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SUMO!

Aber was ist mit SUMO! dem Maler, der seine Bilder mit feinen Pinseln malt statt mit großen Spraydosen? Kennt man seine Bilder, wenn man seine Graffiti-Werke kennt? Beide sind ja schließlich mit demselben Namen signiert.
Der Künstler wurde schon im Gymnasium SUMO! genannt, lange bevor er sich der Graffitikunst widmete. Und heute wird er praktisch gar nicht mehr mit seinem bürgerlichen Namen angesprochen, weder im privaten noch im beruflichen Leben. Schlussendlich ist es mehr als ein einfaches Pseudonym der Person, die eigentlich Christian Pearson heißt.
Seit seinen Anfängen in der Kunstszene sucht SUMO! nach dem Unterschied. Und dabei geht es immer darum, sich von den ausgetretenen Pfaden zu entfernen und permanent neu zu erfinden. Der Vergleich mit den anderen war niemals seine Hauptsorge. Als die Graffitikunst sehr populär wurde und ihr Verfahren einer Mehrheit zugänglich, versuchte SUMO! bereits sich von dieser Kunstform zu lösen und sich anders auszudrücken als mit Spraydosen auf Wänden. Er hat sich anderen Medien zugewandt: Aufklebern und Plakaten. Alle Mittel waren recht, um seine Zeichnungen schnell und effizient in der Stadt zu verbreiten.

Die von SUMO! vor etwa 15 Jahren entwickelte symbolträchtige Figur „Crazy Bald Head“, wie er sie nannte, befindet sich noch immer im Zentrum seiner Kompositionen. Allerdings ist sie nicht mehr Signatur oder Zeichen für die Aneignung eines urbanen „Territoriums“. Das Motiv „Crazy Bald Head“ dient in den Werken von SUMO! nunmehr als Ausgangspunkt für Experimente und Veränderung.
Gespickt mit Worten, Slogans, verschiedenen Motiven und lebhaften Farben scheint die Komposition der Werke keiner exakten Ordnung zu folgen, sie eignet sich den Hintergrund eher wie ein Virus auf weitverzweigten Wegen an. Die zahlreichen Details auf jedem Quadratzentimeter des Hintergrundes könnten für sich bereits ein vollständiges Bild des Künstlers darstellen: Sie schaffen einen Schwindel erregenden Zoom in-/Zoom out-Effekt.
Der Maler lädt den Betrachter dazu ein, sich in den Details zu verlieren und die Grenzen seiner Bilder zu vergessen. Die von SUMO! signierten Werke sind mehr als Bilder, in ihnen verschmelzen völlig unterschiedliche - mal erdachte, mal vom Künstler auf seinem Weg entlehnte - Elemente zu abstrakten Universen, die durch eine nicht zu leugnende Angst vor der Leere gekennzeichnet sind. Doch wurde die weiße Fläche mit einer spontanen Geste des Künstlers von vorneherein mit einem abstrakten Hintergrund versehen.
Durch die zeitliche Verankerung seiner Schöpfungen auf der Leinwand unterscheiden sich diese radikal von seinen Gewohnheiten auf der Straße: Dort musste ein Werk so schnell wie möglich fertiggestellt werden, damit der Künstler nicht in flagranti erwischt werden konnte. Heute kann sich SUMO! in der Stille seines Ateliers die Zeit lassen, die Arbeit an einem Werk wieder aufzunehmen und es geschützt vor den Blicken anderer reifen zu lassen. Er kann selbst den Moment bestimmen, an dem er es zur Ausstellung frei gibt.
Die Arbeiten auf Leinwand unterscheiden sich in ihrer Essenz grundlegend von seiner Graffitikunst und die Ähnlichkeiten der Motive hängen allein mit der Persönlichkeit des Künstlers zusammen.
Kevin Muhlen
Künstlerischer Leiter Casino Luxemburg

Preis der Serie: 1,45 + 0,15 = 1,60 €
Zeichnungen: SUMO! (L)
Druck: Vierfarbiger Offset-Lithographie mit Perforation, Cartor Security Printing S.A., La Loupe (F)
Format der Briefmarken: 35x 35 mm, 12 Briefmarken je Blatt mit Zierrand.

 

 

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