Landsmannschaft Bavaria

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130 Jahre
Landsmannschaft Bavaria
1876 - 2006

 

An dem im Jahre 1867 durch den Ingenieur Carl Georg Weitzel in Mittweida in Sachsen ins Leben gerufenen Technikum bestanden schon frühzeitig studentische Verbindungen. Mit unter den ältesten ist wohl das Corps Bavaria zu betrachten, das in der Hauptsache von studierenden Bayern gegründet worden war. Mit dem Gründungsdatum Pfingsten 1876 ist es die Vorgängerin unserer Landsmannschaft Bavaria, in der die Interessen der bayerischen Studenten wahrgenommen wurden. Der Name des Corps Bavaria änderte sich über den 1. und 2. Bayerischen Leseverein in Landsmannschaft Bavaria. Schon sehr bald erfreute sich unser Bund großen Ansehens bei der Dozentenschaft des Technikums und der Mittweidaer Bürgerschaft.


Zirkel des Corps Bavaria 1876

Zirkel des Bayerischen Lesevereins 1878

Zirkel der Landsmannschaft Bavaria 1884


 

Dass das Wohl und Wehe unseres Bundes auch den außerhalb Mittweidas lebenden Bundesbrüdern sehr am Herzen lag, zeigte sich in der Gründung des Alte Herren-Verbandes am 01. 08. 1891 im Hotel „Römischer Kaiser“ in Frankfurt / M.. Das anschließende Stiftungsfest am 22./23. 08. 1891 konnte mit einer stattlichen Aktivitas von 10 Burschen und 9 Füchsen festlich begangen werden.

Die zwischen den Bayern und Österreichern schon immer bestandenen guten Beziehungen führten am 11. 09. 1894 auf Anregung der Landsmannschaft Ostmark zu einer Cartell-Bindung der beiden Verbindungen.

Durch die Gründung von Technischen Lehranstalten in Ilmenau und Altenburg, die größere Freiheiten im Corporationsleben in Aussicht stellten, hatte sich eine große Zahl Studierender dorthin gewandt. Unsere Aktivitas schmolz im Wintersemester 1894/95 auf 4 Burschen und 1 Fuchs zusammen.

 

Auch Zusammenkünfte des Altherrenverbandes konnten wegen der räumlichen Entfernungen nur wenig stattfinden. Zum Thomastag am 18. 12. 1898 in Nürnberg gelang es, den selig entschlafenen Altherrenverband neu zu gründen, was als Wendepunkt in der Geschichte unserer Landsmannschaft Bavaria betrachtet werden kann. Die folgenden Jahre brachten im Corporationsleben unseres Bundes eine stetige Aufwärtsentwicklung. Offizielle Stammtischabende und Kneipen wechselten ab mit Ausflügen in die nähere Umgebung unserer Musenstadt und hochoffiziellen Feiern und Kommersen.

 

 

Talsperre Kriebstein bei Mittweida

 

Um den Kontakt zu allen auswärtigen Bundesbrüdern noch besser zu gestalten, wurde zum Thomas-Konvent 1908 beschlossen, Monatsblätter anstelle der bis-herigen Semesterberichte herauszugeben. Sie sind bis heute in unseren „Bavaria-Nachrichten“ lebendig geblieben und in vielen Fällen die einzige Verbindung zu unseren Bundesbrüdern in aller Welt.

 

