Der Neue Merker

IN MEMORIAM-GEBURTSTAGE IM MÄRZ 2012

IN MEMORIAM-Geburtstage im März 2012.

Berücksichtigt wurden runde und halbrunde Geburtstage ab dem 60er. Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
1.3. Ángeles CHAMORRO: 75. Geburtstag

Biographie der spanischen Sopranistin auf spanisch: http://lazarzuela.webcindario.com/BIO/chamorro.htm

2.3. József BÓDY: 90. Geburtstag

Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger in Budapest und debütierte 1952 an der Nationaloper Budapest als Sparafucile im »Rigoletto«. Er blieb dann für lange Zeit an diesem Haus tätig und sang hier Partien wie den Sarastro in der »Zauberflöte«, den Commendatore im »Don Giovanni«, den Ramphis in »Aida«, den Dosifej in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, den Gremin im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky und den Milhály Szilágyi in »Hunyady László« von F. Erkel. In den Jahren 1966-68 war er am Theater der Schweizer Bundeshauptstadt Bern engagiert. Damit scheint seine Karriere ihren Abschluss gefunden zu haben. Er starb 1985 in Budapest.
Auf der Marke Qualiton erscheint er in Gesamtaufnahmen der Opern »Rigoletto«, »Hunyady László« und »C’est la guerre« von Emil Petrovicz, dazu in mehreren Opern-Querschnitten.

2.3. Mario ZAFRED: 90. Geburtstag

Biographie des italienischen Opernkomponisten auf englisch: http://en.wikipedia.org/wiki/Mario_Zafred

4.3. Roger GARDES: 90. Geburtstag

Biographie des französischen Tenors auf französisch:
http://www.musimem.com/obi-0704-1204.htm

4.3. Ferdinand LEITNER: 100. Geburtstag

Er studierte bei Franz Schreker, Julius Prüwer, Artur Schnabel und Karl Muck. Als Pianist vor allem in der Rolle des Begleiters, stieg er durch Fritz Busch in den dreißiger Jahren auch als Dirigent auf und war, obwohl im Dritten Reich von der tonangebenden Schicht im Kulturleben hintangestellt, 1943-45 Dirigent des Theaters am Nollendorfplatz in Berlin. 1945-46 in Hamburg, 1946-47 in München, fand er ab 1947 als Generalmusikdirektor in Stuttgart eine Stelle, in der er bis 1969 blieb, als er ans Opernhaus Zürich ging, das er erst 1984 wieder verließ. Gleichzeitig war er 1976-80 in Den Haag tätig. Bekannt ist er vor allem als Operndirigent (Lieblingskomponisten: Wagner, Richard Strauss, Mozart), der sich auch der Oper des 20. Jahrhunderts annahm (Carl Orff, Othmar Schoeck, Karl Amadeus Hartmann). Als solcher wirkte er nach Erich Kleiber 1956 auch am Teatro Colón in Buenos Aires bei der Aufführung deutscher Opern. 1950 und 1980 leitete er die Uraufführung von Bühnenwerken Hermann Reutters. An der Wiener Staatsoper dirigierte er 1963-86 insgesamt 16 Opernaufführungen. Seine über 300 Schallplattenaufnahmen umfassen aber auch die Sinfonien der Romantik. Er starb 1996 in Zürich. (Quelle: Wikipedia)

4.3. Amalie WOLLRABE: 175. Geburtstag

Sie war eine Tochter des berühmten Schauspielers Ludwig Wollrabe (1808-72); ihre Familie zählte eine Reihe von Mitgliedern, die als Sänger und Schauspieler großes Ansehen erwarben. Amalie Wollrabe trat 1848 erstmals unter der Leitung ihres Vaters in dem Bühnenstück von Kotzebue »Das Landhaus an der Heerstraße« auf, in dem sie als Einlage das Gebet der Agathe aus dem »Freischütz« vortrug. Damit entschied sich ihr weiterer Weg, der sie in die Laufbahn einer Bühnensängerin führte. Sie unternahm mit ihrem Vater sehr erfolgreiche Kunstreisen, bei denen sie in Olmütz (Olomouc), Prag, Dresden, Berlin, Magdeburg und Riga auftrat, jedes Mal mit großem Erfolg. Sie ging dann an das Stadttheater von Bromberg a. d. Warthe (Bydgoszcz) ins Engagement und sang weiter in Königsberg (Ostpreußen), am Wallnertheater Berlin und am Thaliatheater Hamburg. Sie spezialisierte sich dabei auf das Stimmfach der Soubrette. Sie gab, auf dem Höhepunkt ihrer Bühnenkarriere stehend, diese auf, als sie den Fürsten Löwenstein-Wertheim-Freudenberg heiratete. Dabei wurde sie vom König von Bayern zur Gräfin Löwenstein-Scharfeneck erhoben. Nach dem Tod ihres Gatten 1884 lebte sie hauptsächlich in München.

5.3. John LAWRENSON (englischer Bariton): 75. Geburtstag 

5.3. Josip KRIZAJ: 125. Geburtstag

Er erhielt seine Sängerausbildung in Ljubljana und in München. 1907 debütierte er am Theater von Ljubljana und war 1907-13 Mitglied dieses Hauses. 1913-40 wurde er in einer langjährigen Karriere an der Oper von Zagreb zu einem der beliebtesten Künstler dieses Theaters. Er sang hier einige Partien in Erstaufführungen von Opernwerken für Jugoslawien: den Titelhelden im »Boris Godunow« von Mussorgsky und den Dosifej in dessen »Chowanschtschina« (1926), den Ochs im »Rosenkavalier«, den König Philipp in Verdis »Don Carlos«, den König Marke im »Tristan« und den Wotan im »Rheingold«. Am 12.11.1935 sang er in Zagreb in der Uraufführung der kroatischen Oper »Ero der Schelm« von Jakov Gotovac die Rolle des Marko. Der Katalog seiner Bühnenpartien umfasste Aufgaben wie den Rocco im »Fidelio«, den Kezal in der »Verkauften Braut«, den Figaro in »Le nozze di Figaro«, den Hans Sachs in den »Meistersingern«, den Wanderer im »Siegfried« und den Gurnemanz im »Parsifal«. Josip Križaj starb 1958 in Zagreb. Der auch als Konzertbassist erfolgreiche Sänger war verheiratet mit der Sopranistin Paula Trauttner (* 1888 Ruma, Kroatien, † 5.9.1976 Zagreb), die 1910-27 am Opernhaus von Zagreb engagiert war und dort in Partien wie der Susanna in »Le nozze di Figaro«, der Mimi in Puccinis »La Bohème«, der Butterfly, der Mignon in der gleichnamigen Oper von A. Thomas, der Nuri in »Tiefland« von d’Albert und der Titelfigur in »Schneeflöckchen« von Rimsky-Korssakow zu hören war.

5.3. Heitor VILLA-LOBOS: 125. Geburtstag

Er erhielt mit sechs Jahren ersten musikalischen Unterricht bei seinem Vater Raul (1862–99), einem Bibliothekar an der brasilianischen Nationalbibliothek und Laienmusiker, der ihn das Cellospiel lehrte. Der Cellounterricht wurde später bei dem Cellisten Benno Niederberger fortgeführt. Bei Reisen seiner Familie ins Landesinnere lernte er früh die brasilianische Folklore kennen. In Rio de Janeiro waren es die Choros, die seine Aufmerksamkeit fanden, ein typisch brasilianisches Musikgenre, das von den Chorões genannten lokalen Ensembles für Unterhaltungsmusik gespielt wurde. Nach dem frühen Tode seines Vaters arbeitete er als Cellospieler in Kaffeehäusern und an kleinen Theatern, um 1900 entstanden erste Kompositionen. Die Meinungen über die Reisen des Komponisten durch Brasilien und angrenzenden Staaten gehen auseinander, vor allem da Villa-Lobos selbst widersprüchliche und sehr unwahrscheinliche Angaben macht. Sicher ist, dass er durch seine Mitwirkung bei Wandertheatern einige nordöstliche Bundesstaaten Brasiliens besuchte und dort die vollständig andere Atmosphäre des ländlichen Brasiliens kennenlernte. Im Gegensatz zu landläufiger Meinung führte Villa-Lobos auf diesen Reisen aber keine systematische Sammlung von Volksliedern durch. Das wenige originale Material, das der Komponist in späteren Werken verwendet, stammt wahrscheinlich aus der Sammlung des Forschers Edgar Roquette-Pinto oder ist anderen Publikationen entnommen. Seine eher unzulänglichen musiktheoretischen Kenntnisse versuchte Villa-Lobos durch Privatunterricht bei Agnello Franca zu erweitern. Ein einschneidendes Ereignis für Villa-Lobos’ musikalische Entwicklung war 1913 der Besuch der Ballets Russes unter der Leitung von Michel Fokine, durch den er erstmals mit den französischen Impressionisten und verschiedenen russischen Komponisten in Berührung kam. Ähnlich prägend war der erneute Besuch des Ballets Russes im Jahre 1917, bei dem Werke von Igor Strawinsky auf dem Programm standen. Die erste öffentliche Aufführung seiner Kompositionen fand im Jahre 1915 statt. Einen begeisterten Befürworter seiner Musik fand er in Arthur Rubinstein, der 1917 während einer Tournee in Brasilien die Musik von Villa-Lobos hörte. Eine Freundschaft entwickelte sich auch zu Darius Milhaud, der sich zu dieser Zeit in Brasilien aufhielt. 1923 verbrachte Villa-Lobos mit einem Staatsstipendium ein Jahr in Paris, wo er wichtige neue Eindrücke aufnahm und, zurück in seinem Heimatland, einige seiner bedeutendsten Werke schrieb. 1927-30 folgte ein zweiter Parisaufenthalt. In dieser Zeit erreichte er als erster lateinamerikanischer Komponist auch internationale Bekanntheit. Nach der Rückkehr nach Brasilien arbeitete er für die Regierung Pläne für den Musikunterricht aus. Damit begann auch seine Karriere als bedeutender Musikpädagoge, der die Musikerziehung in seinem Land nachhaltig prägte. Ein weiterer Schritt zu internationalem Erfolg war der erste Besuch des Komponisten in den USA anlässlich eines Konzerts mit dem Janssen Symphony Orchestra in Los Angeles im November 1944. Ab da hielt sich Villa-Lobos bis zu seinem Tod jedes Jahr in den USA auf, wo er als Gastdirigent die renommiertesten Orchester leitete. In dieser Zeit wurde der Großteil seiner Werke aufgenommen, u.a. mit dem Louisville Symphony Orchestra unter Robert Whitney. Für dieses Orchester schrieb Villa-Lobos die Orchesterwerke Erosão und Alvorada na floresta tropical, die 1951 und 1954 uraufgeführt wurden. 1959 verstarb Villa-Lobos in Rio de Janeiro an Krebs. Schon zwei Jahre nach seinem Tod wurden alle seine Werke im Museu Villa-Lobos, das am 22. Juni 1961 in Rio de Janeiro gegründet wurde, gesammelt und aufbewahrt. Villa-Lobos hat mehr als 1.000 Kompositionen in allen traditionellen Formen (Oper, Orchestermusik, Kammermusik, Vokalmusik) geschrieben, unter anderem zwölf Sinfonien, fünf Klavier-, zwei Cellokonzerte und je ein Gitarren-, Harfen- und Mundharmonikakonzert, 17 Streichquartette und drei Klaviertrios. Seine Werke für Gitarre gehören zum Standardrepertoire für Solisten dieses Instruments. Am bekanntesten und erfolgreichsten sind die 14 Choros und neun Bachianas Brasileiras genannten Werke für verschiedene Besetzungen, in welchen die Inspiration durch brasilianische Folklore direkt zum Ausdruck kommt. In den Bachianas Brasileiras verarbeitete Villa-Lobos brasilianische Volksmelodien in Suiten im polyphonen Stil Johann Sebastian Bachs, der seit seiner Jugend eines seiner bedeutendsten musikalischen Vorbilder war. Weniger bekannt sind die Werke, die stärker in der europäischen Tradition stehen und in denen musikalische Vorbilder aus Romantik, Impressionismus und Neoklassizismus anklingen. (Quelle: Wikipedia)

6.3. Norman TREIGLE: 85. Geburtstag

Als Knabensopran sang er in einem Schülerchor in New Orleans. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zur amerikanischen Marine einberufen. Nach Kriegsende wollte er zunächst seine Sängerkarriere aufgeben und sich im kaufmännischen Fach betätigen. Er entschloss sich schließlich jedoch zum Gesangstudium, das an der Loyola University von New Orleans, dann bei Elizabeth Wood stattfand. Er debütierte, noch als Student, 1947 in New Orleans als Lodovico in Verdis »Otello«. 1953 wurde er an die New York City Centre Opera verpflichtet, an der er anfänglich kleinere Rollen, seit 1955 jedoch viele große Partien, vor allem aus dem italienischen Fach, sang, darunter als besondere Glanzrolle den Don Giovanni. Am 1.4.1954 wirkte er hier in der Uraufführung der Oper »The Tender Land« von Copland mit, am 27.9.1956 in »Susannah« von Carlisle Floyd. Bis 1972 blieb er Mitglied der City Centre Opera, an der er Partien wie den Titelhelden in »Giulio Cesare« von Händel, den Mefistofele von Boito und den Boris Godunow übernahm. Er kreierte Rollen in den Uraufführungen der Opern »The Crucible« von Robert Ward (City Centre Opera New York, 26.10.1961), »The Passion of Jonathan Wade« von Carlisle Floyd (City Centre Opera New York, 1962), »The Sejourner and Mollie Sinclair« (Raleigh, South Carolina, 1963) und »Markheim« (New Orleans, 1966) des gleichen Komponisten. 1951 sang er in der amerikanischen Premiere von Dallapiccolas »Il Prigioniero« (Juilliard School of Music, New York). 1974 Gastspiel an der Covent Garden Oper London als Mephisto im »Faust« von Gounod. Er trat weiter an der Oper von San Francisco, am Teatro Colón von Buenos Aires und in Kanada als Gast auf. Neben der nuancenreichen Dramatik seines Vortrags schätzte man auf der Bühne sein darstellerisches Talent. Man fand den Sänger am 16.2.1975 tot in seiner Wohnung in New Orleans auf.
Schallplattenaufnahmen der Opern »Mefistofele« von Boito und »Hoffmanns Erzählungen« auf Electrola und »Julius Caesar« von Händel auf RCA. Auf BJR in »Le Coq d’Or« von Rimsky-Korssakow, auf VAI in »Susannah« von Floyd zu hören.

6.3. Georg UNGER: 175. Geburtstag

Er begann zunächst das Studium der Theologie, ließ dann jedoch seine Stimme durch Julius Hey ausbilden. Nach seinem Debüt 1867 am Stadttheater (Opernhaus) von Leipzig sang er am Hoftheater von Kassel, am Stadttheater von Zürich, am Stadttheater von Bremen, am Hoftheater von Neustrelitz, 1872-73 am Theater von Brünn (Brno), 1873-74 am Stadttheater von Elberfeld, 1874-75 am Hoftheater von Mannheim. Während dieses Engagements hörte ihn der große Wagner-Dirigent Hans Richter, der Richard Wagner auf sein Talent aufmerksam machte. Auch Wagner war von dem Künstler begeistert und übertrug ihm bei den ersten Bayreuther Festspielen die Partie des Siegfried im »Ring des Nibelungen«. Die Wahl fiel auf ihn, weil sich unter den damaligen Heldentenören kaum einer fand, der die notwendigen Voraussetzungen für diese Partie und ihre ungewöhnlichen Ansprüche an den Interpreten realisieren konnte. So sang er in Bayreuth den Siegfried am 16. 8. im »Siegfried« und am 17.8.1876 in der »Götterdämmerung«, wobei diese beiden Aufführungen zugleich die Uraufführungen der Opernwerke waren. 1875-76 war er an der Hofoper von München, 1877-78 am Opernhaus von Frankfurt a.M., 1878-79 am Opernhaus von Leipzig im Engagement. Bis 1884 ist er noch gastweise, vor allem in Leipzig, aufgetreten. 1877 sang er in den Wagner-Konzerten in der Londoner Albert Hall unter Hans Richter. 1882-83 nahm er an der großen Europa-Tournee mit Angelo Neumanns reisendem Wagner-Theater teil und sang dabei u.a. den Siegfried in Brüssel und in italienischen Städten. Seine Stimme wurde für den Wagner-Tenor dieser Epoche ein erstes, maßgebendes Vorbild. Er starb 1887 in Leipzig. Er war verheiratet mit der Sopranistin Marie Haupt (1849-1928), die ebenfalls eine große Wagner-Interpretin war und bei den ersten Bayreuther Festspielen 1876 mitwirkte.

7.3. Elsbeth PLEHN: 90. Geburtstag

Sie widmete sich an der Universität von Königsberg (Ostpreußen) dem Studium der Schulmusik und Musikerziehung. Dann ließ sie in Dresden ihre Stimme durch H. Winkler, M. Flämig und A. Rauch ausbilden. Sie begann eine erfolgreiche Karriere als Konzert-Altistin, wobei sie sich vor allem als Oratoriensolistin in einem Repertoire von großer Vielseitigkeit auszeichnen konnte. Sie wurde namentlich als Gesangspädagogin bekannt; 1959 wurde sie als Dozentin an die Musikhochschule von Dresden berufen. Seit 1975 wirkte sie an diesem Hochschulinstitut als Professorin. Zu ihren Schülern gehörten Sänger wie Peter Otto Olesch, Annelott Damm und Carola Nossek. Elsbeth Plehn starb 2001.

