Wechsel in der Chefredaktion vom Männer Magazin
Die Bruno Gmünder GmbH hat David Berger mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben als Chefredakteur des von ihr herausgegeben Magazins Männer entbunden und ihn von seiner Tätigkeit freigestellt. Die Redaktion der Zeitschrift Männer wird ab sofort von ihrem bisherigen stellvertretenden Chefredakteur, Kriss Rudolph, geleitet.
In den vergangenen Tagen ist es im Rahmen der Kooperation der Zeitschrift Männer mit der "Huffington Post" zur Veröffentlichung eines Beitrages eines Autors gekommen, dessen publizistische Grundhaltung unseren journalistischen Ansprüchen und Werten fundamental widerspricht. Die Bruno Gmünder GmbH ist um Aufklärung bemüht, wie es im Rahmen der Kooperation mit der Huffington Post zu einer solchen Veröffentlichung kommen konnte. Die Bruno Gmünder GmbH dankt David Berger für die geleistete Arbeit, seine Loyalität zum Unternehmen und wünscht ihm für seine weitere Zukunft alles Gute.
In diesem Zusammenhang ist es uns wichtig, auf einige in den vergangenen Monaten geführte Diskussionen einzugehen: Die Presse- und Meinungsfreiheit ist für uns wie für jedes Presseorgan in einer freien Gesellschaft ein überragend hohes Gut, das wir gegen jegliche Form der Einschränkung verteidigen müssen. Dazu gehört es, klar zu benennen, wann ein solche Einschränkung vorliegt und wann nicht. Wenn ein Leser einen Abonnementvertrag kündigt oder eine Zeitschrift nicht kauft, ist das kein Angriff auf die Pressefreiheit, sondern Ausdruck der Informations- und Meinungsfreiheit dieses Lesers. Wenn ein Anzeigenkunde Anzeigen nicht schaltet, ist dies ebenfalls kein Angriff auf die Pressefreiheit, sondern seine freie wirtschaftliche und/oder politische Entscheidung.
Eine solche Differenzierung ist umso wichtiger in Zeiten, in denen die Bewahrung der Pressefreiheit durch brutale Gewalt, Einschüchterung und Angst herausgefordert wird. Dies geschieht, wenn vermummte Fanatiker Redaktionsräume stürmen und die dort arbeitenden Menschen ermorden. Dies geschieht, wenn Menschen für das, was sie sind, sagen und machen staatlich verfolgt, gefoltert und ermordet werden. Unsere Solidarität gehört all denen, die Opfer von Repressalien sind oder waren.
Auch deshalb ist es für uns unerträglich, dass wenige Tage nach dem 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, unser Magazin mit Positionen eines politischen Brandstifters in Zusammenhang gebracht wird, dessen Gedankengut sich offensichtlich aus Antisemitismus und der Relativierung des Holocaust speist. Wir werden uns weiterhin für einen engagierten, streitbaren Journalismus stark machen. Dazu gehört auch, dass wir nicht akzeptieren können, wenn versucht wird, die journalistische Freiheit zur Diffamierung von Personen und Gruppen auszunutzen.
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