ehemals ca. 8000 auf ca. 3500 Einwohner. „Er ist zu Kreuznach geboren“ wurde sprichwörtlich für jemanden, der mit viel Elend zu kämpfen hat.[63]

Zum 4. Januarjul./ 14. Januar 1650greg. fand ein von Pfalz-Simmern ausgeschriebener und nur von evangelischen Ständen besuchter Kreistag des Oberrheinischen Kreises in Kreuznach statt, auf dem Beschwerden der Kreisstände an den Kaiser über die Lage des Kreises und die Garnisonen ausländischer Mächte verabschiedet wurden.[64]

Am 9. Augustjul./ 19. August 1663greg. wurde die Stadt von einem außergewöhnlich starkem Nahehochwasser heimgesucht.[65]

Pfälzischer Erbfolgekrieg[Bearbeiten]

Im pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die Kauzenburg am 8. Oktoberjul./ 18. Oktober 1688greg. von Marschall Louis-François de Boufflers (1644–1711) erobert.[66] Die Stadtbefestigung und die Burg wurden im Mai 1689 durch französische Truppen unter Brigadier Ezéchiel de Mélac (um 1630–1704) bzw. Generalleutnant Nicolas du Blé, Marquis d’Huxelles (1652–1730)[67] geschleift und die Stadt weitgehend zerstört.[68] Am 8. Oktoberjul./ 18. Oktober 1689greg. wurden die Kreuznacher Kirchen durch die Franzosen niedergebrannt.

Am 3. Septemberjul./ 13. September 1697greg. überschritten die Truppen des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden (1655–1707) auf ihrem Zug zur Eroberung der Ebernburg in Kreuznach die Nahe.[69] Der Scharfrichter seines Generalstabs wurde wegen eines Verbrechens am 5. Septemberjul./ 15. September 1697greg. in der Stadt hingerichtet.[70]

18. Jahrhundert[Bearbeiten]

Zeichnung „Crucenacum ad Navam“, um 1747, von Theodor Gottfried Thum, aus dem Thesaurus Palatinus des Johann Franz Capellini von Wickenburg

Während des Spanischen Erbfolgekrieges kam ein am 20. Mai 1705 in Kreuznach geplantes Treffen von John Churchill, 1. Duke of Marlborough (1650–1722) mit Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden, dessen Verbündeter er war, wegen dessen Verwundung nicht zustande, sondern wurde nach Rastatt verlegt.[71] Im Juni hielt sich Graf Julius Heinrich von Friesen (1657–1706)[72] als Heerführer des Markgrafen drei Tage mit seinen Truppen in der Stadt auf.

Ab 1708 gehörte Kreuznach vollständig zur Kurpfalz mit Ausnahme des Oranienhofes vor der Stadtmauer, der Teil der 1707 gebildeten Reichsgrafschaft Wartenberg blieb.

Am 13. Mai 1725 wurde Kreuznach nach einem Wolkenbruch und Hagelgewitter von einem extremen Hochwasser heimgesucht, bei dem 31 Menschen ums Leben kamen, 300 bis 400 Stück Vieh ertranken, 2 Häuser völlig zerstört, viele beschädigt und Teile der Stadtmauer eingerissen wurden.[73]

Unter Kurfürst Karl Philipp von der Pfalz (1661–1742) wurde 1729 die Saline Karlshalle zur Salzgewinnung gebaut, unter Kurfürst Karl Theodor (1724–1799) 1743 die Theodorshalle. Der kurpfälzische Generalsalzdirektor Freiherr Joachim Friedrich von Beust (1697–1771) führte in Kreuznach Dorngradierwerke zur wirtschaftlicheren Steigerung der Salzkonzentration ein.

Im März 1745 zogen im Österreichischen Erbfolgekrieg Truppen des französischen Generalleutnants Graf Ulrich von Löwendal (1700–1755), die die Mittelrheinarmee des Marschalls Jean-Baptiste Desmarets, marquis de Maillebois (1682–1762) im Rhein-Main-Gebiet als Nachschub verstärken sollten, aus Trier kommend durch die Stadt.[74]

Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt-Dessau (1720–1793) erwarb ab 1766 in Kreuznach und Umgebung Grundbesitz im Wert von 46.207 Gulden (unter anderem Hundheim'sche Güter mit Hundheimer Hof (später „Dessauer Hof“, heute Stadthaus) und Kilians Garten, Rittergut Bangert (später „Dessauer“ oder „Amalienschloss“) in der heutigen „Dessauer Straße“, Kammeralgut auf dem Kauzenberg mit der Kauzenburg, Koppensteiner-Cramm'sches Gut in Mandel, die sogenannten Wambold'schen Güter bei Hackenheim: Bonnheimer Hof und Hackenheimer Hofgut), den sie testamentarisch der Amalienstiftung in Dessau vermachte.[75] Die Güter wurden 1799 von der französischen Verwaltung unter Sequestration gestellt und anschließend versteigert.

An der Gründung der Freimaurerloge Zum wiedererbauten Tempel der Bruderliebe in Worms nahmen 1781 auch Kreuznacher Freimaurer teil. Bereits 1775 hatte die in Frankfurt am Main gegründete Großkompturei (Präfektur) der rheinischen Freimaurerlogen (8. Provinz) der strikten Observanz (Hochgradfreimaurerei) den Namen „Kreuznach“ erhalten.[76]

Im extremen Winter 1783/84 wurde die Stadt am 27./28. Februar 1784 durch Eisgang und Hochwasser schwer beschädigt; der Apotheker Johann Daniel Riem (1730–1784) und der Sohn seines Nachbarn Speyer kamen beim Einsturz seines Hauses „Zum weißen Schwan“ in den Fluten um.[77]

Alexander von Humboldt (1769–1859) und Stephan Jan van Geuns (1767–1795) besuchten die Saline Theodorshalle 1789 auf einer halurgischen Studienreise.[78]

Französische Zeit[Bearbeiten]

Im Gefolge der Unruhen, die nach der Französischen Revolution auch in Deutschland auftraten, veranstalteten 1789 die Zünfte in Kreuznach einen förmlichen Kongress und stellten sich gegen den Magistrat.[79] Im Verlauf der Revolutionskriege (1792–1814) kamen im Juni/Juli 1792 bis zu 1200 französische Emigranten nach Kreuznach, darunter auch Louis V. Joseph de Bourbon, prince de Condé (1736–1818). Im Oktober 1792 besetzten französische Truppen unter General Adam-Philippe de Custine (1740–1793) das Land um Kreuznach, wo sie sich bis zum 28. März 1793 aufhielten. Die Stadt wurde kurzzeitig am 4. Januar und dann wieder am 16. Oktober 1794 von französischen Truppen unter General François Séverin Marceau (1769–1796) besetzt. Vor dem Frieden von Basel vom 5. April 1795 fanden im Juli 1794 in Kreuznach und Basel durch Vermittlung des Kaufmanns Gerhard Heinrich Schmerz (1740–1810)[80] Geheimverhandlungen zwischen dem preußischen Feldmarschall Wichard von Möllendorff (1724–1816) und der Französischen Republik statt.[81]

Vom 30. Oktober bis zum 1. Dezember 1795 hielten Reichstruppen unter Rheingraf Karl August von Salm-Grumbach (1742–1800) die Stadt, wehrten dabei Mitte November einen Einfall der Franzosen ab, wurden aber von den Marschällen Jean-Baptiste Jourdan (1762–1833) und Jean-Baptiste Bernadotte (1763–1844) in blutigen Kämpfen zunächst wieder aus Kreuznach vertrieben. Die Stadt hatte in dieser Zeit schwer unter Plünderungen und Kontributionen zu leiden. Nach dem Abzug der Franzosen am 12. Dezember wurde sie von einem österreichischen Bataillon unter Hauptmann Alois Graf Gavasini (1759–1834) besetzt, das am 30. Mai 1796 wieder abzog. Am 9. Juni 1796 wurde die Stadt wiederum von den Franzosen besetzt.

Kreuznach wurde 1796 Sitz einer französischen Bezirksregierung, die im November/Dezember 1797 vorübergehend nach Alzey verlegt wurde. Im Zusammenhang der Bestrebungen zur Bildung einer Cisrhenanischen Republik scheint auch in Kreuznach am 22. September 1797 – anlässlich der Fünfjahresfeier zur Gründung der Ersten Französischen Republik – von republikanisch gesinnten Klubisten ein Freiheitsbaum aufgestellt worden zu sein.[82]

Nach dem Frieden von Campo Formio wurde Kreuznach am 4. November 1797 zusammen mit allen linksrheinischen Gebieten von der Französischen Republik annektiert, völkerrechtlich bestätigt mit Wirkung zum 9. März 1801 im Frieden von Lunéville. Am 23. Januar 1798 wurden die Stadtteile nördlich der Nahe dem Arrondissement Simmern im Département de Rhin-et-Moselle (Rhein und Mosel), die südlichen Stadtteile dem Arrondissement Birkenfeld im Département du Mont-Tonnerre (Donnersberg) zugeordnet.[83] Unterpräfekt in Simmern wurden 1800 Andreas van Recum (1765–1828) und 1806 Ludwig von Closen (1752–1830), Kreuznacher Maire waren ab 1800 Franz Joseph Potthoff (1755–1827) und ab 1806 Karl Joseph Burret (1761–1828).

Am 20. September und am 5. Oktober 1804 besuchte der französische Kaiser Napoleon Bonaparte Kreuznach. Aus Anlass seines Sieges in der Schlacht bei Austerlitz wurde im Januar 1806 in den katholischen Kirchen auf Anordnung des Bischofs von Aachen Marc-Antoine Berdolet (1740–1809), dessen Bistum Kreuznach von 1801 bis 1821 zugeordnet war, ein feierliches Te Deum abgehalten. Napoleon schenkte 1808 die beiden Kreuznacher Salinen seiner Lieblingsschwester Pauline. 1809 wurde von van Reccum die Kreuznacher Freimaurerloge „Les amis réunis de la Nahe et du Rhin“ gegründet, die zunächst nur bis 1814 bestand, aber 1858 wiedergegründet wurde. Zu Ehren Napoleons wurde 1810 der Termin des Kreuznacher Jahrmarktes von Maire Burret auf den Sonntag nach dessen Geburtstag (15. August) festgelegt. Am Russlandfeldzug 1812 Napoléons nahmen auf französischer Seite auch Kreuznacher teil, für die 1842 ein noch heute auf dem Friedhof „Mannheimer Straße“ existierendes Ehrenmal errichtet wurde.