Kurz nach unserem 38. Stiftungsfest im Mai 1914 standen wir bereits im Zeichen eines Krieges. Eine große Anzahl unserer Bundesbrüder wurde eingezogen, das Corporationsleben ging immer mehr zurück, bis es Anfang 1916 sogar zu einer Suspendierung der Landsmannschaft auf die Dauer eine halben Jahres kam. Die schwierigen Jahre nach Kriegsende mit ihrer Ungunst der Wirtschaftslage verhinderten nicht, dass das Couleurleben langsam wieder in seinen alten Bahnen lief. Zum Bundeskonvent am 21. 12. 1919 in Nürnberg wurde als 1. Vorsitzender AH Stahl gewählt, der in seiner 24-jährigen Amtszeit die Geschicke der  Bavaria entscheidend beeinflusste. Dem Wunsche nach einem gemeinsamen Auftreten der Mittweidaer deutschen farbentragenden Verbindungen wurde man am 10. 06. 1920 durch die Gründung des MSC (Mittweidaer Senioren-Convent) gerecht. Zum Thomaskonvent 1920 in Nürnberg hat der Farbenliedtext von AH Heckel den uneingeschränkten Beifall gefunden.

 

 

Gründung des MSC –„Mittweidaer Senioren-Convent“ – am 10.06.1920

 

Die anschließende schwierige Zeit der Inflation brachte in die Kasse der Landsmannschaft Bavaria zwar hohe Beträge, aber keinen Inhalt. Trotz dieser Misere wurden die folgenden Jahre gut überstanden, sodass 1927 die 60-Jahrfeier des Technikums Mittweida und 1928 das 52. Stiftungsfest der Landsmannschaft Bavaria festlich begangen werden konnten.

 

Das  Jahr 1930 brachte mit dem 10-jährigen Bestehen des MSC und mit dem unmittelbar darauf folgenden Einführen der vollen Couleurfreiheit am Technikum und in der Öffentlichkeit neue Höhepunkte, die jedoch in den nächsten Jahren durch Tiefschläge ersetzt wurden. Die politische Lage änderte sich grundlegend, das Couleurleben  wurde immer schwieriger.

 

Nach dem Tod unseres Vorsitzenden AH Jakob Stahl am 12. 05. 1935 mussten wir unter dessen Nachfolger Walter Pittroff trotz unzähliger schwieriger Verhandlungen mit dem NSDStB die Auflösung der Aktivitas hinnehmen. Jede corporative Tätigkeit erlosch. Trotzdem gelang es uns, den Altherrenverband bis Kriegsbeginn 1939 weiter zu führen.

 

Die Jahre der Vernichtung werden wohl allen Mahnung sein - sei es durch eigenes Erleben, sei es  durch Erzählung. Kontakte brachen ab, Freundschaften wurden getrennt, ein Zusammenkommen war kaum möglich. Nach dem bitteren Ende des Krieges hatte jeder der Wenigen seine Sorgen alleine zu tragen.

 

 

AHV x Julius Eichner

 

Erst im Dezember 1950 gelang es, zum ersten Nachkriegs-Thomastag nach den erschütternden Kriegsjahren ein kleines Häufchen Getreuer zu sammeln und den AHV wieder zu gründen. Mit seinem AHV x Eichner, AHV xx Jäger und AHV xxx W. Pittroff gelang es innerhalb kurzer Zeit, das erste Nachkriegs-Anschriftenverzeichnis herauszubringen und die 60-Jahr-Feier des AHV würdevoll und hoffnungsfroh zu begehen. Ja, bereits 10 Monate später, am 31. 10. 1951, wurde die Aktivitas wieder gegründet - in Nürnberg, dem Sitz des AH-Verbandes - mit Studierenden des Ohm-Polytechnikums - 75 Jahre nach Erstgründung.

 

 

Ohm-Polytechnikum – altes Hauptgebäude um 1937

 

Die Landsmannschaft begann wieder zu leben. Unter ihrem Akt. x Herbert Schwindack entfaltete sich wieder rege corporative Tätigkeit. Im Sog der Nachkriegsjahre mit seinen fröhlichen Festen konnte man so die schlechten Jahre vergessen und einer besseren Zukunft entgegensehen. Der Altherren-Verband konnte zum Thomastag 1952 bereits wieder 130 Mitglieder und die Aktivitas 8 Aktive zählen.

Am 30. 6. 1956 trafen wir uns in der Lorenzkirche zu Nürnberg zur hochoffiziellen Bannerweihe und feierten unser 80. Stiftungsfest.