8.3. Franz MÜLLER-HEUSER: 80. Geburtstag

Er erhielt seine Ausbildung zum Opern- und Konzertsänger (Bariton) an der Folkwangschule in Essen. Gleichzeitig studierte er an der Universität zu Köln Musikwissenschaften, Kunstgeschichte und Philosophie und hat über die „Ästhetik des gregorianischen Gesangs“ promoviert. Als professioneller Sänger gab er zahlreiche Oratorienkonzerte und Liederabende in allen größeren deutschen Städten und unternahm Konzertreisen in das europäische und außereuropäische Ausland. Er machte Schallplatten-, Hörfunk- und Fernsehaufnahmen und stand insgesamt 35 Jahre auf dem Podium. 1963 wurde er als Professor für Gesang an die Hochschule für Musik Köln berufen. 1976 erfolgte die Ernennung zum Direktor der Hochschule. Nach der Verabschiedung des neuen Kunsthochschulgesetzes wurde er 1989 zum Rektor der Hochschule gewählt und verblieb in dieser Funktion bis zu seiner Pensionierung 1997. 1978 wurde er Gründungspräsident des Landesmusikrates Nordrhein-Westfalen. 1988-2003 war Müller-Heuser Präsident des Deutschen Musikrates. In den 1990er Jahren hat sich unter seiner Leitung dieser Dachverband mit dem der ehemaligen DDR vereinigt, neue Projekte geschaffen und seine Infrastruktur reorganisiert, um sich für wachsende Aufgabenbereiche zukunftsfähiger zu machen. 1999 wurde er zum Vorsitzenden des Kulturrates gewählt. Seit 1998 leitete Müller-Heuser als Gründungspräsident die neu errichtete Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg. Franz Müller-Heuser wurde mit dem Bundeverdienstkreuz und dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Er starb am 30.12.2010 in Köln. Am 8. Januar 2011 fanden zwei Trauerfeiern statt, danach wurde er auf dem Melaten-Friedhof in Köln beigesetzt. (Quelle: Wikipedia)

8.3. Hugo AVENDAÑO: 85. Geburtstag

Er studierte Gesang bei José Pierson. 1950 debütierte er am Teatro del Palacio de Bellas Artes in Mexiko, mit der Rolle des Amonasro aus der Oper Aida von Giuseppe Verdi. Er war Mitglied der Ensembles der Opernhäuser in Mexiko-Stadt, Guadalajara, Monterrey und Veracruz. Sein Repertoire reichte von Rigoletto, Il Trovatore über La Traviata von Giuseppe Verdi bis zu Carmen von Georges Bizet und Madame Butterfly von Giacomo Puccini. Ab 1955 steigerte sich seine Popularität weiter durch Rundfunk- und Fernsehaufnahmen. Er erhielt verschiedene Auszeichnungen in Europa, den USA, Mittel- und Südamerika. Er starb 1998 in Mexiko-Stadt. (Quelle: Wikipedia)

8.3. Josef BERG: 85. Geburtstag

Biographie des tschechischen Komponisten auf englisch: http://en.wikipedia.org/wiki/Josef_Berg

9.3. Éva TRENKA: 90. Geburtstag

Biographie der ungarischen Sopranistin auf ungarisch: http://mek.niif.hu/02100/02139/html/sz25/325.html

9.3. Petar RAITSCHEFF: 125. Geburtstag

Er begann seine Ausbildung in St. Petersburg bei Umberto Mazetti. 1912 ging er nach Italien, wo er bei Fernando de Lucia in Neapel seine Studien vollendete. 1913 debütierte er in St. Petersburg. Bis 1920 sang er in Russland, vor allem in St. Petersburg, Partien wie den Lenski im »Eugen Onegin«, den Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky, den Canio im »Bajazzo« und den Rodolfo in »La Bohème«. 1920 kam er wieder nach Italien und gastierte in den folgenden 15 Jahren an den großen europäischen Opernhäusern, vor allem in Deutschland. So sang er an der Staatsoper Berlin (1924), in Leipzig, Dresden und Hamburg und gehörte in der Spielzeit 1924-25 dem Ensemble der Städtischen Oper Berlin an. Er gastierte u.a. am Teatro Carlo Felice Genua (1926 als Alfredo in »La Traviata«, 1927 als Loris in »Fedora« von Giordano) und an der Nationaloper Budapest (1927 und 1928). In den Jahren 1931-33 war er Mitglied der Opéra Russe in Paris, mit der er große Gastspielreisen in Europa und in Südamerika unternahm. 1933-35 war er an der Kroatischen Nationaloper von Zagreb engagiert, 1936 gastierte er am Opernhaus von Hannover, 1942 an der Wiener Volksoper. In seinem Repertoire für die Bühnen fanden sich auch Partien wie der Don José in »Carmen«, der Werther von Massenet, der Herzog im »Rigoletto« von Verdi, der Narraboth in »Salome« von R. Strauss und der Schuiskij im »Boris Godunow«. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er wieder in seine bulgarische Heimat zurück. 1947 gründete er das Opernensemble der Stadt Varna. Diese Operngesellschaft gastierte später u.a. im Haus der Nationaloper Sofia. 1950 nahm er dort von der Bühne Abschied, sprang aber noch später für indisponierte Kollegen ein und stand noch mit 69 Jahren als Canio auf der Bühne. Gleichzeitig war er 1950-58 als Pädagoge am Konservatorium von Sofia tätig. 1951 gab er in Sofia seine Autobiographie heraus. Er starb 1960 in Sofia.
Schallplatten: Akustische Aufnahmen auf Vox, elektrische auf Homochord.

9.3. Josef MYSLIVEČEK: 275. Geburtstag

Er war der Sohn eines Müllers. Er und sein Zwillingsbruder Joachim erhielten ersten Unterricht an der Normalschule der Dominikaner an der Prager St. Gallus-Kirche und wahrscheinlich am Jesuiten-Gymnasium im Clementinum. Ab 1744 studierten die Brüder Philosophie und Literatur an der Prager Universität, die Josef wegen mangelnder akademischer Erfolge jedoch im März 1753 wieder verließ. Im Mai 1758 trat er mit seinem Bruder in den elterlichen Mühlenbetrieb ein; 1758 wurden sie Gesellen, 1761 Müllermeister. Bald darauf verzichtete Josef auf seinen Erbteil. Er nahm Kompositionsunterricht bei Franz Johann Habermann (1706-83) sowie Orgelunterricht bei Josef Seger (1716–82); Geld verdiente er sich wohl als Violinist. 1763 veröffentlichte er seine ersten, dem Grafen Vincenz von Waldstein gewidmeten Werke: sechs Sinfonien, die nach den Monaten Januar bis Juni benannt sind. Am 5. November 1763 verließ er, vom Grafen Waldstein unterstützt, Prag, um in Venedig Gesang und Komposition bei Giovanni Pescetti (1706-66) zu studieren. Sein erstes Bühnenwerk, Semiramide, wurde 1765 in Bergamo aufgeführt. Man nannte ihn wegen seines für Italiener unaussprechlichen Namens „Il Boemo“ oder „Venatorino“ (Der kleine Jäger, wie sein Name übersetzt lautet). Im Dezember 1766 erhielt Mysliveček den Auftrag, Il Bellerofonte zu komponieren. Er schrieb das Werk in kurzer Zeit und führte es am 20. Januar 1767 in Neapel mit bedeutenden Sängern wie dem Tenor Anton Raaf (1714-97) und der Sopranistin Caterina Gabrielli (La Gabrielli, 1730-nach 1796) auf, mit der er eine Liaison hatte. Der Erfolg dieser Oper brachte ihm einen neuen Auftrag ein: für den Hof von Neapel schrieb er Farnace, eine Oper, deren Uraufführung ein triumphaler Erfolg war. In dieser Zeit war er der höchstbezahlte Opernkomponist Italiens; sein Ruhm verbreitete sich in ganz Europa. 18 seiner Opern wurden für den Hof von Portugal kopiert, in Paris, Amsterdam und London wurden seine Werke gedruckt, was im 18. Jahrhundert nicht selbstverständlich war. 1768 war er in Prag, 1769 in Venedig, Padua und Florenz. Wolfgang Amadeus Mozart, zu dem freundschaftliche Beziehungen entstanden, traf er erstmals 1770 in Bologna, nochmals am 15. Mai 1771 in Mailand. 1772 reiste er nach Wien, wohin ihn ein Opernauftrag geführt hatte, hier lernte ihn Charles Burney kennen, möglicherweise auch nach München. 1773 war Mysliveček wieder in Italien, wo er noch einmal Mozart traf. Am 4. November 1773 leitete er die Aufführung von Orfeo ed Euridice von Christoph Willibald Gluck. 1775 zeigten sich erste Symptome einer Syphillis, die schließlich zu einer entstellenden Gesichtslähmung und zum Verlust seiner Nase führte, auch kämpfte er mit finanziellen Problemen. 1777 war er wieder in München. Seine Opern Ezio und sein Oratorium Abramo ed Isacco wurden mit Erfolg aufgeführt. Er musste ins Spital, wo ihn Mozart besuchte. Er versuchte vergeblich, Mozart einen Opernauftrag an einem italienischen Theater zu verschaffen. Nach seiner Rückkehr nach Italien begann sein Stern zu sinken. 1779 fiel seine Oper Armida durch, auch die folgenden Opern waren kein Erfolg mehr. Nach einer schmerzhaften Operation – als vergeblichen Versuch, seine Syphilis zu heilen, entfernte man ihm die Nase – starb er verarmt und vergessen 1781 in Rom. Sir Brady, ein englischer Freund und Schüler, ließ ihn in der römischen Kirche San Lorenzo in Lucina begraben, wo bis heute sein Grabmal zu sehen ist. (Quelle: Wikipedia)

10.3. Peter van GINKEL: 80. Geburtstag

Er kam ganz jung nach Kanada, arbeitete zunächst im Baugewerbe, ließ dann aber seine Stimme am Quebec Conservatoire de Musique in Montreal ausbilden. Ergänzende Studien bei Kurt Herbert Adler und bei Otto Guth in San Francisco. Er debütierte beim Empire State Music Festival in Woodstock (New York) in der Rolle des Colonel Ibbetson in »Peter Ibbetson« von Deems Taylor. Seine Karriere kam einerseits in Nordamerika, andererseits in Europa, und hier vor allem an westdeutschen Bühnen, zur Entwicklung. Er sang an den führenden kanadischen Opernhäusern in Toronto, Montreal, Ottawa und Vancouver und gastierte an den Opern von Chicago (u.a. 1978 in der Uraufführung von Pendereckis »Paradise Lost« als Satan) und San Francisco. Er kam dann nach Europa und nahm eine Karriere an deutschen Bühnen auf. So war er 1970-72 am Staatstheater von Braunschweig, 1972-74 am Opernhaus von Dortmund, 1974-79 am Opernhaus von Nürnberg und schließlich 1979-80 am Stadttheater von Basel in der Schweiz engagiert. Im deutschen Sprachraum hörte man ihn als Gast an der Staatsoper von Stuttgart, am Nationaltheater Mannheim, am Opernhaus von Köln und an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Er nahm dann seinen Wohnsitz in Döbriach in Kärnten und gab noch Gastspiele und Konzerte. Neben seinem Wirken im Konzertsaal sind von seinen Bühnenpartien der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Rigoletto, der Jago in Verdis »Otello«, der Kaspar im »Freischütz« von Weber, der Fliegende Holländer, der Wotan wie der Alberich im Nibelungenring, der Escamillo in »Carmen«, der Plumkett in Flotows »Martha«, der Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano, der Sharpless in »Madame Butterfly«, der Titelheld in Puccinis »Gianni Schicchi«, der Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, der Kaiser von China in »Le Rossignol« von Strawinsky, der Titelheld in Alban Bergs »Wozzeck«, der Boris Godunow und der Cardillac in der Oper gleichen Namens von Hindemith zu erwähnen. Er starb 2000 in Klagenfurt.
Schallplatten: CBC (Lieder von Beethoven und Hugo Wolf).

10.3. Pauline SCHÖLLER: 150. Geburtstag

Sie zeigte als Kind bereits ein ausgesprochenes musikalisches Talent. Johann Strauß, der mit ihrer Familie befreundet war, prophezeite ihr eine große Zukunft. Mit neun Jahren begann sie das Klavierstudium und brachte es bis zur Konzertreife in diesem Fach. Sie sang dann Soli in Wiener Kirchen und wurde schließlich durch den Chorregens Rupprecht und durch den Pädagogen Otto Uffmann zur Sängerin ausgebildet. 1880 debütierte sie in Bad Ischl als Marguerite im »Faust« von Gounod. In der Spielzeit 1886-86 gastierte sie an der Wiener Hofoper (als Valentine in den »Hugenotten« von Meyerbeer, als Elsa im »Lohengrin«, als Agathe im »Freischütz« und als Mignon in der gleichnamigen Oper von A. Thomas). Über eine kurze Tätigkeit in Nürnberg gelangte sie 1884 an die Dresdner Hofoper, der sie bis 1887 angehörte. Sie wurde nunmehr Mitglied der Hofoper von München, verließ diese jedoch 1890 für eine glanzvolle Nordamerika-Tournee, bei der sie auf der Bühne wie namentlich auch im Konzertsaal große Erfolge erzielen konnte. In der Saison 1890-91 war sie dann an der Metropolitan Oper New York engagiert (Antrittsrolle: Valentine). Hier trat sie in insgesamt 16 Vorstellungen auch als Naia in »Il Vassalo di Szigeth« von Smareglia, als Elsa, als Elisabeth im »Tannhäuser«, in der Titelrolle der Oper »Diana von Solange« des Komponisten Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und als Sieglinde in der »Walküre« auf. 1893 kam sie wieder nach München zurück und gehörte noch bis 1901 zum Ensemble der dortigen Hofoper. In der Spielzeit 1904-05 trat sie dort nochmals als Gast auf. Als Wagner-Interpretin schätzte man sie auch als Senta im »Fliegenden Holländer«, aber auch als Aida, als Leonore im »Fidelio«, als Carmen, als Adalgisa in Bellinis »Norma«, als Gräfin wie als Susanna in »Figaros Hochzeit«. Nach Aufgabe ihrer Karriere war sie in München als Pädagogin tätig. Sie ist auch unter dem Namen Pauline Schöller-Haag aufgetreten. Sie starb 1941 in München.

11.3. Stefania MALAGÙ: 80. Geburtstag

Sie studierte zuerst bei dem Pädagogen Arturo Martinis, dann 1955-56 in der Opernschule der Mailänder Scala bei Guido Gonfalonieri. 1956 debütierte sie an der Mailänder Scala als Käthchen im »Werther« von Massenet und als Geisha in Mascagnis Oper »Iris« und blieb für fast 25 Jahre an diesem Haus tätig Sie nahm sich in verdienstvoller Weise der mittleren und kleineren Rollen des italienischen Repertoires an, die sie mustergültig gestaltete. Sie übernahm gelegentlich an der Scala wie bei Gastspielen auch große Partien, kam aber immer wieder auf ihre kleinen Rollen zurück. 1961 wirkte sie an der Scala in der Uraufführung von Pizzettis Oper »Il Calzare d’Argento« mit. Bis 1980 ist sie an der Mailänder Scala aufgetreten, und galt als ebenso verlässliches wie unentbehrliches Mitglied des Ensembles. 1960 gastierte sie beim Holland Festival als Cherubino in »Le nozze di Figaro«, ebenfalls 1960 Gastspiel an der Oper von Köln. 1961 war sie mit dem Ensemble der Scala in Moskau zu Gast. Sie sang weiter am Teatro Fenice Venedig, an der Oper von Rom, am Teatro San Carlo von Neapel, am Teatro Regio Parma, am Teatro Comunale Bologna und bei den Festspielen von Glyndebourne, bei denen sie 1965 einen ihrer größten Erfolge als Dorabella in »Così fan tutte« hatte. Beim Wexford Festival sang sie 1964 den Pagen Isolier in »Le Comte Ory« von Rossini, 1965 den Ramiro in »La finta giardiniera« von Mozart, 1966 den Orsini in »Lucrezia Borgia« von Donizetti. 1968 wirkte sie an der Oper von Monte Carlo in der Uraufführung der Oper »L’Avventurio« von Renzo Rossellini mit. Bei den Festspielen von Salzburg trat sie 1968-69 als Berta im »Barbier von Sevilla«, 1970 in einem Mozart-Konzert und 1970-72 als Emilia in Verdis »Otello« auf. Sie gastierte an der Staatsoper von Wien (1974 als Berta im »Barbier von Sevilla«), beim Spoleto Festival (1959 in »L’ Ange de feu« von Prokofieff), an den Staatsopern von München und Stuttgart, an der Deutschen Oper Berlin, am Teatro San Carlos Lissabon, in Amsterdam, an den Opern von Dallas und Chicago. Zu den großen Partien, die sie sang, gehörten der Komponist in »Ariadne auf Naxos« wie der Octavian im »Rosenkavalier« von R. Strauss, die Fidalma in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, die Charlotte in »Werther« von Massenet, der Hänsel in »Hänsel und Gretel« und die Sekretärin in »The Consul« von Menotti. Als ihre Glanzrolle galt der Cherubino, den sie u.a. in Rom und an anderen italienischen Opernhäusern, an der Covent Garden Oper London (1966) und an der Oper von Tel Aviv sang. Gegen Ende ihrer Karriere verlegte sie sich auf den Vortrag von Buffo- und Charakterpartien an der Scala. 1974 stellte sie in dem Ponnelle-Film »Il Barbiere di Siviglia« die Berta dar. Sie starb 1989.
Schallplatten: Sie sang viele kleinere Partien in vollständigen Opern-Aufnahmen, u.a. auf Decca (»Faust« von Gounod, »La Wally« von Catalani, »Der Barbier von Sevilla«, »Cavalleria rusticana«, »Rigoletto« und »La Traviata« von Verdi), auf HMV (»La Gioconda« von Ponchielli, »Otello« von Verdi), auf Voce (»Viva la mamma« von Donizetti), auf MRF (»Robert le Diable« von Meyerbeer), auf DGG (»Der Barbier von Sevilla«, »Macbeth« von Verdi), auf Replica (»Iphigenie auf Tauris« von Gluck, Scala 1957) , auf Ricordi und auf Melodram (»Fra Diavolo« von Auber).