Die anschließenden Befreiungskriege beendeten die französische Herrschaft. Nach dem Rheinübergang bei Kaub schlug der preußische Feldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher (1742–1819) sein Hauptquartier am 4./5. Januar 1814 im später sogenannten „Blücherhaus“ am Kornmarkt in Kreuznach auf.

Vom Wiener Kongress bis zum Ersten Weltkrieg[Bearbeiten]

Bis zur dauerhaften Neuordnung durch den Wiener Kongress stand das Gebiet südlich der Mosel vom 16. Juni 1814 an unter der Verwaltung einer gemeinsamen bayerisch-österreichischen „Landesadministrationskommission (LAK)“ mit Sitz in Kreuznach. Als Folge des Ersten Pariser Friedens kam Kreuznach zum Königreich Preußen und gehörte vom 28. Mai 1815 an zur Provinz Großherzogtum Niederrhein[84] (ab 1822 Rheinprovinz). Die bayerisch-österreichische LAK wurde im Juni 1815 nach Worms verlegt. Kreuznach wurde Grenzstadt zum Großherzogtum Hessen im Osten und zur bayerischen Pfalz im Süden in dem am 22. April 1816 neu gebildeten preußischen Regierungsbezirk Koblenz. Das Dreiländereck befand sich von 1815 bis 1945 am Zusammentreffen der Gemarkungen Bad Kreuznach, Altenbamberg und Frei-Laubersheim in der Nähe des „Schäferplacken“.

Die beiden Kreuznacher Salinen waren von 1816 bis 1897 großherzoglich-hessische Domänen, die aber seit dem Friedensvertrag von 1866 preußischen Mitbestimmungsrechten unterlagen.[85] 1817 eröffnete Johann Erhard Prieger die erste Badestube mit solehaltigem Wasser und bildete die Grundlage für den schnell wachsenden Kurbetrieb.

1834 gründete Josef Stöck von der Mainzer Auswandereragentur Strecker, Klein & Stöck, die Ländereien in Tennessee erworben hatte, ein Büro in Kreuznach.[86] Viele Kreuznacher wanderten im 19. Jahrhundert nach Nordamerika, England oder Brasilien (Rio Grande do Sul) aus.[87]

Im Jahre 1843 heiratete Karl Marx in Kreuznach, vermutlich in der 1698 bis 1700 errichteten, 1968 bis auf den Turm abgerissenen Wilhelmskirche, Jenny von Westphalen. In Kreuznach verfasste er 1843 auch wesentliche Teile seiner Schrift Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Clara Schumann, die in Kreuznach kurte, und ihre Halbschwester Marie Wieck gaben 1860 ein Konzert im Kurhaus.

Durch den Bau der Nahetalbahn von Bingerbrück nach Saarbrücken 1858/60 wurde die Grundlage zur Industrialisierung der Stadt geschaffen. Dies führte, zusammen mit dem immer stärker aufkommenden Kurbetrieb, nach Jahren der Stagnation zu einem Entwicklungsschub für die Stadt. Allerdings wurde die Bahn nicht nur der Industrie und des Kurbetriebs wegen gebaut, sondern auch als Nachschubstrecke für einen erwarteten Krieg mit Frankreich. Zuvor standen sich aber 1866 an Kreuznachs Stadtgrenze Preußen und Bayern noch einmal feindlich gegenüber. Davon nicht beeinflusste Überlegungen führten dazu, dass noch vor dem Ersten Weltkrieg eine zweite Bahnlinie, die "strategische Bahn" von Bad Münster über Staudernheim, Meisenheim, Lauterecken und Kusel nach Westen geführt wurde und Bad Kreuznach damit zu einem bedeutenden Verteiler für Transporte nach Westen machte. Erst um 1950 wurde diese Strecke in Teilen abgebaut und schließlich stillgelegt. Heute dient sie zwischen Staudernheim und Kusel einer touristischen Attraktion, der Draisinenbahn.

Blick über die Stadt, um 1900

1891 ließen sich drei Ordensbrüder der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz in Kreuznach nieder. Sie übernahmen 1893 das Krankenhaus Kiskys-Wörth, welches seit 1905 den Namen St. Marienwörth trägt. Seit 1948 führen sie dies gemeinsam mit den Schwestern der Kongregation der Mägde Mariens von der Unbefleckten Empfängnis, heute als Krankenhaus der Regelversorgung.

1901 zog das 1889 in Sobernheim gegründete II. Rheinische Diakonissen-Mutterhaus unter seinem Vorsteher Pfarrer Hugo Reich (1854–1935) nach Kreuznach um (heute Stiftung kreuznacher diakonie).

Der Apotheker Karl Aschoff entdeckte 1904 den Radongehalt der Kreuznacher Sole und führte daraufhin die bereits zuvor schon im böhmischen Sankt Joachimsthal praktizierte Radium-Therapie ein, auch Radontherapie. Bad Kreuznach wurde ungeachtet seiner weitaus geringeren Radonwerte neben dem sächsischen Bad Brambach und Bad Gastein im Salzburger Pongau zu einem „Radiumheilbad“. 1912 wurde ein Radon-Inhalatorium in Betrieb genommen, in das die stärker radonhaltige Luft aus einem alten Bergwerkstollen im Kauzenberg eingeleitet wurde. Das Inhalatorium wurde 1945 zerstört. 1974 erfolgte der Ausbau des Stollens selbst zum Therapieraum. Bis heute dient Radoninhalation als natürliches Schmerzmittel bei rheumatischen Erkrankungen.[88]

Im Ersten Weltkrieg wurde sowohl das Kreuznacher Kurhaus wie auch weitere Hotels und Villen seit dem 2. Januar 1917 zum Sitz des Großen Hauptquartiers von Kaiser Wilhelm II. Im Kurhaus nahm der Kaiser seinen Wohnsitz. Als Generalstabsgebäude wurde das Hotel Oranienhof genutzt. Im Kurhaus wurden am 23. April und am 17./18. Mai 1917 die Kreuznacher Kriegszielkonferenzen abgehalten. Am 29. Juni empfing der Kaiser hier den Nuntius Eugenio Pacelli (1876–1958), der eine päpstliche Friedensbotschaft übermittelte. Im Oranienhof trafen sich am 19. Dezember 1917 General Mustafa Kemal Pascha, besser bekannt als Atatürk („Vater der Türken“) und späterer Präsident einer streng laizistischen Türkei, Kaiser Wilhelm II., Hindenburg und Ludendorff zu Gesprächen. Erst ein extremes, winterliches Hochwasser an der Nahe im Januar 1918 führte zur Verlegung der Obersten Heeresleitung in das belgische Spa.

Weimarer Republik und Zeit des Nationalsozialismus[Bearbeiten]

Nach dem Ende des Krieges besetzten französische Truppen bis 1930 das Rheinland und auch die Stadt, deren große Hotels danach mehrheitlich dem Abbruch verfielen.

Seit 1924 darf Kreuznach die Bezeichnung Bad führen.

Nach der NS-Machtübernahme 1933 organisierte unter anderem der Gewerkschafter Hugo Salzmann Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Trotz Inhaftierung überlebte Salzmann die Nazi-Zeit und saß nach 1945 für die KPD im Stadtrat. Die nach Kriegsbeginn noch verbliebenen Juden aus dem Kreis Kreuznach wurden 1942 auf Anweisung der Kreisleitung ins frühere Kolpinghaus gebracht und am 27. Juli von dort nach Theresienstadt deportiert.

Rose Barracks an der Alzeyer Straße (2009)

Bad Kreuznach, dessen Kuranlagen und verbliebene Hotels von 1939 bis 1940 erneut zum Sitz eines Armeeoberkommandos wurden, war im Kriegsverlauf aufgrund der Wehrmachts-Kasernen in der Bosenheimer, der Alzeyer und der Franziska-Puricelli-Straße sowie der strategisch wichtigen Bahnstrecke Berlin-Paris, die damals durch die Stadt führte, immer wieder Ziel alliierter Bombenangriffe. Der letzte Stadtkommandant, Oberstleutnant Johann Kaup († 1945), bewahrte Bad Kreuznach vor noch größerer Zerstörung, als er den vorrückenden Verbänden der US Army keinen Widerstand mehr leistete und die Stadt am 16. März 1945 weitgehend kampflos den Amerikanern überließ. Kurz zuvor hatten deutsche Truppen noch einen Teil der alten Nahebrücke gesprengt und dabei Wohngebäude in der Nähe der Brückenköpfe zerstört.

Nach 1945[Bearbeiten]

Bad Kreuznach wurde im März 1945 von US-Truppen besetzt und stand damit unter amerikanischer Befehlsgewalt. Diese erstreckte sich auch auf eines der Rheinwiesenlager für deutsche Kriegsgefangene und Internierte, das sich nahe Bad Kreuznach an der Straße nach Bretzenheim befand und dessen einstige Lage noch heute durch ein Mahnmal für dieses Feld des Jammers gekennzeichnet ist. Im Lohrer Wald befindet sich ein Ehrenfriedhof für Kriegs- und Lageropfer.

Den Potsdamer Protokollen zur Festlegung sogenannter Zonengrenzen gemäß wurde Bad Kreuznach dann für einige Zeit Teil der französischen Besatzungszone. In einem Austausch kamen am Anfang der 1950er Jahre statt französischer Einheiten US-Streitkräfte wieder in die Kreise Kreuznach, Birkenfeld und Kusel. Am 14. Dezember 1957 wurde der Stab und die Stabskompanie der 8th Infantry Division in Bad Kreuznach eingerichtet und in der Rose Baracks-Kasernenanlage untergebracht[89]. Bis Mitte 2001 unterhielten die US-Streitkräfte in der Gemarkung und Umgebung von Bad Kreuznach vier Kasernen, ein Raketenlager, einen Schießstand, einen kleinen Flugplatz und einen Standortübungsplatz. Zuletzt waren noch Teile der 1. US-Panzerdivision (genannt Old Ironsides) stationiert.

In Bad Kreuznach einigten sich im Jahre 1958 der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer auf eine Institutionalisierung der besonderen Beziehungen beider Länder, was 1963 in den Élysée-Vertrag mündete. Ein Gedenkstein vor dem ehemaligen Kurhaus erinnert an das historische Ereignis von 1958.

Am 1. April 1960 wurde die Stadt Bad Kreuznach auf ihren Antrag hin von der Landesregierung zur großen kreisangehörigen Stadt erklärt.[90]

Am 13. Juni 1961 wurde in Bad Kreuznach der „Finanz- und Ausgleichsvertrag“ über die Regelung von Kriegsfolgen in Bezug auf politisch Verfolgte, Umsiedler und Sozialversicherung von den Ministern Gerhard Schroeder und Franz Etzel für die Bundesrepublik Deutschland sowie Bruno Kreisky und Josef Klaus für die Republik Österreich paraphiert (sog. „Kreuznacher Abkommen“), in dem sich beide Seiten auf eine deutsche Zahlung von 101 Millionen DM einigten.

