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Falscher Freund Fruktose: Saft enthält viel Zucker
Falscher Freund Fruktose: Saft enthält viel Zucker - Foto: TESGRO TESSIERI - FOTOLIA 51221632/Tesgro Tessieri/Fotolia

Letztes Update am 17.09.2013, 18:19

Fruchtzucker gefährdet die Leber. Risiko. Der übermäßige Konsum von Fruktose erhöht die Blutfette

Die meisten assoziieren Früchte mit Gesundheit. Dementsprechend halten Konsumenten auch Fruktose (Fruchtzucker) für wertvoller als Glukose (Traubenzucker). Ernährungswissenschaftler weisen allerdings auf das Gegenteil hin: Während Glukose leicht verwertbar ist und ein Sättigungsgefühl hervorruft, hat der Mensch nach dem Konsum von Fruktose weiterhin Appetit. Außerdem ist sie schwer verwertbar: Alles über 50 Gramm schlägt sich auf die Leber, die Fruktose ähnlich wie Alkohol abbaut. Bei Überkonsumation erhöhen sich die Blutfettwerte, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigert. Daneben besteht die Gefahr einer nicht-alkoholischen Fettleber, an der in Europa bereits etwa jeder vierte Erwachsene leidet.

Fakt ist, dass viele Menschen in der westlichen Welt zu viel Fruktose aufnehmen. Oft wird sie in Inhaltslisten mit HFCS abgekürzt, was für den hochkonzentrierten Maissirup steht. Außerdem verbergen sich überraschend große Mengen von dem Zucker, der zehn Mal süßer ist als Traubenzucker, in sogenannten Wellness-Drinks wie Smoothies und Molkegetränken mit geringem Fettgehalt.

Obst essen statt trinken

Auch Fruchtsäfte sind mit Maß zu genießen: Wer sie trinkt, nimmt aus dem Obst den gesamten Zucker, jedoch nicht die Ballaststoffe aus dem Fruchtfleisch auf. Auch süßes Müsli und Fertiggerichte beinhalten verhältnismäßig viel Fruchtzucker. „Es ist wichtig, Fruktose in Obst von Fruktose in industriell hergestellten Lebensmitteln zu unterscheiden“, betont Diätologin Eva Hangl-Lechner. „Letztere sollte man, wenn möglich, meiden.“

Speziell für Diabetiker und Menschen mit problematischen Blutfettwerten, Übergewicht und Insulin-Resistenz gibt es nun ein neues Nahrungsergänzungsmittel (Xylosolv), das der Fettleber vorbeugt. Das darin enthaltene Enzym (Xylose Isomerase) wandelt Fruktose direkt im Darm in Glukose um. Die Kalorienzufuhr bleibt unverändert, doch die Leber wird geschont und der Hunger gezügelt.

(kurier/Lisa Arnold) Erstellt am 18.09.2013, 06:00

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