Michel Rodange wurde am 3. Januar 1827 in Waldbillig geboren. Zunächst als Volksschullehrer im Grundschulwesen und später als Beamter in der Verwaltung der öffentlichen Bauten tätig, widmete er seine raren Mußestunden der Poesie. Im Jahre 1827 veröffentlichte er sein satirisches Epos ”Rénert oder de Fuuss am Frack an a Ma'nsgréss” (der ”Rénert” oder der Fuchs in menschlicher Gestalt). Dieses in der Landessprache geschriebene Werk besticht durch die ebenso feine wie schakalhafte Analyse des nationalen luxemburgischen Charakters.

Der wahre Wert des Werkes dieses scharfzüngigen Autors wurde jedoch damals verkannt: Der ”Rénert” verkaufte sich nicht gut, das zeitgenössische Bürgertum zeigte ihm die kalte Schulter. Erst viel später, lange nach dem frühzeitigen Ableben des Autors, (er starb unerwartet im Jahre 1876 in Luxemburg-Clausen), wurden seine Verdienste anerkannt und der ”Fiischen” als eines der schönsten Werke luxemburger Mundart angesehen. Joseph Tockert schrieb diesbezüglich: ”Mit Dicks und Lentz ist Rodange in die Geschichte der luxemburgischen Literatur eingegangen und sein Gedicht ”Rénert” wird immer das bedeutendste Werk in luxemburgischer Sprache sein.”

Zeichnung und Stich von Pierre Schopfer, La Chaux (Schweiz) nach einem Gemälde, das der luxemburgische Maler Franz Seimetz (1858-1934) im Jahre 1899 gemalt hat und das im staatlichen Museum für Kunst und Geschichte in Luxemburg aufbewahrt wird.