Eingemeindungen[Bearbeiten]

Im Zuge einer Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz wurden am 7. Juni 1969 die bis dahin selbstständigen Gemeinden Bosenheim, Ippesheim, Planig (alle drei bis dahin zum Landkreis Bingen gehörend) und Winzenheim eingemeindet.[91] Darüber hinaus wurde auch noch Rüdesheim eingemeindet, welches sich aber gerichtlich dagegen wehrte und nach einigen Monaten seine Selbständigkeit zurückerhielt.

Im Zuge der Bundestagswahl 2009 wurde eine Bürgerbefragung zum Thema „Zusammenschluss von Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg“ durchgeführt. 68,3 % der befragten Bad Kreuznacher Bürger sprachen sich für Verhandlungen der beiden Städte aus.[92] Anlässlich der Bundestagswahl 2013 fand erneut eine Bürgerbefragung statt, bei der sich 54,7 % der befragten Bürger für eine Fusion aussprachen.[93]. Am 1. Oktober unterzeichneten die Oberbürgermeisterin von Bad Kreuznach und die Stadtbürgermeisterin von Bad Münster am Stein-Ebernburg den entsprechenden Gebietsänderungsvertrag; die Gebietsänderung trat zum 1. Juli 2014 in Kraft.[94]

Durch die Eingemeindungen erstreckt sich das Stadtgebiet des bis 1945 zu Preußen gehörigen Bad Kreuznach nunmehr auch auf vormals hessisches (Bosenheim, Ippesheim, Planig) und bayerisches Gebiet (Ebernburg). Deswegen sind nun im Stadtgebiet drei katholische Bistümer (Trier, Mainz, Speyer) und drei evangelische Landeskirchen (Evangelische Kirche im Rheinland, Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, Evangelische Kirche der Pfalz) vertreten.

Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Politik[Bearbeiten]

Stadtrat[Bearbeiten]

Der Stadtrat von Bad Kreuznach besteht aus 44 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern und der hauptamtlichen Oberbürgermeisterin als Vorsitzende.

In Bad Kreuznach regierte nach der Wahl 2009 eine Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen, welche aber 2013 zerbrach.[95] Der Stadtrat wurde zuletzt bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 gewählt und setzt sich wie folgt zusammen:[96]

Parteien 2014 2009
Anteil Sitze ±Anteil ±Sitze Anteil Sitze
SPD 32,9 % 15 +5,6 % +3 27,3 % 12
CDU 32,2 % 14 −0,9 % ±0 33,1 % 14
GRÜNE 9,2 % 4 −1,3 % −1 10,5 % 5
LINKE 5,0 % 2 +0,9 % ±0 4,1 % 2
AfD 4,7 % 2 +4,7 % +2
FDP 4,5 % 2 −9 % −4 13,5 % 6
Wählergruppen 11,5 % 5 ±0 % ±0 11,5 % 5
Wahlbeteiligung 45,4 % +8,4 % 37 %

Die prozentualen Ergebnisse der Gemeinderatswahlen sind als „gewichtete Ergebnisse“ ausgewiesen.[96]

Die fünf Mandate für die Wahlergrüppen verteilten sich 2009 auf die Partei Faires Bad Kreuznach, die Bürgerliste und die FWG. 2014 kam die BüFEP, die "Bündnis für soziale Energiepreise und gerechte Politik" hinzu.

Bürgermeister und Oberbürgermeister*[97][Bearbeiten]

  • 1800–1806 Franz Joseph Potthoff
  • 1806–1813 Carl Josef Burret*
  • 1813–1814 Jacob Friedrich Karcher*
  • 000001814 Stanislaus Schmitt*
  • 1814–1817 Joseph Dheil (Theil)*
  • 1817–1818 Ruprecht*
  • 1819–1845 Franz Xaver Buß*
  • 1845–1846 Karl Joseph Movius
  • 1846–1850 Berthold
  • 1851–1875 Heinrich Küppers
  • 1875–1881 Gerhard Bunnemann
  • 1881–1896 Felix Albert Scheibner
  • 000001897 Hermann Bemme
  • 1897–1909 Rudolf Kirschstein*
  • 1909–1914 Karl Schleicher
  • 1917–1919 Hans Körnicke
  • 1921–1933 Robert Fischer
  • 1934–1942 Friedrich Wetzler
  • 000001945 Viktor Risse
  • 1945–1947 Robert Fischer
  • 1947–1949 Willibald Hamburger
  • 1949–1952 Josef Kohns
  • 1952–1956 Ludwig Jungermann (CDU)
  • 1957–1967 Gerhard Muhs* (FDP)

Wappen[Bearbeiten]

Wappen der Stadt Bad Kreuznach

Blasonierung:„In Silber (Weiß) ein von Gold (Gelb) und Blau in zwei reihen geschachter Balken, zwischen drei zwei zu eins gestellten schwebenden schwarzen Tatzenkreuzen; im Oberwappen eine dreitürmige Mauerkrone in natürlichen Farben.“

Das Wappen basiert auf einem Siegel aus dem späten 15. Jahrhundert. Es wurde 1817 durch den preußischen König verliehen. Die Kreuze stehen redend für den Stadtnamen. Der Schachbalken entstammt dem Wappen der Grafen von Sponheim. Die Mauerkrone steht für die im 13. Jahrhundert verliehenen Stadtrechte.

Das Wappen findet sich in dieser Form erstmals im Schlussstein der Kirche St. Nikolaus im späten 13. Jahrhundert.[98]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten]

Städtepartnerschaften mit:[99]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Alte Nahebrücke, Ansicht oberstrom (Blick Richtung Nordosten)
Alte Nahebrücke, Ansicht unterstrom (Blick Richtung Südwesten); im Hintergrund der Turm der Pauluskirche
Saline in Bad Kreuznach
Alte Neustadt; links „Klein-Venedig“, im Hintergrund der Turm der Nikolauskirche

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

  • Die Brückenhäuser aus dem 15. Jahrhundert auf der Alten Nahebrücke sind das Wahrzeichen der Stadt Bad Kreuznach
  • Burgruine Kauzenburg (1206)
  • Nikolauskirche
  • Pauluskirche mit gotischer Pauluskapelle (Grabkapelle der Sponheimer Grafen von der Kauzenburg und der Rheingrafen) in unmittelbarer Nachbarschaft der Brückenhäuser.
  • Die Heilig-Kreuz-Kirche, erbaut durch Ludwig Becker, ist eine katholische Kirche, welche direkt zu sehen ist, wenn man mit dem Auto aus Richtung Bad Münster kommend auf der Salinenstraße ins Stadtzentrum fährt. Auffallend ist vor allem die Farbe der Steine, aus denen sie gebaut wurde. Diese erstrahlen in einem dunklen Rotton.
  • Crucenia-Therme (Thermalbad)
  • Kurhaus (1912–1913 von Emanuel von Seidl)
  • in der Nähe des Bahnhofes ein älteres Wohngebiet (Bereich Sprendlinger Gasse) mit Kopfsteinpflaster (sog. „Pariser Viertel“)
  • Bäderhaus: Das Bäderhaus ist eine der größten Wellness- und Saunaanlagen Deutschlands.
  • Salinental: Das Salinental mit seinen sechs 9 m hohen Gradierwerken bildet auf 1100 m Länge das größte natürliche Freiluftinhalatorium Europas. Sicher haben schon die Kelten aus den salzhaltigen Quellen der Gegend Salz gewonnen. Im Salinental wurde mit Hilfe von Gradierwerken seit 1732 in einem aufwendigen Verfahren Salz produziert.
  • ehemaliges Rittergut Bangert mit heute drei Museen:
    • Römerhalle: Die Römerhalle zeigt u. a. die Funde der Ausgrabungen einer römischen Palastvilla aus dem 3. Jahrhundert. Die Villa war im Besitz eines vermutlichen Großgrundbesitzers resp. Politikers. Die Ausmaße der Villa sind gewaltig. Allerdings wurde in den 1950er Jahren eine Straße mitten durch die Ausgrabungsstätte gebaut. Besonders sehenswert sind die beiden großflächigen in Bad Kreuznach gefundenen Steinteppich-Mosaike, die in die dafür errichtete Römerhalle überführt wurden. Sie gehören zu den bedeutendsten römischen Mosaikbodenfunde nördlich der Alpen und sind wegen ihrer Qualität weltberühmt. Jedoch wurde ein kleines Stück falsch rekonstruiert.[100]
    • Schlossparkmuseum (u. a. Stadtgeschichte Bad Kreuznachs). Besonders erwähnenswert ist die Dauerausstellung über die Bildhauerdynastie Cauer, die europäischen künstlerischen Rang besitzt.
    • Das 2005 neu eröffnete Museum für Puppentheaterkultur: Ausgestellt wird die Sammlung von Karl-Heinz Rother (1928–2010), die heute Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz ist, sowie weitere Meisterwerke des Figurentheaters (PuK-Sammlung).
  • Dr.-Faust-Haus (1507)
  • „Klein Venedig“, ehemaliges Gerberviertel, das am Zusammenfluss von Nahe und Ellerbach gelegen ist und aufgrund der beiden Wasserarme sowie der kleinen, alten Häuser sehr malerisch wirkt.
  • Die Volkssternwarte Bad Kreuznach auf dem Kuhberg.
  • Die Bad Kreuznacher Neustadt, das mittelalterlich geprägte Viertel der Stadt am Fuße der Kauzenburg auf dem westlichen Naheufer mit seinen vielen Gaststätten, das heute die ältesten noch bewohnten Bauten der Stadt beherbergt.
  • Schanzenkopf, eine bewaldete Erhebung westlich der Stadt
  • „Hungriger Wolf“, eine Erhebung nördlich der Stadt an der ehemaligen Heerstrasse nach Stromberg und zum Rhein mit 360° Rundumsicht, zu napoleonischer Zeit Standort eines von französischen Beamten bedienten Semaphors der optischen Telegrafenlinie Paris – Metz – Mainz.
  • Die heutige Synagoge ist eine 2001/2002 umgebaute amerikanische Kapelle.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Bad Kreuznach

Musikvereinigungen und Chöre[Bearbeiten]

  • Capella Nicolai
  • Chor Cantamus
  • Chor Reinhard (neu gegründeter, christlicher Männerchor)
  • Chor Mosaik
  • Gospelchor Grenzenlos
  • Kantorei der Pauluskirche
  • Konzertgesellschaft Bad Kreuznach
  • Kreuznacher-Diakonie-Kantorei
  • Musikverein „Musikfreunde Winzenheim“ e. V.
  • MC Harmonie 1845 Planig e.V
  • Pop- und Gospelchor ReJOYSing, Planig

Regelmäßige Feste und Veranstaltungen[Bearbeiten]

  • Wochenmarkt auf dem Kornmarkt: Dienstag und Freitag, 7 bis 13 Uhr
  • Altweiberfastnacht im „Narrenkäfig“ auf dem Kornmarkt: Fastnachtsdonnerstag
  • Kreuznacher Narrenfahrt: Fastnachtssamstag
  • Nahetal-Turnier der Fußball-Junioren: immer an Pfingsten Freitag bis Montag
  • Internationales Osterhockeyturnier Kreuznacher Hockey Club
  • Automobilsalon: größte Automobilausstellung in Rheinland-Pfalz, letztes Wochenende im April
  • Eiermarktfest: Mitte Juli
  • Kreuznacher Jahrmarkt: (seit 1810) 3. Wochenende im August (Freitag bis Dienstag)
  • Fischerstechen: 1. Wochenende im September
  • Herbst-Kanuslalom des RKV im Salinental: letztes Wochenende im September
  • Nikolausmarkt: bis 2008 immer auf dem Eiermarkt, Zukunft noch ungeklärt
  • Festival „marionettissimo“/Die Kunst des Spiels am Faden im November im Museum für PuppentheaterKultur
  • Französischer Markt: einmal im Jahr richten Händler der französischen Partnergemeinde Bourg en Bresse einen französischen Markt auf dem Kornmarkt aus, letztmals 2007 durchgeführt.