 

 

Die Aktivität in unserer Landsmannschaft Bavaria beschränkte sich nicht nur auf Nürnberg, Dem Rufe Gleichgesinnter folgend, traf man sich bei reaktivierten Mittweidaer Verbindungen. So konnte am 28. 05. 1960 in Bingen beim Stiftungsfest der Rheno-Guestphalia die Wiederkonstituierung des MSC auf Burg Rheinfels begangen werden.

 

 

Vertreter der Mittweidaer Bünde auf einem Rheinschiff

 

Durch die räumlichen Entfernungen der reaktivierten Mittweidaer Corporationen konnte der Mittweidaer Senioren-Convent lediglich als Mittweidaer Senioren-Cartell weitergeführt werden. Trotzdem - oder vielleicht deshalb - gelang es, durch die jährlich einmal im norddeutschen bzw. im süddeutschen Raum stattfindenden Convente und die dabei erfolgten Begegnungen und geschlossenen Freundschaften die Mittweidaer Corporationen zu sammeln und fest aneinander zu binden.

 

Die folgenden Jahre brachten mühevolle Arbeit. Das ewige Wandern zwischen verschiedenen Kneiplokalen hörte mit Einrichtung einer eigenen Konstante in Nürnberg, Praunstraße 17, auf - am Thomastag 1962 war es geschafft. Zum 90. Stiftungsfest unserer Landsmannschaft Bavaria am 20. 05. 1966 trafen sich wieder zahlreiche Bundesbrüder, Bundesschwestern und Farbenbrüder unserer Cartellverbindungen im MSC.

 

 

Gruppenfoto vom 90. Stiftungsfest

 

Für die Anerkennung des deutschen Ingenieurtitels (insbesondere im Ausland) und die Übernahme der deutschen Ingenieurschulen in den Hochschulbereich streikten die Studenten des Ohm-Polytechnikums ab dem SS 1968. Erst am 27. 07. 1970 wurde durch den Landtag des Freistaates Bayern das Gesetz zum Schutz der Berufsbezeichnung „Ingenieur“ verabschiedet.

 

In der Zwischenzeit mussten wir unsere Konstante in der Praunstraße unter schweren finanziellen Opfern verlassen. Nur mit persönlichem Einsatz unserer Bundesbrüder konnten wir bis zum Thomastag 1969 unsere Konstante in der Georg-Strobel-Str. 68 zu dem machen, was sie lange Jahre hindurch war - ein Ort der Begegnung. Die folgenden Jahre waren, wie auch in anderen Corporationen, Jahre der Beständigen, der wenigen Beständigen. Das kleine Häufchen der Aktivitas und wenige AH AH waren dabei beim ersten Herbstball und beim ersten Frühschoppen der Nürnberger Corporationen, einige mehr bei den MSC-Treffen anlässlich der 100. Stiftungsfeste der Landsmannschaft Ostmark und der Turnerschaft Tuiskonia.

 

Am 28. 05. 1976 konnte mit großer Beteiligung eigener Bundesbrüder und Bundesschwestern und vielen Gästen das 100. Stiftungsfest glanzvoll gefeiert werden. Gleichzeitig gedachten wir der 85-jährigen Gründung des AHV sowie der 25-jährigen Reaktivierung in Nürnberg.

 

 

Die Aktiven-Chargen beim 100. Stiftungsfest

 

Mit wechselnden Erfolgen bei der Keilarbeit konnte die Aktivitas über einige Semester ausgebaut werden, dann wieder mit Unterstützung einiger i.B. gerade auf kleinster Flamme noch erhalten werden.

 

Das 105. und 110. Stiftungsfest wurde mit bereits geringerer Beteiligung aber mit viel Einsatzfreude gefeiert.

