Im Gründungsvertrag der Europäischen Gemeinschaft wird der Rechnungshof mit der Haushaltskontrolle der Europäischen Union mit einem zweifachen Ziel betraut: Verbesserung der Ergebnisse und Rechenschaft über die Verwendung der öffentlichen Gelder durch die Verwaltungsorgane gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern der Union.

Der Rechnungshof hat seit 1977 seinen Sitz in Luxemburg und setzt sich aus einem 15 Mitglieder starken, hochqualifizierten Kollegium zusammen. Die Mitglieder kommen aus den 15 Mitgliedstaaten und werden auf sechs Jahre ernannt. Ihnen zur Seite stehen circa 550 Angestellte, von denen etwa 250 Rechnungsprüfer sind.

Die Unabhängigkeit des Europäischen Rechnungshof gegenüber den anderen Organen der Gemeinschaft und den Mitgliedstaaten gewährleistet die Objektivität seiner Kontrollfunktionen. Der Rechnungshof prüft die Recht- und Ordnungsmäßigkeit aller Einnahmen und Ausgaben der Europäischen und kontrolliert auch die Wirtschaftlichkeit der Haushaltsführung. Er informiert die Öffentlichkeit über seine Arbeit und die Ergebnisse seiner Berichte, die im Internet unter anderem auf der Homepage des Europäischen Rechnungshofs abgerufen werden können (http://www.eca.eu.int).

Die Kontrollberichte des Rechnungshofs sind ein wichtiges Element des Entlastungsverfahrens. Sie werden der Haushaltsbehörde vorgelegt, welche sie bei der Entlastung der Kommission für das jeweilige Haushaltsjahr berücksichtigt. Der Rechnungshof hat keine eigene richterliche Gewalt. Stellen die Rechnungsprüfer Betrug oder Unregelmäßigkeiten fest, werden die gesammelten Informationen den zuständigen Gemeinschaftsorganen zur Ergreifung geeigneter Schritte vorgelegt.