Kulturpreis der Stadt Bad Kreuznach[Bearbeiten]

Der Kulturpreis der Stadt Bad Kreuznach ist ein Förderpreis der Stadt Bad Kreuznach, der jährlich abwechselnd in den Sparten Musik, bildende Kunst und Literatur vergeben wird.

Sport[Bearbeiten]

Sportvereine[Bearbeiten]

In Bad Kreuznach gibt es zahlreiche Vereine, die auf nationaler Ebene Erfolge vorweisen können. Im Trampolinturnen sowie Kanuslalom ist die Stadt Bundesstützpunkt, Landesleistungszentren bestehen für die Bereiche Sportschießen und Boccia.

Größter Verein ist der VfL 1848 Bad Kreuznach, in dem 1935 die erste Basketballabteilung in Deutschland gegründet wurde.[101] Auch nach dem Zweiten Weltkrieg brachte der Verein zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten hervor, darunter mehrere Nationalspieler.[102] Daneben ist die Hockey-Abteilung des Vereins von Bedeutung, die zeitweise in der Damen-Bundesliga vertreten war. Die erste Hockey-Abteilung in der Stadt hatte indes der Kreuznacher HC inne, der 1960 im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft stand und bis heute das traditionsreiche Osterhockeyturnier veranstaltet.

Im Fußball ist die Eintracht Bad Kreuznach der erfolgreichste Verein der Stadt. Sie spielte u.a. in der Oberliga, als diese die höchste Spielklasse in Deutschland darstellte, sowie später in der Zweiten Bundesliga. Die meisten Titelgewinne hat der MTV Bad Kreuznach vorzuweisen, im Trampolinturnen gehört er zu den erfolgreichsten Vereinen Deutschlands. Kanusport, insbesondere Kanuslalom, wird vom RKV Bad Kreuznach betrieben. Im Rudern weist der Creuznacher RV eine lange Tradition auf. Von Bedeutung sind auch die Schießsport-Vereine SG Bad Kreuznach 1847 und BSC Bad Kreuznach. Im Behindertensport sind die Sportfreunde Diakonie vor allem im Boccia erfolgreich.

Sportplakette der Stadt Bad Kreuznach[Bearbeiten]

Die Sportplakette ist eine Ehrung, die einmal im Jahr durch die Stadt vorgenommen wird. Geehrt werden einzelne Sportler, ganze Mannschaften, verdiente Förderer des Sports und verdiente Mitarbeiter des Sports. Mit dieser Ehrung möchte die Stadt ebenfalls ihr Image als Sportstadt in Rheinland-Pfalz unterstreichen. Die Sportplakette wird für Sportler in drei Stufen verliehen:

  • Gold
    • Teilnahme an einer Weltmeisterschaft oder an den Olympischen Spielen
    • Welt-Cup-Rangliste Platz 1 bis 3
    • Platz 1 bis 3 bei Europameisterschaften
  • Silber
    • Welt-Cup-Rangliste Platz 4 oder 5
    • Europameisterschaften Platz 4 oder 5
    • Platz 1 bei Deutschen Meisterschaften
  • Bronze
    • Welt-Cup-Rangliste Platz 6 oder 7
    • Teilnahme an einer Europameisterschaft
    • Platz 2 oder 3 bei einer Deutschen Meisterschaft

Förderer und Mitarbeiter des Sports müssen mindestens 25 Jahre im Sport ehrenamtlich tätig sein, um diese Ehrung zu erhalten.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten]

Weinbau[Bearbeiten]

Größte Weinbaugemeinden
im Anbaugebiet
Rang 1) Bestockte
Rebfläche
Rebsorten
Weißwein Rotwein
ha  %
*Nahe   4119 74,3 25,7
Bad Kreuznach 7 777 77,0 23,0
Guldental 33 377 72,0 28,0
Wallhausen 80 224 63,3 36,7
Langenlonsheim 95 187 80,1 19,9
1) unter allen rheinland-pfälzischen Weinbaugemeinden nach Rebfläche

Bad Kreuznach ist erheblich geprägt vom Weinbau und mit 777 Hektar bestockter Rebfläche, davon 77 Prozent Weißwein- und 23 Prozent Rotweinsorten, größte Weinbaugemeinde im Gebiet Nahe und siebtgrößte Weinbaugemeinde in Rheinland-Pfalz.

Industrie und Handel[Bearbeiten]

Bad Kreuznach zählt ca. 1600 Betriebe mit mindestens einem Mitarbeiter und bietet so 28.000 Arbeitsplätze, wovon die Hälfte durch Pendler aus dem Umland besetzt sind. Die Wirtschaftsstruktur wird dabei vornehmlich durch kleine und mittlere Unternehmen geprägt, die sehr überregional ausgerichtet sind, beispielsweise die Holzgroßhandlung Kurz KG. Aber auch Großbetriebe wie der Reifenhersteller Michelin, der Maschinenhersteller KHS, die Meffert Farbwerke oder die Schneider Optischen Werke sind anzutreffen. Im Jahr 2002 wurden die traditionsreichen Seitz-Filter-Werke durch das amerikanische Unternehmen Pall übernommen. Dabei ist das produzierende Gewerbe von großer Bedeutung, besonders stark vertreten durch die chemische Industrie (Reifen, Lacke, Farben), die optische Industrie sowie Maschinenbauer und Autozulieferer.

Insbesondere der Einzelhandel sowie die Gastronomie besitzen speziell in der Innenstadt ein großes Gewicht, aber auch hier nimmt der Wettbewerb durch Filialisten zu.

Durch die Schnellstraßenverbindung zur Autobahn ist Bad Kreuznach näher an den Frankfurter Flughafen gerückt und kann mit seinen Konversionsflächen neue Investoren anziehen.

Kur und Tourismus[Bearbeiten]

Parkhotel Kurhaus

Eine besondere Stellung für die Stadt als ältestes Radon-Sole-Bad der Welt und Rheumazentrum Rheinland-Pfalz hat darüber hinaus der Kurbetrieb und der Wellness-Tourismus. In der Stadt stehen 2.498* Fremdenbetten zur Verfügung, welche bei 449.756* Übernachtungen, davon 270.306* durch Gäste in Reha-Kliniken, genutzt wurden. Als das renommierteste Hotel gilt das Parkhotel Kurhaus. Die Stadt besuchten insgesamt 92.700 Übernachtungsgäste (* Stand 31. Dezember 2010). Weiterhin stehen für den Kurbetrieb sechs Kurkliniken, Kursanatorien, das Thermal-Sole-Bewegungsbad „Crucenia Thermen“ mit Salzgrotte, ein Radonstollen, Gradierwerke im Salinental und der Solezerstäuber im Kurpark als Freiluftinhalatorien sowie das „Crucenia Gesundheitszentrum“ für die ambulante Kur zur Verfügung. Die Heilanzeigen sind dabei: rheumatische Erkrankungen, Gelenkveränderungen durch Gicht, degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule und der Gelenke, Frauenleiden, Erkrankungen der Atmungsorgane, Erkrankungen im Kindesalter, Gefäßerkrankungen, nichtansteckende Hauterkrankungen, Störungen der inneren Sekretion, psychosomatische Erkrankungen sowie Augenkrankheiten. Nach einem deutlichen Rückgang des Kurbetriebs Mitte der 1990er Jahre erfolgte die Neuausrichtung des Heilbades. Mit der Saunalandschaft Bäderhaus entstand ein Wellness-Tempel mit 12 Großsaunen auf 4.000 Quadratmetern Fläche, der jährlich ca. 80.000 Besucher zählt.

Krankenhäuser und Fachkliniken[Bearbeiten]

Mit dem Krankenhaus der kreuznacher diakonie (397 Betten) und dem Krankenhaus St. Marienwörth (279 Betten) verfügt Bad Kreuznach über zwei Allgemeinkrankenhäuser, die über modernste Spezialabteilungen für Herz- und auch Darmerkrankungen, sowie bei Schlaganfällen verfügen. Im Kurgebiet befindet sich zudem das Sana Rheumazentrum Rheinland-Pfalz, bestehend aus einem Rheumakrankenhaus sowie einer Rehaklinik, der Karl-Aschoff-Klinik. Eine weitere Rehaklinik in privater Trägerschaft ist die Klinik Nahetal. Außerdem gibt es die psychosomatische Fachklinik St.-Franziska-Stift und die Reha- und Vorsorgeklinik für Kinder und Jugendliche Viktoriastift.

Verkehr[Bearbeiten]

Durch seine geografische Lage im engen Nahetal führen alle Verkehrswege flussaufwärts parallel zum Fluss. Darüber hinaus ist Bad Kreuznach auch ein wichtiger Kreuzungspunkt aller Verkehrsträger.

Schienenverkehr[Bearbeiten]

Gabelung der Gleise im Bahnhof

Von 1896 bis 1936 bestanden die Kreuznacher Kleinbahnen, ein ländliches Schmalspurbahnnetz. Eine originale Dampflokomotive und die dazugehörige Halle, die aus Winterburg versetzt wurde, befinden sich bis heute in der Kreuznacher Ortsgemeinde Bockenau.

