32 LUF - Briefmarke

Wohltätigkeit

Berchem

Zweiter Teil der Serie von Postwertzeichen mit Zeichnungen, die im 16. Jahrhundert von Abt Jean BERTELS in Echternach angefertigt wurden. Die ausgewählten Zeichnungen stammen aus dem im Nationalarchiv Luxemburg aufbewahrten "Grand Bertels". 

Preis der Serie: 84 + 14 = 98 LUF 
Photos:     André Hatz, Nationalarchiv;
Druck: Rastertiefdruck von Hélio Courvoisier S.A.; Fluoreszierendes Papier; 
Format : 35.96 x 28 mm, Fünffarbdruck; Bogen zu 20 Briefmarken.

Der Zeichner

Am 18. März 1571 hatte Jean Bertels die Arbeit an einem kleinen geographischen Werk abgeschlossen, das vor allem zu seinem persönlichen Gebrauch bestimmt war: Es handelte sich um ein kleines Vademekum, einen Leitfaden mit Daten aus Kartularium, Zinsverzeichnis und Kataster, das aus den Archiven der Abtei zusammengestellt worden war und ihm einen Überblick über die Güter und Einkünfte der Abtei verschaffte, deren Verwalter er war. Er hatte Wert darauf gelegt, den Band mit einigen kleinen Zeichnungen zu illustrieren, auf denen die verschiedenen Orte und die Wappen jener Männer dargestellt waren, die ihre Einkünfte aus den Ländereien bezogen. Nachdem er zum Abt ernannt worden war, fügte er zu Beginn des Buches noch einige Seiten mit einer Ansicht von Luxemburg, einer historischen Zeichnung der 1544 zerstörten Abtei Altmunster sowie einer Reihe von Wappen, deren Abschluß seine eigenen bildeten, hinzu.
 
Später begann er mit der Abfassung und Illustration eines ähnlichen Werkes in größerem Maßstab - einer Art Zweitausgabe seines Leitfadens über Güter und Einkünfte der Abtei "Unserer Lieben Frau" in Munster. Unter den vollendeten Zeichnungen befindet sich auch die von Cattenom. Dort pflegte sich Jean Bertels gern in dem Pfarrhaus aufzuhalten, das seiner Abtei unterstellt war.
 
Nachdem er im Jahre 1595 zum Vorsteher der Abtei von Sankt Willibrord in Echternach berufen worden war, begann Jean Bertels die Arbeit an einem entsprechenden Leitfaden anhand der Archivdaten dieser traditionsreichen Abtei. Im Rahmen der Zeichnungen, die oberhalb der Texte zu den verschiedenen Ortschaften plaziert wurden, zeigt er detailliertere Skizzen aus dem Alltagsleben der Einwohner, wie es übrigens auch die Autoren anderer geographischer Werke zur damaligen Zeit taten. 
 
Für Echternach begann er auch die Arbeit an einem Vademekum von sehr bescheidenen Ausmaßen, ähnlich seinem ersten über Munster, für das keine Zeichnungen angefertigt wurden. Man hat den Eindruck, als hätte es Jean Bertels nur zur Abfassung der Texte verwendet und sich dann wegen der Zeichnungen für ein größeres Format entschieden. Bei Durchsicht des Manuskripts stellt man fest, dass der Abt seine Zeichnungen anfertigte, wenn er die Besitztümer seiner Abtei besichtigte. In Echternach hatte er bereits die Rahmen sowie die auf Archivdaten basierenden Texte vorbereitet. Da es ihm nicht mehr gelang, vor seinem Tod im Jahre 1607 jeden der Orte aufzusuchen, blieb eine Reihe von Rahmen, die bereits mit den entsprechenden Ortsnamen versehen waren, leer.

 

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