DGK e.V. -Polio (Kinderlähmung): Krankheit und Polio-Impfung beim DGK
Gesundheitsinformationen zu:
Polio, Kinderlähmung, Poliomyelitis, Schluckimpfung, Polioviren, Impfung, Polio-Impfung
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Gesundheitslinks

 

www.ibera-online.de
IBERA Impfberatung online

 

www.agmv.de
Arbeitsgemeinschaft Varizellen (AGV)

 

www.forum-schmerz.de
Forum Schmerz

 

www.agmk.de
Arbeitsgemeinschaft Meningokokken (AGMK)

 

www.altern-in-wuerde.de
Altern in Würde (AiW)

www.stiko.de
Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut

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Polio (Kinderlähmung)

Das Krankheitsbild
 

Die Kinderlähmung ist eine Viruskrankheit, die zu Lähmungen der Arme und Beine führen kann, aber zu Atemlähmung mit der Folge des Erstickens. Der Name Kinderlähmung ist irreführend, denn auch Erwachsene können daran erkranken. Die meisten Patienten, die mit Lähmungen erkranken, behalten dauerhafte Schädigungen zurück. 

Bis zur Einführung der Schutzimpfung gegen Kinderlähmung erkrankten in Deutschland in jedem Jahr viele Tausend Menschen an einer Kinderlähmung, von denen mehrere Hundert starben. Seit die Schutzimpfung Anfang der 1960er-Jahre eingeführt wurde, gingen die Krankenzahlen ständig zurück, und seit vielen Jahren werden hierzulande keine Erkrankungen an Kinderlähmung beobachtet. Seit 2002 ist ganz Europa frei von Kinderlähmung. Die letzten Erkrankungen wurden von ungeimpften Reisenden aus Ländern eingeschleppt, in denen die Krankheit auch heute noch weit verbreitet ist, zum Beispiel verschiedene Länder Asiens und Afrikas.

Die aus diesen Ländern durch Reisende eingeschleppten Krankheitserreger könnten sich in einer Bevölkerung, die nicht mehr gegen Poliomyelitis geimpft wird, rasch ausbreiten. Deshalb müssen die Schutzimpfungen gegen Kinderlähmung auch heute und in naher Zukunft in allen Altersgruppen konsequent durchgeführt werden, denn sonst ist eine Rückkehr der Kinderlähmung auch nach Europa wieder möglich.

Post-Polio-Syndrom - die Krankheit nach der Krankheit

Nach Schätzungen erkranken etwa die Hälfte derjenigen, die früher mit Polio infiziert waren, später an einem Post-Polio-Syndrom. Das entspricht laut Polio Initiative Europa e. V. bis zu 500.000 Patienten allein in Deutschland.

Wer eine schwere Polio-Erkrankung oder eine Infektion mit Polioviren Typ 3 durchgemacht hat oder in höherem Alter erkrankte, scheint häufiger an einem Post-Polio-Syndrom zu leiden. Die typischen Symptome sind Kraftverlust, Schmerzen und Müdigkeit. So müssen zum Beispiel immer häufiger und immer längere Erholungspausen eingelegt werden. Die verringerte Kraft führt zu Fehlbelastungen der Gelenke, Knochen und der Muskeln. Dies wiederum bedingt Schmerzen, Verschleißerscheinungen und verminderte Aktivität der Muskulatur. Die Diagnose eines PPS sollte immer durch einen erfahrenen Neurologen erfolgen, oftmals vergeht einige Zeit, bis die richtige Diagnose gestellt wird.

 


Die Polio-Impfung
 

Die Schluckimpfung mit abgeschwächten Polioviren hat bei uns zum Ende der Poliomyelitis-Ära geführt. Im Juni 2002 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Europa für poliofrei.

Seit Anfang 1998 wird die Impfung gegen Kinderlähmung nicht mehr mit dem Schluckimpfstoff (OPV) durchgeführt, sondern mit einem Injektionsimpfstoff aus abgetöteten Polioviren (IPV). Der Polio-Lebendimpfstoff - die Schluckimpfung - wird wegen des (wenn auch geringen) Risikos einer Vakzine-assoziierten paralytische. Poliomyelitis (VAPP) nicht mehr empfohlen.

Der Impfstoff gegen Kinderlähmung enthält abgetötete Polioviren, die beim Impfling eine Immunität hervorrufen. Auch Personen mit Immunschwäche können deshalb risikolos mit IPV geimpft werden. Er kann gleichzeitig mit anderen Impfungen gegeben werden. Eine mit Schluckimpfstoff begonnene Grundimmunisierung kann mit IPV fortgesetzt werden.
Außer diesem Mono-Impfstoff gegen Kinderlähmung stehen für Schutzimpfungen im Säuglings- und Kleinkindesalter Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung, die neben den abgetöteten Polioviren weitere Substanzen enthalten, mit denen der Impfling gleichzeitig gegen Erkrankungen wie Diphtherie, Wundstarrkrampf, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ b (Hib) und Hepatitis B geschützt wird.
Die Grundimmunisierung beginnt entsprechend dem Impfkalender für Säuglinge, Kinder und Jugendliche im 3. Lebensmonat und umfasst in der Regel bei der Verwendung von Kombinationsimpfstoffen mit Pertussisanteil (aP) 3 Impfungen im 1. Lebensjahr und eine weitere Impfung zu Beginn des 2. Lebensjahres. Wenn kein Kombinationsimpfstoff verwendet wird, werden je nach Impfstoff zwei bzw. drei Impfungen im 1. und 2. Lebensjahr gegeben. Für Kinder und Jugendliche im Alter von 9–17 Jahren wird eine Auffrischimpfung mit einem IPV-haltigen Impfstoff empfohlen.