 

Im September 1985 kam mit dem 1. Pfalztreffen eine neue Veranstaltung in den  Bavaria-Jahreslauf. Die Bundesbrüder Ott und Schwindack hatten nach Landau / Pfalz eingeladen, um an einem Wochenende die schöne Gegend an der Weinstraße kennen zu lernen. Dies fand guten Anklang. Erst in zweijährlichem, später in jährlichem Rhythmus wurde dieses Beisammensein für die ganze Familie ein Anlass, auch weit von Nürnberg entfernt wohnende Mitglieder treffen zu können. Es wurde geboten: Wanderungen und Kultur, Gespräche und Weinproben, gutes Essen und Glockenkunde. Neue Tagungsorte kamen hinzu: Oberbayern, Oberpfalz, Westerwald, Bergstraße. Die Mischung aus Kultur der jeweiligen Region, allgemeinbildenden Vorträgen und Besichtigungen sowie gepflegte Geselligkeit lockte immer wieder Bavaren aus allen Teilen Deutschlands zu diesen Treffen. Nach Auflösung der Konstante werden diese Zusammenkünfte (hoffentlich) noch an Bedeutung gewinnen.

 

Zu einer besonders beständigen Veranstaltung der L! Bavaria hat sich „Der Spießbraten“ als Sommerfest des Bundes entwickelt. Beginnend Ende der Fünfzigerjahre lebt er ohne Unterbrechung bis heute fort. Als Freiluftkneipe an mehrmals wechselnden Orten in landschaftlich schöner Umgebung erfreut er sich auch weiterhin des Zuspruches auswärtiger Bundesbrüder und deren Angehöriger.

 

 

Spießbraten um 1965 – „v/ Ikarus“ in Aktion

 

Im Herbst 1987 wurden mit großem Arbeitseinsatz einiger Bundesbrüder die Zimmer im Hinterhaus der Konstante renoviert. Es sollte durch praktische Hilfe für Studenten ein neuer Anreiz geschaffen werden für Kontakte zwischen unserer Korporation und FH-Studenten. Die Zimmer konnten wieder vermietet werden und in der Folgezeit gelang es, vier neue Aktive zu gewinnen.

 

Die Jahrestreffen der Landsmannschaft Ostmark wurden auch nach  deren 100. Stiftungsfest 1973 weitergeführt. Lange Jahre war dies für uns Bavaren ein Anlass, nach Österreich zu fahren, um die liebgewordenen Farben- / Bundesbrüder zu sehen. Im September 1989 beschloss die altersbedingt klein gewordene L! Ostmark die Auflösung und übergab der L! Bavaria das Ostmarkbanner feierlich zu treuen Händen. Seitdem werden alle noch lebenden Ostmärker wie Bavaren von uns betreut.

 

Als die politische Wende im anderen Teil Deutschlands es ermöglichte, Kontakte zu unserem Gründungsort Mittweida wieder herzustellen, nutzten wir die  Chance und fuhren im Mai 1990 mit einem Bus voll Bavaren in die alte Musenstatt, die wir nur aus den Berichten unserer „alten Mittweidaer“ kannten. Freundlich empfangen von der Leitung der damaligen Hochschule für Technik war der Besuch in diesem Teil Deutschlands und speziell an unserem Ursprungsort für alle Teilnehmer ein besonderes Erlebnis.

 

Die Zusammenarbeit im MSC ermöglichte es, noch im selben Jahr durch die Initiative einiger Cartellbrüder Kontakte zur dortigen Studentenschaft herzustellen. Bereits im Dezember 1990 konnte die Burschenschaft Fidentia zu Mittweida aus der Taufe gehoben werden. Mit Unterstützung aus den Reihen der L! Bavaria, B! Berolina und weiterer einzelner Cartellbrüder konnte sich dort ein lebensfähiger Bund entwickeln. 15 Mitglieder der Fidentia besuchten unser 115. Stiftungsfest im Mai 1991 und erhielten nach Spendenaufruf von Bbr. / Cbr. Koepke das Kopfcouleur in der von ihnen gewählten Farbe überreicht.