Die 1906 eröffneten Kreuznacher Straßen- und Vorortbahnen betrieben, neben einem innerstädtischen Netz, ebenfalls Strecken ins Umland: nach Bad Münster am Stein, Langenlonsheim und St. Johann. 1953 wurde der Gesamtbetrieb eingestellt.

Seit Einführung des Rheinland-Pfalz-Taktes Mitte der 1990er Jahre haben die Zugstrecken abseits der ICE/EC/IC-Strecken wieder an Bedeutung gewonnen. Neben der Einführung des Stundentaktes ist eine deutliche Ausweitung des Verkehrs in die Nachtstunden festzustellen, so verkehren Züge nach Mainz drei Stunden länger am Tag.

Der Bahnhof Bad Kreuznach ist einer von wenigen Keilbahnhöfen in Rheinland-Pfalz, hier zweigt die Bahnstrecke nach Gau Algesheim von der Nahetalbahn (Bingen am RheinSaarbrücken) ab. Von Bingen am Rhein fahren Regionalbahnen über die im Stadtteil Bad Münster am Stein von der Nahetalbahn abzweigende Alsenztalbahn nach Kaiserslautern, welches in etwa 65 Minuten erreicht wird. Auf der Strecke nach Saarbrücken und über Gau Algesheim und die Linke Rheinstrecke nach Mainz verkehren Regionalexpresszüge und Regionalbahnen. Die Fahrzeit nach Mainz liegt zwischen 25 und 40 Minuten, die nach Saarbrücken zwischen 1:40 und 2:20 Stunden.

Straßenverkehr[Bearbeiten]

Mit dem Auto ist Bad Kreuznach über die gleichnamige Anschlussstelle 51 an der Autobahn 61 sowie die Bundesstraßen 41, 48 und 428 zu erreichen. Bis auf die B 48 führen alle genannten Straßen um die Innenstadt herum, die Autobahn ist ca. 12 km vom Stadtzentrum entfernt.

Der öffentliche Nahverkehr wird durch ein innerstädtisches Busliniennetz im 15- bzw. 30-Minuten-Takt auf sieben Buslinien durch die zur Rhenus Veniro-Gruppe gehörende Verkehrsgesellschaft mbH Bad Kreuznach (VGK) durchgeführt. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Regionalbuslinien in die nähere Umgebung, welche von der VGK und von der Omnibusverkehr Rhein-Nahe GmbH (ORN) betrieben werden. Die Linienverkehre der verschiedenen Betreiber sind dabei Bestandteil des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund RNN.

Medien[Bearbeiten]

Rundfunk

  • Radiosender Antenne Bad Kreuznach
  • domradio Studio-Nahe UKW 87,9, Pfarrradio, mit Mantelprogramm des domradio Köln, Lokalprogramm am Samstagvormittag und Gottesdienstübertragung am Sonntag
  • Bürgerfernsehen naheTV

Printmedien

  • Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach: Tageszeitung für Bad Kreuznach und Umgebung, zur Verlagsgruppe Rhein Main gehörend. Auflage ca. 13.000.
  • Oeffentlicher Anzeiger: Tageszeitung für Bad Kreuznach und Umgebung, zur Rhein-Zeitung (Mittelrhein-Verlag) gehörend. Auflage ca. 22.000.
  • Stadtgeschichtlich vertiefend: Bad Kreuznacher Heimatblätter, unregelmäßig erscheinende Beilage zum Öffentlichen Anzeiger
  • VorSicht – Das Rhein-Nahe-Journal. Auflage 15.000
  • Lifetime: Stadtmagazin für Bad Kreuznach -
  • Wochenspiegel Bad Kreuznach: wöchentliches Anzeigenblatt, zum SW-Verlag gehörend.
  • Kreuznacher Rundschau, bis 1. Oktober 2010: Neue Kreuznacher Zeitung: wöchentliches Anzeigenblatt. Die erste Ausgabe erschien im Oktober 2006.

Online-Medien

  • Kreuznach-Blog – Aktuelles und Informatives über Bad Kreuznach aus der Region und dem Internet. Seit 1. Juni 2008.
  • Nightlife-Kreuznach - News zu anstehenden Veranstaltungen in Bad Kreuznach. Die besten Bars, Clubs und Diskotheken in Bad Kreuznach
  • Extrawelle – Nachrichten für Bad Kreuznach

Bildung und Forschung[Bearbeiten]

In Bad Kreuznach finden sich neben mehreren Grundschulen, welche teilweise auch eine Ganztagesbetreuung anbieten, Schulen aller drei weiterführenden Schularten sowie berufsvorbereitende oder -begleitende Schulen wie z. B. Berufsfachschulen, Berufsoberfachschulen und Technikerschulen, welche an den Berufsschulen angesiedelt sind:

Grundschulen:

  • Grundschule Bad Münster am Stein-Ebernburg
  • Dr.-Martin-Luther-King-Schule (Ganztagsschule)
  • Grundschule Kleiststraße (Ganztagsschule)
  • Grundschule Hofgartenstraße
  • Grundschule Planig
  • Grundschule Winzenheim

Hauptschulen:

  • Hauptschule Ringstraße (mit 10. Schuljahr, Ganztagsschule)
  • Hauptschule am Römerkastell (mit 10. Schuljahr)

Realschulen:

  • Realschule Heidenmauer (Ganztagsschule)
  • Realschule plus am Rotenfels Bad Münster am Stein-Ebernburg

Gesamtschulen:

  • IGS Bad Kreuznach (Ganztagsschule)

Gymnasien:

  • Lina-Hilger-Gymnasium
  • Gymnasium an der Stadtmauer (mit altsprachlichem und mathematisch-naturwissenschaftlichem Zweig)
  • Gymnasium am Römerkastell (mit bilingualem Zweig)
  • Berufliches Gymnasium Fachrichtung Wirtschaft (nur Sekundarstufe 2)
  • Berufliches Gymnasium Fachrichtung Technik (nur Sekundarstufe 2)
  • Höhere Berufsfachschule Polizeidienst und Verwaltung (nur Fachhochschulreife)

Berufsbildende Schulen:

  • Berufsbildende Schule für Technik, Gewerbe, Hauswirtschaft, Sozialwesen
  • Berufsbildende Schule für Wirtschaft
  • Berufsbildende Schule Landwirtschaft
  • DEULA Rheinland-Pfalz GmbH Lehranstalt für Agrar- und Umwelttechnik

Förderschulen:

  • Bethesda-Schule Schule für Körperbehinderte (Ganztagsschule)
  • Don-Bosco-Schule Schule für geistig Behinderte (Ganztagsschule)
  • Schule am Ellerbach Schule für Lernbehinderte (Ganztagsschule)

1950 wurde das Max-Planck-Institut für Landwirtschaftliche Arbeitswissenschaft und Landtechnik von Imbshausen nach Bad Kreuznach verlegt und nutzte dort Räumlichkeiten des Ritterguts Bangert. Von 1956 bis zu seiner Schließung 1976 trug es den Namen Max-Planck-Institut für Landarbeit und Landtechnik.[103] Leiter des Instituts war Gerhardt Preuschen.

Von 1971 bis 1987 war die Fachrichtung Landbau der Fachhochschule Rheinland-Pfalz, Abteilung Bingen, in Bad Kreuznach angesiedelt. Nach dem Umzug des Landbaus nach Bingen bietet Bad Kreuznach mit dem DLR (Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum) noch eine fachhochschulähnliche Ausbildung für angehende Winzer und Landbauer an. Diese zweijährige Technikerschule für Weinbau und Oenologie sowie Landbau ist ein Bildungsgang der Fachschule Agrarwirtschaft. Sie führt die Tradition der früheren bekannten Höheren Weinbauschule bzw. der Ingenieurschule für Landbau fort und schließt die Lücke in der Ausbildung des weinbaulich-kellerwirtschaftlichen Nachwuchses zwischen Fachhochschule und einjähriger Fachschule.

Die Agentur für Qualitätssicherung, Evaluation und Selbstständigkeit von Schulen und das Pädagogische Zentrum Rheinland-Pfalz, welches die Schulen des Landes bei ihrer pädagogischen und didaktischen Weiterentwicklung unterstützt, haben ebenso ihren Sitz in der Stadt wie das Staatliche Studienseminar Bad Kreuznach für das Lehramt an Gymnasien.

Die Evangelische Kirche im Rheinland unterhielt von 1960 bis 2003 in Bad Kreuznach ein Predigerseminar zur Ausbildung von Vikarinnen und Vikaren.

Persönlichkeiten[Bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten]

Bekannte Persönlichkeiten[Bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten]

Bisher wurden 15 Personen zu Ehrenbürgern der Stadt Bad Kreuznach ernannt. Drei wurden diese Rechte wieder aberkannt: Adolf Hitler, Wilhelm Frick und Richard Walther Darré. Die zwölf verbliebenen Ehrenbürger sind (Jahr der Verleihung in Klammern):

Varia[Bearbeiten]

  • In Eisenach ließ der wohlhabende Kaufmann und Patrizier Conrad Creutznacher ab 1507/39 neben der Georgenkirche das später so genannte „Kreuznacher Haus“ im Renaissance-Stil erbauen. Es wurde Anfang des 17. Jahrhunderts in das alte Residenzschloss integriert (heute: Markt 9).
  • In dem 1719 erschienenen Roman Robinson Crusoe von Daniel Defoe (1660–1731) erzählt der Titelheld, der bezeichnenderweise 1632 geboren wurde, die Familie seiner Mutter habe ursprünglich den Namen Kreutznaer geführt und sei über Bremen nach England eingewandert.[105] Der Familienname Crusoe wird inzwischen vielfach als ein verschliffenes Kreuznacher erklärt. 1720 erschien - zunächst anonym - Defoes Roman Memoirs of a Cavalier: Or A Military Journal of the Wars in Germany, and the Wars in England; From the Years 1632 to 1648, in dem die Einnahme von „Creutznach“ 1632 geschildert wird.[106]

Literatur[Bearbeiten]

  • Johann Goswin Widder: Versuch einer vollständigen Geographisch-Historischen Beschreibung der Kurfürstl. Pfalz am Rheine. Bd. IV, Frankfurt am Main/ Leipzig 1788, S. 22–48. (online auf: books.google.de, abgerufen am 21. Dezember 2011)
  • Walter Zimmermann (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Kreuznach. (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz 18/1). L. Schwann, Düsseldorf 1935. (Nachdruck: Deutscher Kunstverlag, München/ Berlin 1972, ISBN 3-422-00540-4)
  • Ernst Emmerling: Bad Kreuznach. (Rheinische Kunststätten, Heft 187). 2. Auflage. Gesellschaft für Buchdruckerei, Neuss 1980, ISBN 3-88094-314-1.
  • Kurt Becker (Hrsg.): Heimatchronik des Kreises Kreuznach. Archiv für Deutsche Heimatpflege, Köln 1966, DNB 456940073.
  • Stadt Bad Kreuznach (Hrsg.): 50 Jahre amerikanische Streitkräfte in Bad Kreuznach. Bad Kreuznach 2001.
  • Stadt Bad Kreuznach (Hrsg.): Das Kreuznacher Sportbuch. Ess, Bad Kreuznach 2006, ISBN 3-935516-34-7.
  • Kur- und Salinenbetriebe der Stadt Bad Kreuznach (Hrsg.): 175 Jahre Heilbad Bad Kreuznach 1817–1992. Festschrift. Geis & Fiedler, Pfaffen-Schwabenheim 1992.

