14C-Datierungen archäologischer Funde werden dabei an relevanten Paläoumweltarchiven geeicht und so in Kalenderjahre umgerechnet. Das ist in MONREPOS erstmals bis zurück in eine Zeit vor 50.000 Jahren gelungen.
Mit dem frei verfügbaren Softwarepaket CalPal findet diese Forschung unmittelbaren Anwendernutzen. Das Programm wurde in langjähriger Zusammenarbeit mit der Universität Köln entwickelt.
(155,2 KiB) Klima-Kalender
Neandertaler sind nämlich mit der Einwanderung moderner Menschen vor ca. 44.000 – 42.000 Jahren europaweit ausgestorben. Forschungen in MONREPOS belegten das bereits 2003.
(93,4 KiB) Ende der Neandertaler
Insbesondere durch taphonomische Studien zur Rekonstruktion der Ablagerungsgeschichte von Tier-
knochen haben wir international Standards gesetzt.
Die Forschungen in MONREPOS tragen entscheidend zum Verständnis der Entwicklung der Großwildjagd und ihrer Bedeutung für die Menschheitsentwicklung bei.
(98,5 KiB) Archäozoologie und Taphonomie
Durch die Forschungen an komplexen Freilandsiedlungen wie Gönnersdorf, entwickelten wir neue Methoden. Sie dienen der Identifikation und quantitativen Auswertung von Siedlungsstrukturen, Organisationsmustern und ihrer Dynamiken.
Nach über 30 Jahren kontinuierlicher Anwendung lassen sich nun erstmals synthetische Aussagen zur Entwicklung frühmenschlichen Siedlungsverhaltens und seiner gesellschaftlichen Bedeutung machen.
(111,3 KiB) Siedlungsverhalten
Mit der Entdeckung und Untersuchung der gravierten Schieferplatten von Gönnersdorf wurde erstmals eine umfassende paläolithische Kunsttradition auch für Mitteleuropa nachgewiesen. Frauen vom »Typ Gönnersdorf« sind seitdem eine feste Größe in der internationalen Kunstforschung. In ihrem Siedlungs- und Alltagskontext bilden die mobilen Kunstwerke einzigartige Quellen zur gesellschaftlichen Bedeutung früher Kunst. Aktuelle Untersuchungen entziffern erstmals Details der Gestaltungsprinzipien und die Nützlichkeit verschiedener Herstellungstechniken mittels hochauflösender 3D-Scans.
(167,9 KiB) Kunst im Kontext
Bereits seit den 80er Jahren werden in MONREPOS kontrollierte Versuche zu Jagdtechniken und Tierzerlegung durchgeführt. Unter Laborbedingungen können einzelne Einflussgrößen technischer Vorgänge separat bewertet werden, um z.B. die Wirkungsweise paläolithischer Waffen zu testen.
Einen Schwerpunkt bilden Simulationen zur Überlieferungsgeschichte von Knochen in paläolithischen Fundstellen (Taphonomie). Aktuelle Experimente fokussieren auf die Genese von Knochenansammlungen in neandertalerzeitlichen Seebecken.
(143,1 KiB) Experimente
Einen Paradigmenwechsel im Verständnis von Steinartefakten läuteten Anfang der 90er Jahre technologische und ökonomische Analysen ein. Einzelne Werkzeuge werden seitdem als veränderliche Stadien eines fortwährenden Nutzungs- und Umarbeitungsprozesses verstanden, nicht nur als statische „Leitfossilien“.
Das zeigen insbesondere unsere Forschungen zur "Biographie" von Keilmessern-Rekonstruktionen des komplexen Nutzungsprozesses von Steinwerkzeugen geben Aufschluss über die Entwicklung von Handwerk, Mobilität und Landschaftsnutzung.
(119,8 KiB) Werkzeuggeschichten