11.3. Ottilia MÉRE: 100. Geburtstag

Sie wurde am Konservatorium von Budapest durch die Pädagogin Emilia Posszert und für den Operngesang durch den Sänger Jozsef Horváth (den sie dann heiratete) ausgebildet; Klavierspiel studierte sie dort bei Géza Hegyi. 1953-66 war sie am Opernhaus von Szeged tätig, ging dann in die Schweiz, wo sie zuerst als ständiger Gast, dann als Ensemblemitglied in den Jahren 1966-78 am Stadttheater der Bundeshauptstadt Bern eine erfolgreiche Bühnenkarriere hatte. Hier nahm sie an einer Anzahl von Schweizer Opern-Erstaufführungen teil: »The Fairy Queen« von H. Purcell (Spielzeit 1966-67), »Medée« von Cherubini (1967-68 als Glauce), »Mosè in Egitto« von Rossini (1968-69 als Anaide), »Lo Schiavo« von Carlos Gomes (1976-77 als Contessa di Boissy), »Ariodante« von Händel (1966-67 als Ginevra), »Armida« von J. Haydn (1967-68, Titelrolle), »Der junge Lord« von H. W. Henze (1967-68 als Frau Hasentreffer) und »Antigonae« von Carl Orff (1969-70 als Eurydice). Sie gastierte an der Nationaloper Budapest, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an den Opernhäusern von Antwerpen, Gent und Lüttich, in Zürich, St. Gallen und Graz und, mit dem Stadttheater Bern, am Grand Théâtre Genf. Auf der Bühne sang sie vor allem Partien aus dem Koloraturfach: die Konstanze wie das Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, die Elettra in Mozarts »Idomeneo«, die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, die Frau Fluth in Nicolais »Lustigen Weibern von Windsor«, die Titelheldinnen in den Donizetti-Opern »Lucia di Lammermoor« und »Anna Bolena«, die Lakmé in der gleichnamigen Oper von Delibes, die Violetta in »La Traviata«, die Nedda im »Bajazzo«, die Musetta in »La Bohème«, die Lauretta in Puccinis »Gianni Schicchi«, Partien in Operetten von Offenbach, Johann Strauß, Millöcker, F. von Suppé, Lehár und E. Kálmán. Sie trat auch als Konzert- und Liedersängerin auf. Sie starb 1987 in Wabern bei Bern.
Schallplatten: JJ-Productions (Lieder von F. Liszt).

11.3. Xavier MONTSALVATGE: 100. Geburtstag

Er studierte Violine und Komposition am Konservatorium in Barcelona, wo er später selbst Lehrer (ab 1970) und dann Professor für Komposition (ab 1978) wurde. Er war Schüler von Lluís Maria Millet, Enrique Morera, Jaume Pahissa und Eduard Toldrá. Nach dem Spanischen Bürgerkrieg begann er als Musikkritiker für die Zeitung Destino zu schreiben (1942), deren Direktor er 1968 und 1975 war, sowie für die Tageszeitung La Vanguardia (ab 1962). Sein musikalisches Werk ist in verschiedene Phasen einzuteilen. Zu Beginn ist es stark beeinflusst durch die Zwölftontechnik und den Wagnerianismus, die die katalanische Musikszene damals beherrschten (Sinfonía mediterránea 1949). Darauf folgte eine Epoche, in der er sich von der Musik der Antillen inspirieren ließ (Cinco canciones negras 1945, Cuarteto indiano 1952). Später unterhielt er Kontakt mit den französischen Komponisten Olivier Messiaen und Georges Auric, die seinen Stil entscheidend veränderten. Für diese Phase war die freie Polytonalität charakteristisch (Partida, 1958). Schließlich wurde er durch avantgardistische Stile beeinflusst. Die Werke Montsalvatges umfassen praktisch alle Gattungen, von der Oper (El gato con botas, Una voz en off) bis zur Kammermusik (Cuarteto indiano), dazwischen Orchesterwerke wie Desintegración morfológica de la Chacona de Bach, Laberinto o Sinfonía de réquiem oder die Sinfonía Mediterránea (1949), für die er den Preis der Musikhochschule erhielt. Seinen internationalen Ruhm verdankte er den Cinco canciones negras für Sopran und Orchester, in denen er Rhythmen und Themen der Musik der Antillen verwendete, und besonders der Canción de cuna para dormir un negrito. Er schrieb auch Musik für Kinofilme und wurde 1987 für den Goya für die beste Originalmusik nominiert, und zwar für den Film Dragón Rapide. Er starb 2002 in Barcelona. (Quelle: Wikipedia)

11.3. William Vincent WALLACE: 200. Geburtstag

Biographie des irischen Opernkomponisten auf englisch: http://en.wikipedia.org/wiki/William_Vincent_Wallace

12.3. Richard VERSALLE: 80. Geburtstag

Er war in verschiedenen Berufen tätig, fuhr als Angehöriger der Marine auf einem Unterseeboot und arbeitete im kaufmännischen Fach. Schließlich ließ er seine Stimme ausbilden und sang in einem Barockensemble in Chicago. 1978 debütierte er an der New Yorker Metropolitan Oper (Antrittsrolle: Bote in »Aida«). An diesem Haus sang er in insgesamt 9 Vorstellungen außerdem noch den Tannhäuser und den Jacob Schmidt in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. 1980 kam er an das Landestheater Saarbrücken; hier hatte er einen ersten Erfolg als Otello in der gleichnamigen Verdi-Oper. 1984 folgte er einem Ruf an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Dort sang er große heldische Tenorpartien wie den Riccardo in Verdis »Maskenball«, den Cavaradossi in »Tosca«, den Paul in der »Toten Stadt« von Korngold, wiederum den Otello und den Peter Grimes in Benjamin Brittens bekannter Oper. Gastspiele an der Staatsoper Stuttgart, am Opernhaus von Frankfurt a.M. und 1984 in Zürich als Florestan im »Fidelio«. Allgemein bekannt wurde er, als er bei den Festspielen von Bayreuth 1985 René Kollo in der Titelpartie im »Tannhäuser« ersetzte. Die gleiche Partie sang er auch 1986-87 und 1989 in Bayreuth. 1985-89 gastierte er in insgesamt 19 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper (als Florestan, als Cavaradossi, als Paul, als Tristan, als Erik im »Fliegenden Holländer« und als Tannhäuser). 1986 gastierte er als Tannhäuser am Teatro Margherita Genua, 1988 am Niki Kai-Theater in Tokio. 1988 gab er Gastspiele am Opernhaus von Bonn, 1989 sang er in Madrid den Tristan als Partner von Montserrat Caballé. Bei den Salzburger Festspielen von 1988 wirkte er in einer konzertanten Aufführung der Oper »Der Prozess« von Gottfried von Einem als Josef K. mit. Auch als Konzertsänger erfolgreich aufgetreten. Er erlitt am 5.1.1996 an der Metropolitan Oper New York während der Premiere von Janáceks Oper »Die Sache Makropoulos«, in der er den Vítek sang, einen tödlichen Herzanfall, wobei er von einer drei Meter hohen Leiter stürzte, gerade nachdem er die Passage »You can only live so long« gesungen hatte.
Schallplatten: HMV (8. Sinfonie von G. Mahler); Philips (»Tannhäuser«, auch als Video).

12.3. Franciszek ARNO: 100. Geburtstag

Sein eigentlicher Name war Franciszek Kustosik; sein Bruder Henryk Kustosik (1919-85) wurde genau wie er ein bedeutender Heldentenor. Seit seinem 7. Lebensjahr wohnte seine Familie in Lodz; nach dem Besuch der Modellbauschule arbeitete er in einer Manufaktur in Widzew. Mit 18 Jahren ging er freiwillig zum Militär. Er absolvierte die Luftwaffenschule für Unteroffiziere in Poznan (Posen), kam dann aber nach Lodz zurück und arbeitete in einem Eisenbahnbetrieb. Er besuchte gleichzeitig das Konservatorium dieser Stadt und war dort Schüler von Frau Adele Connte-Wilgocka. Mit Hilfe eines Stipendiums setzte er seine Ausbildung an der F. Chopin-Musikhochschule in Warschau fort, wo er Schüler von Zofia Pedyczkowska und von Adam Didur war. Während des Zeiten Weltkrieges sang er in Warschauer Cafés, ging aber nach dem Warschauer Aufstand nach Lodz zurück und setzte sein Studium fort. 1945 debütierte er am Opernhaus von Bytom (Beuthen) als Turiddu in »Cavalleria rusticana« und hatte an diesem Theater in den folgenden zwei Spielzeiten große Erfolge, u.a. als Jontek in »Halka«, als Stefan in »Straszny dwór« (»Das Gespensterschloss«) von Moniuszko, als Pinkerton in »Madame Butterfly«, als Don José in »Carmen«, als Rodolfo in »La Bohème« und als Radames in »Aida«. 1947-53 war er am Theater von Poznan engagiert, wo er als Pedro in »Tiefland« von d’Albert, als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, als Lukas in »Hubicka« (»Der Kuss«) von Smetana, vor allem aber als Otello von Verdi Aufsehen erregte. 1953-55 gehörte er der Nationaloper Warschau an, trat während dieser Zeit dort aber auch in Operetten auf. 1955-58 an der Oper von Wroclaw (Breslau) engagiert, wo er einen seiner größten Erfolge als Radames hatte. 1958-62 war er wieder an der Nationaloper Warschau im Engagement, 1963-64 in Lodz (hier namentlich als Riccardo in Verdis »Maskenball« erfolgreich). Seit 1964 bis zu seinem Tod 1969 in Stargard Gdanski war er Solist der Polnischen Wanderoper Warschau. Oft war er am polnischen Rundfunk und auf dem Konzertpodium zu hören. Er gastierte auch im Ausland, so in Bulgarien, Rumänien, Ungarn, in Russland und in der CSSR.
Schallplatten: Es sind Mitschnitte von Opernaufführungen vorhanden.

13.3. Louis HENDRIKX: 85. Geburtstag

Er arbeitete anfänglich in einem kaufmännischen Beruf, wurde dann aber Schüler des Konservatoriums von Antwerpen und des holländischen Pädagogen Willem Ravelli. Er debütierte auf der Bühne der Königlichen Oper Antwerpen 1963 als Samuele in Verdis »Maskenball«. Er blieb als erster Bassist an diesem Opernhaus und war 1966-72 am Staatstheater Kassel tätig, 1972-76 der Staatsoper Hamburg durch einen Gastvertrag verbunden. Gastspiele an den Opernhäusern von Köln, Hannover, Dortmund, Genua, Palermo und Genf, schließlich auch an der Mailänder Scala. 1972 Mitwirkung bei den Promenade Concerts in London. 1973 sang er am Théâtre de la Monnaie Brüssel den Titelhelden im »Boris Godunow«. Das Rollenschwergewicht lag im deutschen und im Wagner-Repertoire (hier auch als Telramund im »Lohengrin« und als Biterolf im »Tannhäuser« aufgetreten); er sang aber auch den Gremin im »Eugen Onegin«, den Thibaud in der »Jungfrau von Orléans« von Tschaikowsky, den Claggart in Benjamin Brittens »Billy Budd« und den Seneca in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«. 1971 gastierte er an der Covent Garden Oper London als Gurnemanz im »Parsifal«, an der Scottish Opera Glasgow 1971 als Hagen in der »Götterdämmerung« und als Fafner im »Siegfried«, 1971 auch an der Oper von Lyon, 1972 an der Oper von Rom (als König Marke im »Tristan«), 1972 am Teatro Fenice Venedig (als Daland im »Fliegenden Holländer«), 1971 am Opernhaus von Toulouse (als König Heinrich im »Lohengrin«), 1971 an der Staatsoper München (Premiere der Oper »Lanzelot« von P. Dessau), 1972 an der Königlichen Oper Stockholm (als König Heinrich), 1972 am Théâtre des Champs-Élysées Paris (als Landgraf im »Tannhäuser«), 1973 an der Oper von Monte Carlo (als König Marke, dort auch bei weiteren Gastspielen als Arkel in »Pelléas et Mélisande« und als Großinquisitor in Verdis »Don Carlos«), 1973 und 1974 bei den Osterfestspielen von Salzburg (zuerst als Fafner in »Rheingold«, dann als Pogner). Er starb 2006 in Antwerpen.
Sang auf der Marke HMV den Gessler in einer Gesamtaufnahme von Rossinis »Wilhelm Tell«.

13.3. Claude GAFNER: 90. Geburtstag

Er studierte am Conservatoire von Lausanne bei Annie Weber (1942-46), dann in Basel (1944-46) und war in Paris noch Schüler von Charles Panzéra (1948-51). Seit 1948 gab er Konzerte, die Partien in Oratorien (Passionen und Hohe Messe von J.S. Bach, »Messias«, »Samson«, »Saul« und »Israel in Egypt« von Händel, »Schöpfung« und »Jahreszeiten« von J. Haydn, Messen und Requiem von Mozart, Missa solemnis von Beethoven, »Elias« von Mendelssohn, auch zeitgenössische Werke von A. Honegger, O. Schoeck) wie eine Vielzahl von Liedern enthielten. Gelegentlich trat er auch in einer konzertanten Aufführung des »Orpheus« von Gluck auf, hatte aber keine eigentliche Bühnenkarriere. Seine Konzertauftritte fanden in den Mittelpunkten des Schweizer Musiklebens, aber auch im Ausland statt. So hörte man ihn in Frankfurt a.M., Köln, Mannheim, Hamburg, Stuttgart und Wiesbaden, in Paris, Lyon, Clermont-Ferrand und Brüssel, in London, Manchester und Rotterdam, in Barcelona, Madrid und Sevilla, in Venedig, Mailand, Rom, Palermo, Florenz und Siena. Er trat in einem Konzert an der Mailänder Scala auf. Hinzu kamen zahlreiche Rundfunkauftritte. Er war 1945-60 Mitglied des Schweizer Vokalquartetts Salvati (mit Leni Neuenschwander, Hedwig Gerster, Salvatore Salvati und Theobald Nagel), 1965-75 des Vokal-Ensembles Ars Antiqua in Genf. Seit 1953 wirkte er als Gesangpädagoge am Konservatorium von Sion (Kanton Wallis). Er starb 2003.
Schallplatten: Elite-Spezial (Gellert-Lieder von Beethoven, Biblische Lieder von A. Dvorák, Werke von P. Mathey), VDE-Gallo.

13.3. Antti KOSKINEN: 90. Geburtstag

Er absolvierte sein Musik- und Gesangstudium an der Sibelius-Akademie in Helsinki, wo er Schüler von Oiva Soini war. 1943 trat er erstmals als Konzertsänger in einem Konzert in Helsinki auf. In erster Linie war er als Konzert-, Oratorien- und Liedersänger tätig und gastierte als solcher in Finnland wie auch mehrfach in den übrigen skandinavischen Ländern. 1945-48 war er Mitglied der Nationaloper Helsinki (an der er auch noch später als Gast erschien) und sang hier mehrere Rollen aus dem lyrischen Fachbereich wie den Rodolfo in »La Bohème«, den Alfredo in »La Traviata«, den Lenski im »Eugen Onegin«, auch den Turiddu in »Cavalleria rusticana«. Seit 1961 wirkte er als Pädagoge an der Sibelius- Akademie in Helsinki. Er starb 1982 in Helsinki.
Schallplatten: Metronome (Lieder von R. Schumann und Sibelius).

13.3. Nata TÜSCHER: 95. Geburtstag

Sie studierte am Konservatorium von Bern Klavierspiel und Gesang und wurde in der Opernschule der Städtischen Oper (Deutsches Opernhaus) Berlin weiter ausgebildet. An diesem Haus debütierte sie 1937 als Ramiro in »La finta giardiniera« von Mozart und blieb dort bis 1940. Sie hatte nach dem Zweiten Weltkrieg eine erfolgreiche Karriere an Schweizer Theatern und war 1947-49 am Theater von St. Gallen, 1948-58 am Stadttheater von Bern engagiert. Sie war zu Gast an der Niederländischen Oper Amsterdam, an der Grand Opéra Paris, an den Nationalopern von Belgrad und Athen, an der Königlichen Oper Kopenhagen und an vielen anderen Opernhäusern von Rang. Dabei gipfelte ihr Bühnenrepertoire in Partien wie dem Hänsel in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck, dem Orlowsky in der »Fledermaus«, dem Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach und der Titelheldin in »Carmen« von Bizet. Am 16.2.1949 sang sie am Stadttheater von St. Gallen in der Bühnen-Uraufführung der Oper »Die schwarze Spinne« von Heinrich Sutermeister. Sie sang am Stadttheater von St. Gallen auch in der Spielzeit 1954-55 in der Schweizer Erstaufführung der Oper »Der Garten des Paradieses« von Felix Petyrek, bereits in der Spielzeit 1947-48 in der Titelrolle von Leoncavallos »Zazà« (in deutscher Sprache). 1958 gastierte sie am Stadttheater (Opernhaus) von Zürich als Carmen. Zu ihren Erfolgen als Opernsängerin traten gleichwertige Erfolge auf dem Gebiet des Konzertgesangs; hier bewährte sie sich als Liedersängerin wie auch als Interpretin zeitgenössischer Vokalmusik. Sie trat bis 1961 im Konzertsaal auf. Sie lebte dann in Zürich, wo sie 2000 starb. Sie war zeitweilig mit dem Pianisten Willi Stech (1905-79) verheiratet.
Schallplatten: MMS-Epic (Nicklausse und Stimme der Mutter in »Hoffmanns Erzählungen« in einer deutsch- und einer französischsprachigen Fassung, 1958, Orlowsky in Querschnitt »Fledermaus«, Czipra in vollständigem »Zigeunerbaron«), Jecklin-Disco (»Le vin herbé«, von Frank Martin, 1961), RCA (Operetten-Melodien mit Peter Anders).