 

Die gute Zusammenarbeit der mittlerweile neuen Leitung des zur Fachhochschule Mittweida umbenannten Technikums mit dem MSC machte es möglich, dass die Feiern zum 125-jährigen Jubiläum des „Technikums“ im Jahre 1992 zu einem herausragenden Ereignis wurden, gekrönt von einem überfüllten aber trotzdem glanzvollen Festkommers der in Mittweida gegründeten Korporationen. Auch das 130-jährige Gründungsfest des Technikums im Jahre 1997 wurde unter starker Beteiligung des MSC feierlich begangen. Ein weiterer Höhepunkt in den Beziehungen zu unserem Gründungsort war das 10. Stiftungsfest der Burschenschaft Fidentia im Dezember 2000, bei dem auch wir Bavaren vertreten waren. Zu diesem Anlass wurde das neu erschienene Buch „Studentische Verbindungen und Vereine am Technikum Mittweida“ vorgestellt, das einen historisch gesicherten Einblick in die Gründungszeit der heutigen MSC-Bünde und weiterer Vereinigungen darstellt. Des weiteren wurde die neu eingerichtete Korporationsabteilung des Hochschularchivs in der ehemaligen Holzt-Villa eröffnet. Es enthält bereits viele Dokumente und Utensilien von Mittweidaer Verbindungen und ist offen für weitere Unterlagen aus dem Korporationswesen.

 

Solange wir noch aktive bzw. junge inaktive Burschen hatten, gehörte der Besuch von Veranstaltungen des MSC (Convente, Treffen in Mittweida) und von Stiftungsfesten seiner Mitgliedsbünde zum selbstverständlichen Bestandteil der Semesterprogramme. Es waren immer erlebnisreiche Ausflüge und die Kontakte zu den Cartellbrüdern förderten den Zusammenhalt.

 

Einige wenige Bundesbrüder erkannten, dass die Lage des Bundes im Bezug auf Personalstand und Finanzen zunehmend schlechter wurde. Viele ältere Bundesbrüder mussten uns für immer verlassen, neue Aktive konnten trotz mehrerer Werbeaktionen nicht gewonnen werden. Hinzu kam eine Reihe von Austritten von Bundesbrüdern, die altersmäßig eine wichtige Funktion im Bund hätten erfüllen sollen.

 

Die Frage nach der Erhaltungsmöglichkeit der Konstante wurde akut. Es kam der  Gedanke auf, die Kontakte zu den anderen Nürnberger Coporationen zu nutzen, die Frage der Konstantennutzung sowie der gemeinsamen Werbung auf eine neue Basis zu stellen. In Zusammenarbeit mit der Burschenschaft Bavaria versuchten wir andere Nürnberger Korporationen, denen es in Hinblick auf die Nachwuchsfrage und die Probleme einer eigenen Konstante ähnlich erging, von den Vorteilen einer Konzentration der Kräfte zu überzeugen. Es bildete sich ein Arbeitskreis, der auch Mitglieder der TV! Amicitia und der B! Frankonia-Selb zur Teilnahme gewinnen konnte. Die Diskussionen über ein gemeinsames Vorgehen gestalteten sich im Anfang zäh und z. T. wurde um Regularien heftig gerungen. Es gelang, die KdStV Rheno-Frankonia zur Mitarbeit zu gewinnen und im November 1997 wurde der „Bund Nürnberger Studenten“ als cartellähnliche Arbeitsgemeinschaft gegründet. Als Ziele wurden vereinbart:

 

- mehr gemeinsame Veranstaltungen, um mehr Teilnehmer zu gewinnen, als es      einem Einzelbund möglich wäre
- Wiederaufbau guter Kontakte zur Leitung der FH
- gemeinsame Werbung in der Studentenschaft
- Nutzung der fachlichen und sozialen Kompetenzen der einzelnen Mitglieder aller
  Mitgliedsbünde
- verstärkte Öffentlichkeitsarbeit
- offene Diskussionsplattform für Probleme des Korporationswesens und der Stu-
  denten bei heutigen Studienbedingungen

