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Kulturereignisse 2002

200. Geburtstag von Victor Hugo

Nur wenige Schriftsteller sind so bekannt wie der in allen literarischen Gattungen bewanderte Autor so berühmter Werke wie Hernani, Der Glöckner von Notre-Dame, Les Châtiments und die Elenden. Der Hauptvertreter der sozial engagierten Romantik trat als Sprachrohr seiner Zeit auf und widmete sich den Mysterien der Welt und dem Beistand der Schwachen und Mittellosen. Er trat für das Erbe der französischen Revolution ein und prägte die französische Literatur mit dem Gedankengut der Freiheit und Demokratie, was ihn weltbekannt machte.

Der Dichter bereiste Luxemburg während seines Exils in den Jahren 1862, 1863, 1864 und verbrachte den Sommer des Jahres 1871 als politischer Flüchtling in Vianden, Diekirch und Mondorf-Altwies.

Von den an die sechzig Zeichnungen und Lavuren, die er in Luxemburg anfertigte, ist nur eine einzige bei uns verblieben, nämlich die, die er bei der Besichtigung des Schengener Schlosses an der Mosel am 13. September 1871 erstellte. Er skizzierte zunächst den Schlossturm mit Bleistift , was der Schlossherrin Louise Collart-de Scherff so gut gefiel, dass sie sich zu folgender Aussage hinreißen ließ: „Den Turm gäb' ich für diese Zeichnung”. Galant schenkte ihr der Franzose eine andere aquarellierte und mit einem Weinblatt verzierte Ansicht desselben Turms, dessen Profil sich vor der Fassade des Landsitzes abhebt. Seitdem wird dieses Bild, das die Nachfahren der Collarts den „Amis de la Maison de Victor Hugo” in Vianden vermachten, im Nationalmuseum für Geschichte und Kunst in Luxemburg aufbewahrt.

Die Farbskizze und ein Porträtfoto des Künstlers sowie dessen Autogramm sind auf der Gedenkmarke zum 200. Geburtstag Victor Hugos abgebildet. Eine äußerst symbolträchtige Wahl, da dieser schon 1851 die „Vereinigten Staaten von Europa” forderte und ihn so viel mit Luxemburg verband, wo 1985 - dem Jahr des 100. Todestags des Literaten - die ersten Verträge über die Freizügigkeit in Europa unterzeichnet wurden.

 

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