Weblinks[Bearbeiten]

 Wikisource: Bad Kreuznach – Quellen und Volltexte
 Commons: Bad Kreuznach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Bad Kreuznach – Reiseführer
 Wiktionary: Bad Kreuznach – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Statistisches Bundesamt – Gemeinden in Deutschland mit Bevölkerung am 31. Dezember 2013 (XLS-Datei; 4,0 MB) (fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011). (Hilfe dazu)
  2. "Landesverordnung über den freiwilligen Zusammenschluss der Städte Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg" vom 24. 11. 2013 im Gesetz- und Verordnungsblatt Rheinland-Pfalz Nr. 19/2013, Seite 503ff, "Landesgesetz über freiwillige Gebietsänderungen der Gemeinde Lambsheim und der Verbandsgemeinde Heßheim sowie der Städte Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein-Ebernburg" vom 22. 11. 2013 im Gesetz- und Verordnungsblatt Rheinland-Pfalz Nr. 18/2013, Seite 489ff
  3. Die Strecke verlief etwa: Metz (Divodurum), Dillingen-Pachten, Lebach, Wareswald bei Tholey, Wolfersweiler, Heimbach (Nahe), Baumholder, Winterhauch bei Idar-Oberstein-Struth/Neuweg, Sien (Höhe), Schmidthachenbach, Becherbach bei Kirn, Hundsbach, Bärweiler, Bad Sobernheim, Waldböckelheim, Mandel, Bad Kreuznach, Bingen (Bingium); vgl. Jos. H. Friedlich: Römisches Denkmal bei Schweinschied. In: Jahrbücher des Vereins von Altertumsfreunden im Rheinlande. 4 (1844), S. 94–106, bes. 94; Ernst Schmidt (Hrsg.); Friedrich Wilhelm Schmidt: Forschungen über die Römerstrassen etc. im Rheinlande. In: Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande. Band 31 (1861), S. 1–220, bes. S. 170–197; Josef Hagen: Römerstrassen der Rheinprovinz. 2. Auflage. K. Schroeder, Bonn 1931, S. 390–398; Winfried Dotzauer: Geschichte des Nahe-Hunsrück-Raumes von den Anfängen bis zur Französischen Revolution. Franz Steiner, Stuttgart 2001, S. 38, u. a. Die „Alte Römerstraße“ des Pfälzerwald-Vereins verläuft von Kirn bis Meisenheim größtenteils auf der Originaltrasse.
  4. Vgl. Walburg Boppert: Römische Steindenkmäler aus dem Landkreis Bad Kreuznach, Mainz: Römisch-Germanisches Zentralmuseum 2001, S. 16f, 23f, 47 u. a.
  5. Vgl. Cruciniacum (?), Bad Kreuznach (Germania Superior) auf der Website „Theatrum “ der Direktion Landesarchäologie Mainz (Online).
  6. Vgl. C. H. A. [= Heinrich Cannegieter, Arnheim]: Notae ad Ausonii Mosellam. In: Miscellaneae observationes in auctores veteres et recentiores 10/2 (1739), S. 161–200, bes. S. 164–166 (Google-Books); vgl. Joachim Gruber: D. Magnus Ausonius, „Mosella“. Kritische Ausgabe, Übersetzung, Kommentar (Texte und Kommentare 42), Berlin u. a.: de Gruyter 2013, S. 99f; vgl. auch F. W. Schmidt. Römerstraßen (a. a. O.), S. 197–205. Die Konjektur von „vico“ zu „vinco“ / „vingo“ geht auf Theodor Mommsen zurück und orientiert sich ebenso wie die Lokalisierungen von „Dumno“ und „Belginum“ an der Tabula Peutingeriana.
  7. Urkunde vom 19. Dezember 823 (= 822); vgl. Königliches Staatsarchiv Stuttgart (Hrsg.): Wirtembergisches Urkundenbuch. Bd. I, F. H. Köhler, Stuttgart 1849, S. 101; Bd. 3, Nachtrag 1. Text und Übertragung der Urkunde Kaiser Ludwigs des Frommen von 822; Regesta Imperii Online, Nr. 768 (abgerufen am 15. Mai 2013).
  8. Wirtembergisches Urkundenbuch, hrsg. von dem Königlichen Staatsarchiv in Stuttgart, Bd. I, F. H. Köhler, Stuttgart 1849, S. 101; Bd. 3, Nachtrag 1. Emendiert aus: „villa Truciniacus“.
  9. Vgl. Online-Suche in den „Regesta Imperii“ der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz (abgerufen am 26. Januar 2012).
  10. Heinrich Beyer (Hrsg.): Urkundenbuch zur Geschichte der, jetzt die Preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. Bd. I, J. Hölscher, Koblenz 1860, S. 322 (Online-Ressource, abgerufen am 26. Januar 2012); Johann Friedrich Böhmer (Begr.); Mathilde Uhlirz (Bearb.): Regesta Imperii. Bd II/3 Die Regesten des Kaiserreiches unter Otto III. Böhlau, Wien u. a. 1956, S. 763.
  11. Eberhard Link: Cruzenache – Kreuznach an der Nahe oder Christnach in Luxemburg? In: Geldgeschichtliche Nachrichten. 11 (1976), Nr. 51, S. 7–12.
  12. Der Namensanhang -ach ist wohl von dem wurzelnahen mittelhochdeutschen ouwe („Aue“) her als „Insel“ verstanden worden, s. den Artikel Ache. Das Gedicht „Die Gründung Kreuznach’s“ von Gustav Pfarrius spielt auf eine entsprechende Gründungslegende an: „Und mitten auf der Insel / Stand hoch ein Kreuz von Stein ... Und eine Stadt erhob sich ... Vom nahen Kreuz der Insel / Ward Kreuznach sie genannt“; vgl. ders.: Das Nahethal in Liedern. Ludwig Kohnen, Köln/ Aachen 1838, S. 164–166.
  13. Urkunde im Landeshauptarchiv Koblenz, wohl Fälschung des 12./13. Jahrhunderts. 1101 wird Kreuznach unter den Besitzungen des Speyerer Domkapitels als Geschenk Heinrichs III. genannt; vgl. Heinrich Büttner: Die Anfänge der Stadt Kreuznach und die Grafen von Sponheim. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. 100/NF 61 (1952), S. 433–444.
  14. Vgl. Jacques Paul Migne: S. Bernardus abbas Clarae-Vellensis (Patrologiae cursus completus. Series secunda 185). Paris 1855, Sp. 388; Odilo Engels: Beiträge zur Geschichte der Staufer im 12. Jahrhundert (II). In: Franz-Reiner Erkens, Hartmut Wolff (Hrsg.): Von Sacerdotium und Regnum. Geistliche und weltliche Gewalt im frühen und hohen Mittelalter. (Festschrift für Egon Boshof). Böhlau, Köln 2002, S. 423–460, bes. S. 448 mit Anm. 95.
  15. Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz (Mgq 414 (b), Blätter 349v–351r).
  16. Urkunde vom 12. Mai 1301, vgl. Urkunde vom 18. November 1305; Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Grafschaft Sponheim, Urkunden 101 und 114 (Altsignaturen: 817 und 968)).
  17. Urkunde vom 7. Juni 1381 („früher von Lombarden bewohnter Hof“); Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Grafschaft Sponheim, Urkunde 664 (Altsignatur: 804)); Martin Uhrmacher: Freiheitsprivilegien und gefreite Orte in den Grafschaften Sponheim. In: Kurtrierisches Jahrbuch 37 (1997), S. 77–120, bes. S. 99f (Online; PDF; 2,9 MB).
  18. Vgl. Stephan Alexander Würdtwein: Monasticon Palatinum Bd. V. Cordon, Mannheim 1796, S. 324, dort ungenau: „Simon III.“
  19. Regesten des Pfalzgrafen Ruprecht III., n. 5573, 5577 und 5584, vom 12., 13. und 15. November 1408, Heidelberg; (Digitalisat bei Regesta Imperii Online, abgerufen am 10. Oktober 2014).
  20. Vgl. Conrad Hofmann (Hrsg.): Eikhart Artzt's Chronik von Weissenburg. In: Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen Geschichte. 2 (1862), S. 142–208, bes. S. 147f; Ulrich Gäbler: Die Kinderwallfahrten aus Deutschland und der Schweiz zum Mont-Saint-Michel 1456–1459. In: Zeitschrift für schweizerische Kirchengeschichte. 63 (1969), S. 221–331.
  21. Vgl. Privileg für das Pädagogium zur Himmelspforte vom 11. Oktober 1476, ausgestellt in Kreuznach; Stadtarchiv Erfurt (0-1/ 7A-54).
  22. Vgl. Philipp Casimir Heintz: Das ehemalige Fürstenthum Pfalz-Zweybrücken und seine Herzöge. (Abhandlungen der Historischen Classe der Königlich Bayerischen Akadamie der Wissenschaften I/1). Michael Lindau, München 1833, bes. S. 415f (Google-Books); Einigungsvertrag vom 27. November 1489; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (Neuburger Kopialbücher, Nr. 129).
  23. Vgl. Franz Joseph Mone: Stadtordnung von Kreuznach 1495. 3. Okt. 1495. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 18 (1865), S. 250–256, bes. S. 250 (Google-Books); nach Trithemius 1496.
  24. Ebenda.
  25. Vgl. Anonymi Chronicon Wirtembergense. In: Johann Friedrich Schannat: Vindemiae literariae, Bd. II. Moritz Georg Weidmann, Fulda / Leipzig 1724, S. 21–40, bes. S. 37 (Google-Books).
  26. Vgl. zum Folgenden Karl Geib: Die Entwicklung des mittelalterlichen Städtebildes von Kreuznach. In: Otto Lutsch (Hrsg.): Festschrift zur Jahrhundertfeier des Gymnasiums und Realgymnasiums zu Kreuznach (1819–1919). Robert Voigtländer, Kreuznach 1920, S. 49–65 und Anhang S. 1–19 (Online-Ressource, abgerufen am 23. Dezember 2011).
  27. Gesamtkatalog der Wiegendrucke, M16454; Faksimile bei Ernst Freys (Hrsg.): Gedruckte Schützenbriefe des 15. Jahrhunderts. In getreuer Nachbildung. Kuhn, München 1912, Tafel XVII, nach dem Exemplar des Stadtarchivs Straßburg. Vgl. auch Leonhard Flechsel: Gereimte Beschreibung des Frey- und Herren-Schiessens mit der Armbrust und einem Glückshafen. gehalten zu Worms im Jahr 1575. Adam Konrad Boeninger, Worms 1862, S. 35–37 und 39 (3 Kreuznacher Teilnehmer; Cod. Pal. germ. 405, Blätter 1-57).