 

Die intensive Zusammenarbeit konnte folgende Ergebnisse erzielen:

- verbesserte Kontakte zur Leitung der FH und zu einzelnen Professoren
- guter Bekanntheitsgrad in Korporationskreisen auch außerhalb Nürnbergs
- Erwähnung von Veranstaltungen in der Presse
- guter Kontakt zu Oberbürgermeister
- Gewinnung von - wenn auch wenigen - Studenten als Fuchsen

 

Einen herausragenden Erfolg konnte der BNSt in Zusammenarbeit mit dem CDA mit der Durchführung des Festkommerses anlässlich der 950-Jahrfeier der Stadt Nürnberg am 16.07.2000 im Historischen Rathaussaal verbuchen.

All dies ist nur durch intensive Mitarbeit der Delegierten bzw. von Einzelpersonen aus den Mitgliedsbünden erreichbar.

 

Aus den Reihen der Nürnberger Bünde meldete die Burschenschaft Frankonia-Selb zu Nürnberg ihr Interesse zur gemeinsamen Nutzung der Konstante an unsere Vorstandschaft. Nach entsprechenden Verhandlungen unter Einbeziehung des Vermieters konnte eine Lösung gefunden werden, die den Vorstellungen aller Beteiligten entsprach. Ab Juli 1997 teilten wir mit B! Frankonia die Kosten. Ein völlig neuer Vertrag wurde zum Dezember 1999 fällig und von B! Frankonia allein mit dem Vermieter abgeschlossen. Nachdem es uns nicht gelungen war, Nachwuchs aus der Studentenschaft der FH Nürnberg zu gewinnen und die Nutzung der Konstante nach dem Thomastag 1997 immer weiter zurückgegangen war, wurde die Meinung zur Aufgabe der Konstante in Conventen und Arbeitskreisen immer deutlicher. Im Oktober 1999 wurde das gesamte Inventar unseres Bundes geräumt und bei einer Möbelspedition eingelagert. Am Tag des Spießbratens 2000 wurden Couleurartikel an interessierte Bundesbrüder zu treuen Händen übergeben. Ein großer Teil des Literaturbestandes soll dem Hochschularchiv Mittweida angeboten werden.

 

Das 125. Stiftungsfest fand unter erfreulich reger Beteiligung im Mai 2001 in Nürnberg statt. Einige Bundesbrüder, die über einen längeren Zeitraum nicht mehr am Sitz des Bundes gesehen wurden, bereicherten den Teilnehmerkreis. Cartellbrüder vom MSC und Farbenbrüder des BNSt. bekundeten ihre Verbundenheit beim Festkommers.

 

Trotz der Entscheidung, den Neuaufbau einer eigenen Aktivitas aus Kapazitätsgründen nicht weiter zu verfolgen, zeigte sich in einem Kreis langjährig aktiver Mitglieder doch ein Zusammengehörigkeitsgefühl, aus dem kontinuierlich Ideen für Veranstaltungen und Arbeitsthemen hervorgehen.

 

Die Bavarentreffen der folgenden Jahre zeichneten sich durch hochwertige Programmgestaltung und hohe Teilnehmerzahlen aus. Die Veranstaltungsorte waren:

-         2002  Amberg und Umgebung

-         2003  Bayreuth und das Fichtelgebirge

-         2004  Füssen und der „Königswinkel“

-         2005  Mittweida und weitere Orte in Sachsen

Wir hoffen, die Begeisterung bei Organisatoren und Teilnehmern noch lange hierfür umsetzen zu können.

 

Der Verlauf der einzelnen Treffen wurde in den „Bavaria-Nachrichten“ jeweils ausführlich dargestellt. Dieses Medium hat sowohl inhaltlich als auch von der äußeren Aufmachung her einen hohen Qualitätsstand erreicht und wird von fast allen Mitgliedern intensiv gelesen. Dies bestätigen Bundesbrüder immer wieder, die – auch oft nach jahrelanger Pause – mit Mitgliedern sprechen, die sehr selten an Veranstaltungen teilnehmen. Die „BN“ stellen mit diesen Berichten aus dem Bundesleben die Fortsetzung der Bavaria-Chronik dar.

