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Beim später verunglückten Germanwings Airbus A320 mit dem Hoheitskennzeichen D-AIPX wurde in Wien Relais getauscht.
Beim später verunglückten Germanwings Airbus A320 mit dem Hoheitskennzeichen D-AIPX wurde in Wien Relais getauscht. - Foto: undefined

Letztes Update am 26.03.2015, 12:17

Abgestürzter Airbus: Defekt am Flughafen Wien. Am 17. März 2015 ist beim Germanwings-Airbus D-AIPX in Wien ein Steuerungsrelais beschädigt worden.

Der Germanwings-Airbus A320 mit der Kennung D-AIPX, der am Dienstag in den französischen Alpen abgestürzt ist, war in der vergangenen Woche mehrmals auf der Strecke Wien-Düsseldorf-Wien unterwegs. So auch am Freitag, dem 20. März 2015, wie das Online-Portal flightradar24.com belegt.  Aber drei Tage davor ist es auf dem Flughafen Wien zu einem technischen Zwischenfall gekommen.

"Am 17. März wurde um 19:16 Uhr lokaler Zeit an der AIPX in Wien die Bodenstromversorgung von der Bodenabfertigung entfernt, ohne vorher den Stromkreis zum Flieger zu unterbrechen", bestätigt ein Sprecher der Lufthansa-Group dem KURIER. "Dabei wurde ein Steuerungsrelais des Fliegers beschädigt. Das Relais wurde vor Ort getauscht. Der anschließende Test mit laufenden Triebwerken verlief ereignislos."

"Kann immer wieder passieren"

Für den erfahrenen AUA-Piloten Karl Minhard, Betriebsratsvorsitzender der Austrian Airlines (Bord), könne so etwas "immer wieder passieren". "Wir haben prinzipiell ein Hilfstriebwerk an Bord, das die Stromversorgung gewährleisten kann", sagt Minhard im Gespräch mit dem KURIER. "Aber das verbraucht Kerosin und macht sehr viel Lärm. Und um den Lärm und den Schadstoffausstoß zu reduzieren, steckt man das Flugzeug an die Stromversorgung des Flughafens an." Danach müsse aber das Hilfstriebwerk gestartet werden und man muss wieder umschalten.

"Manchmal kann es passieren, dass die Kollegen am Boden im Eifer den Strom-Stecker rausziehen, bevor wir oben im Flugzeug alles vorbereitet haben, damit alles okay ist", sagt der AUA-Pilot Minhard. "Dann ist das Flugzeug kurzfristig stromlos." Nachsatz: "Es kann durchaus sein, dass irgendwo ein Relais durchgeschlagen wird."

Das Flugzeug werde in die Parkposition gezogen, da ein Techniker ins Flugzeug rein muss. "Da zieht man dann einen Computerteil raus und steckt einen anderen rein", sagt Minhard zum KURIER. "Man muss dann gewisse Tests machen." Nachsatz: "Der Aufwand ist nicht sehr groß, den Airbus hat die Flugzeuge so gebaut, dass sie in relativ kurzer Zeit gewartet werden können." Auch ihm sei ein solcher Zwischenfall schon passiert, fügt der AUA-Pilot hinzu, der aber keine weiteren Auswirkungen gehabt habe.

Mehr zum Flugzeugabsturz lesen Sie hier.

(Kurier) Erstellt am 26.03.2015, 12:17
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