  28. Vgl. Siegmund Salfeld: Das Martyrologium des Nürnberger Memorbuches (Quellen zur Geschichte der Juden in Deutschland 3), Simion, Berlin 1898, S. 4: „בקרוצנכא נאפן ר׳ אפרים בר אליעזר הלוי“ und S. 99, 144 und 276 (Digitalisat der Freimann-Sammlung in der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main).
  29. Urkunden vom 12. Mai 1301; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (Grafschaft Sponheim, Urkunden 100 und 101).
  30. Vgl. Wilhelm Sauer (Bearb.): Codex diplomaticus Nassoicus. Nassauisches Urkundenbuch, Bd. I/3. Julius Niedner, Wiesbaden 1887, S. 210, 212 und 223; Edmund E. Stengel (Hrsg.): Nova Alamanniae. Urkunden, Briefe und andere Quellen besonders zur deutschen Geschichte des 14. Jahrhunderts, Bd. I. Weidmann, Berlin 1921 (Nachdruck Olms, Hildesheim 2004), S. 174.
  31. Vgl. Abschrift um 1338 im Staatsarchiv Würzburg (Mainzer Urkunden, 6206 (=KLS 616)).
  32. Vgl. S. Salfeld: a. a. O., S. 81 und 281.
  33. Vgl. Franz-Josef Heyen: Kreuznach, Bad. In: Germania Judaica, Bd. III/1 Ortschaftsartikel Aach–Lychen. J.C.B. Mohr, Tübingen 1987, S. 686–691, bes. S. 687.
  34. Vgl. Staatsarchiv Ludwigsburg, Außenstelle Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein (Bestand Archiv der Herrschaft Weinsberg mit dem Nachlass des Reichserbkämmerers Konrad von Weinsberg, GA 15 Schubl. E, Nr. 58/2 und Nr. 59/5); Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main (Juden Akten, 372).
  35. Vgl. Johann Trithemius: Chronicon … monasterii Spanheimensis (1506). In: Marquard Freher: Johannis Trithemij Spanheimensis primo … Abbatis … secvndae partis Chronica insignia dvo, Bd. II. Wechel bei Claudius, Frankfurt am Main 1601, S. 237–435, bes. S. 353 (Google-Books).
  36. Vgl. Edgar Mais: Die Verfolgung der Juden in den Landkreisen Bad Kreuznach und Birkenfeld 1933-1945 (Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Bad Kreuznach 24), Kreisverwaltung, Bad Kreuznach 1988, S. I.
  37. Vgl. zum Folgenden Volker Zimmermann: Der Traktat über „daz lebendig wasser“ aus der Heidelberger Handschrift Cod. Pal. Germ 786 – „Des Juden buch von kreuczenach“. In: Fachprosaforschung – Grenzüberschreitungen, 4/5 (2008/2009), S. 113–123; Eva Shenia Shemyakova: Des Juden buch von kreuczenach. Ein Beitrag zur jüdischen Medizin des Mittelalters, diss. med. Göttingen 2010, bes. S. 42 (PDF; 690,2 KB).
  38. Vgl. Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main (Juden Akten, 964).
  39. Vgl. Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. Germ. 786; vgl. Cod. Pal. Germ. 241); Peter Assion: Jude von Kreuznach. In: Wolfgang Stammler, Karl Langosch (Hrsg.): Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, Bd. IV, de Gruyter, Berlin, New York, 2. Auflage. 1983, Sp. 887f.
  40. Vgl. Jörg Julius Reisek: Der alte „Juden Kirchoff“ am Kreuznacher Schlossberg (abgerufen am 27. juni 2013).
  41. Vgl.  Wolfgang Klötzer (Hrsg.): Frankfurter Biographie. Personengeschichtliches Lexikon. Erster Band. A–L (= Veröffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission. XIX, Nr. 1). Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-7829-0444-3. S. 140.
  42. Ähnlich war Zelem die jiddische Bezeichnung für den Ortsnamen Deutschkreutz; die Münze „Kreuzer“ hieß jiddisch צלמר „Zalmer“.
  43. Vgl. St. A. Würdtwein: Monasticon (a. a. O.) Bd. V, bes. S. 311ff (zum Kloster St. Peter), S. 345–353 (zur „Bubenkapelle“), S. 354f (zum Karmeliterkloster), S. 355–360 (zum Kloster St. Wolfgang) (Online-Ressource, abgerufen am 21. Dezember 2011); Ernst Schmidt: Geschichtliche Notizen über die früheren Kirchen und Klöster in Kreuznach. In: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein. 28/29 (1876), S. 242–259.
  44. Vgl. Ernst Schmidt: Ueber die auf dem Terrain des römischen Kastells bei Kreuznach, die Heidenmauer genannt, von October 1858 bis November 1866 stattgefundenen Ausgrabungen. In: Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande. Bände 47/48 (1869), S. 66–113. Nach einer anderen Theorie lag die Martinskirche an Stelle der heutigen Weinlage St. Martin im Brückes und St. Kilian wäre dorthin verlegt worden.
  45. Auch Jean Englebert Olivier aus Luxemburg, Herausgeber von Giovanni Domenico Candela: De bono status virginitatis et continentiae libri tres, Mainz: Peter Henning 1613; vgl. Abraham Jacob van der Aa: Biographisch Woordenboek der Nederlanden, Bd. XIV, Haarlem: Jacobus Johannes van Brederode 1867, S. 83f.
  46. Vgl. Karl Hartfelder: Werner von Themar, ein Heidelberger Humanist. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 33 (1880), S. 1–101 (abgerufen am 15. Mai 2013).
  47. Ausführlicher, angeblich zeitgenössischer Bericht in einer Straßburger Handschrift aus dem Eigentum des Stadtsyndikus Johann Jakob Wenker, mitgeteilt von dem – allerdings als unzuverlässig bekannten – Juristen Franz Joseph Bodmann: Kurze Verzeichnuß, wie die Pfaltz von Landtgraue Wilhelm von Hessen vndt andern vberzogen, geplundert, vnd verbrandt worden. An. Dnj 1504. In: Rheinisches Archiv für Geschichte und Litteratur 3 (1810), S. 222–231 (Google-Books).
  48. Vgl. Marquard Freher: Rerum Germanicarum Scriptores varii, neue Aufl. hrsg. von Burkhard Gotthelf Struve, Bd. III, Johann Reinhold Dulßecker, Straßburg 1717, bes. S. 120–130 („Stauronesum“; Online; vgl. Ausgabe Claudius Marnius, Hannover 1611 Google-Books); Johannes Schneider: Steinach, Hans Landschad von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 670–675.
  49. Brief von Trithemius an Virdung
  50. Brief vom 13. Juni 1508 aus „Crewtznach“; vgl. Hector Bossange: Catalogue de la riche bibliothèque de Rosny. Huzard, Paris etwa 1837, S. 222 (Nr. 2478).
  51. a b Vgl. Friedrich Wilhelm Heidemann, Gottlieb Friedrich Hüttner (Hrsg.): Beiträge zur Chronik des Postwesens II. In: Das Postwesen unserer Zeit 5 (1860), S. 113–143, bes. S. 126, 132 und 134.
  52. Vgl. o. V.: Letzte Fehde und Tod des berühmten Ritters, Franz von Sickingen. Aus einer alten Schrift. In: Ernst Ludwig Posselt (Hrsg.): Wissenschaftliches Magazin für Aufklärung 3/1 (1787), S. 61–86, bes. 62f und 78 (Google-Books).
  53. Vgl. F. Falk: Wanderung auf dem Hunsrücken (Schluß). In: Geschichtsblätter für die mittelrheinischen Bisthümer 2 (1885), Sp. 238–240, bes. Sp. 239.
  54. Vgl. Hubert Jedin: Handbuch der Kirchengeschichte. Herder, Freiburg i. Br. 1967, S. 297.
  55. Vgl. Alfred Wendehorst: Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Würzburg., Bd. III Die Bischofsreihe von 1455 bis 1617 (Germania Sacra 13/III), Berlin 1978, S. 111.
  56. Vgl. Charles Schmidt (Hrsg.): Der Antheil der Strassburger an der Reformation in Churpfalz. C. F. Schmidt, Straßburg 1856, bes. S. 16 und 25f (Google-Books).
  57. Vgl. Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main (Messsachen und Märkte, Ugb-Akten, 80).
  58. Landeshauptarchiv Koblenz (Bestand A.1 33/2435); Staatsarchiv Darmstadt (Bestand C2 Salbücher, 510/1).
  59. Vgl. Eduard Fritsch: Kreuznach im dreißigjährigen Kriege. (diss. phil.). Gießen 1929, S. 18f; Gerd Massmann: Die Verfassung der Stadt Kreuznach unter der französischen Herrschaft von 1796 bis 1814. H. Boldt, Boppard 1963, S. 132–136.
  60. Vgl. Marcos de Guadalajara y Javier (1560-1631): La historia pontifical y catolica, Bd. V (1630). Melchor Sanchez, Madrid 1652, S. 464 (Google-Books).
  61. Vgl. Wilhelm Staden: Trophaea Verdugiana pace et bello, Johannes Kinckius, Köln 1630. Verdugo starb an den Folgen eines 1626 bei der Belagung der Burg Rheinfels erlittenen Sturzes in der Stadt.
  62. Kapitulierte 1631 in Mainz, später Vizekönig von Katalonien. Eine überlieferte, nicht mehr erhaltene gleichnamige Grabinschrift von 1626 im Franziskanerkloster bezog sich auf eine andere Person.
  63. Karl Friedrich Wilhelm Wander: Deutsches Sprichwörterlexikon. Bd. II, F. A. Brockhaus, Leipzig 1870, Sp. 1615.
  64. Vgl. Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main (Bestand Oberrheinischer Kreis, 40).
  65. Vgl. das Tagebuch von Oberschultheiß Johann Jakob Kneupel († 1667): Diarium Crucinacense; Abschrift von 1744 im General-Landesarchiv Karlsruhe (Sammlung Kremer-Lamey, 124 C 2); vgl. Rudolf Buttmann (Hrsg.): Johann Jakob Kneupels Tagebuch. In: Westpfälzische Geschichtsblätter 6 (1902), S. 5f, 9-11, 13f, 17f, 21f, 29-31, 33f, 37-39 und 41f.
