Großherzog Jean diente Seinem Land sechsunddreißig Jahre lang als Staatschef, und anlässlich Seines neunzigsten Geburtstags kann Er auf ein erfülltes, ereignisreiches Leben zurückblicken, das von der Geschichte geprägt ist. Er wurde am 5. Januar 1921 auf Schloss Berg als Jean Benoît Guillaume Robert Antoine Louis Marie Adolphe Marc d’Aviano von Luxemburg geboren und ist der älteste Sohn von Großherzogin Charlotte von Luxemburg und Prinz Felix von Bourbon-Parma.
Nach dem Besuch des Primär- und des Sekundarunterrichts in Luxemburg vervollständigte der Prinz seine Ausbildung am College von Ampleforth in der englischen Grafschaft Yorkshire.
Am 5. Januar 1939, dem Tag seiner Großjährigkeit, wurde Er zum Erbgroßherzog ernannt. Als das Großherzogtum am 10. Mai 1940 von den deutschen Nazitruppen besetzt wurde, verließ Er mit Seiner Familie das luxemburgische Staatsgebiet und flüchtete zuerst nach Frankreich und Portugal, dann in die Vereinigten Staaten von Amerika und nach Kanada.
Dort studierte Er Rechts- und Politikwissenschaften an der Universität Laval (Kanada). Im Anschluss daran durchlief Er eine militärische Ausbildung in Sandhurst (Großbritannien), bevor Er sich als Freiwilliger im Regiment der Irish Guards verpflichtete.
Nach der Landung am 11. Juni 1944 in der Nähe von Bayeux diente Er in der Normandie im Führungsstab der 32. Brigade der Guards Armoured Division. Er nahm an der Schlacht um Caen teil und zog am 3. September in Brüssel ein. Eine Woche später, am 10. September 1944 kehrte Er nach Luxemburg zurück, an der Seite Seines Vaters Prinz Felix. Nach Seiner Ernennung zum „Lieutenant Représentant“ am 28. April 1961, folgte Er am 12. November 1964 seiner Mutter, Großherzogin Charlotte, auf den Thron. Am gleichen Tag wurde Er zum General der luxemburgischen Armee ernannt. Am 9. April 1953 heiratete Er Prinzessin Joséphine-Charlotte von Belgien. Fünf Kinder gingen aus dieser Ehe hervor: Prinzessin Marie-Astrid, Prinz Henri, Prinz Jean, Prinzessin Margaretha und Prinz Guillaume. Am 7. Oktober 2000 dankte Großherzog Jean zugunsten seines ältesten Sohnes Henri ab.