14.3. Lawrance COLLINGWOOD: 125. Geburtstag

Biographie des englischen Dirigenten auf englisch: http://en.wikipedia.org/wiki/Lawrance_Collingwood

15.3. Montserrat FIGUERAS: 70. Geburtstag

Sie wurde in eine sehr musikliebende Familie hineingeboren. Sie studierte Schauspiel und Gesang bei Jordi Albareda in Barcelona. In jungen Jahren gab sie ihr erstes Konzert mit dem katalanischen Ensemble für frühe Musik ARS MUSICAE unter Enric Gispert. Sie erarbeitete sich im Laufe der Jahre ein vollkommen eigenständiges Konzept für die Interpretation früher Vokalmusik von den Troubadours bis zum Barock. Dieses Konzept schöpft in historischer und musikalischer Hinsicht aus den originären Quellen der Alten Musik. Es ist vollkommen unabhängig von der post-romantischen Tradition der Aufführung Alter Musik. 1968 heiratete Figueras Jordi Savall und begleitete diesen nach Basel. Hier vertiefte sie an der Schola Cantorum Basiliensis sowie an der Musikakademie Basel bei Kurt Widmer, Thomas Binkley und später bei Eva Kraznei ihre Ausbildung. 1974-89 wirkte sie an der Seite ihres Mannes als Sopranistin in den gemeinsam gegründeten Ensembles Hespèrion XX (jetzt: Hespèrion XXI; 1974 zusammen mit dem Lautenisten Hopkinson Smith gegründet), Capella Reial de Catalunya (1987 gegründet) und Le Concert des Nations (1989 gegründet). 1991 debütierte sie am Gran Teatre del Liceu in Barcelona mit der Oper „Una cosa rara ossia belezza ed onestà“ von Vicente Martin y Soler unter der Leitung von Jordi Savall. 1993 gab sie am gleichen Opernhaus „L’Orfeo“ von Claudio Monteverdi. Die Sängerin und ihr Mann gründeten 1998 das Plattenlabel ALIA VOX, über das sie mehr als fünfzig Platten herausgaben. Ihr Repertoire an Aufnahmen hatte einen Umfang von originär lateinischer bis zur polyphonen Musik der Renaissance und aller musikgeschichtlicher Zwischenstufen. Montserrat Figueras konzertierte häufig in Europa, den Vereinigten Staaten und auch in Asien. Sie gab ihr profundes Wissen über Alte Musik und deren spezielle Aufführungstechniken in vielen Kursen weiter. Figueras erhielt für ihre mehr als 60 Platten- und CD-Aufnahmen vielfache internationale Auszeichnungen wie den „Grand Prix de L’Académie du Disque Français“, den „L’Edison Kladiek“, den „Grand Prix de la Nouvelle Académie du Disque, den „Gran Premi de la Nova Acadèmia del Disc (1992) und den „Gran Premi de l’Acadèmia Charles Cros (1993). Für ihre Lebensaufgabe, die Wiederbelebung der Alten Musik, wurde sie 2001 mit einem Grammy geehrt. 2003 erhielt sie von der französischen Regierung den Titel „Offizieller Vertreter der französischen Kunst und Literatur“. 2008 wurden Montserrat Figueras und ihr Mann Jordi Savall von der UNESCO zu „Künstlern für den Frieden“ deklariert. 2011 erhielt sie für ihren Einsatz für die Alte Musik das Sankt-Georg-Kreuz der katalanischen Landesregierung in Barcelona. Im selben Jahr erhielt sie einen Grammy für ihr CD-Buch „Dinastia Borgia. Església i poder al Renaixement“ (Die Dynastie der Borgia. Kirche und Macht in der Renaissance). Montserrat Figueras war die Mutter der Musiker Ferran Savall und Arianna Savall. Montserrat Figueras verstarb am 23. November 2011 infolge eines ein Jahr zuvor diagnostizierten Krebsleidens in ihrem Haus in Bellaterra (Cerdanyola del Vallès, nördlicher Großraum von Barcelona) begleitet von ihrem Mann, ihren Kindern und anderen Familienmitgliedern. Sie wurde am 25. November 2011 im Kloster von Pedralbes beigesetzt. Montserrat Figueras hat bis in den August 2011 Konzerte gegeben und an Musikaufnahmen mitgewirkt. Die Nachricht ihres Todes traf die Musikwelt unerwartet, da sie ihr Leiden nicht öffentlich gemacht hatte. (Quelle: Wikipedia)

15.3. Consuelo RUBIO: 85. Geburtstag

Sie studierte am Konservatorium von Madrid und gewann dort 1948 einen Preis. Sie debütierte im gleichen Jahr in Madrid und hatte dann ihre ersten Erfolge in Spanien, u a. beim Festival von Granada und am Teatro Liceo in Barcelona. 1953 erhielt sie den ersten Preis beim Internationalen Gesangwettbewerb von Genf. 1954 hatte sie am Teatro Colón von Buenos Aires glänzende Erfolge als Mimi in »La Bohème« und als Eva in den »Meistersingern«. Gastspiele und Konzerte trugen ihr in Italien und Frankreich, in Schweden und in der Schweiz, in England und Holland bedeutende Erfolge ein. Sie gastierte an der Grand Opéra Paris und bei den Festspielen von Aix-en-Provence (Donna Elvira im »Don Giovanni«, 1958). 1958 gastierte sie an der Oper von Monte Carlo als Carmen, 1959 gab sie ein sehr erfolgreiches Konzert mit spanischen und französischen Liedern in Los Angeles. 1959-61 gastierte sie in insgesamt 19 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper (als Dorabella in »Così fan tutte«, als Donna Elvira, in der Titelrolle der Oper »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, als Desdemona in Verdis »Otello« und als Gräfin in »Le nozze di Figaro«). 1961 trat sie in Turin in der Titelrolle von R. Schumanns »Genoveva« auf, am Théâtre des Champs Élysées Paris 1965 als Carmen. Sie fügte dann auch dramatische Partien in ihr Repertoire ein; so sang sie 1958 bei den Festspielen von Glyndebourne die Titelpartie in Glucks »Alceste«. 1959 übernahm sie am Teatro Massimo Palermo die Titelrolle in »Beatrice di Tenda« von Bellini und die Rosario in »Goyescas« von Granados. 1962 gastierte sie an der Oper von Chicago. Bei der Wiedereröffnung der Oper von Genf 1962 trat sie als Eboli im »Don Carlos« von Verdi auf. Sehr geschätzt war sie als Liedersängerin, namentlich als Interpretin des spanischen Kunstliedes, doch gestaltete sie auch das deutsche und französische Lied mit Meisterschaft. Bei einem Liederabend in Paris äußerte sich der große französische Liedersänger Charles Panzéra 1960 bewundernd über ihre Interpretationen. Von ihren Bühnenpartien sind noch zu nennen: die Titelheldin in Bellinis »Norma«, die Leonore in »La forza del destino«, die Elsa im »Lohengrin«, die Titelheldinnen in »Salome« und »Elektra« von R. Strauss, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Marguerite im »Faust« von Gounod und in »La damnation de Faust« von Berlioz., die Dido in »Dido and Aeneas« von Purcell und die Charlotte im »Werther« von Massenet. Sie starb 1981 in Madrid.
Schallplatten: Decca (»Goyescas«), Philips, MMS (»Carmen«), HMV (Szenen aus »Alceste«), DGG (»La damnation de Faust« von Berlioz), Concert Hall (Titelfigur in »Carmen«), Vogue (Lieder von Granados, Turina, J. Nin, M. de Falla und Halffter).

15.3. Elfie MAYERHOFER: 95. Geburtstag

Sie war Schülerin von Fred Husler und studierte an den Musikhochschulen von Wien und Berlin. Sie trat bereits in der Spielzeit 1937-38 am Theater der Jugend in Berlin auf. Seit der Spielzeit 1940-41 war sie als Operettensängerin am Theater am Gärtnerplatz in München, dann am Berliner Metropoltheater tätig. Bei den Festspielen von Salzburg hatte sie 1946 einen ihrer größten Erfolge als Cherubino in »Figaros Hochzeit«. 1949 gastierte sie in Paris, später auch in Belgien, Holland und England.  1948-50 war sie am Wiener Bürgertheater engagiert. 1949-55 trat sie an der Wiener Staatsoper auf, hier schätzte man sie vor allem in den leichten Sopranpartien aus dem Stimmfach der Soubrette. Sie sang hier in insgesamt 122 Vorstellungen die Adele in der »Fledermaus«, die Sora in »Gasparone« von Millöcker, die Hortense im »Opernball« von R. Heuberger, die Arsena im »Zigeunerbaron«, die Molly in »Der arme Jonathan« von Millöcker und die Titelrolle in »Giroflé-Girofla« von Lecocq. 1955-61 wirkte sie hauptsächlich an der Wiener Volksoper. Seit 1957 auch an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg tätig. Bei den Festspielen von Bregenz hörte man sie 1957 als Hortense im »Opernball«, 1960 als Cagliari in »Wiener Blut« von J. Strauß. 1961-64 gehörte sie dem Opernhaus von Köln an. Sie setzte ihre Karriere mit Gastspielen weiter fort; 1979 sang sie als letzte Partie am Landestheater von Salzburg die Gräfin Kokozeff in der Lehár-Operette »Der Graf von Luxemburg«. Daneben hatte die Künstlerin eine zweite nicht minder bedeutende Karriere als Filmsängerin und -schauspielerin Sie galt überhaupt als hervorragende Bühnendarstellerin und wirkte gleichzeitig durch die Anmut ihrer Erscheinung wie durch ihr Können als Sängerin. Zu ihren Bühnenrollen gehörte auch die Norina im »Don Pasquale«, dazu viele weitere Operettenpartien. Sie starb 1992 in Maria Enzersdorf bei Wien
Schallplatten: Polydor, Austrophon, Decca, Columbia.

15.3. Theodor GUNTHER: 150. Geburtstag

Der eigentliche Name des Sängers war Teodor Zalud. Er war der Sohn eines Oberlehrers und studierte zunächst Architektur. Während der Ableistung seines Militärdienstes in Wien entdeckte man 1886 seine schöne Stimme, die er dann durch Pivoda in Prag und durch J. Gänsbacher in Wien ausbilden ließ. 1888 debütierte er am Opernhaus von Brünn (Brno) als Landgraf im »Tannhäuser«. Es folgten Verpflichtungen am Theater von Olmütz (Olomouc, 1889), am Theater von Teplitz (1889-90), am Hoftheater Coburg-Gotha (1890-91), am Stadttheater von Aachen (1891-93), am Stadttheater von Halle/Saale (1893-95) und seit 1895 wieder am Hoftheater von Coburg. An diesem Haus kam er bis 1910 zu einer langjährigen, erfolgreichen Karriere. In Coburg wie auch bei seinen Gastspielen hörte man ihn u.a. als König Heinrich im »Lohengrin«, als Pogner in den »Meistersingern«, als Sarastro in der »Zauberflöte«, als Rocco im »Fidelio«, als Plumkett in Flotows »Martha«, als Mephisto im »Faust« von Gounod, als Kardinal in »La Juive« von Halévy, als Falstaff in den »Lustigen Weibern von Windsor« von Nicolai und als Hagen in der »Götterdämmerung«. In der Spielzeit 1910-11 war er am Stadttheater von Stettin tätig, lebte seitdem jedoch in Wien, wo er noch oft an der Volksoper als Gast auftrat. 1895 gastierte er mit dem Coburger Ensemble am Drury Lane Theatre London als Kezal in der »Verkauften Braut«. Weitere Gastspiele des Sängers führten ihn 1890 an das Nationaltheater Prag, 1912 an die Wiener Hofoper (als Fasolt im »Rheingold«). Er war auch ein geschätzter Konzert- und Oratoriensolist (Christus in der Matthäuspassion von J.S. Bach) und gastierte als solcher bereits 1893 in Berlin. 1920 ließ er sich in Brno nieder und wirkte hier bis 1927 als Professor am Konservatorium. Er starb 1932 in Brno. Sein älterer Bruder Berthold Zalud (1856-86) war als Pianist und Komponist tätig.

17.3. Betty ALLEN: 85. Geburtstag

Ausbildung an der Hartford School of Music sowie durch Sarah Peck-More, Paul Ulanowsky und Zinka Milanov in New York. Die junge farbige Künstlerin trat anfänglich als Konzertsängerin auf. Der berühmte Komponist und Dirigent Leonard Bernstein entdeckte ihre Stimme beim Tanglewood Festival und übertrug ihr dort 1952 eine Solopartie in seiner Jeremiah-Sinfonie. 1952 sang sie in New York in Virgil Thomsons Oper »Four Saints in Three Acts«, 1954 an der dortigen City Centre Opera in »Queenie« von J. Kern, 1955 unternahm sie eine Europa-Tournee. Bei Konzertreisen kam sie in Europa, in Nordafrika und in asiatischen Ländern zu großen Erfolgen; 1958 erregte sie bei einem Konzert in der New Yorker Carnegie Hall Aufsehen.1964 begann sie ihre offizielle Karriere als Opernsängerin am Teatro Colón von Buenos Aires (als Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky). In den folgenden Jahren hatte sie wichtige Erfolge an der New York City Centre Opera, deren Mitglied sie 1973-75 war, auch bei Gastspielen an den Opern von Boston, Houston, San Francisco, Santa Fé und Mexico City. An der New Yorker Metropolitan Oper hörte man sie 1973 als Commère in »Four Saints in Three Acts«. 1974 sang sie in Washington in einer Aufführung von Monteverdis »Il ritorno d’Ulisse in patria«. Aus ihrem Repertoire für die Bühne sind noch der Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart, die Dorabella in »Così fan tutte«, die Ulrica in Verdis »Maskenball« und die Mrs. Quickly in dessen »Falstaff« zu nennen. Dazu setzte sie ihre Karriere als Konzertsängerin in Nordamerika fort. Seit 1971 übte sie eine Lehrtätigkeit an der Manhattan School of Music aus. 1979 wurde sie Direktorin der Harlem School of the Artists; zugleich Lehrtätigkeit an der North Carolina School of the Arts in Winston-Salem (1978-87) und am Curtis Institute of Music Philadelphia (seit 1987). Sie starb 2009 in Mount Pleasant (NY).
Schallplatten: HMV (Stabat mater von Rossini, Messe Es-dur von Schubert, »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach, Querschnitt durch »Aida«), DGG (»Treemonisha« von Scott Joplin), Nonsuch (»Four Saints in three Acts« von V. Thomson), Vox (»Israel in Egypt« von Händel), Gala (Teresa in »La Sonnambula«, New York 1961).

17.3. Carl ROST: 150. Geburtstag

Er arbeitete zunächst als Kaufmann; er erhielt seine Ausbildung durch Wilhelmine Grevenberg in Köln und durch den Pädagogen Carl Beines, auch durch Hermann Möskes und durch den Komponisten August Bungert. Seit Ende der achtziger Jahre ging er von Köln aus einer ausgedehnten Tätigkeit als Konzert-, Oratorien- und Liedersänger nach, die er bis 1920 fortsetzte. Daneben war er 1895-1911 Leiter eines Solo-Quartetts, dem u.a. auch der später am Hamburger Opernhaus wirkende Tenor Peter Kreuder zeitweilig angehörte, und wirkte seit 1915 als geschätzter Pädagoge in Köln. Im Mittelpunkt seines Repertoires standen die großen Chorwerke von J.S. Bach (Matthäuspassion), Händel (»Judas Makkabaeus«), Mendelssohn, Liszt, Max Bruch und Werke verschiedener zeitgenössischer Komponisten. Als Liedersänger war er zumal als Interpret des romantischen deutschen Liedes bekannt. Er trat im Konzertsaal nicht nur in Deutschland sondern auch in Österreich, Ungarn und Rumänien auf. Er starb 1940 in Köln.
Schallplatten: Zahlreiche Aufnahmen auf G & T (Köln, 1904-07), Zonophone (1908), HMV, Anker, Dacapo, Favorit, Janus, Polyphon, Pathé (Lieder und Ausschnitte aus Oratorien, Berlin 1911), Odeon, Edison (Berlin seit 1905) und Jumbo-Records. Seine letzten Platten erschienen um 1925 anonym auf Derby.

17.3. Dina BARBERINI: 150. Geburtstag

Biographie der italienischen Sopranistin auf italienisch http://en.wikipedia.org/wiki/Dina_Barberini

18.3. Curt KÜCH: 175. Geburtstag

Er begann seine Karriere 1865-66 am Hoftheater von Gera und sang dann 1866-67 am Stadttheater von Göttingen, 1868-69 am Stadttheater von Mainz, 1869-70 am Stadttheater von Zürich, 1870-71 am Stadttheater von Königsberg (Ostpreußen), 1871-72 am Stadttheater von Augsburg, 1872-73 am Hoftheater von Altenburg in Thüringen, 1873-74 am Hoftheater von Schwerin, 1876-77 am Stadttheater von Freiburg i. Br., 1877-78 am Opernhaus von Düsseldorf. Seine weiteren Engagements waren: 1878-79 Stadttheater Danzig, 1879-80 Opernhaus Düsseldorf, 1880-82 Stadttheater Magdeburg, 1882-83 Stadttheater Basel, 1885-86 Stadttheater Olmütz (Olomouc), 1886-87 Stadttheater Linz/Donau, 1887-88 Stadttheater Rostock, 1888-89 Hoftheater Altenburg (Thüringen), 1889-90 Stadttheater Ulm (als Intendant und Sänger), 1890-91 Stadttheater Neiße (Schlesien; als Oberregisseur und Sänger). Er wurde auch durch Gastspiele und Konzerte bekannt. Auf der Bühne trug er bevorzugt Partien aus dem heldischen Stimmfach und Wagner-Heroen vor, darunter den Lohengrin, den Manrico im »Troubadour«, den Jean im »Propheten« von Meyerbeer, den Lyonel in Flotows »Martha«, den Baron im »Wildschütz« von Lortzing und den Florestan im »Fidelio«. Er lebte nach Beendigung seiner Karriere in Friedrichsroda. Er starb 1899 in Halberstadt.