  66. Ausführlicher zeitgenössischer Bericht bei Christoph Boethius: Des Bey vermehrter Anfechtung Glantz-vermehrten Und Triumph-leuchtenden, Kriegs-Helms Röm. Kayserlicher Majestät … Vierter Theil. Johann Christof Lochner, Nürnberg 1690, S. 194 (Google-Books). Am 1. Oktoberjul./ 11. Oktober 1688greg. wurde das Schloss noch verteidigt (Brief von Johannes Boos an Heinrich Julius von Blum); vgl. Gottfried Wilhelm Leibniz: Sämtliche Schriften und Briefe, Bd. V. Akademie-Verlag, Berlin 1954, S. 264.
  67. Vgl. Kurt von Raumer: Die Zerstörung der Pfalz von 1689 im Zusammenhang der französischen Rheinpolitik, München / Berlin: R. Oldenbourg 1930, S. 151 (Nachdruck Bad Neustadt an der Saale: D. Pfaehler 1982, ISBN 3-922923-17-8).
  68. Vgl. Martin Senner: Kreuznach und Frankreich – ein zwiespältiges Verhältnis (Online, abgerufen am 27. Oktober 2014).
  69. Vgl. Aloys Schulte: Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden und der Reichskrieg gegen Frankreich 1693–1697, Bd. I. J. Bielfeld, Karlsruhe 1892, S. 464.
  70. Vgl. Frank Heinemann: Die Henker und Scharfrichter als Volks- und Viehärzte seit Ausgang des Mittelalters. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde 4 (1900), S. 1–16, bes. S. 12.
  71. Vgl. William Coxe: Memoirs of John duke of Marlborough; with his original correspondence, Bd. I. Longman u. a., London 1818, S. 384.
  72. Vgl. Carl von Landmann: Friesen, Julius Heinrich Graf von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 87.
  73. Vgl. Johann Christian Heußon: Ausführliche und ordentliche Beschreibung Der in hiesigen Landen erschröcklichen und fast noch nie erhörten Wasser-Fluth zu Creutzenach. Philipp Wilhelm Stock, Frankfurt am Main 1725 (Google-Books); o. V.: Das Bejammerns-würdig- und erbärmlich-zugerichtete Creutzenach. Christian Gottfried Mayer, Frankfurt am Main 1725 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  74. Vgl. Prager-Post-Zeitungen, Heft 81, vom 23. März 1745 (Google-Books).
  75. Vgl. Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt (Z 284, 06.03.09. Grundstücke in Kreuznach, 1201-1823).
  76. 1777 wurde sie als Kapitel „Alt-Creuznach“ nach Wetzlar verlegt, während die Frankfurter Präfektur „Neu-Creuznach“ genannt wurde; vgl. Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Bd. I: A-Honiton. F. A. Brockhaus, Leipzig 1863, S. 364; Hessisches Staatsarchiv Darmstadt (Bestand D 4 Großherzogliches Haus, Einzelne Logen 592/4).
  77. Ernst F. Deurer: Umständliche Beschreibung der im Jänner und Hornung 1784 die Städte Heidelberg, Mannheim und andere Gegenden der Pfalz durch die Eisgänge und Ueberschwemmungen betroffenen grosen Noth. Neue Hof- und Akademische Buchhandlung, Mannheim 1784, S. 202–206 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München); vgl. Johann Riem: Kenntniss der Entstehung und Vertilgung verschiedener höchstschädlichster Raupenarten zum Nutzen der Oekonomen, vom Verfasser zum Besten der zu Creuznach in der Pfalz bey der dietzjährigen so auszerordentlichen Wassersnoth verunglückten Riemschen Familie herausgegeben. Gottlieb Löwe, Breslau 1734, Vorrede (Google-Books).
  78. Vgl. Alexander von Humbold: Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde. In: Bergmännisches Journal 5/1 (1792), S. 1–45 und 96–141; Steven Jan van Geuns: Tagebuch einer Reise mit Alexander von Humboldt durch Hessen, die Pfalz, längs des Rheins und durch Westfalen im Herbst 1789, hrsg. von Bernd Kölbel / Lucie Terken, Akademie-Verlag, Berlin 2007.
  79. Vgl. Gottlob Benedikt von Schirach (Hrsg.): Politisches Journal nebst Anzeige von gelehrten und anderen Sachen. Hamburg 1789, S. 1157 (Google-Books); Heinrich Scheel: Die Mainzer Republik. Die erste bürgerlich-demokratische Republik auf deutschem Boden. Akademie-Verlag, Berlin 1989, S. 18.
  80. Aus Hamm, Weinhändler und Kunstfreund, erhielt für die Vermittlung des Friedens eine lebenslange Pernsion von 800 Talern.
  81. Vgl. Otto Kohl: Das Tagebuch von G. H. Schmerz über den Baseler Frieden 1794–1795. Nach der Kreuznacher Handschrift, mit Berücksichtigung der Berliner Abschrift, I. Teil (Beilage zu dem Jahresbericht des Königl. Gymnasiums Kreuznach, Ostern 1906). Robert Voigtländer, Kreuznach 1906 (Digitalisat); Christian von Massenbach: Des Obersten von Massenbach, Generalquartiermeisterlieutnants, drei Sendschreiben. Frankfurt am Main / Leipzig 1808, S. 72.
  82. Vgl. Wöchentliches Extrablatt der Hanauer Neuen Europäischen Zeitung Nr. 39 vom 29. September 1797 (Google-Books); Schneegans: Historisch-topographische Beschreibung (a. a. O.), S. 231f.
  83. Vgl. Gerd Massmann: Die Verfassung der Stadt Kreuznach unter der französischen Herrschaft von 1796 bis 1814 (Veröffentlichungen der Arbeitsgemeinschaft für Landesgeschichte und Volkskunde im Regierungsbezirk Koblenz 4), Boppard: Harald Boldt 1963; Friedrich Schmitt: Kreuznach während der französischen Herrschaft 1792/96 bis 1814. In: Stadtverwaltung Bad Kreuznach (Hrsg.): Bad Kreuznach der Stadterhebung bis zur Gegenwart (Beiträge zur Geschichte der Stadt Bad Kreuznach 1), Bad Kreuznach: Matthias Ess 1990, S. 145–210.
  84. Patente Prussienne sur la prise de possession du Grand Duché du Bas-Rhin, Wien 5. April 1815, Publication de la part de la commission Autrichienne et Bavaroise, Kreuznach, 28. Mai 1815, und Convention … pour la Fixation ulterieurs des frontières du pays sur la rive droit de la Moselle réuni au royaume de Prusse, Kreuznach, 28. Mai 1815. In: Georg Friedrich Martens (Hrsg.): Nouveau recueil de traités d'alliance, de paix … et de plusieurs autres actes … depuis 1808 jusqu'à présent, Bd. VI = II, Dieterich, Göttingen 1818, S. 310–316 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  85. Vgl. Art. 18 des Friedensvertrags von Berlin zwischen Preußen und dem Großherzogthum Hessen vom 3. September 1866; Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland Duisburg (Oberbergamt Bonn, Nr. 18–24); Hessisches Staatsarchiv Darmstadt (G 1, 47/3 Ausführung des Friedensvertrags mit Preußen, insbesondere die Salinen Karls- und Theodorshalle, 1867–1897).
  86. Stadtarchiv Mainz (Akten und Einzelstücke, ZGS / digital, 10); o. V.: Amerika! Treuer Rathgeber und Führer des deutschen Auswanderers nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Voigtländer, Kreuznach 1849; Hermann van Ham: Quellen zur rheinischen Auswandererforschung in den Staatsarchiven Koblenz und Düsseldorf. In: Rheinische Vierteljahrsblätter 6 (1936), S. 295–326, bes. S. 311.
  87. Vgl. Nicolas Kessler: Auswandererglück. Von der Fischergasse in die weite Welt. Vortrag bei der Stiftung Haus der Stadtgeschichte Bad Kreuznach (Online-Bericht, abgerufen am 16. Oktober 2014).
  88. Anders die Radiumtherapie bei Krebserkrankungen, bei der eine starke Radiumbestrahlung die Krebszellen zerstören sollte. Es galt für Jahrzehnte als einzige Behandlungsmethode, Krebs durch "Stahl und Strahl" zu bekämpfen.
  89. Aufnahmen der Rose Baracks ab ca. 1958 (abgerufen am 26. Januar 2015)
  90. Landesverordnung über die großen kreisangehörigen Städte Bad Kreuznach, Idar-Oberstein und Neuwied vom 29. März 1960
  91. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, S. 169 (PDF; 2,50 MB)
  92. Oeffentlicher Anzeiger vom 28. September 2009, S. 23, Artikel: «OB Ludwig: „Kreuznach hat Tür nach BME aufgemacht“»
  93. [1]
  94. Gebietsänderungsvertrag unterzeichnet – Webseite der Stadt Bad Kreuznach; abgerufen am 2. November 2013
  95. Kreuznacher Jamaika-Koalition ist am Ende Meldung der Rhein-Zeitung vom 20. September 2013
  96. a b Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  97. Die Bürgermeister und Oberbürgermeister der Stadt Bad Kreuznach von 1806 bis heute; Webseite der Stadt Bad Kreuznach, abgerufen am 7. Juli 2014
  98. Stadler, Klemens; Deutsche Wappen; Band 2, Bremen 1966; S. 15
  99. Städtepartnerschaften
  100. Junkelmann, Marcus: Gladiatoren, Das Spiel mit dem Tod (Mainz 2008).
  101. Die Wiege der Korbjäger steht in Bad Kreuznach, Allgemeine Zeitung Mainz. Abgerufen am 8. Juni 2010. 
  102. 7 + 5 Namen aus 75 Jahren Basketball, Allgemeine Zeitung Mainz. Abgerufen am 8. Juni 2010. 
  103. Archiv der Max-Planck-Gesellschaft: II. Abt., Rep. 18 - Max-Planck-Institut für Landarbeit und Landtechnik; abgerufen am 10. Dezember 2012.
  104. Athletenporträt von Jens Werrmann bei der IAAF (englisch)
  105. Vgl. Robinson Crusoe. W. Taylor, London 1719, S. 1.
  106. Vgl. die 2. Auflage, erschienen bei James Lister, Leeds um 1750, S. 93–95 (Online).