Bundesstraße 28

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Dieser Artikel beschreibt die Bundesstraße 28 in Deutschland. Zur gleichnamigen Straße in Österreich siehe Puchenstubner Straße.
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Bundesstraße 28 in Deutschland
Bundesstraße 28
 European Road 52 number.svg
Karte
Verlauf der B 28
Basisdaten
Betreiber: Bundesrepublik Deutschland
Straßenbeginn: Kehl
(48° 34′ N, 7° 48′ O48.5737177.801833)
Straßenende: Senden
(48° 20′ N, 10° 5′ O48.32507210.089014)
Gesamtlänge: ca. 250 km

Bundesland:

Ausbauzustand: zweistreifig[1]
Bundesstraße 28 in Kehl
Bundesstraße 28 in Kehl

Die Bundesstraße 28 (Abkürzung: B 28) verläuft größtenteils durch Baden-Württemberg, von Kehl an der französischen Grenze bis Ulm und endet in Bayern an der A 7.

Geschichte[Bearbeiten]

Ursprung[Bearbeiten]

Die erste Straße zwischen Oppenau und Freudenstadt entstand 1742/43 und führte über den Roßbühl.

Als erste Teilstrecke in Württemberg wurde die Landstraße zwischen Reutlingen und Tübingen bereits 1787 zu einer Chaussee ausgebaut. Ab 1805 wurden auch die übrigen Streckenabschnitte zu einer durchgehenden Kunststraße ausgebaut. Die Straße zwischen Herrenberg und Tübingen entstand 1806.

Nach der Übernahme des oberen Renchtals durch das Großherzogtum Baden wurde die heutige Streckenführung von Oppenau über Peterstal nach Griesbach in den Jahren 1806 bis 1813 gebaut.

Frühere Strecken und Bezeichnungen[Bearbeiten]

Das Verzeichnis der Landstraßen in Baden vom 1. Juli 1901 teilt die heutige Bundesstraße 28 in zwei verschiedene Teilstrecken:

  • Die alte Verbindungsstraße zwischen Straßburg und Freudenstadt, die ab Oppenau über den Roßbühl führte, wurde als badische Staatsstraße Nr. 25 bezeichnet.
  • Die obere Renchtalstraße zwischen Oppenau und Kniebis, die der heutigen Bundesstraße 28 entspricht, wurde als badische Staatsstraße Nr. 26 bezeichnet.

Die heutige Bundesstraße 28 trug vor 1932 verschiedene Nummern:

Land Staatsstraße Länge Verlauf
Baden Nr. 25 23,2 km Sand–Landesgrenze(–Freudenstadt)
Baden Nr. 26 19,7 km Oppenau–Griesbach–Kniebis
Württemberg Nr. 105 12,1 km (Oppenau–)Kniebis–Freudenstadt
Württemberg Nr. 99 36,2 km Freudenstadt–Herrenberg(–Stuttgart)
Württemberg Nr. 85 30,5 km (Calw–)Herrenberg–Tübingen
Württemberg Nr. 77 10,0 km Tübingen–Reutlingen
Württemberg Nr. 71 6,9 km Reutlingen–Metzingen
Württemberg Nr. 43 11,0 km (Stuttgart–)Metzingen–Bad Urach(–Biberach)
Württemberg Nr. 44 15,8 km Bad Urach–Feldstetten
Württemberg Nr. 45 22,7 km (Plochingen–)Feldstetten–Ulm
Bundesstraße 28 Richtung Ulm, Ausfahrt Senden (kurz nach Dreieck Hittistetten)

Bei der Einführung des Nummerierungssystems für die Straßen in Deutschland im Jahre 1932 wurde die Strecke Fernverkehrsstraße 28 (FVS 28) genannt. Seit der Einrichtung des Reichsstraßennetzes (1934) wurde sie mit Reichsstraße 28 (R 28) bezeichnet. Während der deutschen Besetzung des Elsass (1940–1944) wurde die R 28 von Straßburg bis Saarbrücken verlängert. Noch nach dem Anschluss des Saarlandes an die Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1957 existierten in der Mainzer Straße in Saarbrücken die gelben Schilder mit der Nummer 28. Heute ist diese Straße Teil der Bundesstraße 51.