Wer soll geimpft werden?
 

    • Für die im Impfkalender vorgesehenen Impfungen gegen Kinderlähmung im Säuglings- und Kleinkindesalter stehen Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung. Mit ihnen wird außer dem Schutz gegen Kinderlähmung eine Immunität gegen andere Erkrankungen erzielt. Diese Impfstoffe werden ab dem 3. Lebensmonat mehrfach verabreicht. Eine früher mit dem Schluckimpfstoff begonnene Impfserie kann mit dem Totimpfstoff weitergeführt werden.
    • Für alle Jugendlichen im Alter von 9 bis 17 Jahren wird eine Auffrischimpfung gegen Kinderlähmung mit Polio-Totimpfstoff empfohlen. Diese Impfung wird auch bei den Jugendlichen mit Polio-Totimpfstoff durchgeführt, die bisher ausschließlich mit dem Schluckimpfstoff, geimpft worden sind.
    • Bei bisher nicht gegen Kinderlähmung geimpften oder bei unvollständig gegen Kinderlähmung geimpften Erwachsenen werden die fehlenden Impfungen mit Polio-Totimpfstoff vorgenommen. Jeder Erwachsene sollte eine Grundimmunisierung sowie eine Auffrischimpfung erhalten haben. Dies gilt auch für Erwachsene, die bisher nur mit Polio-Lebendimpfstoff geimpft wurden.
    • Eine zusätzliche Impfung gegen Kinderlähmung ist bei zuvor vollständig gegen Kinderlähmung geimpften Personen nur dann erforderlich, wenn sie einem besonderen Infektionsrisiko ausgesetzt sind und die letzte Polio-Impfung gegen Kinderlähmung mehr als 10 Jahre zurückliegt. Vor Antritt einer Reise erkundigen Sie sich bei Ihrem Hausarzt oder beim Gesundheitsamt, ob eine derartige Impfung empfohlen wird. Ihr Arzt kann anhand des Impfbuches auch überprüfen, ob Ihr Impfschutz vollständig oder eine Auffrischimpfung notwendig ist.



    Wer soll nicht geimpft werden?
     

    Wer an einer akuten, fieberhaften Erkrankung leidet, soll nicht geimpft werden. Die Impfung kann nachgeholt werden, sobald die Krankheitserscheinungen abgeklungen sind.

    Sind nach einer früheren Impfung gegen Kinderlähmung mit Totimpfstoff Krankheitssymptome beim Impfling aufgetreten, so berät Sie der Impfarzt über die Möglichkeit einer Impfung gegen Kinderlähmung.

     


    Information in Stichworten
     

    ERREGER:
    Poliomyelitis-Viren der Typen I, II und III

    ÜBERTRAGUNGSWEGE:
    von Mensch zu Mensch, durch Tröpfcheninfektion oder Schmierinfektion durch Kot.

    INKUBATIONSZEIT:
    etwa ein bis zwei Wochen, gelegentlich bis zu 35 Tagen

    KRANKHEITSBILD:
    grippeähnliche Symptome und bei Befall des Zentralnervensystems Lähmungen der Arme, Beine oder der Atmung

    ANSTECKUNGSFÄHIGKEIT:
    beginnt zwei bis drei Tage nachdem das Virus aufgenommen wurde und dauert von drei Wochen bis fünf Monate

    IMMUNITÄT:
    die Infektion mit einem der drei Polio-Virus-Typen gibt keine Immunität gegen die beiden anderen; die Immunität gegen den einzelnen Virustyp hält vermutlich lebenslang an.

    IMPFUNG: Grundimmunisierung aller Säuglinge im Alter von 2, 3, 4 Monaten und eine Impfung im Alter von 11 bis 14 Monaten, vorzugsweise mit Kombinationsimpfstoff (6-fach, bzw. 5-fach-Impfstoff); Auffrischimpfung im Alter von 9 bis 17 Jahren.
    Alle Personen bei fehlender oder unvollständiger Grundimmunisierung.
    Alle Menschen sollten mindestens 4mal gegen Kinderlähmung geimpft sein (Grundimmunisierung plus eine Auffrischimpfung).
    Auffrischimpfung für Reisende mit Infektionsrisiko; Aussiedler, Flüchtlinge und Asylbewerber, die in Gemeinschaftseinrichtungen leben, bei der Einreise aus Gebieten mit Poliorisiko; Personal in den oben genannten Einrichtungen; Medizinisches Personal, das engen Kontakt zu Erkrankten haben kann; Personal in Laboren mit Poliomyelitis-Risiko.

     

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