21.3. Albert Da COSTA: 85. Geburtstag

Die Familie des Künstlers war holländischer Abkunft. Sein Studium fand an der Juilliard Musikschule und bei Raymond McDermott in New York statt. Er begann seine Karriere 1949 als Bariton bei der Charles Wagner Opera Company und war ab 1952 bei der Baltimore Opera engagiert. Er wurde dann aber Tenor und kam bereits 1955 an die New Yorker Metropolitan Oper, wo er als erste Rolle den jungen Seemann im »Tristan« sang. Bereits 1956 hatte er dann hier einen ersten bedeutenden Erfolg als Walther von Stolzing in den »Meistersingern«. Insgesamt hat er an der Metropolitan Oper in acht Spielzeiten bis 1962 13 verschiedene Partien in 71 Vorstellungen übernommen, darunter den Dimitrij im »Boris Godunow«, den italienischen Sänger im »Rosenkavalier«, den Canio im »Bajazzo«, den Parsifal, den Manrico im »Troubadour«, den Tristan, den Siegmund in der »Walküre«, den Tambourmajor im »Wozzeck« von A. Berg, den Erik im »Fliegenden Holländer« und den Aegisth in »Elektra« von R. Strauss. Er wurde in Amerika sehr bekannt, als in der denkwürdigen »Tristan«-Aufführung der Metropolitan Oper vom 28.12.1959 Birgit Nilsson als Isolde drei Partner als Tristan hatte: Ramon Vinay (1.Akt), Karl Liebl (2. Akt) und Albert Da Costa (3. Akt). 1958 Gastspiel an der Covent Garden Oper als Radames in »Aida«. 1962-65 und wieder seit 1966 gehörte er zum Ensemble des Opernhauses von Zürich, seit 1962 auch dem Staatstheater Hannover, seit 1964 dem Opernhaus von Köln verbunden. Aus seinem Repertoire für die Bühne sind der Otello von Verdi, der Alvaro in »La forza del destino«, der Rodolfo in »La Bohème«, der Don José in »Carmen«, der Herodes in »Salome« von R. Strauss, der Elemer in »Arabella« von R. Strauss und der Alfred in der »Fledermaus« zu nennen. Seine große Karriere wurde durch seinen frühen Unfalltod jäh beendet. Er starb 1967 bei einem Autounfall in der Nähe von Kolding (Dänemark).
Die im heldischen Repertoire der italienischen wie der deutschen Oper gerühmte Stimme des Sängers ist auf Allegro-Royale-Aufnahmen aus dem Beginn seiner Karriere zu hören, auf Columbia als Solist in der 9. Sinfonie von Beethoven.

22.3. Edmund BARHAM: 60. Geburtstag

Er studierte am Trinity College of Music London und kam dann in das London Opera Centre. Er begann seine Bühnenkarriere 1980 in Westdeutschland, wo er bis 1984 am Opernhaus von Wuppertal und 1984-86 am Theater am Gärtnerplatz in München engagiert war. Er gastierte an weiteren deutschen Bühnen und kam 1985 an die English National Opera London. Hier sang er den Hans in Smetanas »Verkaufter Braut«, den Turiddu in »Cavalleria rusticana«, den Pinkerton in »Madame Butterfly«, den Narraboth in »Salome« von R. Strauss, den Cavaradossi in »Tosca«, den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra« von Verdi und den Wakula in der englischen Erstaufführung von »Die Weihnachtsnacht« (»Christmas Eve«, 1988) von Rimsky-Korssakow. An der Opera North Leeds hörte man ihn als Don José in »Carmen« (1990), als Boris in »Katja Kabanowa« von Janácek, als Dimitrij im »Boris Godunow«, als Enzo in »La Gioconda« von Ponchielli (1993) und 1994 als Manrico im »Troubadour«. 1990 gastierte er in Moskau und Leningrad (St.Petersburg) als Macduff in Verdis »Macbeth«, 1990-91 in Rotterdam als Foresto in »Attila« von Verdi. Im englischen Fernsehen BBC sang er das Tenorsolo in der Messe solennelle von Gounod. In der Schweiz gastierte er an den Theatern von Luzern, Bern und St. Gallen; in Luzern sang er 1991 erstmals den Titelhelden in Verdis »Otello«. 1992 Gastspiel an der English National Opera London als Alvaro in »La forza del destino« (1995 am gleichen Haus als Kalaf in Puccinis »Turandot«), bei den Festspielen von Bregenz 1991 als Don José in »Carmen«. 1995 hörte man ihn in Brisbane als Cavaradossi, 1996 als Otello von Verdi. 1997 trat er bei der Opera North Leeds als Radames in »Aida« auf, an der Oper von Tel Aviv als Otello von Verdi. 2000 gastierte er am Opernhaus von Halle/Saale in der Titelrolle von Verdis »Otello«. In England wie in den skandinavischen Ländern hatte er dazu als Konzert- und Oratoriensolist seine Erfolge. Er starb 2008 in London.
Schallplatten: Philips (»Zauberflöte«), Nimbus (Englische Lieder des 18. Jahrhunderts für Chor und Orchester, Petite Messe solennelle von Rossini).

22.3. Martha MÖDL: 100. Geburtstag

Sie arbeitete zunächst in einem Nürnberger Versandhaus und wurde dann Buchhalterin. Sie konnte erst mit zwanzig Jahren das Gesangstudium am Konservatorium von Nürnberg bei Professor Kalix beginnen, später Schülerin von Otto Mueller in Mailand. Sie debütierte 1943 am Stadttheater von Remscheid als Hänsel in »Hänsel und Gretel«. In den ersten Jahren ihrer Karriere sang sie im Alt-Fach. 1945-49 war sie als Altistin am Opernhaus von Düsseldorf engagiert (wo sie als Antrittsrolle 1945 die Carmen und in den folgenden Jahren die Dorabella in »Così fan tutte«, die Maddalena im »Rigoletto«, den Nicklaus in »Hoffmanns Erzählungen«, den Cherubino in »Figaros Hochzeit« und die Gräfin Helfenstein in »Mathis der Maler« von Hindemith sang), doch wandelte sich jetzt ihre Stimme zum hochdramatischen Sopran. Sie trat erstmals 1948 an der Wiener Staatsoper als Octavian im »Rosenkavalier« auf. Bis 1992 trat sie hier in insgesamt 157 Vorstellungen auch als Carmen, als Maddalena, als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«, als Leonore im »Fidelio«, als Brünnhilde in der »Walküre« und im »Siegfried«, als Isolde, als Eboli in Verdis »Don Carlos«, als Marina im »Boris Godunow«, als Venus im »Tannhäuser«, als Jokaste in »Oedipus Rex« von Strawinsky, als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, als Küsterin in »Jenufa« von Janácek, als Mary im »Fliegenden Holländer«, als Gräfin Geschwitz in »Lulu« von A. Berg, als Baals Mutter in »Baal« von F. Cerha und als alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky auf. Bei der Einweihung der neu erbauten Wiener Staatsoper sang sie am 5.11.1955 die Leonore in Beethovens »Fidelio«.  Am 17.12.1976 sang sie an der Wiener Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Kabale und Liebe« von G. von Einem die Frau Miller. 1949 kam sie an die Hamburger Staatsoper, und hier entwickelte sie sich zur gefeierten Wagner-Sopranistin. 1951 sang sie bei den ersten Bayreuther Festspielen nach dem Zweiten Weltkrieg die Kundry im »Parsifal«, die 3. Norn und die Gutrune in der »Götterdämmerung«; seitdem bewunderte man sie alljährlich in Bayreuth. Sie trat dort als Kundry (1951-57 und 1959-60), als 3. Norn (1951-52 und 1956), als Gutrune (1951-52 und 1954), als Isolde im »Tristan« (1952-53), als Brünnhilde (1953-56 und 1958), als Sieglinde in der »Walküre« (1954-55), mit dem Alt-Solo im »Parsifal« (1955-56 und 1967), als Waltraute in der »Götterdämmerung« (1966-67) und als Fricka im »Rheingold« (1967) auf. Seit 1953 auch Mitglied der Staatsoper Stuttgart. 1963 wirkte sie in der Eröffnungsvorstellung des wieder aufgebauten Hauses der Münchner Staatsoper als Amme in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss mit.  Bei den Salzburger Festspielen trat sie 1964-65 als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss und am 7.8.1981 in der Uraufführung der Oper »Baal« von F. Cerha auf. 1957-60 war sie an der Metropolitan Oper New York engagiert (Antrittsrolle: Brünnhilde im »Siegfried«). Sie erschien dort in den folgenden drei Spielzeiten in zwölf Vorstellungen, und zwar als Brünnhilde im Ring-Zyklus, als Isolde und als Kundry.  An der Mailänder Scala gastierte sie 1951 als Kundry, 1952 als Leonore im »Fidelio«, 1953 als Ortrud im »Lohengrin«, 1955 als Brünnhilde in der »Walküre«. Sie erschien beim Maggio musicale Florenz als Klytämnestra, 1951 als Margarethe in »Genoveva« von R. Schumann (in der italienischen Erstaufführung), am Teatro Comunale Florenz 1951 als Isolde, am Teatro San Carlo Neapel 1950 im Nibelungenring, am Teatro Comunale Bologna 1961 in einem Wagner-Konzert, an der Oper von Rom 1961 als Brünnhilde in der »Götterdämmerung«, 1963 als Klytämnestra, am Teatro Regio Turin 1969 als Klytämnestra. Weitere Gastspiele am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1955, 1956, 1966-67), am Opernhaus von Tunis (1955), an der Grand Opéra Paris (1954 als Kundry, 1955 als Brünnhilde in der »Walküre« und in der »Götterdämmerung«), an der Oper von Monte Carlo (1955 als Isolde), an der Oper von Straßburg (1952 als Isolde), am Teatro San Carlos Lissabon (1956, 1965 als Klytämnestra, 1969 als Mutter in »Bluthochzeit« von W. Fortner), an der Oper von Nizza (1961 als Isolde) und an der Covent Garden Oper London (1949 und 1950 als Carmen, 1959 als Brünnhilde im Ring-Zyklus, 1966 als Klytämnestra, 1972 mit dem Ensemble der Staatsoper München als Haushälterin in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss). Sie gastierte 1966 am Stadttheater von Bern als alte Gräfin in »Pique Dame«, 1967 am Grand Théâtre Genf als Herodias in »Salome« von R. Strauss, an der Oper von Mexico City (1970 als Klytämnestra), am Teatro Colón Buenos Aires (1959 und 1961 als Brünnhilde in der »Walküre«) und beim Edinburgh Festival (1958 mit der Staatsoper Stuttgart als Isolde, 1971 mit der Deutschen Oper Berlin in »Melusine« von A. Reimann). 1976 sang sie in London in einer konzertanten Aufführung der Oper »Der Friedensengel« von Siegfried Wagner. Sehr oft trat sie auch am Opernhaus von Köln in Erscheinung. 1968 wirkte sie am Stadttheater von Münster (Westfalen) in der deutschen Erstaufführung der Oper »Gloriana« von B. Britten mit. Am 25.9.1969 sang sie an der Deutschen Oper Berlin in der Uraufführung der Oper »200.000 Taler« von Boris Blacher, am 23.10.1972 am gleichen Haus in der Uraufführung von Fortners »Elisabeth Tudor«, am 29.4.1971 bei den Schwetzinger Festspielen in der von A. Reimanns »Melusine«. Bereits 1971 wirkte sie in Kiel in der Uraufführung der Oper »Geisterliebe« von Isang Yun mit. Ihre Karriere dauerte mit unvermindertem Glanz bis in die Zeit jenseits ihres 70., ja ihres 80. Lebensjahres, wobei sie auch in einer Reihe von Fernsehaufnahmen von Opern und Operetten mitwirkte. Bei den Festspielen von Gandersheim 1978 gestaltete sie auf der Sprechbühne die Titelrolle in »Bernarda Albs Haus« von García Lorca. Am 25.9.1984 sang sie am Deutschen Opernhaus Berlin in der Uraufführung der Oper »Gespenstersonate« von Aribert Reinmann, deren Partitur ihr gewidmet war, die Partie der Mumie. 1989 übernahm sie am Opernhaus von Köln und an der Oper von Nizza, 1989 am Opernhaus von Essen die Partie der alten Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky. Am 26.9.1993 wirkte sie am Opernhaus von Dortmund in der Uraufführung der Oper »Der Rattenfänger. Ein Hamelner Totentanz« von Wilfried Hiller mit, am 10.11.1995 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf in der Uraufführung von G. Klebes »Gervaise Macquart« (als Mutter Bazouge). Sie wurde in Wien, Berlin, München und Stuttgart zur Kammersängerin ernannt. Aus der Fülle von Bühnenrollen, die sie vortrug, seien noch die Magda Sorel in »The Consul« von G.C. Menotti, die Carolina in »Elegie für junge Liebende« von H.W. Henze, die Claire Zachanassian im »Besuch der alten Dame« von G. von Einem, die Titelrollen in »Antigonae« von C. Orff, und in »Penthesilea« von O. Schoeck, die Marie im »Wozzeck«, die Mrs. Herring in »Albert Herring« von B. Britten, die Ludmilla in der »Verkauften Braut«, die Zita in »Gianni Schicchi« von Puccini, die Madelon in »Andrea Chénier«, die Pamela in »Fra Diavolo« von Auber, die Kartenaufschlägerin in »Arabella« von R. Strauss, die Juno in »Orpheus in der Unterwelt« von Offenbach, die Wirtin im »Boris Godunow« und die Gräfin im »Wildschütz« von Lortzing genannt. 1999 trat sie in Düsseldorf in dem Musical »Anatevka« auf, am Nationaltheater Mannheim als alte Gräfin in »Pique Dame«. 1999 erlebte man sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg als Anfisa in einer Neufassung der Oper »Drei Schwestern« von Peter Eötvös, 2000 in München als Chorführerin in »De temporum fine comoedia« von Carl Orff, am Nationaltheater Mannheim einmal mehr als alte Gräfin in »Pique Dame«, bei der Zeitgenössischen Oper Berlin als Mumie in der Oper »Gespenstersonate« von A. Reimann. 2001 gastierte sie an der Komischen Oper Berlin als Amme im »Boris Godunow«.  Sie starb 2001 in Stuttgart. – Üppige stimmliche Mittel und eine faszinierende Dramatik des Vortrages machten ihre Interpretation – zumal der großen Wagner-Heroinen – unvergesslich. Hinzu trat eine ganz außergewöhnliche darstellerische Begabung.
Lit.: W. Schäfer: »Martha Mödl« (mit einem Beitrag von Wieland Wagner, Hannover 1967), A. Natan: Mödl Martha, Primadonna (Basel, 1962); Martha Mödl. So war mein Weg. Gespräche mit Thomas Voigt (Berlin 1998);
Schallplatten: HMV (integrale Aufnahmen »Walküre« und »Fidelio«), Cetra (»Elektra«), Philips (»Oedipus Rex« von Strawinsky, Waltraute in der »Götterdämmerung«), Decca (»Parsifal«), DGG (»Die Frau ohne Schatten«), Eurodisc (vollständige »Die Macht des Schicksals« von Verdi von 1952), Koch Records (»Der Schwarze Peter« von Norbert Schultze), Bruno Walter Society (Brünnhilde in vollständigem Nibelungenring), Fritz Busch Society (Ulrica im »Maskenball«, Köln 1951), Estro Armonico (»Elektra« aus Salzburg, 1964), Cetra Opera Live (Isolde im »Tristan«, Bayreuth 1952), Ariola (»Der Rattenfänger« von W. Hiller, 1994!), Telefunken (»Salome«), Mytho (»Macbeth«, Staatsoper Berlin mit Josef Metternich), RCA (»Die Banditen« von Offenbach), Testament (Gutrune und 3. Norn in der »Götterdämmerung«, Bayreuth 1951), Orfeo (Haushälterin in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss; »Gianni Schicchi« von Puccini, München 1973), Melodram (Kartenaufschlägerin in »Arabella« von R. Strauss, München 1977), Gala (Ruth in der Operette »Die Piraten« von A. Sullivan), Gebhardt (Liederabende); Decca-Video (»Arabella« von R. Strauss).

22.3. Giacomo RIMINI: 125. Geburtstag

Ausbildung am Konservatorium von Verona, wo er Schüler von M. Conti Foroni war. Er debütierte 1910 am Stadttheater von Desenzano als Albert im »Werther« von Massenet. Er sang 1913 am Teatro Regio Turin den Raimondo in Mascagnis Oper »Isabeau«, 1914 am Teatro Sociale Mantua den Jago in Verdis »Otello«, den Kurwenal im »Tristan« und in »L’Amore die tre re« von Montemezzi, 1915 am Teatro Costanzi in Rom den Scarpia in »Tosca« und den Germont-père in »La Traviata«. Er trat 1915 am Teatro Massimo Palermo und am Teatro Dal Verme von Mailand (hier als Titelheld in Verdis »Falstaff« unter Toscanini) auf. In Südamerika trat er u.a. 1913 (mit einer italienischen Truppe) in Santiago de Chile und in Valparaiso als Amonasro in »Aida« sowie als Jack Rance in Puccinis »La Fanciulla del West« auf, 1921 an der Oper von São Paulo als Ibère in »Lo Schiavo« von Carlos Gomes und in »La Gioconda« von Ponchielli, 1916 als Falstaff und als Rolando in Verdis »La Battaglia di Legnano«. Diese Rolle sang er auch 1916 am Teatro Colón von Buenos Aires (zusammen mit Rosa Raisa). Am Teatro Coliseo Buenos Aires trat er 1921 als Soldat in »Il piccolo Marat« von Mascagni auf. 1924 war er wieder als Gast am Teatro Colón in Buenos Aires anzutreffen. Im Jahre 1920 heiratete er Rosa Raisa (1893-1963). Seit 1916 war er wie auch Rosa Raisa an der Oper von Chicago engagiert (Debüt als Amonasro) und blieb bis zum Ende seiner Karriere an diesem Opernhaus, wo er sehr erfolgreich war und u.a. 1919 in der amerikanischen Erstaufführung von Catalanis Oper »Loreley« auftrat. 1917 sang er an der Chicago Opera in der amerikanischen Premiere von Mascagnis »Isabeau« den Raimondo. Er trat auch bei den Festspielen in der Sommeroper von Ravinia bei Chicago auf (1925). Gastspielreisen führten ihn, oft zusammen mit seiner Gattin, vor allem nach Italien. 1923 gastierte er bei den Festspielen in der Arena von Verona als Scindia in »Le Roi de Lahore« von Massenet, 1933 als Nevers in Meyerbeers »Hugenotten«.  1925 übernahm er an der Mailänder Scala den Falstaff von Verdi. Er sang am 25.4.1926 in der Uraufführung von Puccinis »Turandot« an der Mailänder Scala die Partie des Ping (während Rosa Raisa die Titelrolle kreierte). 1932 bewunderte man ihn an der Mailänder Scala als Don Pasquale und als Gianni Schicchi. 1928 Gastspiel am Teatro Comunale Bologna als Jago in Verdis »Otello«, 1935 als Menecrate in »Nerone« von Mascagni und als Posa im »Don Carlos« von Verdi.  Er gastierte am Teatro Comunale Florenz wie beim Maggio musicale 1933 als Falstaff, 1934 als Giancotto in »Francesca da Rimini« von Zandonai. 1934 hörte man ihn am Teatro Fenice Venedig als Boris Godunow und als Scarpia, 1935 als Gellner in »La Wally« von Catalani. 1933 Gastspiel an der Covent Garden Oper London als Posa und als Jago (mit Lauritz Melchior in der Rolle des Otello). 1933 war er auch an der Städtischen Oper Berlin zu Gast. Weitere Gastspiele am Teatro Carlo Felice Genua, am Teatro Donizetti Bergamo, am Teatro Verdi Triest (1934 als Don Giovanni), am Teatro Regio Parma (1936), an der Oper von Budapest (1935), am Teatro Solis Montevideo, am Teatro del’ Opera Buenos Aires, an den Opernhäusern von Rio de Janeiro und Rosario. 1937 sang er als Abschiedspartie in Chicago den Plumkett in Flotows »Martha« zusammen mit Edith Mason und Tito Schipa. Dann gab er seine Bühnenkarriere auf und begründete zusammen mit seiner Gattin in Chicago eine Opernschule. Er starb 1952 in Chicago. – Schön gebildete Baritonstimme von hoher Musikalität des Vortrags, auch im Buffo-Fach von Bedeutung; als seine Glanzrolle galt Verdis Falstaff. Aus seinem umfangreichen Bühnenrepertoire sind ergänzend der Rigoletto, der Renato in »Un Ballo in maschera«, der Barnaba in »La Gioconda« von Ponchielli, der Enrico in »Lucia di Lammermoor«, der Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano, der Nelusco in Meyerbeers »Afrikanerin«, die vier Dämonen in »Hoffmanns Erzählungen«, der Escamillo in »Carmen«, der Cascart in »Zazà« von Leoncavallo, der Raffaele in »I Gioielli della Madonna« von Wolf-Ferrari und der Wolfram im »Tannhäuser« zu nennen.
Schallplattenaufnahmen auf Jumbo-Records, Brunswick, Vocalion, Columbia (»Falstaff« hier auch Duette mit Rosa Raisa).