Neben den Bavarentreffen an wechselnden Orten konnte sich der Spießbraten in Riedelhof weiterhin behaupten. Zwar beeinträchtigten schwankende Teilnehmer-zahlen und/oder Wetterlagen die Veranstaltung gelegentlich, aber dennoch ist der Wunsch zur Durchführung ungebrochen. Das Entgegenkommen der Wirtsfamilie und die örtlichen Gegebenheiten sprechen für eine möglichst lange Weiterführung dieses beliebten Programmpunktes im Sommersemester.

 

Bedingt durch die Räumung der Konstante stellte sich die Frage nach der Unterbringung unserer alten Kneipmöbel (Tische und Stühle aus Mittweidas Zeiten).

Hier trat nun Bbr. Helmut Hennig auf den Plan und bot an, diese Möbel in sein Haus zu stellen. Für Ende September 2001 luden Hennigs ein zu einer Kneipe in ihrem Haus in Traunreut. Die von einem Spezialisten sorgfältig renovierten Tische und Stühle ließen die Atmosphäre früherer Kneipenherrlichkeit wieder entstehen und das geflügelte Wort machte die Runde: „Fast so schön wie damals in der Praunstraße!“. Seitdem ist das „Haus Hennig“ jährlich eine beliebte Anlaufstelle, nicht zuletzt auch bedingt durch die hervorragende Bewirtung durch Bschw. Herta.

 

Nachdem der vor einigen Jahren von Bbr. Eberl vorgeschlagene Stammtisch in der „Friedenslinde“ nach wenigen Versuchen mangels Beteiligung eingeschlafen war, zeigte sich für eine neue Veranstaltung überraschenderweise wieder mehr Interesse. Die B! Frankonia-Selb hatte angeregt, jeweils im Januar eine gemeinsame Neujahrskneipe in der Georg-Strobel-Straße abzuhalten. Die erste fand 1999 statt. Verbunden mit dieser Kneipe ist immer ein Kaltes Buffet, das nach Abstimmung von bestimmten Mitgliedern aus beiden Bünden vorbereitet wird. Seitdem wird die Neujahrskneipe von bis zu zehn Bavaren besucht.

Daneben wurden Beziehungen mit befreundeten Bünden auf verschiedene Weise und mit unterschiedlicher Personenzahl gepflegt und entsprechende Veranstal-tungen besucht.

Eine beständige Aktivität stellt die Mitarbeit im BNSt. dar. L! Bavaria ist bei den Arbeitssitzungen durch den AHV xx vertreten und je nach personeller Möglichkeit bei gemeinsamen Veranstaltungen im Jahreslauf.

Innerhalb des MSC fanden gegenseitige Besuch von Stiftungsfesten und Conventen statt. Umgekehrt füllten auswärtige Cartellbrüder den Begrüßungsabend zum Thomastag. Die gemeinsame Kneipe mit B! Fidentia in Mittweida im Rahmen des Bavarentreffens 2005 verdient besondere Erwähnung.

Unsere Mitglieder, die aus der ehemaligen L! Ostmark hervorgegangen sind, werden altersbedingt immer weniger. Speziell Bbr. Hartmann hält hier noch Kontakte zu hochbetagten Bundesschwestern, z. B. über Besuche bei Urlaubsfahrten nach Österreich.

Natürlich wird uns das Kleinerwerden des Bundes mit jeder Traueranzeige neu bewusst. Freuen wir uns aber trotzdem auf die nächsten Feiern und pflegen wir die Gemeinsamkeit, solange es jedem Einzelnen möglich ist!

  

Aus Beiträgen von:        EhPh. W. Pittroff (†) / AH K. König / AH P. Blätterlein

im März 2006