In Luxemburg und den benachbarten Gebieten erwarten die Kinder jedes Jahr sehnlichst den Morgen des 6. Dezember, denn in der Nacht vor seinem Feiertag bringt der Heilige Nikolaus den artigen Kindern Geschenke. Er wird dabei begleitet von seinem alten, mit Spielen und Süßigkeiten schwer beladenen Esel und dem Furcht einflößenden Knecht Rupprecht (Houseker) mit seiner finsteren Miene, in Lumpen gehüllt und auf dem Rücken einen löchrigen Sack voller Ruten.

Der Heilige Nikolaus ist eine historische Gestalt, die um das Jahr 270 in Patara, eine Küstenstadt in der heutigen Türkei, geboren wurde. Mit seinem reichen Erbe unterstützt er Arme und Schwache, insbesondere aber mittellose Kinder.

Zahlreiche Legenden ranken sich um ihn, der später Bischof von Myra in Kleinasien wurde. In all den Legenden wird er als außergewöhnlich großzügiger Mann beschrieben, der sich unbeirrbar für die ärmsten Kinder einsetzte. Nach seinem Tod am 6. Dezember 345 nahm seine Popularität noch zu, und im Mittelalter wurde der Heilige Nikolaus, zum Schutzpatron der Kinder, Pilgerer, Seefahrer, Kaufleute, Fischer, Armen und Apotheker. Seine sterblichen Überreste ruhen in Bari (Italien).

Eine Reliquie des Heiligen Nikolaus, die ein lothringischer Kreuzritter mit in unsere Gegend brachte, wird noch heute in der Basilika der kleinen Stadt Saint-Nicolas-de-Port an der Meurthe verehrt. Mag sein, dass deshalb die Tradition des Heiligen Nikolaus in unserer Region noch heute so lebendig ist.