23.3. Gwynn CORNELL: 70. Geburtstag

Sie studierte in Philadelphia bei Sidney Dietsch und Vera McIntyre und war anschließend in New York Schülerin von Risë Stevens, Elsa Seyfert und Armen Boyagian. Zu ihrem Bühnendebüt kam es 1963 an der Oper von Philadelphia als Maddalena in Verdis »Rigoletto«. Nachdem sie einen Gesangwettbewerb in Baltimore gewonnen hatte, konnte sie in Nordamerika wie in Europa zu einer großen Karriere kommen. 1970-75 war sie Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg; sie trat weiter an den Opernhäusern von Köln, Hamburg, Stuttgart und München, am Deutschen Opernhaus Berlin, an den Nationalopern von Warschau und Zagreb, an der Königlichen Oper Stockholm, bei den Festspielen von Edinburgh und Florenz auf. In ihrer amerikanischen Heimat sang sie in Baltimore, Hartford, Newark und Philadelphia, schließlich auch seit 1978 bis zu ihrem zu frühen Tod an der Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss). Sie sang an diesem Haus in insgesamt 74 Vorstellungen u.a. auch die Mére Marie in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, die Maddalena, die Herodias in »Salome« von R. Strauss, die Amme in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, die Venus im »Tannhäuser«, die Azucena im »Troubadour«, die Marina im »Boris Godunow«, die Laura in »La Gioconda« von Ponchielli, die Principessa in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, die Marchese de Berkenfield in »La fille du régiment« von Donizetti und die Adelaide in »Rigoletto« von R. Strauss. Hier wirkte sie 1983 in den Aufführungen von »Les Troyens« von Berlioz zur Hundertjahrfeier des Hauses in der Partie der Cassandre mit. Von ihren weiteren Partien seien die Carmen, die Amneris in »Aida«, die Eboli im »Don Carlos«, die Ulrica im »Maskenball«, die Erda, die Fricka und die Waltraute im Ring-Zyklus, die Jezibaba in »Rusalka« von Dvorák, die Circe in »Ulisse« von Dallapiccola und die Olga im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky genannt. Auch im Konzertsaal hatte sie eine bedeutende Karriere. Sie starb 1984 in Tenafly (New Jersey).
Schallplatten: MRF; Mitschnitte von Bühnenaufführungen unter amerikanischen Privatetiketten, Mondo Musica (»Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss).

23.3. Josef LOCKE: 95. Geburtstag

Biographie des irischen Tenors auf englisch
http://en.wikipedia.org/wiki/Josef_Locke

24.3. Václav ZÍTEK: 80. Geburtstag

Er war Schüler von Adrian Levický in Prag. Debüt 1957 im Prager Opernstudio als Germont-père in Verdis »La Traviata«. Er wurde 1959 an das Theater von Ostrava (Mährisch Ostrau) engagiert und war dann am Theater von Ustí nad Labem (Aussig) tätig. 1969 wurde er Mitglied des Nationaltheaters von Prag, wo man ihn in Partien wie dem Premysl in Smetanas »Libussa«, dem Vladislav in dessen »Dalibor«, dem Kalina in »Das Geheimnis«, dem Tomes in »Der Kuss« und dem Vok in der »Teufelswand« von Smetana, dem Bohus im »Jakobiner« von A. Dvorák, dem Schujski in dessen Oper »Dimitrij«, dem Jaroslav Prus in Janáceks »Sache Makropoulos«, dem Harasta im »Schlauen Füchslein« vom gleichen Komponisten, dem Grafen in »Le nozze di Figaro«, dem Don Giovanni, dem Escamillo in »Carmen« von Bizet und dem Eugen Onegin von Tschaikowsky hörte. Dabei entsprach sein Stimmtyp am ehesten den Anforderungen des lyrischen Repertoires. Gastspiele am Bolschoj Theater Moskau, an der Staatsoper und an der Komischen Oper Berlin, an der Nationaloper Bukarest und am Opernhaus von Bordeaux. 1983 sang er bei der Wiedereröffnung des Prager Nationaltheaters in einer Galavorstellung von Smetanas »Libussa« den Premysl. 1988 Gastspiel an der Grand Opéra Paris in Janáceks »Aus einem Totenhaus«. Bedeutende Erfolge auch als Konzert- und Oratoriensänger. 1985 wurde er zum Nationalkünstler der CSSR ernannt. Er starb 2011 in Prag.
Aufnahmen auf Supraphon (u.a. vollständige Opern »Dalibor« und »Hubicka« von Smetana, »Der Jakobiner«, »Der listige Bauer« und »Dimitrij« von Dvorák, »Die Braut von Messina« und »Sarka« von Fibich, »Gilgamesch« von Martinù), Eurodisc (Werke von L. Janácek und B. Martinù, Weihnachtskantate von A. Honegger) und Decca (»Aus einem Totenhaus« und »Jenufa« von Janácek).

24.3. Sophie LOEWE: 200. Geburtstag

Tochter des bekannten Schauspielers Ferdinand Loewe (auch Löwe geschrieben). Sie war die Nichte des Komponisten Carl Loewe (1796-1869). Sie erhielt ihre Erziehung in Mannheim, wo ihr Vater als Schauspieler engagiert war, ihren ersten Klavier- und Gesangunterricht bei ihrer Tante Helene Loewe in Frankfurt a.M. Sie schloss ihre Ausbildung bei Giuseppe Ciccimarra in Wien und bei Francesco Lamperti in Mailand ab. Sie sang 1831 in Neapel in »Tancredi« von Rossini und 1832 am Theater am Kärntnertor in Wien die Elisabetta in der Oper »Otto mesi in due ore« von Donizetti. 1836-37 hatte sie sensationelle Erfolge an der Hofoper Berlin, vor allem als Isabella in »Robert le Diable« von Meyerbeer, als Amina in Bellinis »La Sonnambula« und in anderen Opern aus dem italienischen und dem französischen Repertoire. 1838 bewunderte man sie am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Norma von Bellini. 1837-40 trat sie in Deutschland, u.a. in Hamburg, Leipzig, Hannover, Breslau, Schwerin und Bremen auf. 1841 gastierte sie am Her Majesty’s Theater London als Alaide in »La Straniera« von Bellini, als Donna Elvira im »Don Giovanni« und als Elena in »Marino Faliero« von Donizetti, dann in Paris, wo sie von Heinrich Heine gerühmt wurde. Noch im gleichen Jahr 1841 ging sie an die Mailänder Scala. Sie wirkte dort am 26.12.1841 in der Uraufführung von Donizettis Oper »Maria Padilla« mit, wieder mit großem Erfolg. Sie wurde besonders als Interpretin der Sopranpartien in den damals neuen Opern von Verdi bekannt. 1843-44 sang sie am Teatro Fenice Venedig, u.a. am 9.3.1844 in der Uraufführung von Verdis »Ernani« die Partie der Elvira (wobei Verdi mit ihrer Leistung jedoch nicht ganz zufrieden war; es war zuvor zu Auseinandersetzungen zwischen dem Komponisten und der Sängerin gekommen, u.a. hatte Verdi sich geweigert, für die Primadonna ein Rondo-Finale in die Partitur einzufügen). Am gleichen Opernhaus sang sie am 17.3.1846 in der Uraufführung der Verdi-Oper »Attila« die Partie der Odabella. Verdi komponierte für die im allgemeinen von ihm sehr geschätzte Sängerin eine Kavatine als Einlage in seiner Oper »Giovanna d’Arco«. 1846 sang sie am Teatro Regio Parma die Abigaille in Verdis »Nabucco« und die Giselda in »I Lombardi«, ebenfalls von Verdi. An der Mailänder Scala hörte man sie auch 1842 in der Titelrolle von Bellinis »La Straniera«, am Teatro Regio Turin 1842 als Delizia in »Corrado di Altamura« von F. Ricci, am Teatro Fenice Venedig im gleichen Jahr als Abigaille und noch 1845 in der Titelrolle von Verdis »Giovanna d’ Arco«, am Teatro Carlo Felice Genua 1843-44 im »Nabucco« und in »Il Reggente« von S. Mercadante, am Teatro Comunale Bologna 1844 als Lucrezia Borgia und als Maria di Rohan von Donizetti, am Teatro Grande Triest 1845 als Medea von Pacini, am Teatro Filarmonico Verona 1844-45 in Verdis »I Lombardi«, in Livorno 1846 als Odabella, am Teatro Regio Parma 1846 auch in der Uraufführung der Oper »Luisa Strozzi« (in der Titelpartie) von Gualtiero Sanelli, die damals recht erfolgreich war. Ein erneutes Auftreten in Berlin 1845 wurde dagegen von den gleichzeitigen triumphalen Auftritten der berühmten Jenny Lind überschattet. Weitere Höhepunkte in ihrem Bühnenrepertoire waren die Adina in »L’Elisir d’amore«, die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Amazili in »Fernand Cortez« von Spontini, die Elvira in Bellinis »I Puritani«, die Angela in »Le Domino noir« und die Antoinette in »L’Ambassadrice« von Auber, die Palmyra in »L’Assedio di Corinto« von Rossini und die Jessonda in der Oper gleichen Namens von L. Spohr. 1848 heiratete sie den Fürsten und österreichischen Feldmarschall-Leutnant Friedrich von Liechtenstein (1807-85) und gab ihre Karriere auf. Sie lebte seitdem auf den Gütern dieser zum österreichischen Hochadel zählenden Familie, zeitweilig auch in Wien und in Budapest, wo sie 1866 starb. Eine Nichte der berühmten Sängerin, Sophie Loewe (1848-1926), hatte an der Stuttgarter Hofoper wie bei Gastspielen und Konzerten in London seit 1871 bedeutende Erfolge, gab aber bereits 1877 nach einer Heirat ihre Karriere auf.
Lit: Wurzbach: »Sophie Loewe« (Biographisches Lexikon, Band 15, 1866).

24.3. Fritz OLLENDORFF: 100. Geburtstag

Er studierte am Salzburger Mozarteum bei H. Graf und später noch in Mailand bei Muratti. Er debütierte 1937 am Theater von Perugia als Raimondo in »Lucia di Lammermoor«. 1937-51 war er am Stadttheater von Basel engagiert, an dem er noch bis 1955 als Gast auftrat. Er wirkte an diesem Haus in mehreren Schweizer Opern-Erstaufführungen mit, darunter »Peter Grimes« (Spielzeit 1945-46 als Swallow) und »The Rape of Lucretia« (1946-47 als Junius) von B. Britten sowie in der »Beggar’s Opera« (in der Bearbeitung durch B. Britten, 1949-50), in »Der goldenen Hahn« von Rimsky-Korssakow (1943-44 als Zar Dodon), »Fortunat« von Schnyder von Wartensee (1941-42 als Claudio), »Raskolnikow« von H. Sutermeister (1948-49 als Marmeladow, zugleich deutsche Erstaufführung) und »La vedova scaltra« von E. Wolf-Ferrari (1948-49 als Don Alvaro di Castiglia). Von 1951 bis zu seinem Tod war er am Opernhaus von Düsseldorf (Deutsche Oper am Rhein) im Engagement, 1955-58 auch an der Staatsoper von Stuttgart. Hier sang er am 9.5.1957 im Rahmen der Schwetzinger Festspiele in der Uraufführung der Oper »Der Revisor« von W. Egk. 1947 Gastspiel an der Mailänder Scala als Don Alfonso in »Così fan tutte«, 1951 bei den Festspielen von Aix-en-Provence als Geronimo in Cimarosas »Il matrimonio segreto« und als Osmin in der »Entführung aus dem Serail«. 1953 sang er bei den Festspielen von Glyndebourne den Osmin, 1954 den Doktor Bombasto in Busonis »Arlecchino«,  1953-54 auch den Truffaldino in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. In Amsterdam trat er bereits 1938 und 1939 als Antonio in »Figaros Hochzeit« auf, beim Holland Festival 1952 als Leporello im »Don Giovanni«, an der Niederländischen Oper 1952 ebenfalls als Leporello, 1953-54 als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, 1955-56 wieder als Leporello, als Fra Melitone in Verdis »La forza del destino« und als Figaro in »Figaros Hochzeit«, 1957 al Gianni Schicchi von Puccini; in den folgenden Jahren wurden diese Partien dort mehrfach wiederholt. 1963 sang er an der Niederländischen Oper den Sparafucile im »Rigoletto«, den Ollendorf in Millöckers »Der Bettelstudent« und einmal mehr den Leporello, 1964 den Fra Melitone, den Bartolo und den Don Pasquale, 1972 in Heerlen (Provinz Limburg, Holland) den Osmin. Beim Maggio musicale Florenz hörte man ihn 1958 als Osmin und als Bartolo in »Figaros Hochzeit«, bei den Festspielen von Bregenz 1947 als Osmin, am Opernhaus von Zürich schon 1950 in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1961-62 als Leporello und als Bartolo im »Barbier von Sevilla«. Er gastierte 1951 auch an der Oper von San Antonio. Er trat hauptsächlich in Buffo- und Charakterpartien auf. Davon seien ergänzend genannt: der van Bett in »Zar und Zimmermann« und der Baculus im »Wildschütz« von Lortzing, der Beckmesser in den »Meistersingern«, der Ochs im »Rosenkavalier«, der Alberich im Nibelungenring, der Goldensack in der »Zaubergeige« von Werner Egk, der Dulcamara in »L’Elisir d‘amore«, der Sulpice in »La fille du régiment« von Donizetti, der Kezal in der »Verkauften Braut«, der Torquemada in »L’Heure espagnole« von M. Ravel und der Coppelius in »Hoffmanns Erzählungen«. 1964 wirkte er am Theater von Duisburg in der deutschen Erstaufführung der Oper »Monsieur de Pourceaugnac« von Frank Martin in der Titelrolle mit. Er starb 1977 in Zürich.
Schallplatten: Odeon, Parlophon, Eurodisc, Columbia (»Der Barbier von Sevilla« mit Maria Callas, »Der Waffenschmied« und »Der Wildschütz« von Lortzing, »Figaros Hochzeit«, »Arlecchino« von Busoni), DGG (»La Bohème«), HMV (»Der Barbier von Sevilla«), MMS, Ariola (»Schwarzwaldmädel« von L. Jessel), Berlin-Classics (»Der Barbier von Sevilla«), Gala (»Königskinder« von E. Humperdinck, Radiosendung von 1952).

