Flussperlmuschel
Seit den 1960er Jahren sind in Luxemburg mehr als 80 % der Feuchtgebiete und etwa 35 % der Trockenrasen verschwunden.
Gleichzeitig ist die Obstgartenfläche um 58,5 % zurückgegangen, und 28,5 % der Hecken und Baumreihen sowie mehr als die Hälfte (55 %) der Einzelbäume, ökologisch wichtige strukturierende Elemente der Landschaft, wurden vernichtet.
Angesichts der immer schnelleren Zerstörung von Ökosystemen und des rapiden Rückgangs der biologischen Vielfalt beschlossen die Staats- und Regierungschefs, die 2002 am UN-Weltgipfel von Johannesburg teilnahmen, die Geschwindigkeit des Artensterbens bis zum Jahr 2010 deutlich zu verlangsamen.
Die europäischen Länder haben sich sogar noch mehr vorgenommen: Bei der 5. Ministerkonferenz „Umwelt für Europa“ in Kiew im Mai 2003 verpflichteten sich die europäischen Umweltminister offiziell, den Rückgang der biologischen Vielfalt bis zum Jahr 2010 zu stoppen.
Die Biodiversität – biologische Vielfalt – ist die Grundlage jeglichen Lebens. Sie bietet Schutz, Nahrung, Heilpflanzen und umfasst:
• die genetische Diversität, d. h. die genetische Vielfalt innerhalb einer Art
• die Artenvielfalt
• die Vielfalt der Ökosysteme.
Das Engagement des Großherzogtums Luxemburgs in diesem Kontext zeigt sich an seinem offiziellen Beitritt zu „Countdown 2010”, einer internationalen Partnerschaftsinitiative der Weltnaturschutz union (International Union for Conservation of Nature - IUCN), die sicherstellen will, dass die Regierungen ihr Versprechen halten. An „Countdown 2010“ beteiligen sich bereits Partner aus 53 Ländern. Die Initiative bindet Regierungen, regionale und lokale Behörden ebenso wie Nichtregierungsorganisationen (NRO) und Unternehmen ein. Alle Partner verpflichten sich, sich für den Schutz der biologischen Vielfalt einzusetzen und das öffentliche Bewusstsein für diese Frage zu schärfen, denn je mehr Menschen mobilisiert werden, desto mehr Tier- und Pflanzenarten werden vor dem Aussterben bewahrt.
Die offiziellen Partner in Luxemburg sind das Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur, die 21 Kommunen, die sich im Sicona-Ouest (Syndicat Intercommunal de l’Ouest pour la Conservation de la Nature) zusammengeschlossen haben, sowie die Stiftung „Fondation Hëllef fir d’Natur“.
Schon seit 1982 engagiert sich die Stiftung „Fondation Hëllef fir d’Natur“ aktiv für den Schutz der biologischen Vielfalt, des Naturerbes unserer Regionen und der natürlichen Umgebung von Mensch, Flora und Fauna. Bis 2010 konnte die Stiftung dank zahlreicher Unterstützer 910 Hektar Naturschutzgebiete erwerben.
Die Sicherung des Fortbestands der Flussperlmuschel in der Our und die Wiederansiedelung der arnica montana sind nur zwei von vielen konkreten Projekten der Stiftung für den Erhalt der biologischen Vielfalt.
Preis der Serie: | 1,70 € |
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Zeichnungen: | Johan de Crem (B); |
Druck: | Hochauflösender Offset-Druck von Imprimerie du Timbre, La Poste, Malines (B); |
Format: | 27,66 x 40,20 mm, 10 Briefmarken je Blatt. |