Ersetzungen[Bearbeiten]

  • Ab 1967 wurde die Bundesstraße 28 zwischen Reutlingen und Tübingen zu einer Schnellstraße ausgebaut.
  • Auch der Abschnitt zwischen Kehl und Appenweier (Autobahnkreuz) wurde zu einer Schnellstraße ausgebaut
  • In Tübingen änderte sich 1979 durch den Bau des vierspurigen Schlossbergtunnels der innerstädtische Verlauf der B 28, die die Innenstadt dort seitdem westlich und südlich umfährt.
  • Seit Oktober 2008 wird in Freudenstadt ein zwei Kilometer langer Abschnitt der B 28 vierspurig ausgebaut.
  • Von Tübingen Richtung Rottenburg besteht ein ca. 2 km langes vierspuriges Teilstück, welches als B 28n beschildert ist.

Ermordung Matthias Erzbergers[Bearbeiten]

Gedenkstein Erzbergers bei Bad Griesbach im Schwarzwald

Am 26. August 1921 wurde nahe der heutigen B 28 der ehemalige Reichsfinanzminister Matthias Erzberger von Angehörigen der rechtsextremistischen Organisation Consul ermordet. In einer Kehre der B 28 zwischen Bad Griesbach und Freudenstadt erinnert ein Gedenkstein an diese Bluttat. Er trägt die schlichte Inschrift:

Hier starb
Matthias Erzberger
Reichsfinanzminister
am 26.8.1921
R•I•P

Siehe auch: Ermordung Matthias Erzbergers

Planungen und Ausbau[Bearbeiten]

Baden-Württemberg

  • 4-spuriger Neubau der Ortsumgehung Metzingen (1. Bauabschnitt Umfahrung Neuhausen), 2,8 km (fertiggestellt)
  • 4-spuriger Neubau der Ortsumfahrung Metzingen (2. Bauabschnitt), 3,4 km (fertiggestellt)
  • Ortsumgehungen Oberkirch und Lautenbach, 6,0 km (fertiggestellt)
  • Verlegung in Freudenstadt, 3,5 km (Vordringlicher Bedarf, in Bau)
  • Ortsumgehung Schopfloch als B 28a, 3,1 km (fertiggestellt)
  • Neubau als B 28a zwischen Schopfloch und Grünmettstetten, 2,6 km (fertiggestellt)
  • Ortsumgehung Ergenzingen als B 28a, 4,8 km (fertiggestellt)
  • Neubau als B 28a zwischen Grünmettstetten und der L 355a (Nordumgehung Horb), 3,8 km (Vordringlicher Bedarf, in Planung)
  • Neubau als B 28a zwischen Rottenburg und Tübingen, 8,0 km (Vordringlicher Bedarf, in Planung)
  • Ortsumgehung Feldstetten (Weiterer Bedarf)
  • Verlegung bei Aach (Weiterer Bedarf)
  • Ortsumgehung Blaubeuren/Gerhausen (Weiterer Bedarf)
  • Ortsumgehung Blaustein (Weiterer Bedarf)

Besonderheiten[Bearbeiten]

Auf dem Streckenverlauf zwischen Stadtgrenze Ulm und Autobahndreieck Hittistetten ist die vierspurige Bundesstraße als Autobahn beschildert. Die rund 15 km lange Strecke war als Abschnitt der Bundesautobahn 80 geplant, die von Germersheim über Stuttgart und Ulm zum Autobahndreieck Hittistetten verlaufen sollte. Die Ausführung als Autobahn wurde inzwischen verworfen.

Bilder[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Bundesstraße 28 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Bundesgrenze–Appenweier und Tübingen–Reutlingen vierstreifig autobahnähnlich; in Ulm vierstreifig; Ulm–Dreieck Hittistetten vierstreifig als Autobahn
Georeferenzierung Karte mit allen Koordinaten: OSM oder Bing