Nach heftiger Kritik: Zalando-Partner reagiert

Donnerstag, 02 August 2012

Mit einem Sturm der Entrüstung hat aktuell Zalando zu kämpfen. Nach dem Report “Gnadenlos billig” bei ZDFzoom, der die schlechten Arbeitsbedingungen im Lager in Großbeeren in der Nähe von Berlin heftig kritisiert, meldet sich nun das nun das Logistikunternehmen Docdata zu Wort, das das betreffende Werk betreibt - und gelobt Besserung.

“Mitunter entstand im ZDF-Beitrag der Eindruck, wir würden unsere Mitarbeiter schlecht behandeln. Diesen Vorwurf weisen wir von uns. Wir sind stets darauf bedacht, unseren Mitarbeitern eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen und alle Angestellten entsprechend ihres Leistungsvermögens zu fördern”, meldet das Unternehmen. Laut Docdata werden die im Beitrag gezeigten verschmutzten Sanitäranlagen ab sofort häufiger gereinigt, damit “nach jetzigem Ermessen die bemängelten Umstände nicht mehr auftreten dürften”. Aktuell werde geprüft, ob eine Erweiterung der sanitären Anlagen und Sozialräume nötig ist. Die Anzahl der verschließbaren Ablagemöglichkeiten wurde bereits erhöht. Kritik und Vorschläge von Mitarbeitern sollen künftig von zusätzlichen Vertrauensleuten an das Unternehmen weitergeleitet werden.

Auch Zalando hat mittlerweile auf die Beschuldigungen reagiert und gibt in einem Statement im Unternehmens-Blog dem Partnerunternehmen Docdata die Schuld. “Zalando ist sich seiner Verantwortung für jeden einzelnen Mitarbeiter, egal ob direkt oder indirekt beschäftigt, bewusst. Die Eindrücke der Dokumentation spiegeln aus unserer Sicht nicht die Arbeitsatmosphäre in den Zalando-Standorten wieder. Leider ist uns jedoch bewusst geworden, dass wir auf unsere Dienstleister deutlich mehr Einfluss nehmen müssen. Im Fall von unserem Lager in Großbeeren arbeitet Zalando mit einem Partner zusammen, der größtenteils für das Personal und für die Prozesse im Lager verantwortlich ist. Diesen Partner werden wir stark prüfen und noch regelmäßiger kontrollieren, damit es zu keinen Missständen mehr kommen kann”, schreibt das Unternehmen.

In dem Beitrag “Gandenlos billig” berichtete das ZDF vergangene Woche, dass die Beschäftigten im Lager in Großbeeren zu einem Mindestlohn von 7,01 Euro pro Stunde unter ständiger Beobachtung und ausschließlich im Stehen arbeiten müssen. Im Internet, allen voran auf der Facebook-Fanpage von Zalando, kam es direkt nach der Ausstrahlung zu Boykottaufrufen.

Foto: Zalando