24.3. Marcos António PORTUGAL: 250. Geburtstag

Er studierte ab 1771 bei Joao de Sousa Carvalho am Seminário Patriarcal in Lissabon Komposition, Gesang und Orgel. 1783 wird Portugal als Organist und Komponist am Seminário Patriarcal in die Bruderschaft de Santa Cecilia aufgenommen. In dieser Zeit begann seine langjährige Verbindung mit dem portugiesischen Königshaus, für dessen Kapellen er seine zahlreichen sakralen Kompositionen schuf. Portugal wurde 1785 als Kapellmeister am Lissabonner Teatro do Salite eingestellt und komponierte für dieses Theater eine Reihe von Farsas und Intermezzi bis zum Jahr 1792, als er zum Zwecke der Vertiefung seiner Opernpraxis nach Neapel reiste, dort aber rasch selbst komponierte und mit der Opera buffa „La confusione della somiglianza“ einen schnellen Erfolg erringen konnte. Danach konnte er verschiedene Buffo-Opern und Farcen in Italien und dem sonstigen Europa erfolgreich zu Aufführung bringen, während seine Anstrengungen im Bereich der Opera seria weniger positiv aufgenommen wurden. Im Jahre 1800 kehrte er endgültig nach Lissabon zurück und wurde dort als Direktor des Teatro Nacional de Sao Carlos eingestellt. Er teilte sich diese Position 1803-07 mit Valentino Fioravant, der für Buffo-Opern zuständig war, während Portugal, mit einer eigenen Operntruppe, für der Bereich der Seria die Verantwortung hatte. Dies erklärt, dass er in dieser Zeit zwölf opere serie schrieb, aber nur eine buffa, wobei ausschließlich die letztere eine größere Popularität, auch außerhalb Portugals, erlangen konnte. Im Jahr 1807 als der Prinzregent und spätere König Johann VI. seinen Hof in den Palast von Mafra verlegte, schuf Portugal ungewöhnlich viele geistliche Kompositionen, die für Aufführungen in der Palastbasilika, mit ihren sechs Orgeln gedacht waren. Als Napoléon Bonaparte im November 1807 in Lissabon einmarschierte, blieb Portugal in der Stadt. Anlässlich des Geburtstages des Kaisers, wurde eine überarbeitete Fassung seiner Oper Demofonte gegeben, die 1797 erstmals in Mailand aufgeführt wurde. 1811 schiffte er sich nach Rio de Janeiro ein, wo die königliche Familie seit 1808 lebte. Er erhielt die Anstellung als königlicher Hofkomponist und wurde Musiklehrer der Kinder des Prinzen. 1815 reiste Portugal nach Mailand, wo zu Karneval seine Oper Adriano in Siria gegeben wurde. Als der Hof 1821 nach Lissabon zurückkehrte, blieb Portugal in den Diensten seines Schülers, dem späteren Kaiser Peter I. von Brasilien. Nach 1825 komponierte er, bis auf wenige bekannt gewordene sakrale Werke nicht mehr. Er starb 1830 in Rio de Janeiro. Portugal komponierte im Laufe seiner Karriere mehr als 40 Werke für Bühne und Musik, unter denen von der reinen Anzahl her betrachtet keine Gattung besonders hervorsticht: Viele farsas, dramma giocoso, per musica und serio, aber auch Intermezzi sind vertreten. Sein Ruhm schien sich allerdings vor allem auf seine komischen Werke zu beschränken. Stilistisch schuldet Portugal viel der bewährten neapolitanischen Tradition von Cimarosa und anderen, der er eng verhaftet ist, die aber zu jener Zeit ein gewisses konservatives Element darstellt. (Quelle: Wikipedia)

25.3. Jewgenij RAJKOW: 75. Geburtstag

Er gehörte einer Moskauer Arbeiterfamilie an. Mit 13 Jahren begann er eine Arbeit als Metallmechaniker, die er während zehn Jahren ausübte. 1958-62 studierte er am Gnesin-Konservatorium in Moskau bei Frau Xenia Arkadjewna Malikowa. Bereits 1961 wurden ihm am Bolschoj Theater Moskau kleine Partien übertragen; er setzte aber 1962-63 seine Ausbildung am Städtischen Musikinstitut in Moskau und 1966 in der Opernschule der Mailänder Scala bei Gennaro Barra fort. Er begann seine eigentliche Bühnenkarriere am Bolschoj Theater wieder in mittleren und kleineren Partien (Debüt als Bajan in »Ruslan und Ludmilla« von Glinka), wurde dann aber in großen Partien wie dem Don José in »Carmen«, dem Herzog im »Rigoletto«, dem Manrico im »Troubadour«, dem Alfredo in »La Traviata«, dem Radames in »Aida« und dem Fenton im »Falstaff« von Verdi, dem Canio im »Bajazzo«, dem Cavaradossi in »Tosca«, dem Pinkerton in »Madame Butterfly«, dem Sobinin in »Iwan Susanin« (»Ein Leben für den Zaren«) von Glinka, dem Prinzen in »Rusalka« von Dargomyshski, dem Wladimir in »Fürst Igor« von Borodin, dem Dimitrij im »Boris Godunow«, dem Galitzyn in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, dem Sadko wie dem Indischen Gast in »Sadko« von Rimsky-Korssakow, dem Pierre in »Krieg und Frieden« und dem Marquis in »Der Spieler« von Prokofieff sowie dem Nozdrjew in »Tote Seelen« von R. Schtschedrin herausgestellt. 1962 war er der Gewinner des Nationalen Gesangwettbewerbs Michail Glinka in Moskau, 1971 des Wettbewerbs beim Welt-Jugendfestival in Sofia. In den siebziger Jahren wirkte er in mehreren russische Filmen mit (»Till Ulenspiegel«, »Auf dem Pazifik«, »Weiße Nächte«, »Russisches Souvenir«). 1974 erhielt er den Titel eines Volkskünstlers der Russischen Sowjetrepublik, 1982 den eines Volkskünstlers der UdSSR, er wurde mehrfach mit dem Preis der Kommunistischen Jugend der Sowjetunion ausgezeichnet. Nach dem Sturz des kommunistischen Regimes war er 1989-95 Direktor des Bolschoj Theaters Moskau. Er starb 2010 in Moskau.
Schallplattenaufnahmen der staatlichen russischen Produktion (Melodiya).

25.3. Josephine von HÜBBENET: 150. Geburtstag

Ihre Ausbildung erfolgte durch Hasselbeck in München. Sie debütierte 1882 unter ihrem Geburtsnamen Josephine Sieber am Hoftheater von Kassel, dem sie bis 1892 verbunden blieb. 1887 heiratete sie den am gleichen Haus wirkenden Tenor Adolf von Hübbenet (1858-1903) und trat seither unter diesem Namen auf. 1892 ging sie für zwei Jahre an das Stadttheater Bremen und war anschließend von 1896 bis zu ihrem Abschied von der Bühne im Jahre 1909 ein sehr beliebtes Mitglied des Opernhauses von Düsseldorf. 1909 verabschiedete sie sich von ihrem Düsseldorfer Publikum in der Titelpartie von Goldmarks »Königin von Saba«. Gastspiele brachten ihr an den Stadttheatern von Frankfurt a.M., Köln und Straßburg, am Hoftheater Hannover und am Deutschen Landestheater Prag große Erfolge ein. Im Mittelpunkt ihres umfangreichen Repertoires für die Opernbühne standen Partien aus dem lyrischen wie dem jugendlich-dramatischen Fach: die Eurydike im »Orpheus« von Gluck, die Titelfigur in dessen »Iphigenie auf Tauris«, die Leonore im »Fidelio«, die Agathe im »Freischütz«, die Gabriele im »Nachtlager von Granada« von C. Kreutzer, die Undine in der gleichnamigen Lortzing-Oper, die Anna in den »Lustigen Weibern von Windsor« von Nicolai, die Senta im »Fliegenden Holländer«, die Elsa im »Lohengrin«, die Eva in den »Meistersingern«, die Sieglinde in der »Walküre«, die Gutrune in der »Götterdämmerung«, die Anna in »Hans Heiling« von H. Marschner, die Valentine in den »Hugenotten« von Meyerbeer, die Selika in der »Afrikanerin«, die Aida, die Carmen und die Isbranah in »Die Kinder der Heide« von Rubinstein. Auch als Konzertsängerin stand sie in hohem Ansehen. Sie wirkte später als Pädagogin; zu ihren Schülern gehörte der Tenor William Miller. Sie starb 1954 in München.
Von ihrer Stimme sind keine Schallplattenaufnahmen vorhanden.

26.3. Francesco POLLINI: 250. Geburtstag

Die Familie Pollini war 100 Jahre vor Francesco Pollinis Geburt in die Krain gezogen. Francescos Vater arbeitete als Arzt und Apother in Ljubljana. Er erhielt durch Kaiserin Maria Theresia einen erblichen österreichischen Adelstitel, weil er ein Rezept für einen Absud gegen die Syphillis entwickelt hatte. Francesco Pollini erbte dieses Rezept, stellte die als „le acque Pollini“ bekannte Medizin weiter her und behandelte damit Adelige und Musikerkollegen. Francesco Pollini reiste 1783 nach Prag und ein Jahr später nach Paris, wo er Antonio Salieri begegnete. Dieser stellte ihm den französischen Gesandten am Wiener Hof Marie-François-Louis Du Roullet vor, der bekannt für seine Libretti war. Im März 1786 war Pollini in Wien und sang im Palais Auersperg die Rolle des Idamante in Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Idomeneo. Mozart widmete dem Baron Pollini das Duett „Spiegerti non poss’io“ für Sopran und Tenor KV 489 und die „Szena con Rondo“ für Tenor und Violine, KV 490. Nach einer etwa zwei Jahre anhaltenden Reisetätigkeit studierte Pollini ab 1790 in Mailand bei Niccolò Antonio Zingarelli Komposition. 1798 heirate Pollini die 23 Jahre alte Mariana Gasparini, eine leidenschaftliche Harfenistin. Im gleichen Jahr wurde Pollinis Oper „La casetta nei bochi“ am Teatro Cannobiano aufgeführt. 1801 wurde an der Mailänder Scala Il trionfo della pace anlässlich eines Festaktes zum Frieden Amiens gegeben. Zu den Krönungsfeierlichkeiten Napoleons zum König von Italien wurden am 26. Mai 1805 im Mailänder Dom zwei größere Werke Pollinis aufgeführt, das „Vivat, vivat“ und das „Te ergo quaesumus“. 1812 schrieb Pollini für das Mailänder Konservatorium eine Piano-Forte-Schule „Metodo di clavicembalo“, ein Lehrwerk, welches über Jahrzehnte in Italien verwendet wurde und Pollini die Ehrenmitgliedschaft des Konservatoriums einbrachte. Pollini komponierte geistliche Kantaten, Messen, ein Stabat Mater, ein Requiem und ein Te Deum, mehrere Arietten mit Klavier oder Orchesterbegleitung und vor allem mehr als 60 Opus Klavierwerke, wie Sonaten und die damals beliebten Variationen nach den beliebten Opern der Zeit. Etwa 60 seiner Werke wurden zu seinen Lebzeiten von verschiedenen europäischen Verlegern gedruckt, vor allem vom italienischen Ricordi Verlag. Er starb 1846 in Mailand. (Quelle:Wikipedia)

27.3. Randall BEHR: 60. Geburtstag

Er studierte an der University oft he Pacific, arbeitete an der San Francisco Opera und der Long Beach Opera. 1988-95 dirigierte er an der Los Angeles Opera, arbeitete dort mit Plácido Domingo zusammen. Zuletzt arbeitete er an der School of Music der Indiana University. Er starb 2005 in Bloomington (IN) unerwartet an einem Herzinfarkt. (Quelle: Wikipedia)

27.3. Mstislaw ROSTROPOWITSCH: 85. Geburtstag

Als Sohn eines Cellisten und einer Pianistin wurde er in Baku geboren. Anfangs spielte er Violine, was ihm aber Probleme bereitete. In der Folge begann er mit dem Cello. Vor seinem Studium besuchte er die Gnjessin-Musikschule in Moskau. Im Alter von 16 Jahren kam Rostropowitsch 1943 an das Moskauer Konservatorium, wo er bis 1948 studierte. Seine Fächer waren neben Klavier und Violoncello auch Dirigieren und Komposition. Zu seinen Lehrern zählten Schostakowitsch und Prokofjew. Rostropowitsch wurde zunächst als Cellist weltberühmt. Seine internationale Karriere startete 1964 mit einem Konzert in Deutschland. Um 1970 begann er auch zu dirigieren. Neben seinem musikalischen Interesse war er stets auch politisch sehr engagiert. Ab 1971 bekam er Ausreiseverbot, weil er den Literaturnobelpreisträger Alexander Solschenizyn, der beim sowjetischen Regime in Ungnade gefallen war, bei sich aufnahm. 1974 verließ er nach schweren Konflikten mit der Regierung die Sowjetunion. 1977 wurde er Chefdirigent des National Symphony Orchestra in Washington, DC, welcher er bis 1994 blieb. Er konzertierte jedoch auch weiterhin als ein sehr aktiver Cellist. 1976 erhielt er den Ernst-von Siemens-Musikpreis. Nach seiner Zeit in Washington wurde Paris sein offizieller Wohnsitz. Rostropowitsch setzte sich, nicht nur in seinem eigenen Land, für Demokratie und Menschenrechte ein. Er gab zahlreiche Konzerte, mit denen er sich für Dissidenten und Bürgerrechtler aus Osteuropa einsetzte. Einen Tag nach dem Fall der Mauer reiste er nach Berlin und spielte am 11. November 1989 am Checkpoint Charlie für die wiedervereinigten Berliner Cello. 1990 wurde er durch Michail Gorbatschow, den damaligen Präsidenten der Sowjetunion, rehabilitiert, und er erhielt seine früheren Rechte wieder. Aber „als mir Gorbatschow 1990 das Angebot machte, einen sowjetischen Pass zu beantragen, schrieben ihm Galina und ich einen Dankesbrief und lehnten ab“. Die letzten dreißig Jahre seines Lebens besaß Rostropowitsch gar keine Staatsangehörigkeit. Während des Putschversuchs in Moskau im August 1991 reiste er spontan in die Hauptstadt, um die Demokratie zu verteidigen. Rostropowitsch gilt als einer der bedeutendsten Cellisten aller Zeiten. Besonders nachdrücklich setzte er sich für die Musik zeitgenössischer Komponisten ein. Er war an den Uraufführungen zahlreicher Werke beteiligt – als Cellist an mehr als 100, als Dirigent an etwa 65. Zu den Komponisten, die für ihn Stücke komponierten, zählen Nikolai Miaskowski, Sergei Prokofjew, Aram Chatschaturjan, Dmitri Kabalewski, Dmitri Schostakowitsch, Witold Lutoslawski, Benjamin Britten, Henri Dutilleux, Arno Babadschanjan, Leonard Bernstein, Pierre Boulez, Alfred Schnittke sowie Sofia Gubaidulina. Sein Instrument war eine Duport Stradivarius aus dem Jahr 1711. Zu seinen bekanntesten Schülern zählen unter anderem Mischa Maisky, David Geringas, Chang Han-na und Natalia Gutman. Rostropowitsch war auch an neuen instrumentaltechnischen Entwicklungen des Cellos interessiert. So begleitete er mit seinem Rat in den Jahren 1997-2001 die Entwicklung des BACH.Bogen und lud den Cellisten Michael Bach 2001 zur Präsentation dieses Rundbogens anlässlich des 7ème Concours de violoncelle Rostropovitch nach Paris ein. Rostropowitsch war seit 1955 mit der Sopranistin Galina Wischnewskaja verheiratet, mit der er zwei Töchter hatte. Als Pianist begleitete er sie auf Liederabenden und nahm eine CD mit russischen Liedern mit ihr auf. 2002 erhielt er die Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Am 27. April 2007 verstarb Rostropowitsch im Alter von 80 Jahren. Wladimir Putin würdigte ihn mit den Worten: „Das ist ein enormer Verlust für die russische Kultur“. Der Trauergottesdienst wurde am 29. April 2007 in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau gehalten. Er wurde nach russisch-orthodoxem Ritus auf dem Friedhof des Neujungfrauenklosters beerdigt. Einige Wochen vor seinem Tod erhielt Rostropowitsch von Putin persönlich das Verdienstkreuz „Orden für die Verdienste um das Vaterland“ der ersten Klasse – die höchste russische Auszeichnung. Seine Stiftung zur Förderung junger Künstler hatte Rostropowitsch der Kronberg Academy angeschlossen, die er mitprägte. Dort bestimmte die Trauer das Cellofestival 2007, u. a. mit einer Ausstellung und einem am Gedenktag 3.10. enthüllten Denkmal (Büste) im Park. (Quelle:Wikipedia)

27.3. Anna MOOR-SCHLETTERER: 150. Geburtstag

Sie war die Tochter des Komponisten und Musikschriftstellers Hans Michael Schletterer (1824-93). 1879-80 begann sie ihre Bühnenlaufbahn als Elevin, noch unter dem Namen Anna Schletterer, am Stadttheater von Mainz und sang dann 1880-81 am Opernhaus von Köln. Sie übernahm hier wie den folgenden Engagements an den Theatern von Riga (1881-84) und Zürich (1886-88) Partien aus dem Fach der Opernsoubrette. Nachdem sie 1888 den Bass-Bariton Oskar Moor (* 1858) geheiratet hatte, trat sie unter dem Namen Anna Moor-Schletterer auf. Sie sang mit ihm zusammen 1889-90 am Theater von Chemnitz, war dann bis 1893 nicht im Engagement, setzte danach aber ihre Karriere 1893-94 in Königsberg, 1894-95 am Theater von Bern fort und lebte schließlich bis 1901 gastierend in Mainz. Zusammen mit Oskar Moor war sie 1901-03 dann am Stadttheater von Aachen, 1906-07 in Würzbutg, 1908-09 wieder in Königsberg (jetzt allein engagiert), 1909-13 am Hoftheater von Altenburg in Thüringen tätig. Sie lebte später in Detmold, war 1915-16 nochmals am Stadttheater von Colmar (Elsass) zu hören und gab dann endgültig ihre Karriere auf, in der sie auch immer wieder als Konzertsängerin aufgetreten war. Zu ihren großen Bühnenrollen gehörten die Carmen, die Rose Friquet im »Glöckchen des Eremiten« (»Les dragons de Villars«) von Maillart, die Irmentraud im »Waffenschmied« von Lortzing und die Donna Juanita in der gleichnamigen Operette von F. von Suppé neben vielen anderen Opern- und Operettenpartien. Sie starb 1919 in Bamberg. Ihr Sohn war der Schauspieler Hannes Moor-Schletterer.

27.3. Antonio Luigi MINETTI: 175. Geburtstag

Biographie des italienischen Tenors auf italienisch http://biblioteche2.comune.parma.it/dm/1342.htm

28.3. Gino BONELLI:  95. Geburtstag

Biographie des italienischen Tenors auf italienisch
http://biblioteche2.comune.parma.it/dm/336.htm

28.3. Felice LYNE: 125. Geburtstag

Sie verbrachte ihre Kindheit in Kansas City, wo ihr Vater und ihr Großvater als Ärzte wirkten. Nach ersten Studien in Allenstown (Pennsylvania) studierte sie in Paris bei Mathilde Marchesi de Castrone, Lloyd d’Aubigné und Jean de Reszke. Sie debütierte 1911 an Hammersteins London Opera-House als Gilda im »Rigoletto« zusammen mit Maurice Renaud und sang dort 1912 in der Uraufführung der Oper »The Children of Don« von Joseph Holbrooke und, ebenfalls 1912, in der Londoner Premiere von Massenets »Don Quichotte« (als Pedro). Man hörte sie an diesem Haus als Marguerite im »Faust« von Gounod und als Oscar in Verdis »Un Ballo in Maschera«. Sie blieb bis zur Auflösung dieses Opernhauses 1913 dort im Engagement. 1913 kam sie in ihre amerikanische Heimat zurück und unternahm dort zunächst eine Tournee mit der Quinlan Opera Company. Sie war später Mitglied der von dem Impresario Rabinoff geleiteten Boston Opera Company. Sie debütierte hier 1913 als Gilda im »Rigoletto« und sang dort auch die Rosina im »Barbier von Sevilla«, 1915-16 die Marguerite im »Faust« von Gounod. Hier sang sie auch als Partnerin von Giovanni Zenatello die Nedda im »Bajazzo« und die Elvira in »La Muette de Portici«, während die große Tänzerin Anna Pawlowa (die gleichfalls dieser Truppe angehörte) die Titelrolle der Oper zur Darstellung brachte. Die Karriere von Felice Lyne war jedoch nur von kurzer Dauer. Sie starb 1935 in Allenstown.
Schallplatten: Zwei Columbia-Aufnahmen von 1915, darunter jedoch nur eine Opernarie.

28.3. Luigi ROSSI-MORELLI: 125. Geburtstag

Nach ersten Studien in Bologna Schüler von Antonio Cotogni in Rom. 1912 erfolgte sein Bühnendebüt am Teatro Grande von Brescia als Wotan in der »Walküre«. 1914 hatte er seinen ersten großen Erfolg als Amfortas in der Premiere des »Parsifal« am Teatro Massimo in Palermo, wo er auch den Jochanaan in »Salome« von R. Strauss sang. 1915 wirkte er am Teatro Regio Turin in der italienischen Erstaufführung von Giordanos »Madame Sans-Gêne« mit; 1918 am Teatro Liceo von Barcelona zu Gast. 1920-21 hörte man ihn am Teatro Costanzi in Rom als Kurwenal im »Tristan«, als Escamillo in »Carmen«, als Jack Rance in Puccinis »La Fanciulla del West«, als Amonasro in »Aida« und als Jochanaan. 1923 am Teatro Massimo von Palermo, 1924 am Teatro Dal Verme in Mailand aufgetreten. 1926 feierte man ihn am Teatro Costanzi als Wotan im Ring-Zyklus. 1927 sang er die gleiche Partie an der Mailänder Scala als Partner von Frida Leider, 1928 den Amfortas. Seitdem galt er als der bedeutendste Wagner-Bariton in Italien. An der Scala war er immer wieder anzutreffen. Er sang dort u.a. den Pizarro im »Fidelio«, den Boris Godunow, den Telramund im »Lohengrin« und 1935 nochmals den Amfortas. Er wirkte an der Scala in Aufführungen von Mussorgskys »Chowanschtschina« (1926) und in Wolf-Ferraris Oper »Sly« sowie in den Uraufführungen von Renzo Bianchis »Proserpina« (23.3.1938) und »La Sagredo« von Franco Vittadini (27.4.1930) mit. 1935 und 1937 war er an der Italienischen Oper in Holland zu Gast. 1937 hörte man ihn an der Oper von Rom wieder als Amfortas. Im April 1940 sang er als letzte Partie am Teatro Massimo Palermo den Pizarro. Große Erfolge vor allem auch in Südamerika, wo er lange Jahre hindurch am Teatro Colón von Buenos Aires wie an den Opern von Rio de Janeiro und São Paulo erschien. Er starb 1940 in Imola.
Seltene Aufnahmen auf Columbia und Gems (Ausschnitte aus »Tristan«, Mailänder Scala 1930), insgesamt nur vier Schallplatten. 
 
28.3. Francesco ZANETTI: 275. Geburtstag

Er war in den Jahren 1750-54 Schüler von Maestro G.C.M. Clari in Pisa. 1757 begann er die Ausbildung zum Dirigenten und Opernsänger am Conservatorio della Pietà die Turchini in Neapel und setzte diese 1758-60 an der berühmten Accademia Filarmonica in Bologna fort. Seit 1760 wirkte er als Sänger am Dom von Pisa, unternahm jedoch Konzertreisen durch ganz Italien und trat mit großem Erfolg später auch in London (1780) auf. 1756-62 war er Maestro di Cappella in Volterra, seit 1762 in Perugia, seit 1770 auch Tenorsolist an der Kathedrale von Perugia. Er leitete in den Siebzigerjahren als Musikdirektor und Impresario in Perugia das Teatro dei Pavone, dann auch das Teatro Aquila, an denen er nicht nur seine, sondern auch Opern von Anfossi, Sacchini und Myslivecek zur Aufführung brachte. Er verlor seinen Posten als Kapellmeister und Kathedralsänger in Perugia jedoch, weil er immer wieder abwesend war, um Opernpartien auf der Bühne zu singen, namentlich, nachdem er eine Opernsängerin geheiratet hatte. Von dieser (deren Vorname bisher nicht bekannt ist) heißt es: »… Signora Zanetti befand sich im Jahr 1785 als erste Sängerin auf dem Operntheater zu Mailand«. Neben seinem Wirken als Sänger und Maestro di Cappella war Francesco Zanetti auch Violinist und komponierte Kammermusik, Oratorien, religiöse Musik, Kantaten, Lieder und eine Anzahl von Opern. Von diesen sind zu nennen: »Antigono« (Livorno, 1765), »Le Lavanderine« (Teatro Capranica Rom, Karneval 1772, deren Partitur als einzige von seinen Opern erhalten ist; sie wurde 1779 unter dem Titel »Die Wäscherinnen« am Dresdner Hoftheater aufgeführt), »Sismano nel Mogol« (Teatro San Sebastiano Livorno, 1776), »Le Cognate in Contesa« (Teatro Giustiniani Venedig, 1780) und »Artaserse« (Treviso, 1782). Seine Opern-Kompositionen nehmen stilistisch von der Neapolitanischen Schule ihren Ausgang, zeigen aber auch den Einfluss der Reformen, die durch Gluck und seine Opern stattgefunden hatten. In Aufführungen dieser Opern ist er auch selbst immer wieder aufgetreten. Er starb 1788 in Perugia.

29.3. Gastone LIMARILLI: 85. Geburtstag

Er studierte in Venedig, später auch bei Mario del Monaco. Sein Debüt erfolgte 1955 am Teatro Nuovo Mailand als Canio im »Bajazzo«. Es kam bald zu einer großen Karriere an den führenden italienischen Theatern. 1959 debütierte er an der Oper von Rom, an der er bis 1975 regelmäßig auftrat, u.a. als Jago im »Otello« von Rossini und 1961 in der Uraufführung der Oper »Amleto« von Mario Zafred. 1959 kam es zu seinem ersten Auftreten an der Mailänder Scala (als Ippolito in »Fedra« von Pizzetti); 1962 sang er an der Scala den Arrigo in Verdis »La Battaglia di Legnano« und den Michele in »Il Tabarro« von Puccini, 1963 den Don José in »Carmen«. An der Covent Garden Oper London war er 1959 als Riccardo in Verdis »Un Ballo in maschera« zu Gast. Im Mittelpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit standen die großen italienischen Operntheater; so gastierte er in den sechziger und siebziger Jahren immer wieder am Teatro Fenice Venedig, am Teatro San Carlo Neapel, in Turin, Florenz, Bologna, am Teatro Regio Parma, am Teatro Massimo Palermo, am Teatro Verdi Triest und am Teatro Petruzzelli Bari. Fast alljährlich war er 1960-68 bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom zu hören, vor allem in seiner großen Glanzrolle, dem Radames in »Aida«, aber auch als Kalaf in »Turandot«, als Canio und als Don José. Den Radames sang er auch 1963 in der Arena von Verona, wo er seit 1960 (u.a. 1965 als Don José) auftrat. Im Ausland gastierte er u.a. 1963 in Tokio (als Manrico im »Troubadour«), am Opernhaus von Nizza (1969) sowie 1973 an der Oper von Monte Carlo (in »Il Tabarro«). 1958-67 gastierte er in insgesamt 11 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper (als Cavaradossi in »Tosca«,  als Radames, als Canio und als des Grieux in Puccinis »Manon Lescaut«). Im Mittelpunkt seines Repertoires standen Partien aus dem Bereich der italienischen Oper wie der Pollione in »Norma«, der Ernani von Verdi, der Foresto in dessen »Attila«, der Carlo in einer weiteren Verdi-Oper, »I Masnadieri«, der Ismaele im »Nabucco«, der Turiddu in »Cavalleria rusticana«, der Dick Johnson in »La Fanciulla del West«, der Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, der Titelheld in Giordanos »Andrea Chénier«, der Loris in »Fedora«, der Hagenbach in »La Wally« von Catalani und der Paolo in »Francesca da Rimini« von Zandonai. Er trat aber auch als Max im »Freischütz«, als Walther von Stolzing in den »Meistersingern« und als Andrej Chowanskij in Mussorgskys »Chowanschtschina« auf. Er starb 1998 in Treviso.
Schallplatten: Morgan (»La Fanciulla del West«, Mitschnitt einer Aufführung aus dem Teatro Verdi Triest von 1965 mit Magda Oliviero), Nuova Era (»I Masnadieri« von Verdi, RAI 1971; »Zelmira« von Rossini, Neapel 1965), Bella Musica (Alvaro in Verdis »La forza del destino«), Mondo Musica (»Mosè in Egitto« von Rossini, Teatro Fenice Venedig 1974).

29.3. Adolf Fritz GUHL: 95. Geburtstag

An der Staatlichen Akademischen Hochschule in Berlin studierte er Kompositionslehre, Klavier, Orgel und Orchesterleitung. Bereits mit 17 Jahren gab er sein erstes Konzert, und 1939 fand in Wittenberge eine Orgelfeierstunde unter seiner musikalischen Leitung statt.  Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges folgte der Dirigent und Musiker dem Ruf an die Städtische Oper in Westberlin.1948-51 war er künstlerischer Leiter am Klindworth Scharwenka Konservatorium. Das Dirigat des damaligen Großen Orchesters am Berliner Rundfunk übernahm er 1949. Parallel dazu wirkte er 1950-53 auch als musikalischer Leiter des Berliner Ensembles und fungierte als Dozent für Dirigenten an der Berliner Hochschule für Musik. Nach einem Chefdirigat beim DEFA Sinfonieorchester erfolgte 1962 seine Berufung zum Chefdirigenten des Großen Rundfunk-Orchesters Leipzig.  Fast 28 Jahre war er so dem Rundfunk in der ehemaligen DDR verbunden. Von ihm liegen zahlreiche Schallplattenaufnahmen vor und Konzertreisen führten ihn in verschiedene Länder. Er verstarb kurz vor Vollendung seines 60. Geburtstages 1977 und wurde auf dem Friedhof seiner Heimatstadt Wittenberge beigesetzt.

29.3. Amalie BURGER-WEBER: 175. Geburtstag

Die Sängerin begann ihre Karriere 1858 am Stadttheater von Magdeburg und sang dann seit 1860 am Theater von Königsberg (Ostpreußen). 1862 heiratete sie den Bariton Julius Burger (1829-78) und trat seitdem nach Möglichkeit an den gleichen Theatern wie dieser auf. So war sie in den folgenden 25 Jahren eine erfolgreiche Bühnen- und Konzertsängerin und nacheinander an den Stadttheatern von Dortmund und Krefeld, am Hoftheater von Sondershausen und am Theater von Barmen und Elberfeld engagiert, schließlich seit 1877 mit ihrem Gatten am Stadttheater von Halle a.d. Saale, doch starb dieser bereits 1878. Sie sang vor allem die großen dramatischen Partien aus allen Bereichen der Opernliteratur, darunter auch Wagner-Rollen. Zu erwähnen sind die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Marguerite im »Faust« von Gounod, die Donna Anna im »Don Giovanni« und die Agathe im »Freischütz«. 1882 gab sie ihre Bühnenkarriere zugunsten einer pädagogischen Tätigkeit in ihrer Heimatstadt Halle (Saale) au, wo sie 1915 starb.

30.3. Karola ÁGAI: 85. Geburtstag

Sie studierte in Budapest Gesang und wurde dann Mitglied des Vokalensembles der Ungarischen Volksarmee, mit dem sie ausgedehnte Tourneen unternahm. Nach weiterer Ausbildung wurde sie 1955 an die Nationaloper Budapest verpflichtet, an der sie bald eine glänzende Karriere entfalten konnte, und an der sie bis Ende der achtziger Jahre auftrat. Ihre Antrittsrolle war dort die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, seither eine ihrer Glanzrollen. Sie galt als führende ungarische Koloratrice innerhalb ihrer künstlerischen Generation und brillierte in Partien wie der Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, der Lucia di Lammermoor, der Gilda im »Rigoletto«, der Mélisande in »Pelléas et Mélisande« von Debussy, der Melinda in »Bánk Bán« von F. Erkel, namentlich aber der Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. In den sechziger Jahren hatte die Künstlerin große Erfolge bei Gastspielen in Österreich, in Ostdeutschland (Staatsoper Berlin), in der CSSR (Nationaltheater Prag) und in der Sowjetunion, wo sie u.a. 1973 am Bolschoj Theater Moskau zu Gast war. 1964 sang sie beim Wexford Festival die Lucia di Lammermoor. 1969 wurde sie an die Metropolitan Oper New York berufen, wo sie in drei Vorstellungen als Lucia di Lammermoor gastierte. Geschätzte Konzert- und vor allem Liedersängerin. Dabei gab sie oft Liederabende zusammen mit ihrem Gatten, dem Gitarrevirtuosen László Szendrey-Karper (1932-91). Sie starb 2010 in Budapest.
Schallplatten: Hungaroton, Eterna (Querschnitt »Lucia di Lammermoor«), Helikon (»Bánk Bán« von F. Erkel).

30.3. Barry MORELL: 85. Geburtstag

Vor Ausbildung seiner Stimme war er Wollhändler; er studierte in New York u.a. bei dem berühmten Bariton Giuseppe Danise. Sein Debüt fand 1955 an der New York City Centre Opera in der Partie des Pinkerton in »Madame Butterfly« statt, an der er zwei Jahre lang blieb. 1958 wurde er an die Metropolitan Oper New York berufen, wo er wieder als Pinkerton debütierte. Dort trat er bis 1979 in über 250 Vorstellungen in 19 Partien auf: als Alfredo in »La Traviata«, als Rodolfo in »La Bohème«, als Riccardo in Verdis »Un Ballo in maschera«, als Herzog im »Rigoletto«, als Macduff in Verdis »Macbeth«, als Cavaradossi in »Tosca«, als Faust von Gounod, als Matteo in »Arabella« von R. Strauss, als Enzo in »La Gioconda« von Ponchielli, als Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, als Turiddu in »Cavalleria rusticana«, als italienischer Sänger im »Rosenkavalier«, als Maurizio in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, als Lenski im »Eugen Onegin«, als Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra«, als Don José in »Carmen«, als Don Carlos von Verdi und als Alvaro in »La forza del destino«. In den Jahren 1959-65 war er regelmäßig an der Oper von Cincinnati zu hören, auch an den Opernhäusern von Philadelphia (1962 als Pinkerton, 1969 als Faust), New Orleans (1965 als Herzog im »Rigoletto«), Seattle (1969 als Cavaradossi, 1970 als Alvaro, 1971 als Verdis Don Carlos), Houston/Texas (1971 als Manrico im »Troubadour«), Hartford (1970 als Faust) und San Antonio (1969 als Edgardo) sowie an der City Centre Opera New York (1968 als Cavaradossi, 1970 als Herzog, 1973 wieder als Herzog und als Cavaradossi). 1959 gastierte er an der Oper von Havanna, bereits 1956 an der Oper von Chicago, an der er 1961 in der Uraufführung der Oper »The Harvest« von Vittorio Giannini teilnahm, 1968 sang er an der Oper von Santiago de Chile den Radames in »Aida«. Auch in Europa trat er mit großen Erfolgen auf. Er nahm seinen Wohnsitz in Rom und ging einer ausgedehnten Gastspieltätigkeit nach. Weitere Gastspiele führten ihn an die Niederländische Oper Amsterdam (1969 als Cavaradossi), an das Opernhaus von Santiago de Chile (u.a. auch 1966 als Cavaradossi und 1970 als Edgardo), an die Oper von Mexico City, an das Operntheater Forum in Enschede in Holland (1977 als Radames, 1979 als Manrico), an die Wiener Staatsoper (1961 als Rodolfo, 1969 als Cavaradossi, 1974 als Alfredo), an die Covent Garden Oper London (1966 als Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«), an die Opéra de Wallonie Lüttich (1971), an das Théâtre de la Monnaie Brüssel, an die Oper von Rom (1971), an das Teatro San Carlo Neapel (1974 als Enzo), an die Deutsche Oper Berlin (1968, 1974 als Enzo), an das Opernhaus von Graz (1973 als Enzo, 1974 als Radames), an die Oper von Mexico City (1966 als Faust von Gounod), an das Teatro Liceo Barcelona (1972), an die Große Oper Warschau (1975), an das Teatro Massimo Palermo und an die Staatsoper Stuttgart. Er starb 2003 in Cape Cod (Massachusetts).
Seine, in erster Linie auf das heldische Repertoire der italienischen Oper spezialisierte Stimme erscheint auf den Schallplatten-Marken RCA (vollständige Oper »Le Villi«, 2. Akt der Oper »Edgardo«, beides Jugendwerke von Puccini) und Westminster (Recital).

31.3. Per BJOERN: 125. Geburtstag

Er studierte bei Valdemar Lincke in Kopenhagen, dann bei Trebitsch in Berlin, schließlich bei dem großen Tenor Fernando de Lucia in Neapel. Er debütierte 1913 an der Berliner Hofoper als Telramund im »Lohengrin«. Im folgenden Jahr verließ er Berlin und trat 1914-15 bei der National Opera Company in Nordamerika auf. 1915-16 sang er am Stadttheater von Hamburg, 1916-17 am Opernhaus von Düsseldorf. 1917 kam er dann an die Königliche Oper Kopenhagen, wo er wiederum als Telramund debütierte. Er ist dort praktisch bis zu seinem Tod 1944 aufgetreten. Seine großen Rollen waren neben den Wagner-Heroen (Wolfram, Wotan, Telramund) der Graf in »Figaros Hochzeit«, der Tonio im »Bajazzo«, der Jago in Verdis »Otello«, der Germont-père in »La Traviata«, der Titelheld in Rossinis »Wilhelm Tell« und der Jochanaan in »Salome« von Richard Strauss. Er war beim Opernpublikum der dänischen Hauptstadt sehr beliebt und betätigte sich auch als Regisseur und als Übersetzer von deutschen und italienischen Opernlibretti ins Dänische.
Schallplatten: Von seiner Stimme sind Polydor-Aufnahmen vorhanden; dazu eine Aufnahme auf HMV, ein Duett mit Tenna Fredericksen von 1920.

 

 

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